Probleme seit der Wiedervereinigung in Westund Ostdeutschland Arbeitslosigkeit
Probleme seit der Wiedervereinigung in Westund Ostdeutschland
Arbeitslosigkeit • Eines der größten Probleme in Deutschland in den ersten zehn Jahren nach der Wiedervereinigung war die hohe Arbeitslosigkeit. • 1999 lag die Arbeitslosigkeit in Westdeutschland bei 8%, in Ostdeutschland bei 17%, also etwa doppelt so hoch. • Ein großer Teil der Beschäftigten in Ostdeutschland, insgesamt 12, 6%, hatte nur ein befristetes Arbeitsverhältnis. Im Westen hatten zur selben Zeit nur 7, 4% ein befristetes Arbeitsverhältnis.
Arbeitslosigkeit in Deutschland
Armut • Im Osten hatte sich die Armutsquote 1999 im Vergleich zu 1990 mehr als verdreifacht. • Jeder zehnte Ostdeutsche lebte (gemessen an der Armutsgrenze von 50 Prozent des Durchschnittseinkommens in den neuen Bundesländern) derzeit in Einkommensarmut.
Niedrige Löhne • Vom Winter 1993/94 bis Anfang 1998 stieg der Anteil der ostdeutschen Industriebeschäftigten, die untertariflich bezahlt wurden, von 12 auf 28%. • 1999 lag das durchschnittliche Nettoeinkommen der Haushalte mit 3. 960 Mark um 25 Prozent unter dem Westniveau (5. 250 Mark).
Das Verlassen Ostdeutschlands • Ostdeutschland hat zwischen 1990 und 1999 1, 14 Millionen Bürger verloren. • In den Plattenbausiedlungen standen bis zu einer Million Wohnungen leer. • In einigen ostdeutschen Städte standen knapp ein Drittel der gesamten Gebäude leer. • Immer weniger Menschen wollten in Ostdeutschland leben. • Bis 1999 war die Bevölkerungszahl um 1, 14 Millionen Menschen zurückgegangen.
Unqualifizierte Arbeitskräfte im Osten • In der Altersgruppe der 25 - bis 59 jährigen hatten bis 1998 57% an Umschulungen teilgenommen, davon 27% einmal und 30% zwei- und mehrmals. • Man wechselte von einer Fortbildungsmaßnahme zur nächsten. • Ebenso wie andere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wurden in den neuen Bundesländern Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen mehrheitlich als Unterbrechung der Arbeitslosigkeit verstanden und nicht als reale Chance auf Neueingliederung ins Erwerbsleben.
Geburtenrückgang • Die Zahl der Geburten im Osten, die bis 1994 auf knapp 50 Prozent des Niveaus von 1989 gesunken war, stagnierte auf etwas über 50 Prozent.
Geburtenrückgang • Es wird vorausgesagt, spätestens im Jahr 2015 werde der Osten den "zweiten demographischen Wendeschock" erleben, weil dann eine wegen des Geburtenrückgangs nach 1990 halb ausgefallene Generation als Eltern fehlen werde. • Nach der Wiedervereinigung war die Geburtenrate in den neuen Ländern auf durchschnittlich 0, 77 Kinder pro Frau zurückgegangen. • Das war weltweit die niedrigste Geburtenrate mit Ausnahme des Vatikan.
Geburtenrückgang • Die Schwierigkeit, Beruf und Kinder zu haben, ist die Hauptursache für die geringe Geburtenrate in Deutschland. • Dass man erst mit 67 die Rente bekommen soll ist eine klare Reaktion auf diese demographischen Herausforderungen.
Was ist falsch gegangen? • Die weitgehende Vernichtung der großen Industrie in den zehn Jahren nach der Vereinigung hatte das Gebiet der ehemaligen DDR von einer Industrieregion in ein hauptsächlich dienstleistungsorientiertes Gebiet verwandelt. • 1989 waren 45 Prozent der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe tätig. 1999 waren es nur noch 33, 3 Prozent (davon jeder dritte in der Bauwirtschaft), während 63, 2 Prozent im Dienstleistungsbereich beschäftigt waren.
• Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern hatten sich bis 1999 zu einem Gebiet entwickelt, in dem Armut, Massenarbeitslosigkeit und kultureller Niedergang vorherrschten.
Teufelskreis • Ostdeutschland befand sich in einem Teufelskreis aus niedrigen Löhnen, schlechteren Möglichkeiten, sinkender Attraktivität und stetig abnehmenden Einwohnerzahlen. • Für potentielle ausländische Investoren war der Mangel an jungen, gut ausgebildeten Menschen ein Standortnachteil.
Gegenseitigen Besuch • Während bis 1999 47 Prozent der Westdeutschen noch nicht im Osten waren, haben nur zwölf Prozent der Ostdeutschen noch keinen Fuß in eines der alten Bundesländer gesetzt.
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