Pulmonale Aspekte des Sjgren Syndroms Pulmonale Aspekte des

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Pulmonale Aspekte des Sjögren Syndroms Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Pulmonale Aspekte des Sjögren Syndroms Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Manifestation an der Lunge • Infektionen • Lungenfibrose (Vernarbungsprozess) • Malignome (etwa 6% der

Manifestation an der Lunge • Infektionen • Lungenfibrose (Vernarbungsprozess) • Malignome (etwa 6% der Sjögren Patienten können maligne Lymphome entwickeln, die auch thorakal wachsen können) • Pulm. Sicca-Syndrom (trockener Husten) • Pulm. Raynaud-Syndrom („Kälteluftnot“) Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Infektionen der Atemwege • Trockene Atemwege sind infektanfällig • Notwendige Immunsuppressive Therapie kann die

Infektionen der Atemwege • Trockene Atemwege sind infektanfällig • Notwendige Immunsuppressive Therapie kann die Infektionsbereitschaft erhöhen • Atemwegsinfekte können unter Umständen nicht vollständig abheilen und so die Infektanfälligkeit weiter erhöhen – ein Teufelskreis kann in Gang kommen • Prävention! Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Was tun? • Impfprophylaxe (Grippe, Pneumokokken) • Frühzeitige und konsequente Therapie von Atemwegsinfekten •

Was tun? • Impfprophylaxe (Grippe, Pneumokokken) • Frühzeitige und konsequente Therapie von Atemwegsinfekten • Bestmögliche Therapieeinstellung durch Rheumatologe und Pulmologe • Gesundheitsfördernde Maßnahmen wie ausgewogene Ernährung, Bewegung und Stressreduktion Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Lungenfibrose • Die chronische Entzündungsreaktion kann bei einem kleinen Teil der Sjögrenpatienten auf die

Lungenfibrose • Die chronische Entzündungsreaktion kann bei einem kleinen Teil der Sjögrenpatienten auf die Lunge übergreifen • Es kommt zur allmählichen Vernarbung und somit zur Funktionseinschränkung der Lunge • Folgen sind Atemnot, Infektanfälligkeit, pulm. Hypertonie und Herzversagen Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Entwicklung der Lungenfibrose • Zu nächst unbemerkt • Dann zunehmende Atemnot bei Belastung, trockener

Entwicklung der Lungenfibrose • Zu nächst unbemerkt • Dann zunehmende Atemnot bei Belastung, trockener Reizhusten und gehäufte Atemwegsinfekte • Atemnot auch bei geringsten Belastungen und in Ruhe • Zunehmendes Lungenversagen, erst partiell, später global mit Vigilanzminderung bis hin zu Koma und Tod Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Ziel der Therapie • Heilung ist in der Regel nicht möglich • Aufhalten oder

Ziel der Therapie • Heilung ist in der Regel nicht möglich • Aufhalten oder zu mindest Verlangsamen des Krankheitsfortschrittes • Optimierung der Lebensqualität des Patienten • Behandlung möglicher Komplikationen Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Fallbeispiel • 74 jährige Patientin, wiederholt in Behandlung gewesen wegen schweren Atemwegsinfekten und Lungenfibrose

Fallbeispiel • 74 jährige Patientin, wiederholt in Behandlung gewesen wegen schweren Atemwegsinfekten und Lungenfibrose • Amiodaron-Therapie in der Anamnese bei einer Herzrhythmusstörung wird als Ursache der Fibrose vermutet • Auffälliges Auto-Antikörperprofil lässt jedoch auch an autoimmune Genese denken Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Relevante Nebendiagnosen • • Anfallsweises Vorhofflimmern Amiodaron Rezidivierende Bronchitiden, Pneumonien Bronchiektasen und teilw. Lungenversagen

Relevante Nebendiagnosen • • Anfallsweises Vorhofflimmern Amiodaron Rezidivierende Bronchitiden, Pneumonien Bronchiektasen und teilw. Lungenversagen Osteoporose, auch steroidinduziert Angststörung Katarakt und Glaukom an beiden Augen Z. n. Schlaganfall Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Weitere Patientendaten • Wegen Luftnot bei teilweisem Lungenversagen benötigt die Patientin 3 l O

Weitere Patientendaten • Wegen Luftnot bei teilweisem Lungenversagen benötigt die Patientin 3 l O 2/min über 24 h • Seit 2 Monaten besteht trockener Reizhusten • Sicca Syndrom mit Augen- und Mundbeteiligung • Haut: Teleangiektasien, spider naevi, Narben • Lunge: basal bds. Sklerophonie • V. a. PSS als Ursache der Lungenfibrose Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Diagnostisches Procedere • • • Laboruntersuchungen Lungenfunktionsprüfungen, BGA Belastungsuntersuchung (6 -Min-Gehtest) Bildgebung (Röntgen, CT,

Diagnostisches Procedere • • • Laboruntersuchungen Lungenfunktionsprüfungen, BGA Belastungsuntersuchung (6 -Min-Gehtest) Bildgebung (Röntgen, CT, Echocardiographie) Lungenspiegelung (=Bronchoskopie) Mikrobiologische Erregerfahndung Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Laboruntersuchungen • • • CRP 9, 1; Kontrolle 7, 2 (NW: <5) Leukozyten 19,

Laboruntersuchungen • • • CRP 9, 1; Kontrolle 7, 2 (NW: <5) Leukozyten 19, 4; Kontrolle normalisiert ANA 1: 160 (NW: < 1: 80) Ro-AK ( SS-A/Ro) 202 (NW: <7) RF negativ Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Normalbefund Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Normalbefund Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Patienten Röntgen-Thorax • Bds. und basal betonte Zeichnungsvermehrung der Lunge als Zeichen der Fibrose

Patienten Röntgen-Thorax • Bds. und basal betonte Zeichnungsvermehrung der Lunge als Zeichen der Fibrose • Prominente Gefäßhili als Hinweis auf erhöhten pulmonal arteriellen Druck • Herz noch normal konfiguriert • Keine sicheren Infiltrate einer Lungenentzündung Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Thorax-CT • Links ein Normalbefund mit Kontrastmittel. Rechts ein tieferer Schnitt durch den Patiententhorax

Thorax-CT • Links ein Normalbefund mit Kontrastmittel. Rechts ein tieferer Schnitt durch den Patiententhorax (HR) mit lungenfibrot. Veränderungen wie Honigwabenmuster und Aussackungen der Bronchien (sog. Bronchiektasen). Kein wesentl. Wandel zum Vor-CT. Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Echocardiographie • Zeichen der Rechtsherzbelastung • Mittelgradig erhöhter Pulmonal Arterieller Druck (PAP) von 32

Echocardiographie • Zeichen der Rechtsherzbelastung • Mittelgradig erhöhter Pulmonal Arterieller Druck (PAP) von 32 mm. Hg +ZVD Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Lungenfunktion • Vitalkapazität (VC): 84% • Forciertes Ausatemvolumen in der ersten Sekunde (FEV 1%VC):

Lungenfunktion • Vitalkapazität (VC): 84% • Forciertes Ausatemvolumen in der ersten Sekunde (FEV 1%VC): 88% • Diffusionsmessung: Krogh-Koeffizient: 36% CO-Transferfaktor: 27% Damit keine Ventilationsstörung aber schwerstgradige Diffusionsstörung Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Gasaustausch Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Gasaustausch Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

BGA und Belastungstest • Ruhe-BGA: p. O 2 50, p. CO 2 41, p.

BGA und Belastungstest • Ruhe-BGA: p. O 2 50, p. CO 2 41, p. H 7, 43 entspricht straffer resp. Partialinsuffizienz und ausgegl. SBH • Mit 3 l. O 2/min: p. O 2 88, p. CO 2 45, p. H 7, 43 entspricht einer vollst. Kompensation • 6 -Minuten-Gehtest ohne Sauerstoff: p. O 2 nach Belastung 64, Gehstrecke 187 m bei erträglicher Belastung, insgesamt deutlich eingeschränkte Belastbarkeit. b. Belastung 5 l O 2/min Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Lungenspiegelung • Kein eitriges Sekret in den unteren Atemwegen • Ein Tumor als Ursache

Lungenspiegelung • Kein eitriges Sekret in den unteren Atemwegen • Ein Tumor als Ursache für den Reizhusten fand sich nicht • In der BAL leicht erhöhter Anteil von Entzündungszellen und mikrobiologisch lediglich Nachweis der Standortflora- keine pathologischen Keime! Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Therapie • • • Allgemeine Maßnahmen Medikamente Physiotherapie Behandlung v. Begleiterkrankungen Sauerstoff- und Beatmungstherapie

Therapie • • • Allgemeine Maßnahmen Medikamente Physiotherapie Behandlung v. Begleiterkrankungen Sauerstoff- und Beatmungstherapie Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Therapie - Allg. Maßnahmen • Infektvermeidung • Vermehrte Atemarbeit erfordert höheren Energiebedarf, gesunde Ernährung

Therapie - Allg. Maßnahmen • Infektvermeidung • Vermehrte Atemarbeit erfordert höheren Energiebedarf, gesunde Ernährung • Vermeidung schädigender Einflüsse wie aktives oder passives Rauchen • Inhalieren mit Sole oder ähnlichem • Krankheitsbewältigung, Akzeptieren und Integrieren der Erkrankung in das Leben • Einhaltung des therapeutischen Konzeptes Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Therapie - Medikamente • Schleimlöser wie ACC oder Bromhexin • Entzündungshemmer wie Kortison und

Therapie - Medikamente • Schleimlöser wie ACC oder Bromhexin • Entzündungshemmer wie Kortison und Immunsuppressiva wie Azathioprin • Behandlung der Grunderkrankung • Hustenstiller wie Codein • Konsequente Antibiotikatherapie von Infekten der Atemwege Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Therapie - Physiotherapie • Atemgymnastik zur optimalen Nutzung der Atem(hilfs-)muskulatur • Klopfmassagen zur Sekretmobilisation

Therapie - Physiotherapie • Atemgymnastik zur optimalen Nutzung der Atem(hilfs-)muskulatur • Klopfmassagen zur Sekretmobilisation • Erlernen spezieller Atemtechniken • Inhalationsbehandlungen Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Therapie - Begleiterkrankungen • Erkennen und Behandeln von Depressionen und Angststörungen • Herzuntersuchungen, um

Therapie - Begleiterkrankungen • Erkennen und Behandeln von Depressionen und Angststörungen • Herzuntersuchungen, um kardiale oder pulmonale Folgen in den Griff zu bekommen • Bei mehrfach kranken Patienten Abstimmung der Behandlungskonzepte auf einander Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Sauerstoff- und Beatmungstherapie • O 2 aus Konzentrator, Flüssiggasflasche oder mobilem Gerät bei resp.

Sauerstoff- und Beatmungstherapie • O 2 aus Konzentrator, Flüssiggasflasche oder mobilem Gerät bei resp. Partialinsuffizienz • Nichtinvasive Maskenbeatmung bei resp. Globalinsuffizienz • Konzept jeweils an den Bedarf des Patienten angepasst Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Thilo Triemer Robert Koch Klinik, Leipzig www. sanktgeorg. de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Thilo Triemer Robert Koch Klinik, Leipzig www. sanktgeorg. de Pulmonale Aspekte des Sjögren-Syndroms