Kompetenzorientierter Unterricht Kompetenzorientierte Aufgaben Kompetenzbereich Modellieren Dr M
Kompetenzorientierter Unterricht Kompetenzorientierte Aufgaben Kompetenzbereich Modellieren Dr. M. Gercken – 2009 1
Modellieren § § § Mathematik vs. Umwelt Probleme & Situationen mathematisch „greifbar“ geeignetes Modell: haucht Mathematik Leben ein - wirkungsvolles Hilfsmittel - mächtiges Werkzeug - Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 2
Bildungsstandards Spiralcurricularität größere Anzahl, höhere Komplexität lösbarer Probleme nach geeigneter Modellbildung keine Beschränkung auf Naturwissenschaften: soziale & ökonomische Bereiche Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 3
Modellieren 1994 (Sek I) Erziehungs- und Bildungsauftrag n „… Mathematik befähigt sie […] Modelle der Wirklichkeit zu erstellen und entsprechende Problemlösungen zu erarbeiten. . “ n „. . . in vielen Bereichen menschlichen Denkens ist das Arbeiten mit mathematischen Modellen der Wirklichkeit unverzichtbar. […] Der Unterricht muß den Schülerinnen und Schülern ein echtes Erlebnis von Mathematik, von ihrer Tragweite und von ihrem Beziehungsreichtum vermitteln. “
Modellieren 1994 (Sek II) n n weg von „Mathematik als Produkt: Im vorgegebenen Modell arbeiten“ hin zu „Mathematik als Prozess: Realität modellieren“ LPE 4, Mathematik in der Praxis […]: „Insbesondere werden sie sich der einzelnen Schritte des Modellierens bewusst: Problembeschreibung, mathematische Modellierung, Durchführung der Modellrechnung, Interpretation, Modellkritik. “
Modellieren 1994 (Sek II) Fächer verbindendes Thema 4: Modellbildung n „Modellieren: Analyse des gestellten Problems, Diskussion der notwendigen Idealisierungen, Aufstellung der passenden Größengleichungen, Anpassung der Randbedingungen, Modell-Rechnung, Ergebnisanalyse, Überprüfung der Modellvorstellungen durch Experimente, Diskussion der Grenzen der Modellvorstellungen und deren Beziehung zur Wirklichkeit, Bestätigung, Erweiterung oder Scheitern des Ansatzes“
Modellieren 2004 Stufenspezifische Hinweise (Klasse 10) n Durch die Hinzunahme von Fragestellungen aus anderen Fachgebieten werden die Problemlösefähigkeiten erweitert und eine horizontale Vernetzung auch über Fachgrenzen hinaus erzielt. In diesem Zusammenhang gewinnt die Methode der Modellbildung besondere Bedeutung. n Die zunehmende mathematische Kompetenz der Schülerinnen und Schüler gestattet die Bearbeitung komplexerer, realitätsnaher Fragestellungen unter der Leitidee „Modellierung“.
Modellieren 2004 Stufenspezifische Hinweise (Klasse 12) n Die Leitidee „Modellierung“ verbindet auch unterschiedliche Teilgebiete der Mathematik und fördert so die Flexibilität des Denkens.
Modellieren 2004 Klasse 6 - LEITIDEE „MODELLIEREN“ n mithilfe geometrischer Modelle Situationen darstellen und Probleme lösen; n Zahlen und Zahlverknüpfungen zur adäquaten Beschreibung und Untersuchung von Aufgaben in Mathematik und Umwelt einsetzen; n den Dreisatz bei Aufgaben des „bürgerlichen Rechnens“ anwenden; n Ergebnisse sinnvoll runden; durch Schätzen auf Brauchbarkeit überprüfen. Inhalte n Dreisatz; maßstäbliche Darstellungen
Modellieren 2004 Klasse 8 - LEITIDEE „MODELLIEREN“ n inner- und außermathematische Sachverhalte mithilfe von Tabellen, Termen oder Graphen beschreiben und umgekehrt Tabellen, Terme und Graphen in Bezug auf einen Sachverhalt interpretieren; n mit Prozentangaben in vielfältigen und auch komplexen Situationen sicher umgehen; n ein Zufallsexperiment durch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung beschreiben. Inhalte n n Interpretation von Graphen und einfachen Termen, Aufstellen von Termen Prozentrechnung
Modellieren 2004 Klasse 10 - LEITIDEE „MODELLIEREN“ n einen Sachverhalt auf angemessene Weise mathematisch beschreiben. Eine zugehörige Problemstellung in dem gewählten mathematischen Modell lösen sowie die Ergebnisse auf die Ausgangssituation übertragen, interpretieren und ihre Gültigkeit prüfen; Inhalte n n Proportionalität; lineares, natürliches, beschränktes Wachstum Simulation dynamischer Vorgänge; Momentanänderung von Größen
Modellieren 2004 Kursstufe - LEITIDEE „MODELLIEREN“ n inner- und außermathematische Sachverhalte und ihre Veränderungen auch in komplexeren Zusammenhängen mathematisch modellieren. Inhalte n n n Wahl geeigneter Grundobjekte (zum Beispiel Koordinatensystem, Variable); Funktionsanpassung Differenzialgleichung für natürliches und beschränktes Wachstum, Wachstums- und Zerfallsprozesse(auch logistisches Wachstum) Anwendungen linearer Gleichungssysteme
Bildungsstandards © Cornelsen Verlag Scriptor: Mathematikaufgaben selbst entwickeln Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 13
Teilschritte des Modellieren „Mathematisieren“ und „Interpretieren“ n n n Strukturieren Mathematisches Arbeiten Interpretieren Validieren Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 14
Strukturierung Übergang von Realsituation zu Realmodell: - Vereinfachung - Idealisierung - Auswahl relevanter Informationen Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 15
Mathematisierung Schritt von realer Welt in mathematische Welt Erstellung eines mathematisches Modells aus Alltags- wird mathematische Sprache: - Aufstellen eines Terms - informative Figur - Schaubild etc. Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 16
Mathematisches Arbeiten KMK-Standards : mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 17
Interpretation Mathematische Lösung: Rückübersetzung Schritt zurück in die reale Welt: Interpretation von Größen und Parametern (und ihren als Lösung gefundenen Werten) Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 18
Validierung zurück zum Anfangspunkt (reales Problem) Validierung der Ergebnisse Überprüfung der Bedeutung, der Gültigkeit, der Genauigkeit des Ergebnisses Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 19
Kompetenz Modellierungskreislauf als Helix erreichte Modellierungskompetenz als Ganghöhe Hinterfragen … der Eignung der Übertragungsmöglichkeit Reflexion, Bewertung Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 20
Beispiel Aufgabe: Monikas Vater hat fünf Töchter: Lulu, Lala, Lele und Lolo. Wie heißt die fünfte Tochter? § Strukturierung bei der Modellbildung (von der Realsituation zum Realmodell) § Aufgabe überbestimmt Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 21
Beispiel Aufgabe: Am Hausmeisterkiosk werden in der großen Pause belegte Brötchen, Obst und Getränke verkauft. Wie groß muss der Vorrat an einem Schultag wohl sein? n unterbestimmte Aufgabe n vielfältige Möglichkeiten zur Strukturierung Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 22
Beispiel Aufgabe: Rekordnagel. Der Nagel ist etwa 7 m lang und hat einen Durchmesser von etwa 22 cm. Der zum Aufstellen des Nagels zur Verfügung stehende Entladekran des LKW kann maximal eine Masse von 1, 5 t heben. (Hinweis: 1 cm³ Stahl wiegt 7, 85 g. ) Kann man den Nagel mit diesem LKW aufstellen? (© Cornelsen Verlag Scriptor: Bildungsstandards Mathematik: konkret) Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 23
Beispiel n Mathematisierung/Modellbildung Nagel als Zylinder n Mathematische Arbeiten n auch in diesem einfachen Fall: Interpretation Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 24
Beispiel n Aufgabe: Jemand behauptet „Sindelfingen ist von Weil der Stadt 27 km entfernt“. Nimm zu dieser Aussage Stellung. © 2007 Cornelsen Verlag Scriptor – Mathematisches Modellieren Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 25
Beispiel Validierung n kritische Reflexion n Realitätsgehalt? Routenplaner/Karten! n Widerspruch trotz eines vollständigen Durchlaufs einer Modellierung © 2007 Cornelsen Verlag Scriptor – Mathematisches Modellieren Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 26
Spiralcurricularität Standards 10 n „einen Sachverhalt auf angemessene Weise mathematisch beschreiben, eine zugehörige Problemstellung in dem gewählten mathematischen Modell lösen sowie die Ergebnisse auf die Ausgangssituation übertragen, interpretieren und ihre Gültigkeit prüfen“ Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 27
Spiralcurricularität Standards Kursstufe n „inner- und außermathematische Sachverhalte […] auch in komplexen Zusammenhängen mathematisch modellieren. “ Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 28
Das Rad neu erfinden? n n n IQB-Implementationsaufgaben für Mathematik Sek I (aus "Bildungsstandards Mathematik: Konkret - Aufgabenbeispiele, Unterrichtsanregungen, Fortbildungsideen“, Cornelsen Scriptor (2006) unter iqb. hu-berlin. de/bista/aufbsp/masek 1. com Schriftenreihe der Istron-Gruppe: „Materialien für einen realitätsbezogenen Unterricht“ (ISTRON 1993 -2004) Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 29
Das Rad neu erfinden? n n n Materialien des BLK-Programms SINUSTransfer unter www. sinus-transfer. de Büchter, Leuders: „Mathematikaufgaben selbst entwickeln“, Cornelsen Scriptor (2005) Maaß: „Mathematisches Modellieren“, Cornelsen Scriptor (2007) Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 30
Das Rad neu erfinden? n n n Materialien des Mathematik-Unterrichts. Einheiten-Datei e. V. unter www. mued. de Mathematik lehren 113/2002 – Themenheft „Modellieren“ Praxis Mathematikunterricht 3/2005 – Themenheft „Modellieren“ Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 31
Blick über den Leitideerand verschiedene Rahmenlehr- und Bildungspläne: Modellieren … … als Leitidee … als allgemeine mathematische Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 32
sprachliche Haarspaltereien? „Modellieren“ und „Problemlösen“ n Problemlösen in außermath. Situationen kurz: Modellieren lang: Problemlösen im weiteren Sinne n Problemlösen in innermath. Situationen entweder: innermathematisches Modellieren oder: Modellieren im weiteren Sinne oder: Problemlösen im engeren Sinne Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 33
Problemlösen und Modellieren auch im Problemlösen: Validierung vgl. Bildungsstandards, überfachlicher Kompetenzbereich „Problemlösen“: „das eigene Denken beim Problemlösen kontrollieren, reflektieren und bewerten und so neues Wissen aufbauen“ Kompetenzorientierter Mathematikunterricht 34
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