Lernprodukte im Geschichtsunterricht Lernprodukte und Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht

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Lernprodukte im Geschichtsunterricht

Lernprodukte im Geschichtsunterricht

Lernprodukte und Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht Unser Verständnis von Geschichtsunterricht Unterricht als Lernprozess Kompetenzorientierung Schülerorientierung

Lernprodukte und Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht Unser Verständnis von Geschichtsunterricht Unterricht als Lernprozess Kompetenzorientierung Schülerorientierung Problemorientierung Handlungsorientierung Produktorientierung Lebensweltbezug (Geschichtskultur, Geschichtsbewusstsein)

Was sind Lernprodukte? I Quelle: Bp. S / FS Geschichte, Studienseminar für Gymnasien KO

Was sind Lernprodukte? I Quelle: Bp. S / FS Geschichte, Studienseminar für Gymnasien KO Lernprodukte sind ein zentrales Element mitten im Lernprozess ! Sie sind nicht Endpunkte des Lernens, sondern organisches Element der Lernlinie Im Zentrum des Lernens steht das materialbasierte, aufgabengeleitete, eigenständige und kooperative Arbeiten am und mit dem Lerngegenstand Zentraler Baustein dieses Konzepts ist, dass die Lerner ihre Produkte selbst entwerfen und eigenständig erstellen Lernprodukte bilden daher die Schritte des Lernprozesses anschaulich ab Sie sind im engeren Verständnis konkrete Manifestationen von Lernergebnissen bzw. Teilergebnissen.

Was sind Lernprodukte? II Das Arbeiten an den Lernprodukten ist ein Bearbeiten, Durchdringen, Durchdenken,

Was sind Lernprodukte? II Das Arbeiten an den Lernprodukten ist ein Bearbeiten, Durchdringen, Durchdenken, Deuten, Umwälzen = diskursives Aushandeln - mit sich und anderen Lernern Im Zentrum steht also das diskursive Potential der Produkte für das Individuum und für die Lerngruppe „Dieses Arbeiten ist ein interaktiver und konstruktiver Prozess im Dialog mit der Sache und mit anderen Lernern an der Sache und über die Sache“ Lernprodukte können in sehr unterschiedlichen Arten manifest werden. Sie können materieller oder immaterieller Art sein. Sie spiegeln die Konstruktionsleistungen der Lerner = individuell, vielfältig, fehlerhaft, diskursiv

Was sind Lernprodukte? III Gute Lernprodukte sind deshalb vielfältig (verschiedene Bearbeitungswege und Lösungsmöglichkeiten) komplex

Was sind Lernprodukte? III Gute Lernprodukte sind deshalb vielfältig (verschiedene Bearbeitungswege und Lösungsmöglichkeiten) komplex (fordern und fördern Vernetzungen) bearbeitbar (müssen nicht perfekt sein und dürfen Fehler haben) ein Instrument der Diagnostik (zeigen den Lernstand an) diskursfähig (entwickeln beim Verhandeln einen Mehrwert) diskursiv angelegt (können weiterverhandelt werden) anschlussfähig (Nutzung im nachfolgenden Unterricht) transparent

Was bedeutet Diskursivität? I „von einer Vorstellung zur anderen mit logischer Notwendigkeit fortschreitend“ Kognitives

Was bedeutet Diskursivität? I „von einer Vorstellung zur anderen mit logischer Notwendigkeit fortschreitend“ Kognitives Wissen kann nur mittels Sprache gespeichert werden Abstrakte und komplexe Sachverhalte werden ausschließlich mittels Sprache „gespeichert“ Begriffe sind damit die Knotenpunkte des Denkens: sie aktivieren eine Vielzahl von Hirnregionen und vernetzen das Neue mit dem vorhandenen Wissen Das Verbalisieren dieses Denkens steigert die Behaltensleistung Der Austausch von Gedanken und Vorstellungen wirkt aktivierend – Erkenntnisse der Neurobiologie Am meisten lernt derjenige, der erklärt

Was bedeutet Diskursivität? unterrichtspraktisch Einbindung möglichst vieler Su. S Nachhaltige Gestaltung des Lehr-Lern-Prozesses Klare

Was bedeutet Diskursivität? unterrichtspraktisch Einbindung möglichst vieler Su. S Nachhaltige Gestaltung des Lehr-Lern-Prozesses Klare Sprache Lernatmosphäre für Produktarbeit schaffen Sicherung gewährleisten (Tafelbild, Protokoll…) Werden ggf. mit Lernhilfen unterstützt Werden in passenden Sozialformen hergestellt

Diskursive Verhandlung von Lernprodukten bedeutet… Die vorhandenen Lernprodukte werden kontrastierend, abwägend und gewichtend verglichen

Diskursive Verhandlung von Lernprodukten bedeutet… Die vorhandenen Lernprodukte werden kontrastierend, abwägend und gewichtend verglichen und diskutiert Es wird sich kognitiv und sprachlich gemeinsam ringend damit auseinandergesetzt und darüber ausgetauscht Die Diskursivität muss schon durch die Aufgabenstellung angelegt sein: Die Lernprodukte müssen selbst „sprechen“ und ein Austauschbedürfnis schaffen

Lernorte diskursiver Lernprodukte nach der Bearbeitung des Lernmaterials in der jeweiligen Stunde möglicherweise in

Lernorte diskursiver Lernprodukte nach der Bearbeitung des Lernmaterials in der jeweiligen Stunde möglicherweise in einer nächsten / eine der nächsten Stunden in gewohnter Klassenkonstellation versammelt um die Lernprodukte

Ziele diskursiven Verhandelns Lernprodukte in ihrer Qualität würdigen Lob und Kritik (individuelle Wertschätzung) Lernprodukte

Ziele diskursiven Verhandelns Lernprodukte in ihrer Qualität würdigen Lob und Kritik (individuelle Wertschätzung) Lernprodukte zum Weiterlernen aller nutzen Lernprodukte als Möglichkeit sozialen Lernens nutzen Lernprodukte als Beispiel für Vielfalt und Kreativität Neue Problemfragen entwickeln / „Forschungsfelder“ entdecken

Probleme mit der Diskursivität Lerngruppe (neu, sehr heterogen, problematisch belastet) Zeit (einstündiger Unterricht) Atmosphäre

Probleme mit der Diskursivität Lerngruppe (neu, sehr heterogen, problematisch belastet) Zeit (einstündiger Unterricht) Atmosphäre (Beziehung L – Su. S, Su. S-Schule) Art der Lernprodukte Umfang und Konzeption der Aufgabenstellung (zu komplex, unterfordernd) Lehrerpersönlichkeit (LEHRERSPRACHE) Schülerpersönlichkeit (passiv / interessiert- desinteressiert)

Der Mehrwert der Lernprodukte… ermöglichen verschiedene Bearbeitungswege und Lösungen – AUCH IRRWEGE schaffen unterschiedliche

Der Mehrwert der Lernprodukte… ermöglichen verschiedene Bearbeitungswege und Lösungen – AUCH IRRWEGE schaffen unterschiedliche Bearbeitungstiefe und Bearbeitungsbreite erreichen unterschiedliches fachliches Niveau (auch bei Fehlern) präsentieren unterschiedliche Ausgestaltungen der Darstellungs- und Präsentationsformen

Was sind Lernprodukte? – ein erstes Fazit Lernprodukte sind auf Kompetenzen bezogen und zeigen

Was sind Lernprodukte? – ein erstes Fazit Lernprodukte sind auf Kompetenzen bezogen und zeigen den handelnden Umgang mit Wissen sind herausfordernd und von den Su. S zu bewältigen sind vielfältig und reich an Varianten haben einen MEHRWERT sind anschlussfähig sind diskursiv verhandelbar

Konsequenzen für den GU Lernprodukte… benötigen ein solides / differenziertes Sachwissen der Su. S

Konsequenzen für den GU Lernprodukte… benötigen ein solides / differenziertes Sachwissen der Su. S verlangen eine fachlich kompetente Lehrperson, die zu jeder Phase der Produktarbeit personal /material reagieren kann verlangen eine sprachkompetente und in der Moderation sicher und souverän agierende Lehrperson (Inputphasen, Gesprächsführung) sind ein hervorragendes Diagnoseinstrument zur Lernstandsmessung können sowohl im Lern-, als auch im Leistungsraum eingesetzt werden verdeutlichen den Mehrwert des Faches durch Produkte aus der Lebenswelt Schulen auch überfachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten (Lesen / Schreiben)

In welchen Formen kann ich Lernprodukte im GU darstellen? I Mind-Map oder Concept Map

In welchen Formen kann ich Lernprodukte im GU darstellen? I Mind-Map oder Concept Map Selbst entworfene Tafelanschriebe / Tafelbilder Prozess-, Struktur-, Säule-, Kreis- oder Flussdiagramme Graphik / Zeichnung Erstellen einer Statistik oder Darstellungswechsel einer Statistik Selbst entwickelte Multiple-Chioce-Fragen und deren Beantwortung Analogie-Texte Zusammengestellte Pro-Contra-Liste Bewertete Zitate

In welchen Formen kann ich Lernprodukte im GU darstellen? II Umgeschriebener Text für Laien

In welchen Formen kann ich Lernprodukte im GU darstellen? II Umgeschriebener Text für Laien / Geschwister / Eltern Dialoge / innere Monologe Geschriebene Geschichte zu einem Sachtext Stellungnahmen / Stellungnahmen aus bestimmter Perspektive Diskussionsrunde / Expertenrunde Rollenspiele / szenische Interpretationen / Standbild Plakate, Bilder, Bildcollagen, künstlerische Objekte Argumentationen Artikel für Schulbuch, gattungsspezifischer Zeitungstext, Kinderbuch…

In welchen Formen kann ich Lernprodukte im GU darstellen? III Briefe (privat / offiziell

In welchen Formen kann ich Lernprodukte im GU darstellen? III Briefe (privat / offiziell / Leserbrief) Skizze (zeichnerisch oder verbal) Kritische Reflexion Essay ( Entwurf zu einem Essay) Erklärvideos Audio-Guides Musikalische Interpretation von Quellen WICHTIG: Unterscheidung zwischen fiktionalem Erzählen und narrativer Kompetenz

Die zwei Phasen der Diskussion von Lernprodukten Erste Phase: Die Su. S präsentieren die

Die zwei Phasen der Diskussion von Lernprodukten Erste Phase: Die Su. S präsentieren die Lernprodukte und informieren somit die Mitschüler. Diese Phase gehört den Su. S – L. leht ggf. die Reihenfolge fest, hält sich aber ansonsten zurück. Zweite Phase: Diskussion bzw. Verhandlung der Lernprodukte unter Moderation der Lehrkraft.

Präsentation der Lernprodukte: Vorschläge Gereihte / fortlaufende Präsentation in Etappen Gegenüberstellende Präsentation Verzögerte Präsentation

Präsentation der Lernprodukte: Vorschläge Gereihte / fortlaufende Präsentation in Etappen Gegenüberstellende Präsentation Verzögerte Präsentation Schaufensterbummel Gruppenpuzzle …

Lernprodukte und narrative Kompetenz Geschichte ist Sprache. Durch Narrationen, Diskussionen und Gespräche wird sie

Lernprodukte und narrative Kompetenz Geschichte ist Sprache. Durch Narrationen, Diskussionen und Gespräche wird sie vermittelt. Die Su. S vermögen durch Handlungen Geschichte für sich und für andere zu erzählen. Sie können Fakultätsgrade angeben (sicher, vermutlich, unklar), Kohärenzen herstellen (Ereignisse und Inhalte verketten), Erzähltypen benutzen (Operatore. N. Formulieren, Stellung nehmen, erfinden, verfassen).

Warum narrative Kompetenz ? „Auch Clio dichtet, …“ Die Lernenden erhalten Einsicht in den

Warum narrative Kompetenz ? „Auch Clio dichtet, …“ Die Lernenden erhalten Einsicht in den Konstrukt- und Fiktionscharakter von Geschichtsschreibung und Geschichtswissenschaft Die Diskursfähigkeit der Su. S wird gefördert Die Su. S werden in die Lage versetzt, Sinn zu bilden und Verläufe darzustellen Sie erwerben Darstellungs- und Auskunftsfähigkeit

Wie kann ich „narrative Kompetenz“ fördern? PERSPEKTIVISCHES FIKTIONALES ERZÄHLEN KONTRAFAKTISCHES ERZÄHLEN WISSENSCHAFTLICHE SCHREIBEN SACHTEXTE

Wie kann ich „narrative Kompetenz“ fördern? PERSPEKTIVISCHES FIKTIONALES ERZÄHLEN KONTRAFAKTISCHES ERZÄHLEN WISSENSCHAFTLICHE SCHREIBEN SACHTEXTE