Hans Jochen Schiewer Textualitt Der Casus Hartmann von

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Hans Jochen Schiewer Textualität Der Casus Hartmann von Aue II ‚Iwein‘

Hans Jochen Schiewer Textualität Der Casus Hartmann von Aue II ‚Iwein‘

Anzeige aus der Schreiberwerkstatt von Diebold Lauber (Hagenau), um 1450

Anzeige aus der Schreiberwerkstatt von Diebold Lauber (Hagenau), um 1450

Änderungen in B* • Alter der Meierstochter (V. 303) • Umstellungen, die ihre Opferbereitschaft

Änderungen in B* • Alter der Meierstochter (V. 303) • Umstellungen, die ihre Opferbereitschaft von der Familie abgrenzen und aufwerten (V. 267 ff. ) • systematische Veränderung der Quellenberufung (V. 301, 356) • Verstärkung der erotischen Komponente (V. 1002 ff. ) • Rücknahme der Standesdifferenz (V. 296; 1168 ff. , 1175 f. ) • zusätzlich betonte Eile ins Paradies (V. 1192 ff. ; 1204 ff. • Verschiebung ganzer Textblöcke über mehr als hundert Verse im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit den Eltern (V. 827 ff. )

Hartman der Ouwaere, âhî, wie der diu maere beide ûzen unde innen mit worten

Hartman der Ouwaere, âhî, wie der diu maere beide ûzen unde innen mit worten und mit sinnen durchverwet und durchzieret! wie er mit rede figieret der âventiure meine! wie lûter und wie reine sîniu cristalinen wortelîn beidiu sint und iemer müezen sîn! si koment den man mit siten an, si tuont sich nâhen zuo dem man und liebent rechtem muote. swer guote rede ze guote und ouch ze rehte kan verstân, der muoz dem Ouwaere lân sîn schapel und sîn lôrzwî (Gottfried von Straßburg, Tristan, V. 4621 -4637)

Überlieferung der wichtigsten Artusromane: - Hartmann von Aue, Erec: 1 Hs. , 3 Fragmente

Überlieferung der wichtigsten Artusromane: - Hartmann von Aue, Erec: 1 Hs. , 3 Fragmente - Hartmann von Aue, Iwein: 32 Hss. u. Fragmente - Ulrich von Zatzikhofen, Lanzelet: 5 Hss. - Wolfram von Eschenbach, Parzival: 86 Hss. u. 1 Druck (13. Jh. : 44; 14. Jh. : 32; 15. Jh. : 10); Verhältnis Hs. /Frg. : 5: 39; 3: 29; 7: 3. - Wirnt von Grafenberg, Wigalois: 51 Hss. + 1 Prosafassung im Druck

Swer an rehte güete wendet sîn gemüete, dem volget saelde und êre (Hartmann von

Swer an rehte güete wendet sîn gemüete, dem volget saelde und êre (Hartmann von Aue, Iwein, V. 1 -3)

wart inder dâ kein stupfen halm getretet, des enmoht ich niht. Erffurter wîngarte giht

wart inder dâ kein stupfen halm getretet, des enmoht ich niht. Erffurter wîngarte giht von treten noch der selben nôt: maneg orses fuoz die slâge bôt. (Wolfram von Eschenbach, Parzival, V. 379, 16 -20)

Er las daz selbe maere wie ein herre waere ze Swâben gesezzen: . .

Er las daz selbe maere wie ein herre waere ze Swâben gesezzen: . . . Sîn name was genuoc erkennelich: er hiez der herre Heinrich und was von Ouwe geborn. (Hartmann von Aue, Der arme Heinrich, V. 29 -31 u. 47 -49)

ich heize ein riter und hân den sin daz ich suochende rîte einen man

ich heize ein riter und hân den sin daz ich suochende rîte einen man der mit mir strîte, der gewâfent sî als ich. daz prîset in, und sleht er mich: gesige aber ich im an, sô hât man mich vür einen man, und wirde werder danne ich sî. (V. 530 -537)

kêrt ez niht allez an gemach; als dem hern Êrecke geschach, der sich ouch

kêrt ez niht allez an gemach; als dem hern Êrecke geschach, der sich ouch alsô manegen tac durch vrouwen Êniten verlac. [. . . ] ir sult mit uns vo hinnen varn: wir suln turnieren als ê. (V. 2792 ff. )

ouch was froun Lûneten rât ninder dâ bî ir gewesen. diu riet ir frouwen

ouch was froun Lûneten rât ninder dâ bî ir gewesen. diu riet ir frouwen 'lat genesen disen man, der den iweren sluoc: er mag ergetzen iuch genuoc. ' Sigûne gerte ergetzens niht, als wîp die man bî wanke siht, manege, der wil ich gedagn. (Wolfram von Eschenbach, Parzival, V. 253, 10 -17)

 • • ob si worden waer sîn wîp, dâ hete sich frou Lûnete

• • ob si worden waer sîn wîp, dâ hete sich frou Lûnete gesûmet an sô gaeher bete als si riet ir selber frouwen. man mac noch dicke schouwen froun Lûneten rîten zuo etslîchem râte gar ze vruo. (Vv. 436, 4 -10)

nû sî dir mîn nôt geclaget, wan dû mînes dinges weist, alsô vil sô

nû sî dir mîn nôt geclaget, wan dû mînes dinges weist, alsô vil sô iemen meist. (V. 7846 -48)

vrouwe, hân ich iu gelogen, sô bin ich selbe betrogen. nû bin ich ie

vrouwe, hân ich iu gelogen, sô bin ich selbe betrogen. nû bin ich ie mit iu gewesen und muoz ouch noch mit iu genesen: verriet ich iuch: waz wurde mîn? (V. 1949 -1953)

A ir dienest was wol lônes wert: ouch waen ich sîs alsô genôz daz

A ir dienest was wol lônes wert: ouch waen ich sîs alsô genôz daz sî des kumbers niht verdrôz. (V. 8156 -8158)

B er londe ir nach frovn saelden bet. Bvrge lant riche stet. Machet er

B er londe ir nach frovn saelden bet. Bvrge lant riche stet. Machet er ir vndertan. vnd als ich vernomen han. Sine wart mit hirat niht betogen. eînem rîchen herzogen. Scheonem ivngen manhaft. vol chomen gar an riterschaft. wîse vnd gewaere. Milte vnd erbaere. dem gaber si zewîbe. von gebvrt vnd an libe. was si wol in der ahte. daz si mit êren mahte. Rîches landes frovwe sin. (V. 8158. 1 -15)

Burg Rodenegg, Südtirol

Burg Rodenegg, Südtirol