Die gesellschaftliche Dimension von Mnnergesundheit Dr Matthias Stiehler

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Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Dr. Matthias Stiehler Dresdner Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Dr. Matthias Stiehler Dresdner Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit Mitherausgeber „Erster Deutscher Männergesundheitsbericht“ „Männergesundheitsbericht 2013. Im Fokus: Psychische Gesundheit“ www. dieg. org 1

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Sterbefälle durch Vorsätzliche Selbstbeschädigung je 100 000 Einwohner, unterteilt

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Sterbefälle durch Vorsätzliche Selbstbeschädigung je 100 000 Einwohner, unterteilt nach Alter und Geschlecht (2011) * Daten: Statistisches Bundesamt Dr. Matthias Stiehler 2

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Lebenserwartung • bei Männern 5, 3 Jahre niedriger •

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Lebenserwartung • bei Männern 5, 3 Jahre niedriger • Biologisch bedingt: max. 1 Jahr • mit Industrialisierung begann die Entwicklung des Unterschieds zu Ungunsten der Männer – Gipfel des Unterschieds 1980 (6, 7 Jahre) Dr. Matthias Stiehler 3

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Geringere Lebenserwartung 1. Verursacht in erster Linie durch riskantes

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Geringere Lebenserwartung 1. Verursacht in erster Linie durch riskantes Verhalten • Risikoverhalten ist Bewältigungsverhalten 2. Riskante Arbeitsbedingungen • Unfallrisiko, Berufskrankheiten 3. Gesellschaftliche Zuschreibungsprozesse • Dr. Matthias Stiehler Männern wird selbst dann noch Handlungsmächtigkeit zugeschrieben, wenn sie in Not sind. 4

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit „Wir stoßen bei der Betrachtung des Gesundheitsthemas demnach auf

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit „Wir stoßen bei der Betrachtung des Gesundheitsthemas demnach auf Fragen des Umgangs der Gesellschaft mit Männern. Dieses gestaltet sich anders als die Sicht auf bzw. der Umgang mit Frauen. Gibt es gegenüber Frauen eine umfangreiche Benachteiligungsdebatte, die Themen wie soziale Stellungen, Teilhabe an Entscheidungspositionen, angemessenen Verdienstmöglichkeiten, Gewaltwiderfahrnisse und anderes mehr beinhaltet, werden bei Männern nicht nur keine gesellschaftlichen Benachteiligungen konstatiert, sondern Problemlagen insgesamt eher gering geschätzt. Dies gilt im sozialwissenschaftlichen Diskurs zwar nicht für die Männer, die marginalisierten Gruppen angehören, etwa Homosexuelle oder Männer mit Migrationshintergrund. Es gilt jedoch für den „Mann an sich“. Das heißt, es fällt schwer, gesellschaftliche Problemlagen zu identifizieren und zu akzeptieren, die Männer treffen, weil sie Männer sind. Dieser gesellschaftlichen Haltung stellt sich der Männergesundheitsdiskurs quer, da in ihm zwangsläufig gesellschaftlich verursachte Problemlagen von Männern aufgezeigt werden. “ Dr. Matthias Stiehler 5

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? Dr. Matthias Stiehler 6

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? Dr. Matthias Stiehler 6

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung Dr.

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung Dr. Matthias Stiehler 7

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung •

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung • falsche Stärke vs. echte Stärke • verlogene Schwäche vs. wirkliche Schwäche Ein Mann ist stark, wenn er auch zu seinen Schwächen, Begrenzungen und Defiziten stehen kann. Dr. Matthias Stiehler 8

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung 2.

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung 2. Hilfe suchen und annehmen Dr. Matthias Stiehler 9

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung 2.

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Was ist zu tun? 1. Überwindung der Externalisierung 2. Hilfe suchen und annehmen 3. Einen gesellschaftlichen Prozess anzuschieben, der die beschriebenen Zuschreibungen ändert Dr. Matthias Stiehler 10

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Fazit: Im gegenwärtigen Männergesundheitsdiskurs spiegeln sich gesellschaftliche Erwartungen, aber

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Fazit: Im gegenwärtigen Männergesundheitsdiskurs spiegeln sich gesellschaftliche Erwartungen, aber auch Benachteiligungen wider. Er eröffnet damit Diskussionen, die quer zum gesellschaftlichen Mainstream verlaufen und entideologisieren damit die Genderdebatte. Dr. Matthias Stiehler 11

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Leseempfehlungen: Matthias Stiehler Der Männerversteher Verlag C. H. Beck

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Leseempfehlungen: Matthias Stiehler Der Männerversteher Verlag C. H. Beck München 2010 Matthias Stiehler Väterlos Eine Gesellschaft in der Krise Gütersloher Verlagshaus 2012 Dr. Matthias Stiehler 12

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Leseempfehlungen: Matthias Stiehler Verlag C. H. Beck München 2010

Die gesellschaftliche Dimension von Männergesundheit Leseempfehlungen: Matthias Stiehler Verlag C. H. Beck München 2010 Ein kleines Buch für ein gutes Leben Der Männerversteher Partnerschaft ist einfach Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat 2014 Matthias Stiehler Väterlos Eine Gesellschaft in der Krise Gütersloher Verlagshaus 2012 Dr. Matthias Stiehler 13