Betriebsklima Personalauswahl und Personalentwicklung Dipl Psych Imke Knig
Betriebsklima, Personalauswahl und Personalentwicklung Dipl. -Psych. Imke König, Berlin Dipl. Psych. Imke König 12157 Berlin Kontakt@imkekoenig. de
Roter Faden bei labyrinthischem Thema? • Begriff Betriebsklima • Erfassung des Betriebsklimas • Belastungen erkennen: Praxisbeispiele zu den verschied. Einflussgrößen • Relevanz: gesundheitliche Auswirkungen • Belastungen vorbeugen: Präventionsmöglichkeiten, Praxisbeispiele in den Bereichen Personalauswahl und Personalentwicklung
Betriebsklima? ? ? Der Begriff des Betriebsklimas: Woran denken Sie bei Ihrer Arbeit, wenn Sie dort über „das Betriebsklima“ sprechen?
Das alles „macht“ das Betriebsklima. . . n. von Rosenstiel, 1992, zitiert nach: Bundesverband der Unfallkassen: Betriebsklima - aus Sicht des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Kurzinformation über Forschungsergebnisse zum Arbeits- und Gesundheitsschutz im öffentlichen Dienst, Forschung für die Praxis 01/2006. Download www. unfallkassen. de
Abgrenzung des Begriffs Betriebsklima: von Rosenstiel, 1992 „Bei uns herrscht ein schlechtes Betriebsklima. . “ Nicht persönliche Arbeitszufriedenheit: „Ich finde nicht gut, dass mein Chef. . “ Sondern die subjektive Einschätzung des kollektiven Befindens: „Die Stimmung bei uns ist abhängig von den Launen der Vorgesetzten. “
Betriebsklima vs. Arbeitsplatzzufriedenheit Wir hier in unserem Betrieb (soziales Kollektiv) sind der Auffassung (Beschreibung & Bewertung), dass alle bedeutsamen Entscheidungen ohne unsere Mitwirkung an der Spitze des Unternehmens getroffen werden (Organisation) Ich (Individuum) bin mit den Aufgaben, die ich auszuführen habe (Arbeit) zufrieden (Bewertung).
Erfassung des Betriebsklimas n. von Rosenstiel Erfassung der Befindlichkeit von Menschen im Betrieb • Analyseeinheit: das soziale Kollektiv • Analyseelement: das über den Arbeitsplatz hinausreichende Umfeld • Art der Erfassung: Beschreibung & Bewertung
Erhebungsinstrument (v. Rosenstiel 1992) Erfassung des Betriebs – und Organisationsklimas, 86 Fragen; fünfstufige Skala „stimmt“ – „Stimmt nicht“, sechs allgemeine Fragen und sechs weitere Bereiche: • Allgemeine Fragen: z. B. „Es ist angenehm, für unseren Betrieb zu arbeiten“, „Bei uns kommt man vor lauter Hektik nicht zum Verschnaufen. “ • Kollegen • Vorgesetzte • Organisation • Information und Mitsprache • Interessenvertretung • Betriebliche Leistungen
Betriebsklima: Kollegen • „Das Betriebsklima ist unpersönlich“, • „Das gegenseitige Vertrauen ist bei uns so groß, dass wir offen über alles, auch ganz persönliche Sachen reden können“ Praxisbeispiele aus Führungsseminaren oder dem 180 Grad Feedback: - „Können Sie mal was machen, mein Kollege ist immer so. . , riecht so. . , . . . “ - Rückkehr depressiv erkrankten Kollegin: „Die ist ja schon wieder krank!“ - „Einer meckert immer laut“ – und alle kriegen schlechte Laune. .
Betriebsklima: Vorgesetzte • „Gute Arbeit wird von unseren Vorgesetzten entsprechend anerkannt“ • „Unsere Vorgesetzten versuchen, von ihnen selbst gemachte Fehler auf uns abzuwälzen“ Praxisbeispiele aus Führungsseminaren oder dem 180 Grad Feedback: - Viele Führungskräfte „hassen“ Konflikte: starke Hilflosigkeit, starke Vermeidung - Rollenkonflikte und Unklarheit: Fürsorge oder Kritik? Kein Methodenwissen! - Keine/zu wenig Blick auf Teamentwicklung - Keine „Fallsupervision“ in Einzelfällen
Betriebsklima: Organisation • „Die uns gesteckten Ziele und Aufgaben sind eine interessante Herausforderung“ • “Bei uns schotten sich die einzelnen Bereiche und Gruppen gegeneinander ab“ Praxisbeispiele aus Führungsseminaren oder dem 180 Grad Feedback: - „Ziele werden hier nicht vereinbart, die werden heruntergereicht. “ - Back-office/Front-office Konflikte
Betriebsklima: Information und Mitsprache • „Über wichtige Dinge und Vorgänge in unserem Betrieb sind wir ausreichend informiert“ • „Aus offiziellen Quellen (z. B. Rundschreiben, Schwarzes Brett, Betriebszeitung) erfährt man nur, was längst gelaufen ist“ Praxisbeispiele : - „Aber diese Zahl darf hier nicht aus dem Leitungskreis heraus!“: Der Buschfunk wird unterschätzt! - Bsp. Einführung des BEM (§ 84, Abs. 2, SGB IX): - Ängste werden unterschätzt, das Intranet überschätzt - Zu wenig Mitsprache vor Einführung des Verfahrens
Betriebsklima: Interessenvertretung • „Bei uns werden die Arbeitnehmerinteressen im großen und ganzen berücksichtigt“ • „Unsere gewählten Interessenvertreter lassen sich oft von der Geschäftsführung überfahren“ Praxisbeispiel aus BR-Weiterbildung - Internationale Übernahmen – starker Druck auf Betriebsräte (KMU)
Betriebsklima: Betriebliche Leistungen • „Bei uns werden Leistungen gerecht beurteilt“ • „Hier kann man nur etwas werden, wenn man gute Beziehungen hat“ Praxisbeispiele aus Führungsseminaren: - Beurteilungssysteme werden nicht wirklich genutzt („Wegloben funktioniert immer noch“ „Mahnen Sie mal ab!“. . . mit „alles 1 er“-Beurteilungen)
Relevanz Brinkmann, R. D. , 1995
Was zu einem guten Betriebsklima beiträgt (n. Wittig-Goetz, www. ergo-online. de) • Das Betriebsklima auf Betriebsversammlungen und Besprechungen in der Arbeitsgruppe bzw. Abteilung regelmäßig thematisieren • Den Umgang mit Konflikten zum Gegenstand von Schulungen machen • Verfahren zur besseren Konfliktbewältigung, wie z. B. Mediation und Supervision, einführen • Führungskräfte schulen und zu demokratischem Fokus soziales Führungsstil anhalten • Arbeitsbelastungen reduzieren Miteinander & Führung • Handlungs- und Entscheidungsspielräume erweitern • Kommunikation und Information verbessern • Zuständigkeiten klar regeln
Vorbeugen: Bestehende Sozialbeziehungen • Unternehmensleitlinien zum sozialen Miteinander • Teamentwicklung, Teamberatung gezielt einsetzen – und vor allem langfristig • Führung ausbilden hinsichtlich Umgang mit Konflikten
Vorbeugen: Personalauswahl • Stellenausschreibungen „ausgeprägte Teamfähigkeit“ (Techn. • Bewerbungsgespräch Zeichner) „Teamgeist, Fairness und Respekt im Umgang mit anderen Menschen“ (Regionalverkaufsleiter ALDI Süd) z. B. Situatives Interview, Behavioral Description Interview • Auswahl Assessment Center z. B. Diskussionsleitung, Teamaufgabe, Feedback geben • Probezeit nutzen!
Vorbeugen: Personalentwicklung Führungskräfteauswahl & -entwicklung: • Orientierungsinterviews vor Übernahme der Position • Begleitung in den „ersten 100 Tagen“ • 180 Grad Feedbacks als Teil von systemat. PE (Selbstbild – Fremdbild abgleichen, Mitarbeiterbeteilig. ) • Fallcoaching als Bestandteil und Folgeangebot von Führungsseminaren
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Ariadne war: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl. -Psych. Imke König, Berlin kontakt@imkekoenig. de
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