Dott ssa Monika Hengge Deutsch II Mod a

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Dott. ssa Monika Hengge Deutsch II Mod. a a. a. 2017/2018 ______ Linguaggi specialistici

Dott. ssa Monika Hengge Deutsch II Mod. a a. a. 2017/2018 ______ Linguaggi specialistici e metodologia traduttiva

Textsorten und ihre Konventionen _____________

Textsorten und ihre Konventionen _____________

Wir haben schon gesagt, dass es stark standardisierte Textsorten gibt, die es uns ermöglichen,

Wir haben schon gesagt, dass es stark standardisierte Textsorten gibt, die es uns ermöglichen, sofort auf die Senderintention zu schließen und auch die Textfunktion zu bestimmen. Welche waren das gleich? • • • Märchen …es war einmal Todesanzeige Medizinischer Beipackzettel Bedienungsanleitungen Kochrezept …………

Konventionalisierte Textsorten Das sind Textsorten, die immer gleichen Mustern folgen. Das sind Muster, die

Konventionalisierte Textsorten Das sind Textsorten, die immer gleichen Mustern folgen. Das sind Muster, die jeder von einem solchen Text erwartet. Werden diese Konventionen/Muster vom Text nicht erfüllt, irritiert das den Empfänger. Diese Irritierung behindert die reibungslose Kommunikation und ist daher zu vermeiden. Im AT und natürlich genauso auch im ZT. Textsortenkonventionen: Standards/Merkmale, die für diese Textsorte gelten

Diese gemeinsamen Merkmale, die sog. konventionell geltenden Muster, lassen sich beschreiben. Sie zeigen sich

Diese gemeinsamen Merkmale, die sog. konventionell geltenden Muster, lassen sich beschreiben. Sie zeigen sich z. B. im: • Layout (Spalten in Tageszeitungen, schwarzer Rand bei Todesanzeigen) • Formalismen (Presse-Mitteilungen immer mit Boilerplate, Zeitungsbericht Lead-Stil) • Struktur (Interview mit Fragen und Antworten) • Formulierung (Beileidsbekundungen, Geschäftsberichte, Handelsbriefe) • Lexik (Werbeanzeigen mit Superlativen, Leitbilder mit Wir-Formulierungen)

Funktion: ØSteuern ihre Erwartungen ØErleichtern Ihnen das Verstehen, weil Vorwissen aktiviert wird. Dieses Wissen

Funktion: ØSteuern ihre Erwartungen ØErleichtern Ihnen das Verstehen, weil Vorwissen aktiviert wird. Dieses Wissen muss sozial erlernt werden (z. B. in der Schule). Beim Editorial hatten Sie vielleicht noch keine konkreten Vorstellungen darüber, welche Standards für diese Textsorte gelten, bei anderen Textsorten aber vielleicht schon (Kochrezepte, Bedienungsanleitung, Wetterbericht…)

Ziel: Sie mit ganz vielen Textsorten und den für sie geltenden Standards/Konventionen bekannt machen.

Ziel: Sie mit ganz vielen Textsorten und den für sie geltenden Standards/Konventionen bekannt machen. Und zwar Textsorten, die Ihnen in Ihrer Karriere als Übersetzer begegnen können. Vorgehensweise: Vorstellung vieler Textsorten aus den unterschiedlichsten Bereichen, Gegenüberstellung mit Vergleichstexten Ihres Sprachraumes.

Textsortenklassifikation nach Senderintention Textfunktion Darstellungsintention Informationsvermittlung Ausdrucksintention Werbung Appellintention Ästhetischer Genuss Phatische Intention

Textsortenklassifikation nach Senderintention Textfunktion Darstellungsintention Informationsvermittlung Ausdrucksintention Werbung Appellintention Ästhetischer Genuss Phatische Intention

Unterscheidung nach Textfunktion Informationsvermittlung - Journalistische Texte - Fachtexte, wissenschaftliche Texte, populärwissenschaftliche Texte -

Unterscheidung nach Textfunktion Informationsvermittlung - Journalistische Texte - Fachtexte, wissenschaftliche Texte, populärwissenschaftliche Texte - Amtstexte (Gesetze, Verordnungen, Richtlinien…) - Verträge - Bedienungsanleitungen, … Werbung - Website - Anzeige - Advertorial - Plakat, Flyer, Broschüre, Katalog…. Ästhetischer Genuss - Blogs - Essays - Kurzgeschichten - Romane, Krimis, …

Übung: Textsortenprofil erstellen Was bitte ist ein Textsortenprofil? ? ?

Übung: Textsortenprofil erstellen Was bitte ist ein Textsortenprofil? ? ?

Textsortenprofil (aus: Kautz 20022)

Textsortenprofil (aus: Kautz 20022)

Aus: „Pasta und basta“ Kochbuch, 1999, München.

Aus: „Pasta und basta“ Kochbuch, 1999, München.

Übung: Erstellen Sie ein Textsortenprofil für die journalistische Textsorte Editorial. = Postulieren Sie die

Übung: Erstellen Sie ein Textsortenprofil für die journalistische Textsorte Editorial. = Postulieren Sie die Standards (Konventionen) die für diese Textsorte gelten. Wie? Indem sie zwei Editorials miteinander vergleichen und die Merkmale identifizieren, die sie gemeinsam haben.

Journalistische Textsorten _______________________ „Wer sich dem anderen mitteilen will, der tut das in einer

Journalistische Textsorten _______________________ „Wer sich dem anderen mitteilen will, der tut das in einer bestimmten Form … Mit einem Code, den beide verstehen…“ (Fasel 2008, S. 7) Quellenangaben: Fasel, Christoph: Textsorten. UVK, Konstanz 2008. JOURNALISTISCHE DARSTELLUNGSFORMEN. DIE ZEIT Medienkunde 20 10/ 11. in: blog. zeit. de/schueler/files/2010/09/2. 1 -Klassische_Medien. pdf

FAKTEN INFO Darstellung von Fakten (Meldung, Nachricht, Bericht, Feature, …) Nutzwerttexte Kinoprogramme, Veranstaltungshinweise Erzählen

FAKTEN INFO Darstellung von Fakten (Meldung, Nachricht, Bericht, Feature, …) Nutzwerttexte Kinoprogramme, Veranstaltungshinweise Erzählen Reportage, Interview, Portrait, … Einordnen Kommentar, Glosse, Kritik, Rezension, Betrachtung, Sportbericht FAKTEN + EINDRÜCKE ORIENTIERUNG

1. Merkmale der faktenorientierten Texte a) Nachricht • Sie ist die konzentrierteste Form journalistischer

1. Merkmale der faktenorientierten Texte a) Nachricht • Sie ist die konzentrierteste Form journalistischer Darstellung • Sie ist die am stärksten hierarchische Textsorte • Sie stellt die höchsten Anforderungen an die Objektivität der Darstellung!

b) Bericht • Der Bericht ist der große Bruder Nachricht • Der Zeitungsbericht soll

b) Bericht • Der Bericht ist der große Bruder Nachricht • Der Zeitungsbericht soll Informationen genau und sachlich richtig (objektiv) wiedergeben, aber auch anschaulich und interessant präsentieren. Zeitungen leben davon, dass sie gekauft werden!

Aufbau Der Lead-Stil ist eine journalistische Ausdrucksform und bezeichnet die Kombination aus Informationsschlagzeile, Untertitel,

Aufbau Der Lead-Stil ist eine journalistische Ausdrucksform und bezeichnet die Kombination aus Informationsschlagzeile, Untertitel, Vorspann und Bericht. Er wird üblicherweise in Berichten benutzt. Der sogenannte Lead (Vorspann/Motto) übernimmt gemäß dem Prinzip der umgekehrten Pyramide die Funktion der Zusammenfassung des Nachrichteninhalts. Kennzeichen: Fettdruck. Im Lead wird neben Ort und Quelle noch genauer das Geschehen erklärt (W-Fragen: Wer tut was wann wo usw. )

Charakteristika Sie geben Antworten auf die W-Fragen. Sie beginnen in der Regel mit dem

Charakteristika Sie geben Antworten auf die W-Fragen. Sie beginnen in der Regel mit dem Wichtigsten. Sie sind sachlich und interessant geschrieben. Sie enthalten häufig auch weiterführende Informationen, die für das Verständnis des berichteten Ereignisses wichtig sind. • Vermutungen können in Zeitungsberichten enthalten sein, müssen aber als solche gekennzeichnet werden. • Zeitungsberichte stehen in aller Regel im Präteritum. • •

c) Meldung • Kleine Schwester der Nachricht • Länge: 2 -3 Sätze • Inhalt:

c) Meldung • Kleine Schwester der Nachricht • Länge: 2 -3 Sätze • Inhalt: Lead

Im Vergleich Textsorte Länge Meldung 2 -3 Sätze Nachricht 8 -40 Zeilen Bericht Bis

Im Vergleich Textsorte Länge Meldung 2 -3 Sätze Nachricht 8 -40 Zeilen Bericht Bis zu 100 Zeilen Elemente Lead zudem weitere zudem W‘s Hintergrund

2. Merkmale der erzählerischen Textsorten a) Interview • In einem Interview befragt ein Fragesteller

2. Merkmale der erzählerischen Textsorten a) Interview • In einem Interview befragt ein Fragesteller eine Person, um persönliche Informationen oder Informationen über Sachverhalten zu erfahren. • Durch ein Interview wird versucht, Wissen und Erfahrungen eines Befragten weitgehend unverfälscht darzustellen; die Meinung des Interviewenden soll in den Hintergrund treten. • Im Interview werden Rede und Gegenrede (Frage und Antwort) in wörtlicher Rede gegenüberstellt.

 • Für die Bewertung eines Interviews ist es wichtig zu wissen, welches Ziel

• Für die Bewertung eines Interviews ist es wichtig zu wissen, welches Ziel der Interviewer mit seinem Interview verfolgt. Interviews führt man zur. . . - Person, - Sache und - Meinung

Welche Grundtypen des journalistischen Interviews gibt es? • Das Personen-Interview Zweck: Mit einer prominenten

Welche Grundtypen des journalistischen Interviews gibt es? • Das Personen-Interview Zweck: Mit einer prominenten Person über die Person selbst reden. Ziel: Selbstdarstellung der interviewten Person durch Erzählen und Kommentieren der eigenen Denk-und Lebensart. • Das Meinungs-Interview Zweck: Beschaffung und Überprüfung von Informationen Ziel: Zitierfähige Aussagen über Personen, Ereignisse und/oder Sachverhalte. Hier ist der aktuelle Bezug wichtig. • Das Sach-Interview Zweck: Über ein bestimmtes Thema mit einer kompetenten Person (Experten) reden. Ziel: Von einem Experten Sachaussagen und Beurteilungen über gewisse Zusammenhänge erhalten.

 • Wofür brauchen wir das Interview? (Schreibanlass) • Das Interview soll auf möglichst

• Wofür brauchen wir das Interview? (Schreibanlass) • Das Interview soll auf möglichst unterhaltsame Art nicht nur Wissen und Meinungen, sondern auch die Denkweise(n) bemerkenswerter oder für die Sache aufschlussreicher Personen als Abfolge von Äußerungen in einer authentischen Form zur Darstellung bringen.

 • Formen des Interviews - persönliche Befragung - Online-Befragung - telefonische Befragung

• Formen des Interviews - persönliche Befragung - Online-Befragung - telefonische Befragung

Aufgabe: Lesen die beiden Interviews (Pack-for-apurpose/Valua bravebird). Um was für eine Sorte Interview handelt

Aufgabe: Lesen die beiden Interviews (Pack-for-apurpose/Valua bravebird). Um was für eine Sorte Interview handelt es sich?

 • Unterschied zwischen Bericht und Interview Im (Wortlaut-) Interview wechseln sich Frage und

• Unterschied zwischen Bericht und Interview Im (Wortlaut-) Interview wechseln sich Frage und Antwort ab (Rede und Gegenrede). Dagegen vermischt man im Bericht Zitate aus einem Interview als direkte oder indirekter Rede mit ergänzenden Informationen.

b) Die Reportage • Die Reportage ist die subjektivste Form des Zeitungsberichts. Ihren Ursprung

b) Die Reportage • Die Reportage ist die subjektivste Form des Zeitungsberichts. Ihren Ursprung hat sie im Reisebericht, der persönliche Erlebnisse schildert, und dem Augenzeugenbericht, der den Ablauf und/oder die Folgen eines Ereignisses darstellt. Eine gute Reportage informiert den Leser und die Leserin nicht nur, sondern zieht sie mitten ins Geschehen hinein.

 • beruht auf einer umfassenden Recherche zum Thema • schildert und beschreibt Erlebnisse

• beruht auf einer umfassenden Recherche zum Thema • schildert und beschreibt Erlebnisse und Ereignisse anschaulich • präsentiert interessante Hintergrundinformationen an geeigneten Stellen • lässt Augenzeugen oder Beteiligte zu Wort kommen (Interview)

Typische Merkmale der Reportage sind: • szenischer Einstieg (Beginn mit der Schilderung einer Situation,

Typische Merkmale der Reportage sind: • szenischer Einstieg (Beginn mit der Schilderung einer Situation, einer Art Momentaufnahme aus dem Geschehen) • Einstieg mit einem Zitat (eine Person kommt zu Wort) • ein bis zwei Hauptpersonen • Verwendung von Zitaten (z. B. aus Interviews) • Hintergrundinformationen werden eingestreut • Spannungsbogen • roter Faden • gestalteter Schluss • bildhafte Sprache (beschreibende Adjektive, Vergleiche, sprachliche Bilder)

Obwohl Reportagen über vergangene Ereignisse berichten, sind sie häufig im Präsens verfasst. Dadurch soll

Obwohl Reportagen über vergangene Ereignisse berichten, sind sie häufig im Präsens verfasst. Dadurch soll der Leser/die Leserin den Eindruck bekommen, selbst dabei gewesen zu sein.

Mischform: Persönlicher Bericht (Beispiel)

Mischform: Persönlicher Bericht (Beispiel)

3. Einordnende Textformen • Leser wollen über die Nachricht hinaus Intergrund Orientierung, also nicht

3. Einordnende Textformen • Leser wollen über die Nachricht hinaus Intergrund Orientierung, also nicht nur Fakten sondern auch Deutung • Die Meinung wird stets begründet, d. h. die der Meinung zugrunde liegenden Fakten werden müssen immer erläutert werden

a) Kommentar - Ein Kommentar hat immer nur ein Thema, nie zwei - Es

a) Kommentar - Ein Kommentar hat immer nur ein Thema, nie zwei - Es gibt einen klaren Standpunkt - Begründet Meinung mit sachlichen Argumenten und liefert dafür ausreichen Fakten - Keine Inhalte die sich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung (GG) richten - Keine Gerüchte - Keine Schmähkritik - Beklagt nicht nur sondern fordert zu Lösungen auf

b) Glosse • • • weniger ernst als Kommentar nimmt ein Detail „aufs Korn“

b) Glosse • • • weniger ernst als Kommentar nimmt ein Detail „aufs Korn“ endet stets mit einer Pointe erklärt nicht, deutet nicht, interpretiert nicht Die Glosse karikiert die Starken und trampelt nicht auf den Schwachen herum

c) Kritik • Kritiker legt die Maßstäbe seiner Kritik offen • Kritik wird durch

c) Kritik • Kritiker legt die Maßstäbe seiner Kritik offen • Kritik wird durch Sachargumente untermauert • Kritiker schreibt unbeeinflusst von Interessen Dritter (Restaurantkritiker) • Keine Beteiligung an Kampagnen und Diffamierungen

Übung: 1. Erstellen Sie ein Textsortenprofil für die journalistische Textsorte Nachricht (= Postulieren Sie

Übung: 1. Erstellen Sie ein Textsortenprofil für die journalistische Textsorte Nachricht (= Postulieren Sie die Standards (Konventionen) die für diese Textsorte gelten). 2. Finden Sie in der Süddeutschen Zeitung Beispiele für eine Nachricht und untersuchen Sie, ob die von Ihnen postulierten Standards eingehalten werden. 3. Legen Sie für je eine der besprochenen journalistischen Textsorten aus den 4 Bereichen ein Textsortenprofil an und finden Sie in der Zeitung ein passendes Beispiel dazu. 4. Gibt es ein Interview in der Ausgabe?