Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk BerlinBrandenburg Die Stellung von Migrantinnen
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Die Stellung von Migrant*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Einblick in die bisherigen Erfahrungen des Beratungsbüros für entsandte Beschäftige in Berlin Ruxandra Empen 12. 03. 2016
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Gliederung 1. 2. 3. 4. Das Beratungsbüro für entsandte Beschäftigte Migrant*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Realitäten von Arbeitsmigrant*innen Handlungsoptionen
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg 1. Das Beratungsbüro für entsandte Beschäftigte
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Das Beratungsbüro Eckdaten: • Träger: Arbeit und Leben Berlin e. V. • Seit 01. 08. 2010 beratend aktiv • Finanzierung: Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Berlin • Zielgruppe: entsandte Beschäftigte, freizügigkeitsberechtigte EUBürgerinnen und –Bürger sowie Selbstständige mit unklarem Arbeitsstatus • Sprachen: polnisch, russisch, rumänisch, spanisch, englisch, französisch.
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Wie arbeiten wir? • Präventiv: Information - über die Arbeitsbedingungen und das geltende Arbeits- und Sozialrecht • Über Multiplikatoren im In- und Ausland • Direkt: persönlich, telefonisch, schriftlich • Indirekt: übers Internet, Presse, Rundfunk (im In- und Ausland), Öffentlichkeitsarbeit (Broschüren und Infomaterialien) • Problembezogen: • Beratung bei konkreten Problemen in Zusammenhang mit vorübergehender Beschäftigung in Deutschland • Unterstützung bei der Durchsetzung der Rechte
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg 2. Migrant*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Migrant*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt - EU Bürger*innen Beschäftigungsformen in denen sich EU Bürger*innen wiederfinden: • • sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Minijob Entsendung Arbeitnehmerüberlassung (Leiharbeit) Selbstständigkeit (Scheinselbstständigkeit) Grenzgänger*innen Saisonarbeit (kurzfristige Beschäftigung)
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Migrant*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt - Drittstaatsangehörige Grundlagen: • Aufenthaltstitel • Arbeitserlaubnis Unterschiedliche Konstellationen: • • Blaue Karte EU Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis EU aus einem anderen EU Mitgliedsstaat Duldung, Aufenthaltserlaubnis usw.
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg 3. Realitäten von Arbeitsmigrant*innen
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Arbeitsausbeutung und Menschenhandel zum Zwecke der Arbeitsausbeutung • §§ 233, 233 a St. GB (1) Wer eine andere Person unter Ausnutzung einer Zwangslage oder Hilflosigkeit, die mit ihrem Aufenthalt in einem fremden Land verbunden ist, in Sklaverei, Leibeigenschaft oder Schuldknechtschaft oder zur Aufnahme oder Fortsetzung einer Beschäftigung bei ihm oder einem Dritten zu Arbeitsbedingungen, die in einem auffälligen Missverhältnis zu den Arbeitsbedingungen anderer Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer stehen, welche die gleiche oder eine vergleichbare Tätigkeit ausüben, bringt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ebenso wird bestraft, wer eine Person unter einundzwanzig Jahren in Sklaverei, Leibeigenschaft oder Schuldknechtschaft oder zur Aufnahme oder Fortsetzung einer in Satz 1 bezeichneten Beschäftigung bringt. • ILO Konvention gegen Zwangsarbeit • UNO Palermo Protokoll • Konvention des Europarates
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Die „Pyramide“ der Arbeitsausbeutung Der Arbeitgeber zwingt eine Person gegen ihren Willen zur Arbeit (z. B. mit Drohungen oder Gewalt) Sehr schlechte Arbeitsbedingungen, z. B. extrem niedriger Stundenlohn, viel zu lange Arbeitszeiten oder gefährliche Arbeitsbedingungen Die Arbeitsbedingungen sind etwas schlechter als die normalen Arbeitsbedingungen (z. B. weniger Stundenlohn)
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg 4. Handlungsoptionen
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Handlungsoptionen Im Betrieb: • ansprechen und ihre Arbeitsbedingungen erfragen • Aufgabe des Betriebsrats erläutern • auf Beratungsstellen hinweisen • mehrsprachiges Informationsmaterial ausgeben • Sicherung der Beweislage, z. B. durch Stundenzettel führen und diesen von anderen bezeugen lassen, Wohnverhältnisse dokumentieren, Kopien von Stundenzetteln, Arbeitsverträgen etc. anfertigen • Beispiel Landwirtschaft: PPT zur Aktion in 2015 zur Information der Saisonarbeiter. Innen.
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Handlungsoptionen Gewerkschaften • Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen ausdehnen • gemeinsame Organizing- und Kampagnenstrategien entwickeln • Fallbeispiele bekannt machen • Übersetzung und Verbreitung von Informationsmaterialien • transnationale Kooperationen verstärken • verstärkte Kampagnen- und Aufklärungsarbeit • Beispiel DGB: Wissen ist Schutz – Mindestlohn Flyer in 6 Sprachen, etc… • Beispiel IG BAU: "Willkommen auf unseren Baustellen" – wichtigste Informationen für ausländische Arbeiter. Innen auf deutschen Baustellen in 12 verschiedenen Sprachen
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Handlungsoptionen Politisch • gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort • Missbrauch durch Werkverträge stoppen • mehr Kontrollen • Vergabegesetze verbessern
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Berlin-Brandenburg Danke für Eure Aufmerksamkeit! Kontakt: Beratungsbüro für entsandte Beschäftigte Keithstr. 1 -3, 10787 Berlin 030/21240 -145 beratung-eu@dgb. de www. postedwork. dgb. de
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