Ursachen von Inflation Vorjahresvernderung des LIK als Mass

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Ursachen von Inflation

Ursachen von Inflation

Vorjahresveränderung des LIK als Mass der Inflation (1990 -2005) Vorjahresveränderung in % 6 5

Vorjahresveränderung des LIK als Mass der Inflation (1990 -2005) Vorjahresveränderung in % 6 5 4 3 2 1 0 -1 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 Quelle: Bf. S 2

Welche Ursachen von Inflation kennen Sie bereits? 3

Welche Ursachen von Inflation kennen Sie bereits? 3

Geldnachfrage: Motive zur Geldhaltung Transaktionsmotiv è Geld als Tauschmittel Spekulationsmotiv è Geld als Wertaufbewahrungsmittel

Geldnachfrage: Motive zur Geldhaltung Transaktionsmotiv è Geld als Tauschmittel Spekulationsmotiv è Geld als Wertaufbewahrungsmittel 4

1. Transaktionsmotiv Die Geldnachfrage hängt ab vom Geldwert der Transaktionen. l Je höher die

1. Transaktionsmotiv Die Geldnachfrage hängt ab vom Geldwert der Transaktionen. l Je höher die Preise der gehandelten Güter, desto grösser die Nachfrage nach Geld. Preise P Þ Geldnachfrage MD l Je höher das reale Einkommen und Volumen der Transaktionen, desto grösser die Nachfrage nach Geld. Einkommen Y Þ Geldnachfrage MD 5

Die Quantitätsgleichung M V = PY Geldmenge Preisniveau Umlaufsgeschwindigkeit reales Einkommen bzw. Produktion 6

Die Quantitätsgleichung M V = PY Geldmenge Preisniveau Umlaufsgeschwindigkeit reales Einkommen bzw. Produktion 6

Die Quantitätsgleichung M V = PY Geldstrom l Güterstrom Diese Gleichung muss per Definition

Die Quantitätsgleichung M V = PY Geldstrom l Güterstrom Diese Gleichung muss per Definition gültig sein. 7

Ertrag Konsumausgaben Gütermärkte Produktion von Waren und Dienstleistungen Unternehmen Produktionsinputs Löhne, Zinsen Gewinne Einkauf

Ertrag Konsumausgaben Gütermärkte Produktion von Waren und Dienstleistungen Unternehmen Produktionsinputs Löhne, Zinsen Gewinne Einkauf Waren und Dienstleistungen der wirtschaftliche Kreislauf Märkte der Produktionsfaktoren Haushalte Arbeit, Kapital Einkommen 8

Die Quantitätsgleichung l Für die Quantitätstheoretiker ist die Quantitätsgleichung jedoch mehr als nur eine

Die Quantitätsgleichung l Für die Quantitätstheoretiker ist die Quantitätsgleichung jedoch mehr als nur eine Definition. konstante Umlaufgeschwindigkeit gegebenes Einkommen M V=P Y l Eine Geldmengenerhöhung führt zu einer proportionalen Preiserhöhung. l Aber: Ist die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes tatsächlich konstant? 9

Umlaufsgeschwindigkeit in der Schweiz 1990 - 2004 V= 4 nominales BIP M 1 3

Umlaufsgeschwindigkeit in der Schweiz 1990 - 2004 V= 4 nominales BIP M 1 3 - 40% 2 1 0 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 Quelle: Bf. S, SNB, eigene Berechnung 10

Inflation und Quantitätsgleichung MV=PY Ausgedrückt in Wachstumsraten: g. M + g. V Veränderung Geldmengen.

Inflation und Quantitätsgleichung MV=PY Ausgedrückt in Wachstumsraten: g. M + g. V Veränderung Geldmengen. Umlaufsgewachstum schwindigkeit = p Inflation + g. Y BIPWachstum 11

Inflation und Quantitätsgleichung Exkurs: Europäische Zentralbank g. M p = Geldmengenwachstum + Inflation g.

Inflation und Quantitätsgleichung Exkurs: Europäische Zentralbank g. M p = Geldmengenwachstum + Inflation g. Y - g. V Veränderung BIPWachstum Umlaufsgeschwindigkeit Referenzwert EZB 4. 5% = ~2% + 2% bis 2. 5% - -0. 5% bis -1% 12

Inflationsraten und Wachstumsraten der Geldmenge für 75 Länder Durchschnitte 1980 -1990 Inflationsrate in %

Inflationsraten und Wachstumsraten der Geldmenge für 75 Länder Durchschnitte 1980 -1990 Inflationsrate in % 1000 Korrelation: 0. 9907 Bolivien Peru Israel Mexiko 100 Argentinien 10 Schweiz 1 1 USA Deutschland Singapur Japan 10 100 Wachstumsrate der Geldmenge in % 1000 13

Vorjahresveränderungen LIK und M 1 (1986 -2005) % 20 M 1 16 12 8

Vorjahresveränderungen LIK und M 1 (1986 -2005) % 20 M 1 16 12 8 4 LIK 0 -4 Steigenden Preise bei steigendem Geldangebot? -8 -12 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 Quelle: Bf. S, SNB 14

Wieso steigen die Preise bei steigendem Geldangebot? l l Der Zusammenhang zwischen hohen Geldmengenwachstum

Wieso steigen die Preise bei steigendem Geldangebot? l l Der Zusammenhang zwischen hohen Geldmengenwachstum und Inflation ist eindeutig. Mögliche Erklärungen: è Die Wirtschaftssubjekte verändern ihre Inflationserwartungen, wenn das Geldangebot steigt, und erhöhen Preise und Lohnforderungen. è Die Nachfrage steigt bei gegebenen Angebot und führt zu Preissteigerungen (Marktdiagramm). 15

Kann eine Erhöhung der Geldmenge reale Auswirkungen haben? g. M + gv = 0

Kann eine Erhöhung der Geldmenge reale Auswirkungen haben? g. M + gv = 0 = p + g. Y 16

The Economic Organisation of a P. O. W. Camp R. A. Radford (Economica 1945)

The Economic Organisation of a P. O. W. Camp R. A. Radford (Economica 1945) http: //academic. bellevue. edu/~jpatton/print/pow. html 17

Geld entsteht (Artikel Radford) l l l Zigaretten werden zum allgemein anerkannten Tauschmittel (=Geld)

Geld entsteht (Artikel Radford) l l l Zigaretten werden zum allgemein anerkannten Tauschmittel (=Geld) Funktionen: è Masseinheit è Tauschmittel è Wertaufbewahrungsmittel einheitlicher Preis für Güter setzt sich durch getrennte Märkte unterscheiden sich durch unterschiedliche Preise Arbitrage findet statt 18

Inflation und Deflation (Artikel Radford) l l l Inflation = Anstieg des allgemeinen Preisniveaus

Inflation und Deflation (Artikel Radford) l l l Inflation = Anstieg des allgemeinen Preisniveaus Deflation = Abnahme des allgemeinen Preisniveaus Quantitätsgleichung: Zigaretten Zahlungsgewohnheiten Lebensmittel Geld * Umlaufgeschwindigkeit = Preise * Mengen MV=PQ è Wenn die Geldmenge M (=Zigaretten) zunimmt und die Mengen Q (= Lebensmittel) gleich sind, muss das Preisniveau P Zunahme steigen. der Inflation möglich? Ist eine ständige 19

Inflation und Deflation (Artikel Radford) l l im August 1944 werden Lebensmittel- und Zigarettenrationen

Inflation und Deflation (Artikel Radford) l l im August 1944 werden Lebensmittel- und Zigarettenrationen halbiert è eigentlich sollten Preise konstant bleiben 0. 5 M V = P 0. 5 Q Aber nichtmonetäre Zigarettennachfrage halbiert sich nicht è also nehmen monetäre Zigaretten um mehr als 50% ab 0. 3 M V < P 0. 5 Q è Lebensmittelpreise müssen sinken 20

Die Quantitätsgleichung l Die Quantitätsgleichung zeigt aber auch, dass bei realem Wirtschaftswachstum und konstanter

Die Quantitätsgleichung l Die Quantitätsgleichung zeigt aber auch, dass bei realem Wirtschaftswachstum und konstanter Umlaufsgeschwindigkeit. . . oder die Preise sinken müssen M V=P Y entweder das Geldangebot wachsen muss 21

Preisentwicklung in Grossbritannien unter dem Gold Standard (1873 -1913) Quelle: Eichengreen (1996) 22

Preisentwicklung in Grossbritannien unter dem Gold Standard (1873 -1913) Quelle: Eichengreen (1996) 22

Geldnachfrage: Motive zur Geldhaltung Transaktionsmotiv è Geld als Tauschmittel Spekulationsmotiv è Geld als Wertaufbewahrungsmittel

Geldnachfrage: Motive zur Geldhaltung Transaktionsmotiv è Geld als Tauschmittel Spekulationsmotiv è Geld als Wertaufbewahrungsmittel 23

Werthaltungs- oder Spekulationsmotiv Die Geldnachfrage hängt von der Rendite alternativer Anlageformen ab. l l

Werthaltungs- oder Spekulationsmotiv Die Geldnachfrage hängt von der Rendite alternativer Anlageformen ab. l l l Die Geldhaltung ist nicht kostenlos, sondern mit Opportunitätskosten verbunden, d. h. mit der entgangenen Rendite alternativer Anlageformen. Opportunitätskosten Geld = Zinssatz Je höher die Opportunitätskosten - je höher der Zinssatz - desto geringer die Geldnachfrage. Zinssatz i Þ Geldnachfrage MD 24

Werthaltungs- oder Spekulationsmotiv Obligationen Geld Vorteile: è Liquidität è Zinsertrag è kein Risiko è

Werthaltungs- oder Spekulationsmotiv Obligationen Geld Vorteile: è Liquidität è Zinsertrag è kein Risiko è möglicher Kapitalgewinn 25

Allgemeine Geldnachfragefunktion + Geldnachfrage Preisniveau D M = L(Y, P, i ) reales Einkommen

Allgemeine Geldnachfragefunktion + Geldnachfrage Preisniveau D M = L(Y, P, i ) reales Einkommen + nominaler Zinssatz - 26

Die Geldnachfrage L kann als Funktion der Zinsen dargestellt werden: i Bei höheren Zinsen

Die Geldnachfrage L kann als Funktion der Zinsen dargestellt werden: i Bei höheren Zinsen nimmt die Geldnachfrage ab. L(Y*, P*, i) L 27

Ein höheres Einkommen oder höhere Preise verschieben die Geldnachfrage nach rechts: i L(Y**, P**,

Ein höheres Einkommen oder höhere Preise verschieben die Geldnachfrage nach rechts: i L(Y**, P**, i) L(Y*, P*, i) L 28

Geldnachfrage- und angebot i Geldangebot wird durch Nationalbank bestimmt Der Zinssatz ist Preis des

Geldnachfrage- und angebot i Geldangebot wird durch Nationalbank bestimmt Der Zinssatz ist Preis des Geldes auf dem Geldmarkt. i L(Y*, P*, i) M L, M 29

Wer bestimmt den Zinssatz? i Die Zentralbank kann das Geldangebot und somit den Zinssatz

Wer bestimmt den Zinssatz? i Die Zentralbank kann das Geldangebot und somit den Zinssatz verändern. M i 1 i i 2 L(Y*, P*, i) M 1 M 2 L, M 30

Wer bestimmt den Zinssatz? i Die Zentralbank kann mit ihren Instrumenten das Geldangebot und

Wer bestimmt den Zinssatz? i Die Zentralbank kann mit ihren Instrumenten das Geldangebot und somit den Zinssatz verändern. Es gibt eine Vielzahl von Zinssätzen Geldmarktsätze oder Kurzfristzinsen: è für kurzfristige Kredite mit Laufzeiten bis zu einem Jahr Kapitalmarktsätze oder Langfristzinsen: è für langfristige Kredite mit Laufzeiten von über einem Jahr i 1 i 2 L(Y*, P*, i) M 1 M 2 L, M 31

Zinssätze Schweiz (1984 -2005) 10 Kurzfristzinsen (3 -Monatssatz) 8 6 Restriktive Geldpolitik Ende 80

Zinssätze Schweiz (1984 -2005) 10 Kurzfristzinsen (3 -Monatssatz) 8 6 Restriktive Geldpolitik Ende 80 er Jahre: innerhalb von zwei Jahren von 2 auf 9. 5% 4 2 0 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 32

Zinssätze Schweiz (1984 -2005) 10 Kurzfristzinsen (3 -Monatssatz) 8 Langfristzinsen (10 -jährige Bundesobligationen) 6

Zinssätze Schweiz (1984 -2005) 10 Kurzfristzinsen (3 -Monatssatz) 8 Langfristzinsen (10 -jährige Bundesobligationen) 6 4 2 Langfristzinsen reagieren weniger stark auf die Geldpolitik: Erwartungen und Risiko spielen eine wichtige Rolle. 0 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 33

Zinssätze Schweiz (1984 -2005) 10 Wegen dem höheren Risiko Kurzfristzinsen sollten Langfristzinsen über (3

Zinssätze Schweiz (1984 -2005) 10 Wegen dem höheren Risiko Kurzfristzinsen sollten Langfristzinsen über (3 -Monatssatz) Kurzfristzinsen liegen 8 Langfristzinsen (10 -jährige Bundesobligationen) 6 4 2 0 wenn Kurzfrist- höher als Langfristzinsen: inverse Zinsstruktur 84 86 88 90 92 restriktive Geldpolitik 94 96 98 00 02 04 34

Geldangebot und Preisniveau i Wenn das steigende Geldangebot zu höheren Preisen führt. . .

Geldangebot und Preisniveau i Wenn das steigende Geldangebot zu höheren Preisen führt. . . P M i 1 i 2 L(Y, P, i) M 1 M 2 L, M 35

Geldangebot und Preisniveau i Wenn das steigende Geldangebot zu höheren Preisen führt. . .

Geldangebot und Preisniveau i Wenn das steigende Geldangebot zu höheren Preisen führt. . . P M . . . verschiebt sich die Geldnachfrage L nach rechts. i 1=i 3 Das Zinsniveau steigt. i 2 L(Y, P 2, i) L(Y, P, i) M 1 M 2 L, M 36

Vorjahresveränderung LIK und Kurzfristzins (1986 -2004) % Kurzfristzinsen (3 -Monatssatz) 9 8 7 Bei

Vorjahresveränderung LIK und Kurzfristzins (1986 -2004) % Kurzfristzinsen (3 -Monatssatz) 9 8 7 Bei steigenden Preisen steigen die Zinsen 6 5 4 3 Inflation VJV 2 1 0 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 Quelle: SNB 37