Laine Villenthal ersten Pfarrerin Estlands Pfarrerin Laine Villenthal

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Pfarrerin Laine Villenthal (1922 -2009) ordiniert am 16. November 1967 Das Leben der ersten Pfarrerin der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bildern, mit Zitaten aus ihrer Autobiografie www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Laine Villenthal wurde am 29. Juni 1922 als fünftes von elf Kindern einer Bauernfamilie geboren. Sie wuchs in einem traditionellen Riegenhaus auf: zwei Schlafzimmer, eine Küche, die zugleich die Riegenstube war, Ställe für Pferde, Rinder, Schweine und Schafe und eine Scheune – alles unter einem Dach. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Die Kirche von Nissi „Wenn ich die Kirche betrachten wollte, lief ich zum Kõrtsumägi (Schenkenberg) und genoss den Ausblick. Dann waren die Kirche und ich endlich zusammen. Als Kind dachte ich oft: „Das schönste Leben hat der Pfarrer. Der kann so oft in der Kirche sein, wie er will. “ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Im Jahr 1940 begann die sowjetische Okkupation. „Nach der ersten Hälfte des Konfirmandenkurses bekam ich einen Brief: ‚Pfarrer Voolaid gibt bekannt, dass das Gemeindehaus enteignet wird. Deshalb findet die Konfirmation schon am 6. Oktober statt. Der Pfarrer möchte wissen, ob du kommst. ‘“ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands „Nun hatten wir unsere Abiturzeugnisse. Jeder musste entscheiden, wie es weiterging. Ich hatte den festen Wunsch, Theologie zu studieren. Doch die Fakultät war 1940 geschlossen worden und blieb es ein halbes Jahrhundert lang. “ Laine Villenthal legte 1942 ihr Abitur in Haapsalu ab. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Der Zweite Weltkrieg und die sowjetische Okkupation ihrer Heimat durchkreuzen immer wieder die Lebensentwürfe von Laine Villenthal. Theologie studierte sie neben ihrer Arbeit als Erzieherin und als Predigerin 13 Jahre lang (1951 -1964). www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands 1954– 1964 arbeitete Laine Villenthal als Predigerin in Misso. „‚Unsere Gemeinde in Vastseliina hat eine Hilfskirche in Misso‘, sagte Pfarrer Ago Viljari, ‚da braucht man einen Prediger. Gestern habe ich Sie dem Erzbischof Jaan Kiivit vorgeschlagen. Der Erzbischof war einverstanden. ‘“ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Laine Villenthal (rechts) mit Freunden. Ganz links Pfarrer Ago Viljari Als die Sicherheitsorgane Villenthals Arbeit behindern wollten, sprach Pfarrer Viljari ihr Mut zu: „Den Gottesdienst dürfen sie nicht stören. Der Erzbischof hat Sie hierher gesandt, er wird wissen, wie er sich verteidigt. Halten Sie den Gottesdienst!“ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Laine Villenthal an ihrem Predigerpult in der Hilfskirche in Misso: „Das neue schöne Predigerpult war extra für mich angefertigt worden. Da ich keine Pfarrerin war, durfte ich nicht von der Kanzel aus predigen. “ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands „Der Pfarrer der Gemeinde in Pindi erzählte mir, dass er mich dem Erzbischof als seine Nachfolgerin vorgeschlagen habe. Der Erzbischof sei einverstanden. “ Laine Villenthal arbeitete von Oktober 1964 an in Pindi als Predigerin. Kirche in Pindi www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands „Ich kannte die Gemeinde. Vor drei Jahren wurde dort der 80. Jahrestag der Kirche gefeiert. Eingeladen waren der Erzbischof und alle Pfarrer der Propstei. Auch ich bekam eine Einladung, obwohl ich nur Predigerin war. “ Laine Villenthal (vorn) 1961 zum 80. Jubiläum der Kirche in Pindi www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Ordination in der Domkirche in Tallinn gemeinsam mit Pfarrer Harri Rein. „Bald hörte ich, dass sich eine Gruppe von Gemeindegliedern mit einem Antrag ans Konsistorium gewandt hatte. Sie wollten, dass ich als Pfarrerin ordiniert werde. “ – Laine Villenthal wurde am 16. November 1967 als erste Frau in der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche ordiniert. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands „Dir sind in deinem Leben alle anderen Wege verschlossen geblieben, damit du diesen einen gehen kannst. “ – Einführung als Pfarrerin in Pindi am 19. November 1967. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Das neue Pfarr- und Gemeindehaus in Pindi (links) „Wir haben manches Problem zusammen gelöst und manche Klippe umschifft. “ Von der ersten Idee des Gemeindehauses 1968 bis zur offiziellen Bauabnahme vergingen acht Jahre: Während des Baus wuchs die Gemeinde fest zusammen. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands 1968: Laine Villenthal mit Pfarrer Karlson am Jahrestag der Kirchweih in Võru. 1992 -95 war Villenthal die Stellvertreterin des Propstes der Propstei Võru. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Das theologische Seminar in Matanzas wurde 1946 gegründet. 1972: Pfarrkonferenz in Võru (Laine Villenthal am Tisch in der Mitte) „Gerade in unserer Propstei wurden oft Pfarrkonferenzen gehalten, und sie waren sehr inhaltsreich. “ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands 1989: Die erste große Konfirmation, nachdem die Perestroika mehr Freiheit auch nach Estland gebracht hatte: „Es war bewegend für mich, meine Konfirmandinnen mit ihren weißen Kleidern über den Kirchhof gehen zu sehen. “ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Von 1984 bis 2005 betreute Laine Villenthal auch die Gemeinde in Petseri. Nach der estnischen Unabhängigkeit 1991 lag die Stadt hinter der Grenze in Russland. Der Weg nach Petseri war mit Bus und Bahn immer beschwerlich gewesen. 1991 schenkte eine Gemeinde aus Finnland Laine Villenthal ein Auto. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Das alte Gemeindehaus von Pindi war zu Sowjetzeiten enteignet worden. Im unabhängigen Estland erhielt die Gemeinde das Haus zurück und konnte es mit Hilfe aus Deutschland und aus der Schweiz sanieren. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Die Gemeinde Stuvenborn aus Deutschland unterstützte die Gemeinde in Pindi in vielen Dingen: mit Kleiderspenden und mit einer Elektroorgel. „Wir hatten nichts, was wir hätten zurückgeben können. So bedankten wir uns mit Handarbeiten, die Gemeindemitglieder anfertigten. “ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Gute Kontakte bestanden auch zum GAW: (hinten) Pastor Uwe Haberland, Vorsitzender des GAW Schleswig. Holstein, und Klaus Hartig, (vorne) Magdalene Hartig, Vorsitzende des GAW Mecklenburg, Ulrike Haberland, Laine Villenthal www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Laine Villenthal zu ihrem 75. Geburtstag mit Erzbischof Jaan Kiivit „Ich wurde 75 Jahre alt. Erzbischof Jaan Kiivit bat mich, meinen Antrag auf Emeritierung einzureichen. Als ich den Antrag abgab, sagte er: ‚Es bleibt aber alles beim Alten. ‘ Ich bat, für Pindi und Petseri einen neuen Pfarrer zu finden. Die Antwort war: ‚Wir haben niemanden. ‘“ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Laine Villenthal mit einigen ihrer Geschwister vor ihrem Elternhaus: Hans, Paul, Valdek, Laine, Harald und Linda (v. l. n. r. ) www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Erst 2004 kann Laine Villenthal in den Ruhestand gehen: Im Alter von 81 Jahren. Das Gebetshaus in Nissi wird ihr Alterssitz: Die Gemeinde in Nissi renoviert für sie das Zimmer mit Küche an der Südostecke des Gebäudes. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Trotz ihres Alters unterstützt Laine Villenthal die junge Pfarrerin von Nissi, Lea Jants, wo sie nur kann, und ist sehr froh darüber: „Danke für die Gottesdienste, die Taufen, die Beerdigungen und Trauungen, die ich hier in Nissi noch halten durfte. “ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands 2004: Laine Villenthal wird vom Präsidenten der Republik Estland, Arnold Rüütel, mit dem Rotkreuzorden ausgezeichnet. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands 2008: Laine Villenthal mit dem Buch, in dem sie die Erinnerungen an ihr Leben aufgeschrieben hat. Sie verstarb am 23. Mai 2009 im Alter von 86 Jahren. 2017: Laine Villenthals Autobiografie erscheint in Deutschland unter dem Titel „Wir wollen keinen anderen Pfarrer!“ www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Im Jahr 2017 wurde in Estland 50 Jahre Frauenordination gefeiert und an Laine Villenthal erinnert. Pfarrerin Lea Jants aus Nissi und Pfarrer Argo Olesk aus Pindi sitzen auf der Erinnerungsbank an Laine Villenthal auf dem Kirchhof von Nissi. Eine zweite Bank steht in Pindi. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Die wichtigsten Stationen im Leben Laine Villenthals www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Wir bedanken uns für die Bereitstellung des Fotomaterials bei der Estnischen Evangelisch. Lutherischen Kirche, Vera Gast-Kellert, Uwe Haberland, Klaus Hartig, Lea Jants, Anu Kaljumäe, Werner Krutscher und Janis Toberluts. www. gustav-adolf-werk. de

Laine Villenthal – ersten Pfarrerin Estlands Übersetzung: Merike Schümers-Paas und Michael Schümers • ISBN 978 -3 -87593129 -7 • 18 EUR • 308 Seiten + 16 Seiten farbiger Bildteil • Verlag des GAW, Leipzig 2017 • Zu beziehen über: verlag@gustav-adolfwerk. de, Tel. : 0341/490 62 13, www. gustav-adolfwerk. de/buecher. html oder über den Buchhandel. Weitere Infos: https: //www. facebook. com/Laine. Villenthal/ www. gustav-adolf-werk. de