Die Zeit Lola rennt Ein Referat von Dennis
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Die Zeit „Lola rennt“ Ein Referat von Dennis Klöcker Adrian Fischer Irina Dik Falk-Niklas Hollstein
Gliederung Einleitung (Dennis) Zeit im Film (Adrian) Hintergründe zum Film „Lola rennt“ (Irina) Unterrichtskonzept (Falk)
Einleitung
Grundsätzliches zur Zeit „Klassisches Erzählen“ „Erzählzeit“ – „erzählte Zeit“
Grundsätzliches zur Zeit Sensibilisierung für die Dekonstruktion von chronologisch-linearen Handlungssträngen!
„Klassisches Erzählen“ „Klassischer Prototyp“ folgt dem Dramaturgieprinzip von Theater und Literatur chronologische Abfolge als Orientierung am „roten Faden“ der Handlung wenig Variablen und Optionen der Handlungsstruktur läuft nach Schema F ab; deshalb teilweise vorhersehbar
„Erzählzeit“ – „erzählte Zeit“ Erzählzeit bildet den Rahmen (reale Zeit in Form von Spiellänge) innere Struktur = erzählte Zeit: Ein Zeitraum von etwa 200 Jahren kann auf 2 Stunden Filmlänge gerafft werden, viele Möglichkeiten eine Story mittels Zeitraffung oder Zerstückelung unkonventionell zu erzählen
Zeit im Film
Zeit im Film Aneignung und Darstellung der Zeit im Film - häufiges behandeltes und wichtiges Thema in der Filmtheorie - spezifiziert ‚Film‘ als eigenständige Kunstform
Zeit im Film Unterschiede zur erfahrbaren Zeit: - Rücklauf Rückblick/Rückblende, Vorausschau Zeitsprünge Parallelität Beschleunigung, Verlangsamung Raffung, Dehnung -
Zeit im Film Bei jeder Darstellung von Zeit im Film ist die Konstituierung vom Sinn der Handlung wichtig! Durch grundlegende Medienkompetenz und Sehgewohnheiten fallen die Zeitkomponenten im Film oftmals kaum als Besonderheit auf.
Zeit im Film Montage - wichtigstes Instrument zur Darstellung der Zeit bewirkt Rhythmisierung der (Film-)Handlung -
Zeit im Film - - Erzählte Zeit vs. Erzählzeit Erzählte Zeit = Zeitrahmen der Handlung Erzählzeit = benötigte Zeit der Darstellung „In der Regel ist die Dauer der Erzählzeit kürzer als die der erzählten Zeit“ - Ausnahme: z. B. Cocktail für eine Leiche (Rope) von Alfred Hitchcock, 1948
Zeit im Film Zeitsprünge Nur im Medium ‚Film‘ sind Zeitsprünge möglich - Längere Zeitverläufe werden durch schnelle Montage und Überblendungen dargestellt Beispiel: Citizen Kane (1941)
Zeit im Film Parallelität - zwischen mehreren Geschehen/Handlungssträngen wird hin und her gewechselt um Gleichzeitigkeit und einen kausalen Zusammenhang zu suggerieren - statt Wechsel auch ‚Split-Screen-Verfahren‘ - kann mit ansteigender Rhythmisierung zum Spannungsaufbau dienen Beispiel: Thomas Crown ist nicht zu fassen (1968), Der Pate I (1972)
Zeit im Film Rückblenden - suggerieren Erinnerungen; zeigen den kausalen Ursprung der Handlung/des Geschehens auf - können in einer Rahmenhandlung eingebettet sein Beispiel: Citizen Kane (1941), Die Dinge des Lebens (1970)
Zeit im Film Zeitraffung - weniger als 24 Bilder/Sec. bei normaler Abspielgeschwindigkeit - Häufige Verwendung zur Darstellung von wahrnehmungsfremden Bewegungen (aufziehende Wolken, aufblühende Blüten, . . . ) Beispiel: Adaption (2002)
Zeit im Film Zeitdehnung - mehr als 24 Bilder/Sec. bei normaler Abspielgeschwindigkeit - suggeriert/betont psychische Zustände der Filmfiguren (Angst, Schrecken, Konzentration, . . . ) intensiviert die Darstellung -
Zeit im Film: Lola rennt
Zeit im Film: Lola rennt Rhythmus(-wechsel) - kontrastiert gewohntes Zeiterlebnis beim Zuschauer Anhalten der Zeit (durch Einzelbildschaltung) Zeitraffung Zeitdehnung Vor- und Rückblenden Parallelität (durch Split-Screen-Technik)
Zeit im Film: Lola rennt Episodenstruktur:
Zeit im Film: Lola rennt Die Zeit wird als relativer Maßstab genommen 3 Episoden, deren Handlungsverlauf sich jeweils durch kleine Veränderungen grundlegend ändert (Schmetterlingseffekt) feste Komponente: die Zeit! 20 Minuten x 3 Möglichkeiten
Hintergründe zum Film
Allgemeine Hintergründe Regie/ Auszeichnungen Hinweise zum Thema Wirklichkeit im Film Signale Gestaltung der Zeit im Film Codes Situationsmuster / Einstellungsstereotypen Videospielparallelen Visuell-technische Umsetzung
Eignung: ab 14 Jahren
Hinweise zum Thema “Wirklichkeit“ im Film Ironische Paradoxie 1. “Wir lassen nie vom Suchen ab, und doch, am Ende allen unseres Suchens, sind wir am Ausgangspunkt zurück und werden diesen Ort zum ersten Mal erfassen. ” (T. S. Elliot) 2. “Der Mensch…die wohl geheimnisvollste Spezies unseres Planeten. Ein Mysterium offener Fragen…Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Woher wissen wir, was wir zu wissen glauben? Wieso glauben wir überhaupt etwas? – Unzählige Fragen, die nach einer Antwort suchen, einer Antwort, die wieder eine neue Frage aufwerfen wird, und die nächste Antwort wieder die nächste Frage und so weiter. . . Doch ist es am Ende nicht immer wieder die gleiche Frage. . . und immer wieder die gleiche Antwort? ” (Hans Paetsch, Märchenerzähler) 3. “Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. ” (Sepp Herberger, Fußballtrainer)
→ Sinnlichkeit suggerieren und Wirklichkeit hinterfragen → Sepp Herberger bringt mit seiner Aussage das Konzept des Films auf den Punkt! → Ein Ende ist immer wieder ein neuer Anfang!
Signale Uhrenpendel führt durch den Rachen eines darüber befindlichen märchenhaften Ungeheuers = es wird eine Menschenmasse (einzelne Filmfiguren treten hervor) sichtbar Das Zitat am Anfang: „Der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten!“ Der Fußball markiert den Anpfiff → Menschenmenge formieren sich zum Titel des Films Die Zeichentricksequenz (irreale Sequenzen →leiten jede neue Version ein) Aber auch filmische Mittel (Kameraperspektive/-fahrt, Einsatz unterschiedlicher Bildformate, Techniken oder auch Farbwechsel) → Verfremdung
Gestaltung der Zeit im Film Die Gestaltung = Mischung von Variationen (einer Fülle von Medienmustern) und alltagskultureller Codes => zielen nicht darauf ab die Wirklichkeit abzubilden, betont aber das Spielerische und Künstliche des Erzählten (s. ff. Folie) fallende Dominosteine (im Fernseher) (philosophisch-ästhetisches Konzept) → verweist auf den Spielcharakter d. F = Verlauf hängt von Entscheidungen des Spielers ab (Veränderung eines winzigen Elements kann erheblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf nehmen z. B. Begegnung mit dem Hund → Herr Meier und der Autozusammenstoß → Lolas Vater (Lola erreicht ihn nicht mehr…)
Musik → unterstützt die Dynamik/Bewegung des Films 1. „Wish“ (Thomas D feat. Franka Potente) 2. „Lauf, lauf, gib nicht auf“ (Tom Tykwer faet. Franke Potente) 3. "What A Difference A Day Made„ (Dina Washington) Spiel mit der Zeit: wesentliches Thema des Films (20 Min. Realzeit = 81 Min. Filmzeit / Kameraeinstellung: 10 Bilder in 5 Sek. )
Codes Farbe Rot (Telefon, Krankenwagen, Lolas Haar, Filmsequenz am Ende jeder Variante) = Gefahr & Liebe →Vereint in Lolas Haaren: „Die Liebe zu Manni, die mit vielen (tödlichen) Gefahren verbunden ist“
Spirale (Zeichentricktreppe, an der Tür, Name d. Kneipe, Muster d. Bettwäsche, Bildmetapher im Casino: Portrait einer Frau mit einer spiralförmigen Frisur → Homage an Hitchcocks „Vertigo“) = Betonung d. Struktur & Dynamik des Films → spiegelt die wiederholende, kreisförmige Bewegung (auf das Ziel) wieder Der Blinde (Dame mit Sonnenbrille) = unreales Symbol (steht für das prophetische Sehen, das bereits in antiken Mythen vorkommt) → Die blinde Frau wird zur eigentlichen Seherin
Situationsmuster & Einstellungsstereotypen Glasscheibe (die über die Straße getragen wird) taucht zum ersten Mal in Slapstickfilmen auf → wird vom Krankenwagen zerstört oder bleibt gegen den Erwartungen des Zuschauers ganz Treffen die Ganoven tauchen um Punkt 12 auf Einstellung als Manni auf den Supermarkt zugeht, um ihn zu überfallen → Western
gemeinsamer Überfall → Bonny&Clyde der magische Schrei von Lola → Oskar Matzerath aus Grass’/Schlöndorffs Blechtrommel. Name der Darstellerin „Der blaue Engel“ – die Darstellerin erfüllt von Liebe „Tomp Raider“ – Lara Croft
Videospielparallelen Zeit ist hier das zentrale Grundmotiv (Ablauf der Zeit = Ende) Verlauf hängt von der Entscheidung des Spielers ab, kann immer wieder begonnen werden (verschiedene Versionen des Endes möglich) dramatischer Grundeinfall 100. 000 DM in 20 Min. zu besorgen Name der Hauptdarstellerin Lola ähnelt Lara Croft (Tomp Raider) keine moralische oder ideologische Botschaft → sinnliches Erleben und ästhetisches Vergnügen für den Zuschauer
Visuell-technische Umsetzung 35 mm Format - Gegenwart der beiden Protagonisten → die Welt außerhalb der beiden erscheint als unwirklich und künstlich Videoformat - andere Handlungen/Geschehnisse ohne die Darsteller im Bild Kinoformat - Lola rennt → Wunder sind möglich Formatwechsel = andere Auflösung, selber Standort der Kamera Synthetische Erscheinung/Künstlichkeit d. Kulisse (fast leere Straßen in Berlin)→ handelnde Personen wirken vitaler Insgesamt gelingt es Tom Tykwer die Vielfalt an Formen (die nicht neu sind) so zu mixen, dass ein visuelles “Feuerwerk” entsteht und der Zuschauer trotzdem den Faden nicht verliert und Spaß an dieser Mixtur hat.
Unterrichtskonzept
Zeit Unterrichtsverlauf Material 5 min Begrüßung, Einstieg in das Thema Zeit „Wir beginnen das neue Thema Zeit“ ----- 30 min Lesen der Balade „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller unter besondere Berücksichtigung der zeitlichen Elemente. Arbeitsauftrag: „Erstellt eienen Zeitstrahl der den Verlauf der Handlungs darstellt. “ Textkopie: Friedrich Schiller „Die Bürgschaft“ 10 min Verglich der Ergebnisse ------ 15 min Die Trailer des Filmes „Lola rennt“ werden gezeigt. Arbeitsauftrag: „Was könnte der Inhalt des Films sein? Findet mindestens zwei Unterüberscriften für den Film. “ Trailer des Films „Lola rennt“; Beamer od. Viedeoanlage 5 min Auswertung der Ergebnisse ------- 30 min Zeigen des Films „Lola rennt“; HA: „Wie könnte der Film weitergehen? Findet eine plausible Fortsetzung. “ Film „Lola rennt“; Beamer od. Viedeoanlage 45 min Fortsetzung des Films „Lola rennt“ HA: „Erstellt einen Zeitstrahl der den Verlauf des Films aufzeigt. “ ------- 20 min Besprechung der letzten HA. Frage: „War die Fortsetzung des Films vorhersagbar? “ ------- 35 min Vergleich des Films mit der Balade. Frage: „Was hat der Film und die Balade gemeinsam? Wie werden die zeitlichen Abläufe im Film dargestellt? Wie werden ------- die zeitlichen Abläufe in der Balade dargestellt? -------
. . . vielen Dank!
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