Depressionen unter altersspezifischen Gesichtspunkten und Empfehlungen fr die
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Depressionen unter altersspezifischen Gesichtspunkten und Empfehlungen für die Angehörigen Sitzung des Kreisseniorenrates 14. November 2018 Zentrum für Psychiatrie Reichenau Dr. Andrea Temme
Gekommen ist der Maie, Die Blumen und Bäume blühn, Und durch die Himmelsbläue Die Rosigen Wolken ziehn. Die Nachtigallen singen Herab aus der laubigen Höh, Die weißen Lämmer springen Im weichen grünen Klee. Ich kann nicht singen und springen, Ich liege krank im Gras; Ich höre fernes Klingen, Mir träumt, ich weiß nicht was. Heinrich Heine (1797 -1856) 2
Einführung Depressionen zählen zu den häufigsten, aber hinsichtlich ihrer individuellen und gesellschaftlichen Bedeutung meistunterschätzten Erkrankungen 3
Epidemiologie (Verbreitung) § Die Anzahl neuer Erkrankungsfälle innerhalb eines Jahres, die so genannte Jahresinzidenz, liegt bei ein bis zwei Erkrankungen auf 100 Personen § Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Depression (alle Formen) zu erkranken (Lebenszeitprävalenz), liegt national wie international bei 16 -20% § Laut der aktuellen Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS 1) leiden nach Selbstauskunft aktuell ca. 8, 1 % der Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren unter einer depressiver Symptomatik 4
Fortsetzung Epidemiologie § Die Häufigkeit einer unipolaren Depression in der Allgemeinbevölkerung wird in einem Zeitfenster von 12 Monaten auf 7, 7 % geschätzt § Die 12 -Monatsprävalenz für eine Major Depression auf 6 % und für eine Dysthymie auf 2 % geschätzt § Damit liegt die Anzahl der Betroffenen in Deutschland, die in einem Zeitraum von 12 Monaten an einer unipolaren Depression erkrankt sind, bei ca. 6, 2 Mio. § Bei ca. einem Fünftel der Patienten, die an depressiven Episoden erkranken, treten auch hypomanische, manische oder gemischte Episoden auf. 5
Abgrenzung der Depression im Alter = Late Life Depression LLD § 50% der Depressionen im Alter treten erstmals zischen dem 60. und 75. Lebensjahr auf, d. h. Altersdepression ohne Vorgeschichte (LOD = Late Onset Depression) § 50% der zwischen 60. und 75. Lebensjahr auftretenden Episoden haben bereits wiederkehrende Episoden im früheren Lebensalter (EOD = Early Onset Depression) § Nach dem 75. Lebensjahr auftretende Depressionen werden als VLOL = Very Late-Onset Depression genannt 6
Besonderheiten § Das Muster 50: 50 konnte in verschiedenen Ländern gezeigt werden § Bei Episoden vor dem 60. Lebensjahr zeigt sich eine stärkere genetische Belastung, d. h. deutlich mehr Familienangehörige leiden ebenfalls an einer affektiven Erkrankung § Bei der nach dem 60. Lebensjahr erstmals auftretenden Depression zeigen sich weniger auffällige Persönlichkeitszüge oder komorbide Persönlichkeitszüge § Das plötzliche Auftreten schwerer depressiver Episoden nach dem 60 Lebensjahr stellt die Frage nach speziellen biologischen, psychologisch und sozialen Auslösefaktoren 7
Verlauf und Prognose § Depressionen zeichnen sich typischerweise durch einen episodischen Verlauf aus § d. h. die Krankheitsphasen sind zeitlich begrenzt § und klingen häufig auch ohne therapeutische Maßnahmen ab § Die Verläufe depressiver Störungen weisen eine große interindividuelle Variabilität auf 8
Verläufe 9
Verlauf § 50 – 66% der Patienten verbessern sich im Verlauf von 6 Monaten, z. T. auch unbehandelt, so dass gewohnte Leistungsfähigkeit wieder eintritt, wobei einzelne Beschwerden weiterbestehen können. § Rückfälle sind ein häufiges Ereignis. 10 – 20% der unipolaren Erkrankung zeigt eine Chronifizierung, Residualsymptome (insbesondere Schlafstörungen) korrelieren mit raschen Rückfällen. § Rückfallrate bei ersterkrankten Patienten: 20 – 30%. § 3 vorhergehende depressive Episoden erhöhen die Rückfallrate auf 70 – 80% im Vergleich zu ersterkrankten Patienten. § Steigende Vulnerabilität (biologisches Kindling) nach jedem Rückfall. § Rückfallrisiken sind: Alkoholmissbrauch, Angst, Scham, interpersonelle Sensitivität. § Interpersonelle Schwierigkeiten führen zu einem Mangel an sozialer Unterstützung und. Eingebundenheit.
Symptome und Diagnostik Hauptsymptome depressiver Episoden sind nach der ICD-10 Kapitel F 32 • depressive, gedrückte Stimmung • Interessenverlust und Freudlosigkeit • Verminderung des Antriebs mit erhöhter Ermüdbarkeit (oft selbst nach kleinen Anstrengungen) und Aktivitätseinschränkung 11
Zusatzsymptome nach ICD-10 Kapitel F 32 1. verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit 2. vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen 3. Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit 4. negative und pessimistische Zukunftsperspektiven. 5. Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen 6. Schlafstörungen 7. verminderter Appetit 12
Somatisches Syndrom und psychotische Symptome § Bei leichten bzw. mittelgradigen depressiven Episoden kann klassifiziert werden, ob zusätzlich zu den Haupt- und Zusatzsymptomen ein somatisches Syndrom vorliegt § Typische Merkmale des somatischen Syndroms sind: 1. Interessenverlust oder Verlust der Freude an normalerweise angenehmen Aktivitäten 2. mangelnde Fähigkeit, auf eine freundliche Umgebung oder freudige Ereignisse emotional zu reagieren 3. frühmorgendliches Erwachen, zwei oder mehr Stunden vor der gewohnten Zeit 4. Morgentief 5. der objektive Befund einer psychomotorischen Hemmung oder Agitiertheit 6. deutlicher Appetitverlust 7. Gewichtsverlust, häufig mehr als 5 % des Körpergewichts im vergangenen Monat 8. deutlicher Libidoverlust 13
Diagnosestellung § Mindestens zwei, bei einer schwere Episode drei Hauptsymptome müssen mindestens zwei Wochen anhalten § Kürzere Zeiträume können berücksichtigt werden, wenn die Symptome ungewöhnlich schwer oder schnell aufgetreten sind. 14
Schweregradbestimmung § Die Patienten leiden zusätzlich zu den Hauptsymptomen § unter mindestens zwei (leichte Episode, F 32. 0), § drei bis vier (mittelgradige Episode, F 32. 1) § bzw. mindestens vier (schwere Episode, F 32. 2) Zusatzsymptomen. 15
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Erkennen einer depressiven Episode Beschwerden, die darauf hinweisen können. § Allgemeine körperliche Abgeschlagenheit, Mattigkeit • Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen); • Appetitstörungen, Magendruck, Gewichtsverlust, Obstipation, Diarrhöe; • diffuser Kopfschmerz; • Druckgefühl in Hals und Brust, Globusgefühl; • funktionelle Störungen von Herz und Kreislauf (z. B. Tachykardie, Arrhythmie, Synkopen), Atmung (z. B. Dyspnoe), Magen und Darm; • Schwindelgefühle, Flimmern vor den Augen, Sehstörungen; • Muskelverspannungen, diffuse Nervenschmerzen (neuralgiforme Schmerzen); • Libidoverlust, Sistieren der Menstruation, Impotenz, sexuelle Funktionsstörungen; • Gedächtnisstörungen. 18
Expertenmeinung Da depressive Patienten selten spontan über typische depressive Kernsymptome berichten und eher unspezifische Beschwerden wie Schlafstörungen mit morgendlichem Früherwachen, Appetitminderung, allgemeine Kraftlosigkeit, anhaltende Schmerzen und/oder körperliche Beschwerden angeben, soll das Vorliegen einer depressiven Störung bzw. das Vorhandensein weiterer Symptome einer depressiven Störung aktiv exploriert werden. 19
Depressive Erkrankungen Endstrecke verschiedenster § § § genetischer biographischer lerngeschichtlicher konflikthafter und auch somatische Prozesse.
Risikofaktoren Genetischer Natur § Frühere depressive Episoden § bipolare oder depressive Störungen in der Familiengeschichte § Suizidversuche in der eigenen Vor- oder Familiengeschichte Lebensführung § komorbider Substanzmissbrauch bzw. komorbide Substanzabhängigkeit Psychosozial § aktuell belastende Lebensereignisse § Mangel an sozialer Unterstützung 21
Fortsetzung Risikofaktoren Biologischer Natur § komorbide somatische Erkrankungen insbesondere mit metabolisch/vaskulärem Hintergrund wie Schlaganfall, KHK, Herzinfarkt, Diabetes Typ II § Vaskuläre Läsionen bei LLD § Schädigung cerebraler Systeme durch neuropathologische Veränderungen, insbesondere Zellverluste subcortikale Kerngebiete und darausfolgede exekutive Dysfunktion (Umstellungserschwernis, eingeschränkte Problemlösefähigkeit) z. B. bei M. Parkinson 22
Risikofaktoren für eine Depression nach dem 60. Lebensjahr § Geschlecht: Geschlechtsunterschied nehmen eher ab, Hinweise besonders der erstmaligen Episode nach dem 60. Lebensjahr betrifft vor allem Männer § Bildungsstatus § Lebenssituation, geschieden oder verwitwet bzw. allein lebend § Kritische Lebensereignisse, insbesondere Verlust des Partners, Nachbarschaftskonflikte, Berentung, Umzug ins Seniorenheim § Soziale Kontakte, Qualität entscheidend nicht die Quantität, wichtig tragende Beziehungen aufrechtzuerhalten sind eine Herausforderung, Verlust der Mobilität kann erschwerend sein 23
Langzeitfolgen früherer Stresserfahrungen bio-psycho-soziales Vulnerabilitätsmodell
Das epigenetische Gedächtnis § Frühkindlicher Stress hinterlässt tiefe Spuren auf unseren Genen und programmierte zeitlebens das Risiko für Depressionen. § Dies geschieht u. a. durch die Anlagerung sogenannter Methylgruppen an unsere Erbsubstanz, die wie ein Schalter die Aktivität von Genen nachhaltig verändert. § 2010 gelang es Wissenschaftlern am MPI für Psychiatrie in München mit Hilfe von Mäusen, die nach der Geburt kurze Zeit von der Mutter getrennt wurden und als Folge lebenslang erhöhte Stresshormone und eine verminderte Stresstoleranz zeigten, der Nachweis. § Bei entsprechender Veranlagung kanndies der Wegbereiter für schwere Depressionen.
Screening durch Zwei-Fragen-Test „Zwei-Fragen-Test“, der mit einer Sensitivität* von 96 % und einer Spezifität† von 57% ein sehr zeitökonomisches Vorgehen darstellt: § Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig bedrückt oder hoffnungslos? § Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun? 26
Stufenplan zur Diagnostik § Bei Vorliegen eines Verdachts auf eine depressive Störung sollte geklärt werden, ob eine Veränderung von 1. Stimmung und/oder Antrieb vorliegt (Hauptsymptome) § Es sollte geklärt werden, ob diese Veränderung in Stimmung und Antrieb eher einer depressiven Symptomatik oder einer anderen psychischen Störung zuzuordnen ist (Differenzialdiagnostik). § Ferner sollte eine somatische, insbesondere hirnorganische Ursache bzw. eine Verursachung durch Gebrauch oder Missbrauch psychotroper Substanzen ausgeschlossen werden. § Sind diese Ursachen ausgeschlossen, ist die Diagnose der depressiven Störung durch genaue Erhebung des psychopathologischen Befundes (Zusatzsymptome) und bisherigen Verlaufs zu stellen. 27
Ausschluss Laborchemische und apparative Untersuchungsbefunde beschreiben die häufig komorbiden somatischen Erkrankungen, erklären aber eine klassisch schwere depressive Störung im Alter meist nicht. Zu beachten sind : § basale Laborwerte und Schilddrüsenparameter § Einnahme von Medikamenten (z. B. Betablocker, Kalziumantagonisten, Virustatika, Kortikoide, Anithistaminika…. ) 28
Fazit § Die Risikofaktoren für eine Depression im Alter sind vielfältig. § Insbesondere der demographisch-gesellschaftliche Wandel mit kleineren Familienverbänden und größeren räumlichen Entfernungen spielt eine Rolle. § Andererseits bieten die neuen Kommunikationsmöglichkeiten auch Chancen. 29
Suizidalität § Das Suizidrisiko ist bei depressiv Erkrankten etwa 30 -mal höher als in der Allgemeinbevölkerung § Patienten aktiv und empathisch im Rahmen der Erstdiagnostik zur Suizidalität explorieren § Auch im weiteren Behandlungsverlauf, in dem Suizidalität neu auftreten kann, ist eine regelmäßige Erfassung notwendig. 30
Suizidalität im Alter § Suizidrate steigt im Alter § Suizidversuche nehmen ab § Methoden werden härter und damit sicherer § Jede 2. Frau, die sich suizidiert, ist über 60 Jahre § Hochrisikogruppe ältere Männer 31
Therapie § Am Beginn der Behandlung von Patienten mit depressiven Störungen steht ein Aufklärungsgespräch § Dessen Ziel ist es, realistische Hoffnung zu vermitteln und Patienten zu entlasten § Verständliche Informationen dienen dazu zu erklären, dass es für die Behandlung der bestehenden Erkrankungsepisode bewährte und wirksame therapeutische Möglichkeiten gib. 32
Allgemeine Behandlungsziele § die Symptome der depressiven Störung zu vermindern und letztlich eine vollständige Remission zu erreichen • die Mortalität, insbesondere durch Suizid zu verringern • die berufliche und psychosoziale Leistungsfähigkeit und Teilhabe wiederherzustellen • das seelische Gleichgewicht wieder zu erreichen sowie • die Wahrscheinlichkeit für einen direkten Rückfall oder eine spätere Wiedererkrankung zu reduzieren 33
Akutbehandlung- Erhaltungstherapie. Rückfallprophylaxe § Medikamentöse Therapie § Elektrokrampftherapie § Psychotherapeutische Behandlungsbausteine § Problemlösetraining, dadurch Verbesserung von Kontrolle und Selbstwirksamkeit § Lebensrückblickinterventionen § Interpersonelle Psychotherapie 34
Pharmakotherapie § Trizyklische (und tetrazyklische) Antidepressiva (TZA) bzw. nichtselektive Monoamin-Rückaufnahme-Inhibitoren (NSMRI) • Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SSRI) • Monoaminoxidase (MAO)-Inhibitoren (MAOI) • Selektive Serotonin-/Noradrenalin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SSNRI) • Alpha 2 -Rezeptor-Antagonisten • Selektive Noradrenalin-Dopamin-Rückaufnahme-Inhibitoren (Bupropion • Melatonin-Rezeptor-Agonisten (MT 1/MT) und Serotonin 5 -HT 2 CRezeptor-Antagonisten (Agomelatin) Darüber hinaus gibt es nicht klassifizierte Antidepressiva (Trazodon), Lithiumsalze und Phytopharmaka (Johanniskraut). 35
Therapiebeginn § Bei den meisten Antidepressiva mit der niedrigen, als „Anfangsdosis“ bezeichneten Tagesdosis zu beginnen § Bei älteren Patienten ist es nur bei TZA sinnvoll, diese Anfangsdosis zu halbieren und ggf. langsam aufzudosieren § Insbesondere zu Beginn ist eine sorgfältige Überwachung bezüglich Nebenwirkungen und Wirkungen wichtig § Bessert sich der Zustand des Patienten bereits in der Aufdosierungsphase, sind weitere Erhöhungen nicht notwendig § Ansonsten sollte aber die Standarddosierung erreicht werden § Ab diesem Zeitpunkt sollte vier Wochen lang (bei älteren Patienten bis zu sechs Wochen) (Wirklatenz) das Eintreten einer Response abgewartet werden § Aus diesem Grund sollte die Aufdosierungsphase nicht länger sein, als es aufgrund der Verträglichkeit erforderlich ist 36
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Erhaltungstherapie § Antidepressiva sollen mindestens 4 -9 Monate über die Remission einer depressiven Episode hinaus eingenommen werden, weil sich hierdurch das Risiko eines Rückfalls erheblich vermindern lässt § In dieser Erhaltungsphase soll die gleiche Dosierung wie in der Akutphase fortgeführt werden. 38
Psychotherapeutische Basisbehandlung § aktives flexibles und stützendes Vorgehen § Vermittlung von Ermutigung und Hoffnung § empathische Kontaktaufnahme, Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung § Exploration des subjektiven Krankheitsmodelles § Klärung aktueller Motivationen und der Therapieerwartungen des Patienten; § Vermittlung eines Verständnisses der Symptome, ihrer Behandelbarkeit und ihrer Prognose § Vermittlung eines „biopsychosozialen Krankheitsmodelles“ zur Entlastung des Patienten von Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen und Versagensgefühlen 39
Interpersonelle Psychotherapie IPT § Fokussierte, zeitlich begrenzte Kurztherapie § 12 -20 Gruppentherapien § Indikation: Pat. , bei denen der Beginn der Depression mit belastenden Lebensereignissen/Phasen im Zusammenhang steht § Behandlungsfokus: aktuelle zwischenmenschliche/psychosoziale Problem oder Lebensveränderungen (Trennung, Arbeitsplatzverlust, Rollenwechsel) § Behandlungsziele: Remission der depressiven Symptome, Reduktion der interpersonellen Probleme, Aufbau bzw. Nutzen eines sozialen Netzwerkes
Psychodynamische Psychotherapie § Analyse der Beziehungsstrukturen § Aufarbeitung möglicher Auslöser § Bewusstmachung intrapsychischer Konflikte § Nutzung und Stärkung vorhandener Fähigkeiten § Zunehmend Einsicht in innere Konflikte und die mit der Zeit eintretende Veränderung problematischer Erlebens- und Verhaltensweisen führen z. B. dazu, dass Schwierigkeiten besser vorhergesehen und bewältigt oder Konflikte entschärft werden -
Behandlung einer leichten depressiven Episode § „watchful waiting“ – „aktiv-abwartende Begleitung“ § Jedoch sollte üblicherweise innerhalb der nächsten beiden Wochen eine erneute Überprüfung der Symptomatik erfolgen § Gespräche im Sinne einer psychiatrisch-psychotherapeutischen bzw. psychosomatischen Grundversorgung sind im Rahmen des aktiv-abwartenden Begleitens indiziert § Darüber hinaus können niederschwellige psychosoziale Interventionen wie beispielsweise Bibliotherapie (Unterstützung durch Selbsthilfebzw. Selbstmanagement-Bücher) und andere Maßnahmen des Selbstmanagements zum Einsatz kommen. 42
Behandlungsempfehlungen § Zur Behandlung einer akuten mittelgradigen depressiven Episode soll Patienten eine medikamentöse Therapie mit einem Antidepressivum angeboten werden. § Bei akuten schweren depressiven Episoden soll eine Kombinationsbehandlung mit medikamentöser Therapie und Psychotherapie angeboten werden. 43
Expertenempfehlungen § Über die gesetzlich vorgeschriebene Aufklärungspflicht hinaus sollte mit dem Patienten im Rahmen einer partizipativen Entscheidungsfindung über mögliche Behandlungsstrategien und die damit verbundenen erwünschten Wirkungen und möglichen Risiken gesprochen und entschieden werden § Psychoedukative Angebote für Betroffene und Angehörige sollten zur Verbesserung des Informationsstands, der Akzeptanz und der Patientenmitarbeit im Rahmen einer Gesamtbehandlungsstrategie als sinnvolle Ergänzung angeboten werden 44
Ältere Menschen § Ältere Patienten können in gleicher Weise behandelt werden wie Jüngere § Im Vergleich zu jüngeren Patienten sollte das Nebenwirkungsprofil bzw. die Verträglichkeit noch stärker beachtet werden § Wenn ältere Patienten mit TZA behandelt werden, sollte mit einer erniedrigten Anfangsdosis begonnen werden. 45
Empfehlungen im Alter § Bei schweren Formen einer Depression im Alter sollte eine Kombination aus Pharmako- und Psychotherapie angeboten werden. § Bei leichten kognitiven Einschränkungen und einer Depression im Alter sollte eine Psychotherapie (bevorzugt als Einzeltherapie) angeboten werden. 46
Stationäre Einweisung § bei schwerer suizidaler Krise § Nach Suizidversuchen § bei differentialdiagnostischer Unklarheit § Komplizierende Begleiterkrankungen § deutliche Verschlechterung unter ambulanter Behandlung § Therapieresistenz § Noncompliance § sehr ausgeprägte Schwere der Symptomatik (z. B. Antriebshemmung, psychotische Wahrnehmung) § Komorbiditäten z. B. Alkoholabhängigkeit, Persönlichkeitsstörung § Unfähigkeit zur Alltagsbewältigung § plötzlicher Zusammenbruch des sozialen Netzwerks § Schwerwiegende familiäre Konflikte
Krisenintervention im ZPR § Aufnahme über 24 h an 7 Tagen in der Woche § akute Suizidalität § schwere Antriebshemmung § Zusammenbruch des sozialen Netzwerks § psychotische Symptome § Anpassungsstörungen auf belastende Lebensereignisse zur Krisenintervention über 5 -21 Tage (spezl. Krisenkonzept)
Körperliches Training § Körperliches Training wird nach den Richtlinien des American College of Sports Medicine (ACSM) definiert als geplante, strukturierte und wiederholte körperliche Aktivität zur Erhaltung oder Verbesserung einer oder mehrerer Bereiche körperlicher Fitness § Die aktuellen Empfehlungen beinhalten aerobes Ausdauertraining in moderater Intensität für mindestens 30 Minuten an mindestens fünf Tagen pro Woche oder intensives Training für mindestens 20 Minuten an mindestens drei Tagen pro Woche, bzw. eine Kombination aus beiden. § Es sollte ein Energieverbrauch von mindestens 500 bis 1000 metabolischen Einheiten (MET)-Minuten pro Woche erreicht werden § An zwei bis drei Tagen pro Woche sollte zudem Krafttraining für alle großen Muskelgruppen sowie Gleichgewichts- und Koordinationstraining durchgeführt werden 49
Rat für Angehörige Stiftung Deutsche Depressions Hilfe § Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung § Ziehen Sie einen Arzt zu Rate § Bleiben Sie geduldig § Treffen Sie keine wichtigen Entscheidungen § Seien Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen § Umgang mit Suizidalität § Überfordern Sie sich nicht 50
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!! 51
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