Vorlesung Prozessautomatisierung Kommunikationssysteme fr die Prozess Automatisierung Teil
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Vorlesung Prozessautomatisierung Kommunikationssysteme für die Prozess. Automatisierung (Teil 1) 27. November 2002 Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes Fachbereich Elektrotechnik Goebenstr. 40 66117 Saarbrücken November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 1 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Themen Vorlesung PATT (1) Grundlagen & Begriffe Zusammenfassung von Grundlagen und Voraussetzungen der Automatisierungstechnik / Signale / Hilfsenergie / Systembeschreibung / Linearisierung analytisch und in Kennlinienfeldern / Modellbildung / Allgemeine Automatisierungsthemen (Schutzarten, Explosionsschutz, EMV) / Systemarchitektur von Automatisierungssystemen Technische Systeme für Transportvorgänge von Stoffen Übertragungsverhalten von Transport-/Förderbändern für feste Stoffe / Übertragungsverhalten von Transportsysteme für flüssige Stoffe / Übertragungsverhalten von Behältern und Mischsystemen / Beschreibung des Zeitverhaltens von Befüllungs- und Ent. Leerungsvorgängen / Stellgerätetechnik und deren Beschreibungen (Ventile) Signalaufbereichtung (Messumformer, Sensoren) Übersicht von Prozessgrößen und deren Messung / Temperatursensorik und Realisierung entsprechender Messaufgaben November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 2 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Themen Vorlesung PATT (2) Hilfsmittel / Fliessbilder / R&I-Schemen Darstellung von verfahrenstechnischen Abläufen / Symbole und Kennzeichen / Programmierungshilfsmittel / Darstellung von Funktionsplänen / Ablaufsteuerung / Automatisierungskonzeption Industrielle Kommunikation (Feldbussysteme) / Systemarchitektur von Automatisierungssystemen / Organisation von PLT-Projekten / Normen, Vorschriften, Richtlinien / Chargenprozesse / Stellgeräte / Regler / Steuerungen Neue Methoden in der Automatisierungstechnik Fuzzy-Konzept / Fuzzy-Regelung / Einsatz von Neuronalen Netzen in der Automatisierungstechnik / Anwendungsbeispiele und technische Realisierungen Automatisierung mit Matlab/SIMULINK Einführung in die Entwicklungsumgebung /Anwendungen / Regelkreisauslegung / Lösen von Differentialgleichungen November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 3 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Thema heute Grundlagen für die Prozessautomatisierung : „Kommunikationssysteme für die Automatisierungstechnik – Teil 1 / Grundlagen der seriellen Datenübertragung Grundlagen • Grundbegriffe • Verfahren zur Datenkommunikation • Protokolle • Übertragungsmedien • Übertragungsverfahren (synchron, asynchron) • Schnittstellenstandards (RS 232 (V. 24) / RS 422 / RS 485) • Ergänzende Literatur November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 4 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Serielle Datenübertragung (1) Übertragung digitaler Signale zwischen Geräten und Systemen • serielle Datenübertragungstechnik (Computernetze, Bürokommunikation, Feldbussysteme (Prozess-, Gebäude- und Fertigungsautomation), Internet und ISDN • Kennzeichen serieller Datenübertragung zeitlich nacheinander und bitweise Übertragung über eine Datenleitung • Parallele Verarbeitung digitaler Signale Erzeugung sequentieller Daten aus bitparalleler Verarbeitung in Systembausteinen (Register, Mikroprozessoren) • Hohe Datenübertragungsraten Zeitaufwand für die Datenumwandlung (parallel – seriell – parallel) spielt untergeordnete Rolle • Geringer Aufwand Installations-, Kostenaufwand niedrig / einfache Benutzbarkeit November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 5 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Serielle Datenübertragung (2) Bitweise Datenübertragung Signalbausteine generieren Aus parallel gleichzeitig anliegenden Daten sequentielle Daten. Sende- und Empfangsbausteine • Datenwandlung (parallel – seriell) Übertragungsstrecke Sender – Medium - Empfänger • Merkmale der Übertragungsstrecke • Richtung, Durchsatz, Übertragungsrate November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 6 Quelle: Samson Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstrecke / Richtung der Datenübertragung (Zeitpunkt / Richtung) • Simplexoder Richtungsverkehr (z. B. Richtfunktstrecke) Datenübertragung erfolgt nur in einer Richtung • Halb-Duplex- oder Wechselverkehr (z. B. Feldnetz, Fernschreibnetz) Datenübertragung – zeitlich versetzt – in beiden Richtungen möglich • Voll-Duplexoder Gegenverkehr (Telefonnetz) Datenübertragung – zeitgleich – in beiden Richtungen möglich Quelle: Samson November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 7 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstrecke / Verbindungsart • Runkt-zu-Punkt Verbindung (Zweipunkt-Verbindung) Getrennte Ausführung Empfangs- und Sendeleitung (kann) Empfangsleitung (Empfänger) <-> Sendeleitung (Senders) Quelle: Samson November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 8 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstrecke / Verbindungsart über Kommunikationsnetze • Übertragungsmedium ist Sende- und auch Empfangsleitung • Geräteanschluss über Stichleitung • Kommunikation erfordert Steuerdaten (Datenprotokoll) mit Angabe der Nutzdaten, Quelle und Ziel für die Datenübertragung Quelle: Samson November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 9 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstrecke / Übertragungsgeschwindigkeit • Übertragungsgeschwindigkeit (Datenmenge pro Zeiteinheit) BPS, k. Bit/s, Mbit/s • Übertragung bitweise Bitübertragungsrate 100 k. Bit/s Übertragungsfrequenz 50 k. Hz (Abtasttheorem) • Erhöhung der Bit-Rate Zusammenfassung mehrere Bitwerte, die dann seriell aber gemeinsam in einem Paket übertragen werden. • Leitungsfähigkeit einer Kommunikationsverbindung + Übertragungsgeschwindigkeit eit, + + Anzahl der Daten, die als Steuerdaten zusätzlich zu den Nutzdaten übertragen werden müssen (Geräteadresse, Steuerinformationen, etc. ) November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 10 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstrecke / Übertragungsgeschwindigkeit Quelle: Samson November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 11 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstrecke / Übertragungsmedium Für die serielle Datenübertragung stehen verschiedene Medien zur Verfügung (elektrisch, optisch, per Funk). Kriterien zur Medienauswahl: • Kosten Installation • Sicherheitsaspekte • Maximale Datenrate • Topologie Entfernung der Teilnehmer Ziele: • Gute Signalqualität • Geringe November 2002 / Prozessautomatisierung und Aufwand / Lage Störempfindlichkeit Quelle: Samson Blatt 6. 12 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstrecke / Übertragungsmedium Kein Medium hat ideale Übertragungseigenschafte Auswirkungen/Einfluss auf das Signalverhalten (Form, Verlauf, Störung) Merkmale leitungsgebundener Übertragungsmedien Quelle: Samson November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 13 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsmedium: • Aufbau elektrischer Leitungssysteme Übertragungsstrecke / Übertragungsmedium • Verdrillte Zweidrahtleitung (Twisted Pair) Durch Verdrillung Reduzierung von Störeinflüssen auf die Datenübertragung • Verbreitung Kabelsysteme November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 14 aller Dr. -Ing. Benedikt Faupel Quelle: Fachkunde Prof. Informationstechnik, Europa Fachbuch
Elektrische Leitungen Datenübertragung über elektrische Leitungen führt zur Signalbeeinflussung. Ersatzschaltungen für Leitungen lassen sich aus R, L und CBauelementen aufbauen. Leitung führt zu Dämpfung und Signalverzerrung: • Widerstände verändern den statischen Signalpegel • Induktivitäten und Kapazitäten verändern die Flankensteilheit Leitungsauswahl muss gute Übertragung sicherstellen: • Leitungswiderstand ausreichende Signalamplitude • Kabelinduktivität und –kapazität ausreichende Flankenform November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 15 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Elektrische Leitungen Für geeignete Datenübertragung ist die mögliche Datenrate und Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer vom Kabeltyp abhängig. Beispiel: Leitungslänge abhängig von der Datenrate (RS 485) November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 16 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Elektrische Leitungen Weitere Einfluss der Leitungen liegen in Reflexionen von Signalen an den Leitungsenden. Installation von elektrischen Leitungen erfordert besondere Beobachtung: • Wechsel der Kabelarten • Verzweigung • Geräteanschluss • Offene Leitungsenden Reduzierung / Vermeidung von Reflexionen bedarf Einsatz von Abschlusswiderständen. Widerstände bilden somit die elektrischen Eigenschaften der Leitung nach. Kenngröße ist der Wellenwiderstand der Leitung November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 17 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Abschlusswiderstände November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 18 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Binäre Informationsdarstellung Serielle Datenübertragung dient zur Übertragung binärer Informationen • Positive Logik: Null <-> Low Eins <-> High • Negative Logik: Eins <-> Low Null <-> High Zustände High und Low bestimmen auf dem Übertragungsmedium die Formatierung der Daten. Ausgewertet werden: • Amplitudenwerte • Flanken (Pegeländerungen) • Phasenbeziehung • Frequenzen Weitere Eigenschaften der Formatierung • Synchrone Datenübertragung (Taktrate des Senders) November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 19 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Randbedingungen der Datenübertragung NRZ- und RZ- Formatierung Nicht selbsttaktende Formatierung Nicht mittelwert freie Formatierung November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 20 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Manchestercodierung Bitinformation ist in der Phasenlage des Signals erkennbar. • Steigende Flanke: High-zustand • Fallende Flanke: Low-zustand • Mittelwertfreie Ausführung (-5, +5 V) November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 21 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Amplituden- und FSK-Codierung FSK = frequency shift keying • Pegelunabhängiges Verfahren • Hohe Störsicherheit • Medium muss Frequenzen übertragen können • Einsatz zur Parametrierung von Sensoren/Aktoren November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 22 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsverfahren der seriellen Kommunikation Digitale Datenübertragung: November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 23 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsverfahren der seriellen Kommunikation Synchrone Datenübertragung: • Daten werden synchron über eine von beiden Stationen genutztes Taktsignal koordiniert (z. B taktflankengesteuert). • Taktsignal wird separat zu übertragen. November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 24 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsverfahren der seriellen Kommunikation Asynchrone Datenübertragung: • Bei synchroner Datenübertragung muss der Takt sehr genau übertragen werden. Geringste Schwankungen führen zur Störung. • Synchronisierung erfolgt mit dem Übertragen spezieller Start-/ Stopp-Bits. Mit Startbit werden die Empfangsdaten synchronisiert. • Reihenfolge der Daten / Daten werden übernommen, wenn Parität und Stopp-Bit den Formatvorgaben entspricht. • Bei jedem Empfang neue Synchronisation. November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 25 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsverfahren der seriellen Kommunikationssteuerung: • Regelt den Ablauf der Kommunikation (z. B. Bereitschaft zur Kommunikation per Software oder zusätzliche Steuerleitungen). • Bereitschaftsfreigabe muss vor Datenübertragung vorliegen. • Handshake mit bidirektionaler Kommunikation • Software-Handshake mit Sonderzeichen XON/XOFF • Hardware-Handshake mit Steuerleitungen November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 26 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsverfahren der seriellen Kommunikationssteuerung: • RTS (Sendeteil einschalten) = 1 zeigt an, dass der Empfänger zur Datenaufnahme bereit ist. Bei RTS = 0 wird die Datenübertragung unterbrochen. November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 27 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Zweidrahtkommunikation Einfache Kommunikationsverfahren minimieren den Instrumentierungsaufwand (z. B Zweidrahtkommunikation): • Mit asynchrone Übertragung durch Start- und Stopp Bits, oder • Mit synchroner Übertragung, wenn die Takt- und Nutzdaten auf einer Leitung übertragen werden. • Kommunikationsablauf muss festgelegt sein (wann sendet wer? ), oder • Kommunikationsablauf mit geeigneten Kommandos für Handshake Schnittstellen Spezifikation November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 28 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Fehlererkennung • Mass für Fehlererkennbarkeit Hamming-Distanz. • Paritätsverfahren liefert HD = 2 • Blockübertragung liefert höhere Erkennbarkeit von Fehlern November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 29 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Fehlererkennung • Datenübertragung ist nie störungsfrei. • Einzelne Bitinformationen können fehlerbehaftet sein. • Bei Fehlererkennung Übertragung wiederholen • Gängiges Verfahren für Korrektur Paritätskennung • Es ist nur ein Bit-Fehler erkennbar. November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 30 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Übertragungsstandards November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 31 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
RS 232 November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 32 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
RS 232 Begrenzte Übertragungs. Strecken ( 15 m) Erd-Unsymmetrisches Signal / Ausgleichsströme November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 33 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Rechnerschnittstellen V. 24/RS 232 C Rechnerschnittstelle: 9 oder 25 -poliger D-SUBStecker November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 34 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Datenübertragung November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 35 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
RS 422 November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 36 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
RS 422 November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 37 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
RS 485 November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 38 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
RS 485 November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 39 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
RS 485 November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 40 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Feldbusspezifikation November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 41 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Feldbusspezifikation November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 42 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
Feldbusspezifikation November 2002 / Prozessautomatisierung Blatt 6. 43 Prof. Dr. -Ing. Benedikt Faupel
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