Gymnasium Schrobenhausen Lernen Herzlich Willkommen zum Elternabend grundstzliche
Gymnasium Schrobenhausen Lernen Herzlich Willkommen zum Elternabend
grundsätzliche Überlegungen. . . • • • „Geeignete Kinder“ Ursachen von Leistungsproblemen - psychische Ursachen - Motivationsprobleme Arbeits- und Lernverhalten Vorpubertät – sensible Phase – Prägung Außerschulische Lernhilfen: Paukstudios, Schülerhilfen, Eltern
Theorie und Praxis • Lernpsychologische Grundlagen • Tipps für effektives Lernen
Ein kurzes Experiment Nehmen Sie sich genau eine Minute Zeit und lernen Sie die nachfolgende Liste mit Begriffen auswendig. Aktenordner Zehnkampf Naturwissenschaftler Blumenkohl Teigwaren Funkturm Kofferraum Terminkalender Kleiderschrank Bilderrahmen Kehrmaschine Liederbuch
Drei-Speicher-Modell Lan gze Arb itge däc s i n t äch d e g eits Konzentration – sse Aufmerksamkeit - Intere htn is Kurzzeitgedächt nis ung Wiederholung – Anwend - Gefühle Ohren Augen Nase Mund
Auflösung des Experiments • Versuchen Sie sich an möglichst viele der eben gelernten Begriffe zu erinnern! • Wie viele konnten Sie reproduzieren, ohne sie noch einmal wiederholt zu haben? ↓ • Wahrscheinlich liegt die Anzahl zwischen fünf und neun. • Das Kurzzeitgedächtnis hat nämlich eine Speicherkapazität von sieben, plus minus zwei Gedächtnisinhalten.
Unmittelbare Konsequenzen für das Lernen • Nicht mehr als 7 Inhalte pro Block lernen, im Anschluss Pause (limitierte Kapazität des Arbeitsgedächtnisses). • Chunking: aus den Lerninhalten sinnvolle Einheiten bilden; Informationen unter einem Stichwort abspeichern → Spickzettel! • Lerninhalte, die sehr ähnlich sind (z. B. verschiedensprachige Vokabeln) sollten nicht nacheinander gelernt werden (Interferenz). Besser: Englischvokabeln – Mathematik – Lateinvokabeln
„Pflegetipps“ Ernährung Bewegung Vor allem Getreideprodukte und Früchte liefern schnellen Traubenzucker als Energieträger Regelmäßiger Sport steigert auch die Hirnleistung Schlaf Lange Ruhephasen stärken das Gedächtnis und füllen das Langzeitgedächtnis Hirntraining Am besten sind ständige und abwechslungsreiche neue Denkreize Was es nicht mag… Starke Erschütterungen – Gifte und Suchtstoffe – Überlastung, zu viele Reize auf einmal Fehlernährung
Von Trampelpfaden zur Datenautobahn Jedes Denken, Wahrnehmen, Fühlen und Handeln hinterlässt „Gedächtnisspuren“. Das Gedächtnis kann nicht lernen.
Zwei Hirnhälften „Beidseitig Lernen“ „Beidhirnig Lernen“ „ganzheitlich Lernen“
Lerntypen Mit allen Sinnen lernen. . . tun sprechen sehen und bildlich vorstellen lernen hören lesen . . . führt zur besten Erinnerungsleistung
Lernkanäle und Lerntypen Verbal-sprachlicher (akustischer) Lerntyp Visuell-räumlicher (Optischer) Lerntyp => Lernt am besten über Ohren und Mund => kann sich Dinge gut vorstellen - saubere, übersichtliche Schrift - laut lesen - Farben einsetzen - laut und deutlich sprechen - Umrahmungen - Stoff jemandem erklären - Bilder, Skizzen anfertigen - Diktieren lassen Lernen Motorischer Lerntyp => handwerklich begabt, will Dinge anfassen, bewegt sich gern - Lernen und sich dabei bewegen - Praktische Versuche machen - Zeichnungen anfertigen - mit Materialien arbeiten Logisch-mathemathischer Lerntyp => Kann Dinge selbst gut herausfinden - Ist in Mathe gut, kann Zusammenhänge gut erkennen - Texte systematisch erschließen, Mind maps erstellen Jeder Mensch ist ein Mischtyp mit bestimmten Stärken (Lerntypen-Test)!
Ich behalte … 20% Von dem, was ich gehört habe 30% Von dem, was ich gesehen habe 50% Von dem, was ich gehört und gesehen habe 70% 90% Von dem, worüber ich selbst gesprochen oder was ich einem anderen erklärt habe Von dem, was ich selbst ausprobiert habe
Aktives Lernen Nachhaltiges Lernen nur durch Schreiben, zeichnen, erklären, recherchieren, diskutieren, präsentieren…. Immer wieder reflektieren ØWas kann ich? ØWas kann ich noch nicht? ØWie kann ich es lernen?
Der Vokabelkasten – eine sichere Lernmethode = gekonnte Vokabel = vergessene Vokabel • Beschriften: für jedes Wort ein eigenes Kärtchen verwenden • eine Seite: Deutsch, andere Seite: Fremdsprache • jedes Wort beginnt im Fach 1 • gekonnte Wörter ein Fach weiter • nicht gekonnte Wörter immer ganz zurück in Fach 1 • wichtig: Wort immer sprechen und schreiben • besser: mit dem Wort einen kleinen Satz bilden
Lerntage • • • Fach 1: jeden Tag Fach 2: jeden 2. Tag Fach 3: Dienstag und Donnerstag Fach 4: Mittwoch Fach 5: Anfang und Mitte des Monats „Herausgelernte“ Wörter sammeln und gelegentlich testen
Konzentration „Fähigkeit, einem Lernstoff eine Zeit lang ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken“ Ø 5 – 7 Jahre 15 min. Ø 7 – 10 Jahre 20 min. Ø 10 – 12 Jahre 25 min. Ø 12 – 15 Jahre 30 min. Pausen – Belastungswechsel – Entspannung – Bewegung
Arbeitszeit = Lernzeit + Pausen, denn… • Zu viele Informationen in zu kurzer Zeit löschen sich gegenseitig aus • Ohne Pausen wissen die Neuronen nicht, was sie speichern sollen Ø Gezielte Pausen Ø anschließend vollkommen andere Lerngebiete Ø Ruhe und Entspannung Ø und ausreichend Schlaf => Gezielte Pausen dienen der Leistungssteigerung!
Pauken und verteiltes Lernen
Experiment Leistungsdruck Erfolgsdruck Vergleichsdruck Zeitdruck Je jünger und leistungsschwächer ein Kind ist, desto geringer darf der äußere Druck sein. Bei älteren und leistungsstärkeren Kindern kann leichter Druck motivationsfördernd sein.
Stress Eustress Lernen als Faszination („flow“) Distress Hormonblockaden Mögliche Ursachen: • Konfliktstress (Familie, Pubertät. . . ) • (zu hohe) Erwartungshaltungen (Lernstress) • Lernsituation (Mitschüler, Versagensängste, Lehrer) Konstanter Leistungsstress, gewürzt mit täglichen Misserfolgserlebnissen ist Gift für das Lernen und für die Entfaltung der Persönlichkeit
Bausteine des Erfolgreichen Attribuierung - Ursachenzuschreibung Misserfolg: Erfolg: • Aufgabenstellung • Begabung • Fähigkeiten • eigene Anstrengungen Sinnvolle Bezugsnorm: • Lernzielorientiert: Stoff • Individuell: Vergleich mit sich selbst • Sozial: Vergleich mit anderen Häufig positive Verstärkung: • Glaubwürdiges Lob • Konstruktive Kritik • Zufall, Pech • Faulheit Realistische Anforderungen: • Nicht zu hoch • Nicht zu niedrig
Bausteine des Misserfolgs Erfolg: external Misserfolg: internal • Zufall • mangelnde Fähigkeiten • leicht Unangemessene Zu hohes Bezugsnorm Anforderungsniveau Nicht schlecht, weil faul Mangelnde Verstärkung Faul, weil schlecht Destruktive Kritik „Kinder erfüllen das, was man von ihnen hält“ „Selbsterfüllende Prophezeiung“ – „Pygmalion-Effekt“
Motivation Belohnungszentrum: Dopamin => „Sucht“ Spannung, Neugierde, „flow“ Anpassung des Lernstoffs an neurobiolog. Entwicklungsstand („Abholen“) Demotivation Fremdbestimmung (Eltern? !): kein Erlernen selbstverantwortlichen Arbeitens => kein „Lustprinzip“ Fehlende Wertschätzung der Person bzw. Leistung Überforderung/Unterforderung
Lern- und Arbeitsstörungen Symptome: • Hinauszögern, Ablenkbarkeit • Trödeln, Unpünktlichkeit • „Vergessen“, Lustlosigkeit • u. U. (unbewusste) Flucht in psychosomatische Erkrankungen => „legitimes Nichtstun“
Teufelskreis Lernstörungen - systemzentrierter Ansatz Ursachen: • Mangelnde Arbeitstechniken • Bindung der Energie: Konflikte, Überforderung • Emotionale Vernachlässigung • fehlende Wertschätzung für Person und Leistung • Fremdbestimmung => Erlahmung • Angst, niedriges Selbstwertgefühl Þ zum Schutz der Selbstachtung keine Anstrengungen mehr: „Vermeidung“ Þ nur selektive Anstrengungen: dort, wo Ziele erreichbar sind Þ Gefahr der Generalisierung
Starke Kinder können: - Schwierigkeiten meistern - Rückschläge aushalten - sich wehren - negative Gefühle in positive Emotionen umgestalten - Wunden der Seele heilen - Herausforderungen annehmen
Förderliches Verhalten • Soziale Verwurzelung • Enge Verbindung zu mindestens einer Bezugsperson, die Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelt • Verantwortung übertragen • Kinder brauchen Aufgaben um zu wachsen • Tägliche Routinen schaffen • Persönliche Stärken bewusst machen • Lob und Kritik immer spezifisch nicht auf Person
Förderliches Verhalten • Realistische Ziele setzen • Handlungen reflektieren • Konsequenzen folgen lassen • Lösungsorientiert mit Fehlern umgehen, nicht belehren oder gar demütigen
Drei Bausteine aus der Perspektive des belastbaren Kindes ICH HABE: „Ich habe Menschen, die mich gern haben, und Menschen, die mir helfen“ (sichere Basis) ICH BIN: „Ich bin eine liebenswerte Person und respektvoll mir und anderen gegenüber“ (Selbst-Wertschätzung). ICH KANN: „Ich kann Wege finden, Probleme zu lösen und mich selbst zu steuern“ (Selbst-Wirksamkeit)
Wichtige Elternregeln • Maß zwischen Anregung und Überforderung (zeitlich und intellektuell) • Selbstständigkeit und Selbstverantwortung fördern • angemessene Unterstützung – Hilfe zur Selbsthilfe • Bedeutung des Lobs für die Motivation • Richtiger Umgang mit Erfolg und Misserfolg • äußerer Rahmen für die HA: Ort – Zeit – Planung • Vorbildfunktion (Medienkonsum, Lesen, Bewegung. . ) • „Familienklima“ > emotionale und psychische Stabilität • Positiv über Schule, Lehrer und Lernen reden
Mein Arbeitsplatz Ø Fester Arbeitsplatz Ø Ruhiger Arbeitsplatz Ø Angenehme Temperatur Ø Natürliches Licht – kein Schatten Ø Gemütliche Atmosphäre Ø Griffbereites „Werkzeug“ Ø Pinnwand Ø Stundenplan Ø Kalender Ø Uhr Ø Ergonomischer Stuhl Þ Am Arbeitsplatz nur arbeiten, nicht spielen!
Tagesleistungskurve
Reihenfolge der Hausaufgaben Ø Kein eintöniges Arbeiten und Lernen => Ermüdung, deshalb Ø mündlich und schriftlich abwechseln - keine Unterscheidung zwischen „Hausaufgaben“ und „Lernen“ Ø Pausen zwischen den Lerneinheiten
Prüfungsvorbereitung • Termin in den Kalender eintragen • Lernstoff abgrenzen: was ist wichtig, was könnte gefragt werden • Lernstoff in Portionen einteilen und in den täglichen Hausaufgabenplan • rechtzeitig beginnen und auf ausreichende Verarbeitungs- und Erholungspausen achten • lerne mehrkanalig, (z. B. : lesen, schreiben, reden…) • Wiederhole den Stoff in sinnvollen Abständen
Prüfungsvorbereitung • Unklarheiten beheben • Eventuell Durchspielen der Prüfung: sich selbst Aufgaben ausdenken, lösen unter Zeitdruck • Am Tag vor der Prüfung keinen neuen Stoff mehr lernen • Am Morgen vor der Prüfung nicht mehr lernen, sonst Erinnerungsblockaden • positive Einstellung schaffen: „alles gut gelernt“, „ich schaffe es“
Lernen und Medien – Digitale Demenz?
Synapsenverkümmerung bei Medienmissbrauch Frühe Kindheit „Digitale Demenz“ Jugend Bei Medienmissbrauch „Glotzen macht dumm“
BLIKK-Medien Studie (2017): Ergebnisse • Zusammenhang zwischen Mediennutzung und Entwicklungsstörungen • 2 – 5 Jahre / 8 – 13 Jahre: Konzentrationsstörungen in Verbindung mit der Nutzung von digitalen Bildschirmmedien durch Kinder (mehr als 60 Minuten), Verhalten: Unruhe, Ablenkbarkeit • Selbstauskunft der Jugendlichen: Probleme, die eigene Internetnutzung selbstbestimmt zu kontrollieren, negative Konsequenzen ihrer Internetnutzung im Alltag → erhöhtes Gefährdungspotential für die Entwicklung einer digitalen Mediensucht
Folgen • Nach dem Lernen eine Pause machen, keine Nutzung digitaler Medien (Interferenzen!) • Medienhoheit möglichst lange bei Eltern
Pinguin - Prinzip
Lernen lernen Diese Präsentation finden Sie unter www. gymsob. de Schulberatung Beratungslehrerin Stefanie Moritz Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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