Stieffamilien Patchworkfamilien Was ist anders Wie kanns klappen

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Stieffamilien / Patchworkfamilien: Was ist anders? Wie kann‘s klappen? Prof. Dr. Sabine Walper Ludwig-Maximilians-Universität

Stieffamilien / Patchworkfamilien: Was ist anders? Wie kann‘s klappen? Prof. Dr. Sabine Walper Ludwig-Maximilians-Universität München Vortrag zum 7. Rendsburger Jugendhilfegespräch am 11. 05. 2011

Übersicht: 1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien 2. Trennung und Scheidung als häufige

Übersicht: 1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien 2. Trennung und Scheidung als häufige Vorgeschichte 3. Wie geht es Stiefkindern? 4. Familienbeziehungen in Stieffamilien 5. Risiko- und Schutzfaktoren in Stieffamilien: Was hilft? 2

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien (1) Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien (1) Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien / Patchworkfamilien Visher & Visher (1987): eine Stieffamilie ist „jene Familie, in der mindestens ein Erwachsener ein Stiefelternteil ist“ Verheiratete vs. nicht-verheiratete Stieffamilien Stiefmutter- vs. Stiefvater-Familien Primäre vs. sekundäre Stieffamilien Einfache vs. zusammengesetzte vs. komplexe Stieffamilien Stieffamilie nach Verwitwung vs. Trennung/Scheidung 3

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Genogramm einer zusammengesetzten Stiefmutterfamilie 4

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Genogramm einer zusammengesetzten Stiefmutterfamilie 4

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Besonderheiten von Stieffamilien: • Asymmetrische Elternrollen: biologisch-sozial

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Besonderheiten von Stieffamilien: • Asymmetrische Elternrollen: biologisch-sozial vs. „nur“ sozial • Doppelung einer Elternposition durch Stiefelternteil (nacheinander vs. nebeneinander) • Nicht-geteilte Familiengeschichte: Unterschiedliche Teilhabe von leiblichem und Stief-Elternteil am Entwicklungsverlauf des (Stief-)Kindes • Nicht-normativer Familienzyklus: Aufbau der Partnerbeziehung nach Geburt eines Kindes 5

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender Survey (GGS) in Deutschland 6

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender Survey (GGS) Rund 2/3 der Stieffamilien im GGS sind einfache Stieffamilien (9, 1% aller Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren) 1/3 (4, 5% aller HH mit K<18 J. ) sind Patchworkfamilien = 8, 6% aller Fam. mit mind. 2 Kindern) Datenbasis: 2. 708 Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Deutschland 7

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender Survey (GGS) Von den 13, 6 % Stieffamilien sind 68, 9 % Stiefvaterfamilien 27, 0 % Stiefmutterfamilien 4, 1 % zusammengesetzte Stieffamilien Kernfamilien Alleinerziehende Stieffamilien Westdeutschland Ostdeutschland 73, 0% 63, 3% 13, 8% 21, 1% 13, 2% 15, 6% 8

Steinbach (2008) 1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien 9

Steinbach (2008) 1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien 9

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender Survey (GGS) in Deutschland 10

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008): Daten des Generations- and Gender Survey (GGS) Über 2/3 der Stiefkinder im GGS leben in einfachen Stieffamilien, Knapp 1/3 leben in Patchworkfamilien; Weitere 3, 6% leben mit leibl. Eltern, aber einem Halb-/ Stiefgeschwister, das nicht leibl. Kind eines Elternteils ist. Datenbasis: 2. 708 Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Deutschland 11

Steinbach (2008) 1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien 12

Steinbach (2008) 1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien 12

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008) Haushaltsübergreifende Familienstrukturen 13

1. Zur Vielfalt und Verbreitung von Stieffamilien Steinbach (2008) Haushaltsübergreifende Familienstrukturen 13

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte (2) Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte (2) Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Zahl der Scheidungen im Verhältnis zu 100 Heiraten in Deutschland seit 1900 14

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte

Hohe Quoten nichtehelicher Geburten vor allem in den neuen Bundesländern (> 60%) Trennungsrisiko für

Hohe Quoten nichtehelicher Geburten vor allem in den neuen Bundesländern (> 60%) Trennungsrisiko für Eltern nicht-ehelich geborener Kinder in den ersten vier Lebensjahren des Kindes: 21% 16

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte 13% 22% 35% 52% 16% 13% 43%

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte 13% 22% 35% 52% 16% 13% 43% 6% Quelle: Datenreport 2008: Familie, Lebensformen und Kinder (S. 30)

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Alleinerziehende Väter 87% Nur 13% aller alleinerziehenden

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Alleinerziehende Väter 87% Nur 13% aller alleinerziehenden Eltern sind Väter Alleinerziehende Väter unterscheiden sich von alleinerziehende Mütter durch Besonderheiten im Entstehungshintergrund Geringere Kinderzahl Höhere Erwerbsquote (72% vs. 56% für alleinerziehende Mütter) 1) Bessere finanzielle Situation 1) Bezogen auf alleinerziehende Eltern mit Kinder unter 15 Jahren (Mirozensus 2006)

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Finanzielle Risiken des Alleinerziehens für Männer und

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Finanzielle Risiken des Alleinerziehens für Männer und Frauen Quelle: Mikrozensus Deutschland 2005

Weniger Männer als Frauen bleiben nach einer Scheidung unverheiratet:

Weniger Männer als Frauen bleiben nach einer Scheidung unverheiratet:

Exkurs: Trennungs-/Scheidungskinder in der Forschung Scheidungswaisen? Kinder zwischen zwei Welten? Kleine Erwachsene? Kriegskinder? 21

Exkurs: Trennungs-/Scheidungskinder in der Forschung Scheidungswaisen? Kinder zwischen zwei Welten? Kleine Erwachsene? Kriegskinder? 21

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Wie stark sind die Belastungen von Scheidungskindern

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Wie stark sind die Belastungen von Scheidungskindern im Vergleich zu Kindern aus Kernfamilien? Durchschnittliche adjustierte Effektstärken Quelle: Amato (2001) 22

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Wie stark sind die Belastungen von Scheidungskindern

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Wie stark sind die Belastungen von Scheidungskindern im Vergleich zu Kindern aus Kernfamilien? Durchschnittliche adjustierte Effektstärken Quelle: Amato (2001) 23

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Wie geht‘s den Kindern? … im Spiegel

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Wie geht‘s den Kindern? … im Spiegel einfacher Vergleiche von Kindern aus Trennungs- und Kernfamilien in Deutschland: § Kurzfristig hohe Belastungen direkt nach der Trennung § Mittelfristig (innerhalb von 3 Jahren) merklicher Rückgang, kaum Unterschiede zur Normalpopulation (Schmidt-Denter, 2000) § im Grundschulalter keine Auffälligkeiten der Kinder von Alleinerziehenden (Walper & Wendt, 2005; Wendt & Walper, 2007) § Im Jugendalter kaum Unterschiede zwischen Jugendlichen aus Kern-, Mutter- und Stiefvaterfamilien 24

Unterschiedliche Entwicklungsverläufeder Kinder nach Trennung der Eltern: z. B. Schmidt-Denter (2001): durchgängig hochbelastete Kinder

Unterschiedliche Entwicklungsverläufeder Kinder nach Trennung der Eltern: z. B. Schmidt-Denter (2001): durchgängig hochbelastete Kinder (48%) Belastungsbewältiger (34%) durchgängig gering belastete Kinder (18%) 25

Die Scheidungs-Stress-Bewältigungsperspektive Scheidung Stressoren Folgen für Eltern und Kinder Protektionsfaktoren 26

Die Scheidungs-Stress-Bewältigungsperspektive Scheidung Stressoren Folgen für Eltern und Kinder Protektionsfaktoren 26

Die Scheidungs-Stress. Bewältigungsperspektive 27

Die Scheidungs-Stress. Bewältigungsperspektive 27

Selektionsfaktoren Die Selektions-Perspektive Scheidung Folgen für Eltern und Kinder 28

Selektionsfaktoren Die Selektions-Perspektive Scheidung Folgen für Eltern und Kinder 28

Jugend-Delinquenz Die Selektions-Perspektive Trennung Erhöhtes Problemverhalten der Kinder z. B. Emery, Waldron, Kitzman &

Jugend-Delinquenz Die Selektions-Perspektive Trennung Erhöhtes Problemverhalten der Kinder z. B. Emery, Waldron, Kitzman & Aaron (1999): Erhöhtes Problemverhalten von Kindern alleinerziehender Mütter ließ sich zumindest teilweise auf die erhöhte Delinquenzbelastung der Mütter in deren Jugendalter 29 (weit vor Geburt der Kinder) zurückführen.

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Amato & Sobolewski (2001): Konflikte zwischen den

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Amato & Sobolewski (2001): Konflikte zwischen den Partnern Scheidung Eltern-Kind Beziehung 30

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte z. B. Block, Block & Gjerde (1986,

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte z. B. Block, Block & Gjerde (1986, 1988): Probleme in der Eltern-Kind Beziehung erhöhte Verhaltensprobleme der Kinder Scheidung Zeit vor Scheidung: bis zu 12 Jahre vorher vermehrte Probleme 31

Selektionsfaktoren Integration von Selektions- und Scheidungs-Stress-Bewältigungsperspektive Scheidung Stressoren Folgen für Eltern und Kinder Protektionsfaktoren

Selektionsfaktoren Integration von Selektions- und Scheidungs-Stress-Bewältigungsperspektive Scheidung Stressoren Folgen für Eltern und Kinder Protektionsfaktoren 32

Die Scheidung und die Zeit danach Gemeinsames Sorgerecht, Umgangsrecht und erhöhte Anforderungen an elterliche

Die Scheidung und die Zeit danach Gemeinsames Sorgerecht, Umgangsrecht und erhöhte Anforderungen an elterliche Kooperation Sorgerechtsregelungen in D: 86% gemeinsames Sorgerecht 12% alleiniges Sorgerecht Mutter 1% alleiniges Sorgerecht Vater 33

Die Zeit danach 18 Monate nach der Trennung: conflictual coparenting ~20% ~30% cooperative coparenting

Die Zeit danach 18 Monate nach der Trennung: conflictual coparenting ~20% ~30% cooperative coparenting ~50% parallel coparenting (Ahrons, 1981; Hetherington & Kelly, 2003; Sbarra & Emery, 2005) # 34

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Kinder in Mutterfamilien Ein Fokus auf die

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Kinder in Mutterfamilien Ein Fokus auf die getrennt lebenden Väter Starke Unterschiede hinsichtlich der Präsenz getrennt lebender Väter im Leben ihrer Kinder Die Kontakthäufigkeit nimmt nach der Trennung/ Scheidung der Eltern mehrheitlich ab Ca. ein Drittel der Kinder verliert längerfristig den Kontakt zum Vater … vor allem bei einer problematischen Beziehung zwischen den Eltern. 35

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Was zählt für das Kindeswohl? Väterliches Engagement

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Was zählt für das Kindeswohl? Väterliches Engagement und die Entwicklung der Kinder Ø Der Vater als Ernährer Ø Der Vater als Bezugsperson Ø Kontakthäufigkeit Ø Emotionale Nähe Ø Der Vater als Erzieher 36

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Meta-Analyse zum Zusammenhang zwischen dem Engagement getrennt

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Meta-Analyse zum Zusammenhang zwischen dem Engagement getrennt lebender Väter und dem Wohlergehen ihrer Kinder: Durchschnittliche adjustierte Effektstärken für diverse Indikatoren des väterlichen Engagements Quelle: Amato (2001) Quelle: Amato & Gilbreth (1999) 37

Die Zeit danach: Die Rolle des Vaters Das Henne-Ei-Problem: Involviertheit des Vaters Henne Positive

Die Zeit danach: Die Rolle des Vaters Das Henne-Ei-Problem: Involviertheit des Vaters Henne Positive Entwicklung der Kinder Ei 38

Die Zeit danach: Die Rolle des Vaters Angaben der Jugendlichen zu: - Kontakthäufigkeit -

Die Zeit danach: Die Rolle des Vaters Angaben der Jugendlichen zu: - Kontakthäufigkeit - gemeinsame Aktivitäten - Kommunikation mit Vater - Emotionale Nähe zum Vater Hawkins, Amato & King (2007): 3. 394 Jugendliche mit getrennt lebendem Vater Involviertheit des Vaters 1995 1996 Wohlergeben der Jugendlichen 1995 Wohlergeben der Jugendlichen 1996 39

Die Zeit danach: Die Rolle des Vaters Hawkins, Amato & King (2007): 3. 394

Die Zeit danach: Die Rolle des Vaters Hawkins, Amato & King (2007): 3. 394 Jugendliche mit getrennt lebendem Vater Involviertheit des Vaters 1995 Involviertheit des Vaters 1996 . 76*** -. 24*. 00 Externalisierendes Problemverh. 1995 . 52*** Externalisierendes Problemverh. 1996 Unter Kontrolle von ethnischer Zugehörigkeit, Alter + Geschlecht des Kindes, eheliche Geburt, Kind hat mit Vater zusammengelebt, Dauer des Zus. lebens, Bildung des Vaters, Vater in USA geb. , Bildung Mutter, Mutter in USA geboren, Mutter getrennt lebend, Stiefvater im Haushalt, emot. Nähe zur Mutter 40

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Henne Ei Zwischenfazit: § Im Jugendalter ist

2. Trennung / Scheidung als häufige Vorgeschichte Henne Ei Zwischenfazit: § Im Jugendalter ist das Engagement der getrennt lebenden Väter stärker von der Entwicklung der Kinder abhängig als umgekehrt: Probleme der Kinder führen zum Rückzug der Väter § Umgekehrte Effekte des väterlichen Engagements auf die Kinder finden sich nicht für die Kontakt-häufigkeit, sondern vor allem für die Kontaktzufriedenheit der Jugendlichen § Eine hohe Kontaktzufriedenheit der Kinder begünstigt auch mehr autoritative Erziehung seitens der Väter. 41

(3) Risikofaktor Elternkonflikte ► Konflikte zwischen den Eltern als starker Risikofaktor für die kindliche

(3) Risikofaktor Elternkonflikte ► Konflikte zwischen den Eltern als starker Risikofaktor für die kindliche Entwicklung (Fincham, 1998; Harold, Osborne & Conger, 1997; Walper & Beckh, 2006) ► Besonders schädlich sind § wiederholte gerichtliche Auseinandersetzungen der Eltern § häufige Streitigkeiten der Eltern ohne effektive Lösung § die Verwicklung der Kinder in Loyalitätskonflikte 42

Wie wirken Elternkonflikte auf die Kinder? Ungünstiges Rollenvorbild Emotionale Verunsicherung Ausstrahlung in die Eltern-Kind.

Wie wirken Elternkonflikte auf die Kinder? Ungünstiges Rollenvorbild Emotionale Verunsicherung Ausstrahlung in die Eltern-Kind. Beziehung und Erziehung 43

Langfristige Kosten: Effekte von Trennung der Eltern und Konflikten zwischen Eltern auf die Qualität

Langfristige Kosten: Effekte von Trennung der Eltern und Konflikten zwischen Eltern auf die Qualität der Paarbeziehungen der Heranwachsenden Trennung der Eltern. 24* Elterliche Konflikte 1996 -1997 . 27** Ambivalenz Angst v. Liebesverl. + + Verlässlichkeit - Emotionale Unsicherheit in Partnerbeziehg. 2002 44

Wie wirken Elternkonflikte auf die Kinder? Ungünstiges Rollenvorbild Emotionale Verunsicherung Ausstrahlung in die Erziehung

Wie wirken Elternkonflikte auf die Kinder? Ungünstiges Rollenvorbild Emotionale Verunsicherung Ausstrahlung in die Erziehung Koalitionsdruck der Eltern 45

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ionsd t i l a o K her Ho Häufiger Kontakt ruck erhöhte Belastung Kind Geringer Koali tionsdruck verminderte Belastung Kind 46

Körperliche Beschwerden in Abhängigkeit von Kontakthäufigkeit und Koalitionsdruck 47

Körperliche Beschwerden in Abhängigkeit von Kontakthäufigkeit und Koalitionsdruck 47

Zwischenfazit: Intensive und unversöhnliche Elternkonflikte sind ein starker und langfristiger Risikofaktor für die Entwicklung

Zwischenfazit: Intensive und unversöhnliche Elternkonflikte sind ein starker und langfristiger Risikofaktor für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie unterminieren die elterlichen Erziehungskompetenzen und erhöhen das Risiko für Koalitionsdruck sowie einen Abbruch der Kontakte zum getrennt lebenden Elternteil. Konflikte und Koalitionsdruck entscheiden auch darüber, ob Kontakte zum getrennten Elternteil eine Ressource für die Kinder sind oder ein Risiko. 48

Wer gewinnt? Wer verliert? „Verlierer “: ü Anhaltende Feindseligkeiten zwischen Eltern ü Problematische Beziehung

Wer gewinnt? Wer verliert? „Verlierer “: ü Anhaltende Feindseligkeiten zwischen Eltern ü Problematische Beziehung zu den Eltern ü Starke Instabilität der Familiensituation Befindlichkeit 1 Übergang 2 Übergänge 3 Übergänge 4+ Übergänge -. 17 -. 19 -. 27* -. 42** Amato & Sobolewski (2001) „Gewinner“: ü Eltern können Konflikte und Feindseligkeiten beilegen. ü Zuwendungsvoll unterstützende Beziehung zu Eltern. ü (entwicklungsangemessene) Gelegenheiten für Kinder, Verantwortung & Kompetenz zu zeigen 49

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(3) Wie geht es Stiefkindern? Theoretische Perspektiven: Soziobiologische Perspektive: geringere elterliche Investitionen, erhöhte Risiken

(3) Wie geht es Stiefkindern? Theoretische Perspektiven: Soziobiologische Perspektive: geringere elterliche Investitionen, erhöhte Risiken für Kindesmisshandlung und –vernachlässigung These der „unvollständigen Institutionalisierung“: unklare Definition von Rollen und Beziehungen Familiensystemische Perspektive: vermehrte Anforderungen an Offenheit des Systems Stresstheoretische Position: Belastungen durch erneute Umstellungen

2. Väter in Trennungs-/ Scheidungsfamilien Stiefväter nach Trennung / Scheidung Vorteile: 2 Bezugspersonen und

2. Väter in Trennungs-/ Scheidungsfamilien Stiefväter nach Trennung / Scheidung Vorteile: 2 Bezugspersonen und Rollenmodelle Nachteile: Bessere ökonomische Ressourcen Erneute Notwendigkeit kindlicher Anpassungsleistungen Entlastung des alleinerziehenden Elternteils Gefahr einer Ausgrenzung des getrennt lebenden Elternteils Erhöhtes Risiko wiederholter Trennungserfahrungen Geringere Gefahr der Parentifizierung

(3) Wie geht es Stiefkindern? Vor- oder Nachteile für Stiefkinder? Negatives Vorzeichen = Nachteile

(3) Wie geht es Stiefkindern? Vor- oder Nachteile für Stiefkinder? Negatives Vorzeichen = Nachteile von Stiefkindern Quelle: Amato (1994)

(3) Wie geht es Stiefkindern? Das Projekt „Familienentwicklung nach Trennung der Eltern“ Stichprobe 1.

(3) Wie geht es Stiefkindern? Das Projekt „Familienentwicklung nach Trennung der Eltern“ Stichprobe 1. Erhebung (1996) N = 743 291 Kernfamilien (darunter Zusatzstichprobe von n = 36 konfliktbelasteten Kernfamilien 249 Mutter-Familien (darunter n = 73 [ehemals] ledige Mütter) 203 Stiefvaterfamilien (darunter n = 57 [ehemals] ledige Mütter) 48, 6% Jungen und 51, 4% Mädchen Durchschnittsalter: 14, 2 Jahre (SD = 1, 8), Range: 9 – 19 Jahre 56, 8% aus Westdeutschland und 43, 2% aus Ostdeutschland 54

(3) Wie geht es Stiefkindern? Indikatoren des Kindeswohls: SK AL A Beispiel -Item ANZ

(3) Wie geht es Stiefkindern? Indikatoren des Kindeswohls: SK AL A Beispiel -Item ANZ AH L α DER I T EM S (WEL L E 1) Selbstwert Ich habe viele gute Eigenschaften 10 . 78 Schulisches Selbst Ich kann Aufgaben in der Schule Ziemlich gut lösen 5 . 81 Depressivität Während der letzten Woche war ich deprimiert / niedergeschlagen 15 . 84 Somatische Beschwerden Hattest Du in den letzten zwei Monaten Bauchweh? 13 . 74 Aggressivität Ich gerate oft in Streit oder Kämpfe 6 . 75 Ablehnung durch Peers Die anderen lassen mich oft nicht mitmachen 4 . 79 Soziale Integration Ich habe v 3 . 78 55

(3) Wie geht es Stiefkindern? Befunde zu Effekten der Familienform Befunde der 1. Erhebung

(3) Wie geht es Stiefkindern? Befunde zu Effekten der Familienform Befunde der 1. Erhebung (1996): Keine Nachteile von Kindern und Jugendlichen aus Mutter- und Stieffamilien im Vergleich zu Gleichaltrigen aus Kernfamilien Keine stärkeren Trennungseffekte in Westdeutschland Keine stärkeren Trennungseffekte für Jungen (oder Mädchen) Keine Nachteile von Töchtern in Stieffamilien 56

(3) Wie geht es Stiefkindern? Wie verändern sich die Befindlichkeit, Peerbeziehungen und schulischen Kompetenzen

(3) Wie geht es Stiefkindern? Wie verändern sich die Befindlichkeit, Peerbeziehungen und schulischen Kompetenzen der Kinder langfristig je nach (Veränderungen der) Familienform ? Vergleich nach Familienform 1996 bis 2002: • Stabile Kernfamilien (n = 134) • Stabile Mutterfamilien (n = 99) • Stabile Stiefvaterfamilien (n = 73) • „Transitionsfamilien“ (n = 85) Keine Haupteffekte, wohl aber differenzielle Entwicklungsverläufe je nach Familientyp (ohne Zusatzstichprobe konfliktbelasteter Kernfamilien) 57

Entwicklung des Selbstwertgefühl der Jugendlichen in Abhängigkeit vom Familientyp t 1, t 2 :

Entwicklung des Selbstwertgefühl der Jugendlichen in Abhängigkeit vom Familientyp t 1, t 2 : keine signifikanten Unterschiede zwischen Familientypen t 4: sig. Unterschiede zwischen: - Kern- und Transitionsfam. (p<. 001) - Mutter- und Transitionsfam. (p<. 054) 58

Depressivität der Jugendlichen in Abhängigkeit vom Familientyp t 1, t 2 : keine signifikanten

Depressivität der Jugendlichen in Abhängigkeit vom Familientyp t 1, t 2 : keine signifikanten Unterschiede zwischen den Familientypen t 4: Kernfamilien vs. Familien im Übergang (p<. 001) 59

(3) Wie geht es Stiefkindern? Amato & Sobolewski (2001): Scheidungskinder im frühen Erwachsenenalter -

(3) Wie geht es Stiefkindern? Amato & Sobolewski (2001): Scheidungskinder im frühen Erwachsenenalter - Effekte mehrfacher Veränderungen im Familiensystem 1 Übergang Befindlichkeit Beziehung zum Vater 2 Übergänge 3 Übergänge 4+ Übergänge -. 17 -. 19 -. 27* -. 42** -. 53*** -. 62*** -. 84***

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Die Partnerschaft Die Beziehung zum Stiefelternteil Die Beziehung zum leiblichen

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Die Partnerschaft Die Beziehung zum Stiefelternteil Die Beziehung zum leiblichen Elternteil Geschwisterbeziehungen Beziehungen zu Großeltern 61

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Die Partnerschaft Mehr egalitäre Macht- und Rollenverteilung Wenig einheitliche Befunde

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Die Partnerschaft Mehr egalitäre Macht- und Rollenverteilung Wenig einheitliche Befunde zur Qualität und Stabilität von Folgepartnerschaften mehr offene Kritik, weniger Unterstützung Vergleichbare oder höhere Ehezufriedenheit Erhöhtes Trennungsrisiko (Stief-)Kinder kein stabilisierender Faktor 62

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Welche Auswirkungen hat der Einzug eines Stiefvaters auf die Beziehungen

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Welche Auswirkungen hat der Einzug eines Stiefvaters auf die Beziehungen in der Familie? Befunde einer US-amerikanischen Längsschnittstudie mit 1. 753 Jugendlichen (King, 2009): Beziehung zur Mutter: � Verschlechterung der Beziehung nur, wenn Mutter und Stiefvater nicht verheiratet sind Beziehung zum getrennt lebenden Vater: �wird kaum beeinflusst 63

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Welche Auswirkungen hat der Einzug eines Stiefvaters auf die Beziehungen

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Welche Auswirkungen hat der Einzug eines Stiefvaters auf die Beziehungen in der Familie? Befunde einer US-amerikanischen Längsschnittstudie mit 1. 753 Jugendlichen (King, 2009): Mütter als „Brückenbauer“: Eine enge Beziehung zur Mutter vor Einzug des Stiefvaters erleichtert den Aufbau einer guten Beziehung zum Stiefvater Vater-Beziehung keine Konkurrenz: Vorherige Beziehung zum getrennt lebenden Vater hat keinen Einfluss auf die Qualität der Beziehung zum Stiefvater 64

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Befunde aus dem Projekt „Familienentwicklung nach der Trennung“ § §

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Befunde aus dem Projekt „Familienentwicklung nach der Trennung“ § § 2 -Jahres-Längsschnittstudie (3 Wellen) Hier nur westdeutsche Familien 66 Stieffamilien vs. 83 Kernfamilien Durchschnittsalter der Kinder bzw. Jugendlichen zu t 1: 14 Jahre (10 – 18 Jahre) § Selbstauskünfte der Kinder 65

(Stief-)Vater-Beziehung in Kern- und Stieffamilien 66

(Stief-)Vater-Beziehung in Kern- und Stieffamilien 66

Differentielle Verläufe der Beziehung zum Stiefvater 67

Differentielle Verläufe der Beziehung zum Stiefvater 67

Erziehungsverhalten des Stiefvaters in den beiden Gruppen 68

Erziehungsverhalten des Stiefvaters in den beiden Gruppen 68

Partnerschaftskonflikte in den beiden Gruppen 69

Partnerschaftskonflikte in den beiden Gruppen 69

Vorhersage der beiden Verlaufsgruppen Vorhergesagt Beobachtet Cl 1 Cl 2 Korrekte Fälle in %

Vorhersage der beiden Verlaufsgruppen Vorhergesagt Beobachtet Cl 1 Cl 2 Korrekte Fälle in % Cl 1 16 5 76, 2 Cl 2 5 29 85, 3 % ges. 81. 8 Prozent korrekt vorhergesagte Fälle durch die Variablen - strenge Kontrolle durch den Stiefvater - Kind als Konfliktinhalt bei Partnerschaftsstreitigkeiten - Kind als Vermittler in den Partnerschaftsstreitigkeiten 81, 8 Anteil erklärter Varianz: R 2 =. 40 (Cox & Snell) R 2 =. 55 (Nagelkerke) 70

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Fazit: In Stieffamilien besteht ein hohes Risiko, daß sich die

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Fazit: In Stieffamilien besteht ein hohes Risiko, daß sich die Beziehung der Kinder bzw. Jugendlichen zu ihrem Stiefvater verschlechtert. Stiefväter können dem entgegenwirken, indem sie sich gegenüber ihren Stiefkindern nicht zu strengkontrollierend verhalten. Auch die Gestaltung d. Partnerschaft ist wesentlich. Günstig sind: geringe Konfliktpersistenz, Konflikte, die sich nicht um die Kinder drehen sowie Einflußmöglichkeiten für die Kinder. 71

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Geschwisterbeziehungen in Stieffamilien: Befunde aus dem Projekt „Familienentwicklung nach Trennung

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Geschwisterbeziehungen in Stieffamilien: Befunde aus dem Projekt „Familienentwicklung nach Trennung der Eltern: N = 416 Kinder und Jugendliche mit zumindest einem Geschwister im Haushalt Darunter: Ø n = 192 aus Kernfamilien Ø n = 116 aus Mutter-Familien Ø n = 108 aus Stiefvaterfamilien 72

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Geschwisterbeziehungen in Stieffamilien: Befunde aus dem Projekt „Familienentwicklung nach Trennung

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Geschwisterbeziehungen in Stieffamilien: Befunde aus dem Projekt „Familienentwicklung nach Trennung der Eltern: N = 416 Kinder und Jugendliche mit zumindest einem Geschwister im Haushalt Geschwisterstatus: Ø n = 323 (77. 6%) leibl. Geschwister Ø n = 93 (23. 4%) Halbgeschwister 73

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Interaktionseffekt von Familientyp und Alter: steigende Intimität nur in Mutterfamilien

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Interaktionseffekt von Familientyp und Alter: steigende Intimität nur in Mutterfamilien 74

Intimität ist unter leiblichen Geschwistern höher als unter Halbgeschwistern (p <. 001), während sich

Intimität ist unter leiblichen Geschwistern höher als unter Halbgeschwistern (p <. 001), während sich keine Unterschiede in der Konflikthäufigkeit zeigen (p >. 10). Aber: Dieser Effekt verschwindet, wenn Altersunterschiede kontrolliert werden! Eta 2 für Geschwisterstatus wird reduziert von. 12 (p <. 001) auf. 01 (p >. 30), wobei sich ein sig. Effekt des Altersunterschieds zeigt (Eta 2 =. 114, p =. 001) 75

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Fazit: Unterschiede zwischen Stief- und Kernfamilien sollten nicht überbewertet werden.

(4) Familienbeziehungen in Stieffamilien Fazit: Unterschiede zwischen Stief- und Kernfamilien sollten nicht überbewertet werden. Stieffamilien scheinen in Deutschland gemeinhin ein weniger belastender Entwicklungskontext zu sein als in den USA. Entscheidend ist, wie der Aufbau der Beziehung zum Stiefelternteil gelingt. Ausschlaggebend sind hierbei das Be- und Erziehungsverhalten des Stiefelternteils, die positive Qualität der Partnerschaft sowie die Vermittlerfunktion des leiblichen Elternteils. 76

(5) Schutz- und Risikofaktoren (5) Risiko- und Schutzfaktoren in Stieffamilien § Für die Partnerschaft:

(5) Schutz- und Risikofaktoren (5) Risiko- und Schutzfaktoren in Stieffamilien § Für die Partnerschaft: § positive Unterstützung und Kommunikation, § geringe Negativität § Für die Kinder und die Beziehung zum Stiefelternteil: § tragfähige Beziehung des Kindes zum leiblichen Elternteil § Wenig intrusives Erziehungsverhalten des Stiefelternteils § Geringe Konfliktneigung zwischen den Partnern § Für den Stiefelternteil: § Hohe Frustrations- und Ambiguitätstoleranz 77

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Kontakt: walper@lmu. de 78

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Kontakt: walper@lmu. de 78

„Kinder im Blick“ – Ein Präventionsangebot für Trennungsfamilien §Sabine Walper §Sonja Bröning §Mari Gauger

„Kinder im Blick“ – Ein Präventionsangebot für Trennungsfamilien §Sabine Walper §Sonja Bröning §Mari Gauger §Christian Pröls § Katrin Normann § Stefan Mayer § und Team 79

Theoretische Grundlagen Kinder im Blick Systemische Perspektive Emotionale Erziehungs. Kompetenz und Emotionale Kompetenz Kommunikationsund

Theoretische Grundlagen Kinder im Blick Systemische Perspektive Emotionale Erziehungs. Kompetenz und Emotionale Kompetenz Kommunikationsund Konflikttheorie 80

Inhalte ICH WIR KIND 81

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Inhalte 82

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Evaluationsbefunde zu Ki. B: Ergebnisse der formativen Evaluation (Walper & Krey, 2010): 1. Der

Evaluationsbefunde zu Ki. B: Ergebnisse der formativen Evaluation (Walper & Krey, 2010): 1. Der Kurs wird insgesamt gut aufgenommen und positiv bewertet (besonders von Müttern) 2. Die Wirkung des Kurses wird vorsichtig eingeschätzt: Die positivsten Effekte werden im Bereich „Umgang mit sich selbst“ und „Umgang mit dem Kind“ gesehen. Skeptischer sind die TN im Bereich „Umgang mit dem anderen Elternteil“. 3. Auch geeignet für hochstrittige Trennungsfamilien und für gerichtlich angeordnete Stärkung der Eltern-kompetenzen. 83

Evaluationsbefunde zu Ki. B: Ergebnisse der summativen Evaluation (Krey, 2010): 1. Günstigere Entwicklung des

Evaluationsbefunde zu Ki. B: Ergebnisse der summativen Evaluation (Krey, 2010): 1. Günstigere Entwicklung des Wohlbefindens der Ki. B-TN vgl. mit TN ohne Angebot oder nur Beratung/Mediation. 2. Stärkerer Rückgang der Konfliktintensität mit dem anderen Elternteil bei Ki. B-TN 3. Kaum Effekte auf Erziehungsverhalten der Eltern, außer bei Teilnahme beider Eltern 4. Bessere Trennungsbewältigung der Kinder bei Ki. B-TN 5. Insgesamt besonders günstige Entwicklung bei Teilnahme beider Eltern 84

Fazit Sehr unterschiedliche Entwicklungsverläufe der Familienbeziehungen und der Kinder Zentral: (1) Die Beziehung zwischen

Fazit Sehr unterschiedliche Entwicklungsverläufe der Familienbeziehungen und der Kinder Zentral: (1) Die Beziehung zwischen den Eltern Æ Hat einen weit reichenden Einfluss auf die Kinder Æ Beeinflusst die Beziehung zu Mutter + Vater Æ Beeinflusst, ob Kinder von den Kontakten zum Vater profitieren (2) Elternkompetenzen von Mutter und Vater (3) Die ökonomischen Rahmenbedingungen (4) Die Stabilität des Familiensystems nach Trennung / Scheidung 85