Dasymetrische Modellierung der Verteilung von Populationen Dipl Ing

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Dasymetrische Modellierung der Verteilung von Populationen Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte Ausgewählte Kapitel der

Dasymetrische Modellierung der Verteilung von Populationen Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte Ausgewählte Kapitel der Kartographie Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz TFH Berlin 2008

Dasymetric Mapping Gliederung § Einleitung § Dasymetric § § § Begriff Was ist das?

Dasymetric Mapping Gliederung § Einleitung § Dasymetric § § § Begriff Was ist das? Vergangenheit und Gegenwart Der Prozess der Herstellung Nachteile § Methoden § Modifying Areal Weighting Methode § Beispiele § Quellen Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 2

Dasymetric Mapping Einleitung § Darstellung von Populationen hat grundsätzlich zwei Aufgaben: 1. Darstellung von

Dasymetric Mapping Einleitung § Darstellung von Populationen hat grundsätzlich zwei Aufgaben: 1. Darstellung von Dichte und Ausbreitung 2. Herleiten einer quantitativen Schätzung der Dichte § Traditionelle Darstellung: Choroplethenkarten (BIELECKA 2004) z. B. Populationsdichte (Individuen pro km²) aggregiert in statistischen Einheiten Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 3

Dasymetric Mapping Einleitung Die Lösung: Das Problem: § Daten sind auf willkürlich geformte Daten

Dasymetric Mapping Einleitung Die Lösung: Das Problem: § Daten sind auf willkürlich geformte Daten Zähleinheiten aggregiert Disaggregation der statistischen kein Zusammenhang zurräumliche realen Verteilung genauere/realistischere Verteilung der Population § menschlichen Populationen konzentrieren sich in relativ kleinen Räumen (Dörfer, Städte etc. ) § Choroplethenkarten unterscheiden nicht zwischen bewohnbaren und unbewohnbaren Gebieten suggerieren homogene Verteilung innerhalb der Zähleinheit ? Dasymetrische Darstellung der Verteilung Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 4

Dasymetric Mapping Dasymetric – Der Begriff § „Dasymetrie“ oder „dasymetrisch“ existiert nicht im Deutschen

Dasymetric Mapping Dasymetric – Der Begriff § „Dasymetrie“ oder „dasymetrisch“ existiert nicht im Deutschen § Sprachliche Verwendung sehr selten - 22 Ergebnisse für „dasymetrische“ bei Google im November 2007 § Bekannter ist das „Dasymeter“, die Luftwaage (Gerät zur Demonstration des Auftriebs in der Luft) die 1650 von Otto von Guericke erfunden wurde § „Dasymetrie“ wurde frei aus dem Englischen übertragen und bezieht sich auf „Dasymetric“ bzw. „Dasymetric Mapping“ § „Dasymetric“ wurde abgeleitet von „dasýs“, griechisch für Dichte, lateinisch auch „dénsus“ Englisch „density“ Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 5

Dasymetric Mapping Dasymetric – Was ist das? Definition nach DENT 1999: § Methode der

Dasymetric Mapping Dasymetric – Was ist das? Definition nach DENT 1999: § Methode der Thematischen Kartographie § Form der quantitativen Karten, ähnlich der Choroplethenkarte § eine statistische Oberfläche wird als Konstrukt aus Zonen mit einheitlichen Werten dargestellt, bei der die Abgrenzung der Zonen auf Basis der Wertunterschiede erfolgt § Wird meist in Verbindung mit Populationsdarstellungen verwendet, hauptsächliche der Dichte § Modellierung einer genaueren räumlichen Verteilung von Populationen als bei Choroplethenkarte Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 6

Dasymetric Mapping Dasymetric – Vergangenheit und Gegenwart § Entwickelt von P. P. Semenov-Tyan-Shansky (1827

Dasymetric Mapping Dasymetric – Vergangenheit und Gegenwart § Entwickelt von P. P. Semenov-Tyan-Shansky (1827 -1914) § John Kirtland Wright (1891– 1969) prägte den Namen Choroplethenkarte warnte aber vor deren Verwendung und gab der Dasymetrie den Vorzug § in den letzten dreißig Jahren nicht oft angewendet § Heute wieder verstärkt im GIS eingesetzt da seine Funktionsweise der Verwendung von Layern als Filter entspricht § häufig eingesetzt wo Wissen über genaue Populationsverteilung wichtige Grundlage für Planungszwecke ist: § Geomarketing, Katastrophenmanagement, Critical GIS, Risikoanalyse (Ermittlung der betroffenen Population) etc. Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 7

Dasymetric Mapping Dasymetric – Der Prozess • administrativen Zähleinheiten werden in kleinere, mehr Karten

Dasymetric Mapping Dasymetric – Der Prozess • administrativen Zähleinheiten werden in kleinere, mehr Karten relevante Einheiten aufgespalten (BIELECKA 2004) • dazu werden die aggregierten Bevölkerungsdichtedaten mit Zusatzinformationen wie Landnutzungsdaten verschnitten • die dasymetrische Oberfläche bzw. Zonen entstehen mittels Innererdifferenzierung • Das wichtigste im Dasymetrichen Prozess ist die verwendete Methode der Zusammenführung der Daten (MCCLEARY 1969) Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 8

Dasymetric Mapping Dasymetric – Der Prozess Flächennutzung (Siedlungsfläche ja/nein – Binär) Verschneidung Choroplethenkarte Methode

Dasymetric Mapping Dasymetric – Der Prozess Flächennutzung (Siedlungsfläche ja/nein – Binär) Verschneidung Choroplethenkarte Methode Dasymetrische Oberfläche / Zonen Dasymetrische Darstellung Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 9

Dasymetric Mapping Dasymetric – Nachteile § Ergebnis hängt ab von: § Absicht des Kartographen

Dasymetric Mapping Dasymetric – Nachteile § Ergebnis hängt ab von: § Absicht des Kartographen § Durchführung und Qualität bei der Erzeugung der Zonen § Methode der Verteilung der Daten auf die Zonen (DENT 1999) § Festlegung der Grenzen der Zähleinheit § Maßstab der Datenaggregation MAPU “modifiable areal unit problem” (OPENSHAW 1983) § intensive Arbeit bei der Produktion (DENT 1999): § viele Datenquellen nötig § ausgewählte, im Zusammenhang stehende Vergleichskarten § Stellt Annäherung aber nicht absolute Realität dar Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 10

Dasymetric Mapping Methoden § Mathematische Formel nach der den Zonen die statistischen Daten zugeordnet

Dasymetric Mapping Methoden § Mathematische Formel nach der den Zonen die statistischen Daten zugeordnet werden § Modifying Areal Weighting Methode (GALLEGO/PEEDELL 2001) Gallego Algorithmus § Binary Methode (LANGFORD/UNWIN (1994), EICHER/BREWER 2001) § Intelligent Dasymetric Mapping (MENNIS 2006) Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 11

Dasymetric Mapping Methoden (Modifying Areal Weighting) § Bevölkerungsdichte aus: – Choroplethenkarte • Bevölkerungsdichte auf

Dasymetric Mapping Methoden (Modifying Areal Weighting) § Bevölkerungsdichte aus: – Choroplethenkarte • Bevölkerungsdichte auf Gemeindeebene – Landnutzung • CORINE Land Cover (CLC) Datenbank von Landsat TM, MSS und SPOT Interpretationen – Modifying Areal Weighting Methode • Algorithmus von Gallego (2001) Dasymetrische Karte Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 12

Dasymetric Mapping Methoden (Modifying Areal Weighting) Quelle: Dr. Annegret Thieken - Geo. Forschungs. Zentrum

Dasymetric Mapping Methoden (Modifying Areal Weighting) Quelle: Dr. Annegret Thieken - Geo. Forschungs. Zentrum Potsdam 2007 Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 13

Dasymetric Mapping Methoden (Modifying Areal Weighting) Xm = Gesamtpopulation in statistischer Einheit m Uc

Dasymetric Mapping Methoden (Modifying Areal Weighting) Xm = Gesamtpopulation in statistischer Einheit m Uc = iterativ ermittelte mittlere Populationsdichte in Landnutzungsklasse c Wm = Korrekturfaktor in statistischer Einheit m Scm = Fläche der Landnutzungsklasse c in Einheit m Ycm = Populationsdichte in Landnutzungsklasse c in der statistischen Einheit m Quelle: Bennet Schulte 2008 Xm * Uc(Urban) = Yc(Urban)m (Sc(Acker)m * Uc(Acker)) + (Sc(Urban)m * Uc(Urban)) + (Sc(Wasser)m * Uc(Wasser)) 200 Einheit B * 50 Urban (1 Acker Einheit B * 3 Acker ) + (9 Urban Einheit B * 50 Urban ) + (0 Wasser Einheit B * 0 Wasser) = 22, 07 Urban Einheit B Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 14

Dasymetric Mapping Beispiele § Risikokartierung § Vulnerabilitäts- und Expositionskarten § Bevölkerungsdichte in Deutschland als

Dasymetric Mapping Beispiele § Risikokartierung § Vulnerabilitäts- und Expositionskarten § Bevölkerungsdichte in Deutschland als dasymetrische Karte § Quelle: CEDIM Center for Disaster Management and Risk Reduction Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 15

Dasymetric Mapping Beispiele Wojewodschaft Podlachien (Polen) Binary Bevölkerungsdichte Dasymetric Methode Modifying Landnutzung Areal Weighting

Dasymetric Mapping Beispiele Wojewodschaft Podlachien (Polen) Binary Bevölkerungsdichte Dasymetric Methode Modifying Landnutzung Areal Weighting Quelle: BIELECKA 2004 Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 16

Dasymetric Mapping Beispiele § Einheitswohnvermögen in Deutschland § A Choroplethenkarte auf Gemeindeebene aggregierter Daten

Dasymetric Mapping Beispiele § Einheitswohnvermögen in Deutschland § A Choroplethenkarte auf Gemeindeebene aggregierter Daten § B Dasymetrische Karte mit Landnutzungsdaten disaggregierte Daten Quelle: Geoforschungszentrum Potsdam 2006 Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 17

Dasymetric Mapping Beispiele § Bevölkerungsdichte in Berlin und Brandenburg Quelle: Bennet Schulte 2008 Dipl.

Dasymetric Mapping Beispiele § Bevölkerungsdichte in Berlin und Brandenburg Quelle: Bennet Schulte 2008 Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 18

Dasymetric Mapping Quellen • BIELECKA, ELZBIETA (2004): A dasymetric population density map of poland.

Dasymetric Mapping Quellen • BIELECKA, ELZBIETA (2004): A dasymetric population density map of poland. Institut der Geodäsie und Karotgraphie, Warschau. • CHEN, KEPING ET AL. (2004): Defining area at risk and its effect in catastrophe loss estimation a dasymetric mapping approach. Applied Geography 24 , S. 101. • DENT, BORDEN D. (1999): Cartography: Thematic Map Design. 5. Auflage, Mc. Graw-Hill Publishing. • EICHER, COREY L. ; BREWER, CYNTHIA A. (2001): Dasymetric mapping and areal interpolation: implementation and evaluation. Cartography and Geographic Information Science 28, S. 125 -38. • GALLEGO, JAVIER; PEEDELL, STEVE (2001): Using CORINE Land cover to map population density. Towards agri-environmental indicators. EEA Topic report 6, S. 94 -105. • LANGFORD, MITCHEL; UNWIN DAVID J. (1994): Generating and mapping population density surface within a geographical information system. The Cartographic Journal 31, S. 21 -26. • MCCLEARY, GEORGE F. JR. (1969): The Dasymetric Method in Thematic Cartography. Unveröffentlichte Dissertation, Universität von Wisconsin. • MENNIS, JEREMY (2002): Using geographic information systems to create and analyse statistical surface of population and risk for environmental justice analysis. Social Science Quarterly, S. 83. • MENNIS, JEREMY (2003): Generating surface models of population using dasymetric mapping. The Professional Geographer 55, S. 31 -42. • OPENSHAW STAN (1983): The modifiable areal unit problem. Concepts and Techniques in Modern Geography vol. 38. • THIEKEN ET AL. (2006): Risikokarten für Deutschland: erste Ergebnisse vom CEDIM. Zweijahresbericht 2004/2005, Geo. Forschungs. Zentrum Potsdam, S. 141 -152. • THIEKEN, ANNEGRET (2007): Risikokartierung. GS Magazin Nr. 165, S. 50. Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 19

Dasymetric Mapping VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT FRAGEN ? ? ? Dipl. -Ing. (FH)

Dasymetric Mapping VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT FRAGEN ? ? ? Dipl. -Ing. (FH) B. Schulte – Ausgewählte Kapitel der Kartographie (Prof. Dr. J. Schweikart / Dipl. -Geogr. R. Poppschötz) TFH Berlin 2008 20