Digitale Barrierefreiheit heit Zugnglichkeit fr Alle Susanne Bhmig
Digitale Barrierefreiheit heißt Zugänglichkeit für Alle Susanne Böhmig Stiftung barrierefrei kommunizieren! www. stiftung-barrierefrei-kommunizieren. de
Über die Stiftung • Thema: Digitale Medien und Inklusion • Arbeitsbereiche: Assistive Technologien, Barrierefreiheit digitaler Medien, Workshops rund um Inklusion und inklusive Medienarbeit • Angebote rund um assistive Technologien: Erlebnisparcours, Datenbank, Testzentrum • Workshops: Link zu den Workshops der Stiftung
These Digitalisierung ist eine Chance, die Arbeitswelt inklusiver zu gestalten! z. B. : • Gleiche Inhalte können in unterschiedlicher Art dargestellt werden • Aufgaben können unterschiedlich mit gleichem Ergebnis ausgeführt werden Barrierefreiheit/Zugänglichkeit für alle ist Voraussetzung dafür, muss immer wieder thematisiert und auch gesetzlich verankert werden, sonst wird sie vergessen. Individuell unterstützt werden kann die Zugänglichkeit digitaler Angebote durch assitive Technologien.
Assistive Technologien bei Körperbehinderung • Wenn kein Schreiben mit Stift/ keine Nutzung von Standard-Eingabetechnologien (z. B. Maus, Tastatur) möglich • Christopher Hills: Bedienung des Computers durch Taster/ Scanning • DJ Ridinaro: Bedienung des Computers mit Mundmaus/ Bildschirmtastatur
Assistive Technologien bei Sehbehinderung/Blindheit • Screenreader und Braillezeile: liest Bildschirmtext aus, Ausgabe als Braillezeichen (= 8 -Punkt-Schrift) oder als Ton • Vergrößerungssoftware: Vergrößerung von Text und Bild, Kontrast und Farbschemen individuell anpassbar, optional: Sprachausgabe • Vorlagenkamera und Lesegerät: vergrößerte Darstellung, z. B. von Büchern oder von Tafeltexten
Assistive Technologien bei Sprachbehinderung • Schrift- und symbolbasierte „Talker“ (Touch-Bedienung oder Augensteuerung) und Sprachausgabegeräte (z. B. sprechende Tasten) • Symbole werden miteinander verknüpft (oder Sätze getippt) und mittels Sprachausgabe vorgelesen
Assistive Technologien bei Lese-Rechtschreibschwäche • Spracherkennung (z. B. Dragon Naturally Speaking), Scanner mit Sprachausgabe für Printprodukte, • Vorlesesoftware, Rechtschreibprüfung, Wortvervollständigungsprogramm
Assistive Technologien recherchieren
Was ist eigentlich Barrierefreiheit Alle können mit ihren unterschiedlichen Geräten, Zugängen auf die gleichen Angebote, Informationen, Produktionsprozesse zugreifen. • Wird in Deutschland durch die B. I. T. V. 2. 0 (Barrierefreie. Informationstechnik-Verordnung) definiert. • Die Grundlage ist das Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz (BGG) • Diese bezieht sich auf die EU-Richtlinie 2016/2102
Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen Richtlinie 2019/882, Rechts- und Verwaltungsvorschriften bis 2022, Anwendung 2025 • Bezieht sich auf: Bankdienstleistungen für Verbraucher • E-Commerce • Ticketdienste und Dienstleistungen der Personenbeförderung • Smartphones, Tablets • Betriebssysteme • Selbstbedienungsterminals und Geldautomaten • E-Books
BITV 2. 0 gilt für • Websites, Apps, Intranets, Extranets und elektronische Verwaltungsabläufe • alle öffentlichen Stellen des Bundes.
Vier Prinzipien der BITV 2. 0 • Wahrnehmbarkeit • Bedienbarkeiten • Verständlichkeit • Robustheit
Prinzip 1: Wahrnehmbarkeit Die Informationen und Komponenten der Benutzerschnittstelle sind so darzustellen, dass sie von den Nutzerinnen und Nutzern wahrgenommen werden können. Susanne Böhmig
Anforderung 1. 2 „Für zeitgesteuerte Medien sind Alternativen bereitzustellen. “ • Für Videos mit Tonspur: Untertitel, Audiodeskriptionen • Videos sollten in verschiedenen Formaten angeboten werden (z. B. online als Flashfilm, zum Herunterladen als mp 4 -Datei ) • Für Webseiten der Priorität II sind zusätzlich noch Volltext. Alternative und Gebärdensprachvideo (Audioanteil), sowie eine erweiterte Audiodeskription (Videoanteil) verbindlich. • Bei Liveübertragung: Es müssen erweiterte Untertitel für den Audioanteil gestellt werden (Priorität 1).
Anforderung 1. 3 • „Inhalte sind so zu gestalten, dass sie ohne Informations- oder Strukturverlust in unterschiedlicher Weise präsentiert werden können. “ • Semantische Strukturen: HTML wurde so konzipiert, dass viele Elemente semantische Bedeutungen haben. Zu den semantischen Elementen gehören unter anderem: • • • Überschriften Hervorhebungen Zitate Listen Links
Zugängliche Dokumentenstruktur (z. B. Word/PDF) Zugänglich heißt: • Die Vorlesesoftware (Screenreader) soll Struktur und Formatierung eines Word- oder PDF-Dokuments gleich verstehen, genau wie ein Betrachter. • Eine Grundlage dafür sind die Formatvorlagen. • Eine logische Dokumentenstruktur ist unverzichtbar!
Beispiel Überschriften Bei Word die vorgegebenen Überschriftenformatierungen verwenden! (Überschrift 1, 2, 3 usw. )! (Start Formatvorlagen)
Das barrierefreie PDF Umfließen Bei Vergrößerung bleibt die Reihenfolge der Inhalte schlüssig. Kontrastmodus Alle Inhalte sind im Kontrastmodus lesbar. Lesereihenfolge für Screenreader, entspricht der sichtbaren Lesereihenfolge. Außertextliche Elemente müssen auch textlich dargestellt werden (z. B. Alt-Texte, Wichtiges nicht nur farblich kennzeichnen usw. ) Inhalte und Gliederung Überschriften, Absätze, Listen, Links benötigen eine sinnvolle Struktur und Dokumentenhierarchie
Prinzip 2: Bedienbarkeit Die Komponenten der Benutzerschnittstelle und die Navigation müssen bedient werden können. Susanne Böhmig
Anforderung 2. 1 Für die gesamte Funktionalität ist Zugänglichkeit über die Tastatur sicherzustellen!
Anforderung 2. 2 Den Nutzerinnen und Nutzer ist ausreichend Zeit zu geben, um Inhalte zu lesen und zu verwenden!
Prinzip 3: Verständlichkeit „Die Informationen und die Bedienung der Benutzerschnittstelle müssen verständlich sein. “
Anforderung 3. 2. 3 Navigationsmechanismen, die innerhalb eines Webangebots wiederholt werden, treten bei jeder Wiederholung in der gleichen Reihenfolge auf (= einheitliche Navigation).
Prinzip 4: Robustheit Die Kompatibilität mit Benutzeragenten einschließlich assistiver Technologien ist sicherzustellen. Ein Webangebot sollte z. B. für verschiedene Browser geeignet sein und unter älteren Betriebssystemen ebenfalls zu erkennen sein. Grundvoraussetzung ist, dass die Programmierer die Webstandards einhalten. Hersteller von assistiven Technologien orientieren sich an diesen Standards z. B. was Schnittstellen betrifft. Wenn diese Standards nicht eingehalten werden, kann es sein, dass assistive Technologien nicht kompatibel sind.
Leichte Sprache, Anlage 2, 2. Teil, Regeln (exemplarisch) • Abkürzungen, Silbentrennung am Zeilenende, Verneinungen, Konjunktiv-, Passiv- und Genitiv-Konstruktionen vermeiden • Begriffe durchgängig in gleicher Weise zu verwenden. • Kurze, gebräuchliche Begriffe und Redewendungen verwenden. Abstrakte Begriffe und Fremdwörter vermeiden bzw. mit Hilfe konkreter Beispiele erläutern. Zusammengesetzte Substantive durch Bindestrich trennen.
Beispiel Leichte Sprache
Apps barrierefrei • Endgeräte wie Tablet beinhalten schon viele Unterstützungsmöglichkeiten: • Vollständiger Screenreader, • Scanningmöglichkeiten, • Vorlesemöglichkeiten, • Vergrößerung, Lupe und unterschiedliche Farbkontraste einstellbar • Apps für IOS und Android sind daher für viele verschiedene Personengruppen zugänglich, • wenn die Vorgaben von Apple und Google zur Barrierefreiheit eingehalten werden!!!! • Alternative: Barrierefreie browserbasierte Angebote für Mobilgeräte
Barrierefreiheit – Vorteile für alle • Deutlich weniger Probleme, wenn Mm. B eingestellt werden, Arbeitsplätze können einfacher angepasst werden • Durch übersichtliche und logische Konzeption und Navigation finden sich alle besser zurecht • Alles was für blinde Menschen lesbar ist, ist auch für Maschinen lesbar z. B. für Auswertungen, automatische Erstellung von Inhaltsverzeichnissen etc. • Gute Kontraste sind angenehm und entlastend für die Augen, nicht nur bei Sehbehinderung
Barrierefreiheit – Vorteile für alle II • untertitelte Youtube-Videos kann man bei der Arbeit schauen • Bei transkribierten Podcasts kann man wählen, ob man lieber hört oder liest • Gut für Personengruppen wie Senioren und Menschen mit eingeschränkten Deutschkenntnissen • Vermarktungsvorteile der eigenen Produkte
Ist meine Seite barrierefrei - Tools • 8 Fragen zur Barrierefreiheit • Webb Accessibility Checker • Farbfehlsichtigkeiten • Pdf-Checker • Abschließend kann die Barrierefreiheit nur von einem/einer Programmierer*in getestet werden
Empfehlungen • • • Thema als Chefsache definieren, Umsetzungsverantwortlichen bestimmen Prozesse mit allen Beteiligten entwickeln Experten in eigener Sache hinzuziehen Bei neu anzuschaffender/neu zu entwickelnder Software/Updates barrierefreie Angebote wählen Test auf Barrierefreiheit fortlaufend bei der Entwicklung, nicht nur am fertig gestellten Produkt Auf Referenzen bezüglich Erfahrung in barrierefreier Programmierung der Anbieter achten im Vertrag festlegen, welchem Standard das Produkt entsprechen soll (WCAG 2. 1. , BITV 2. 0) verbindliche Anleitung erstellen, in der beschrieben wird, wie die Barrierefreiheit der Seite/ der Dokumente erhalten bleibt und welche Schritte unabdingbar sind PDFs: komplizierte PDFs von Fachleuten erstellen lassen
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