Umweltvertrglichkeitsprfung Mag Fiona List Univ Doz Dr Wolfgang

  • Slides: 30
Download presentation
Umweltverträglichkeitsprüfung Mag. Fiona List Univ. -Doz. Dr. Wolfgang List Mag. Piotr Pyka List Rechtsanwalts

Umweltverträglichkeitsprüfung Mag. Fiona List Univ. -Doz. Dr. Wolfgang List Mag. Piotr Pyka List Rechtsanwalts Gmb. H TEIL 1 Vortrag im Rahmen der Generalversammlung der Bürgerinitiativen-Vereinigung „Aktion 21“ am 07. 11. 2015 Salzburg

Rechtsquellen des UVP-Recht Völkerrecht (Aarhus-Konvention) Unionsrecht (UVP-RL; EU-Grundrechtecharta) Nationales Recht (UVP-G 2000)

Rechtsquellen des UVP-Recht Völkerrecht (Aarhus-Konvention) Unionsrecht (UVP-RL; EU-Grundrechtecharta) Nationales Recht (UVP-G 2000)

Ziel der UVP (nach UVP-RL und österr. UVP-G 2000) • • Unter Beteiligung der

Ziel der UVP (nach UVP-RL und österr. UVP-G 2000) • • Unter Beteiligung der Öffentlichkeit - auf fachlicher Grundlage – die Auswirkungen eines Vorhabens – (im Sinne der UVP-RL der EU bzw. des österr. UVP-G) auf • Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume, Boden, Wasser, Luft und Klima Landschaft und Kulturgüter sowie die Wechselwirkungen von Auswirkungen festzustellen, zu beschreiben und zu bewerten sowie Maßnahmen zur Verringerung/Verhinderung von Umweltauswirkungen zu prüfen und Alternativen darzulegen

Partizipation im Verfahren (österr. Recht) • § 8 AVG; Art 131, 144 B-VG: –

Partizipation im Verfahren (österr. Recht) • § 8 AVG; Art 131, 144 B-VG: – Beteiligtenstellung: Inanspruchnahme oder Betroffenheit von behördlicher Tätigkeit – Parteistellung: Rechtsanspruch / rechtliches Interesse (subjektives Recht) > Akteneinsicht, Parteiengehör, Rechtsmittel – Beschwerdeberechtigung: subjektives Recht / ausdrückl. Einräumung > Anrufung von Vw. GH [und Vf. GH]

UVP-Richtlinie alte Fassung (85/337/EWG id. F 97/11/EG = vor Aarhus) • Verfahrensregelungen - Beteiligung

UVP-Richtlinie alte Fassung (85/337/EWG id. F 97/11/EG = vor Aarhus) • Verfahrensregelungen - Beteiligung – Stellungnahme der Behörden – Öffentlichkeitsbeteiligung – "Sensibilisierung der Öffentlichkeit" auf Grund konkreter Angaben des Projektträgers (Eu. GH 11. August 1995, Rs C-431/92, Wärmekraftwerk Großkrotzenburg) • Information der Öffentlichkeit • betroffene Öffentlichkeit > Gelegenheit zur Äußerung • Veröffentlichung des Genehmigungsentscheids – Keine Verpflichtung zur Einräumung von Parteistellung oder Berufungsrecht

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Inkrafttreten

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Inkrafttreten in Österreich: 17. 04. 2005; EU am 17. 02. 2005 ratifiziert • 1. Säule: Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen über die Umwelt (Art 4) • 2. Säule: Beteiligung der Öff. an umweltrelevanten Entscheidungsverfahren (Art 6) • 3. Säule: Zugang zu Überprüfungsverfahren vor Gerichten oder anderen Tribunalen (access to justice) (Art 9): Fehlende oder ungenügende Umweltinformation (Abs 1) – Überprüfung von Genehmigungsverfahren (Abs 2) – Anfechtung von Verstößen gegen Umweltrecht durch Behörden und Privatpersonen (Abs 3)

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Art

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Art 9 Abs 2: Jede Vertragspartei stellt im Rahmen ihrer innerstaatlichen Rechtsvorschriften sicher, dass – Mitglieder betroffenen Öffentlichkeit (Art 2 Nr 4 -5) – Rechtsverletzungen vor einem Gericht und/oder einer anderen auf gesetzlicher Grundlage geschaffenen unabhängigen und unparteiischen Stelle geltend machen können, wenn es sich um Personen handelt, – (a) die ein ausreichendes Interesse haben oder alternativ – (b) eine Rechtsverletzung geltend machen, sofern das Verwaltungsprozessrecht einer Vertragspartei dies als Voraussetzung erfordert

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, Begriff „betroffene Öffentlichkeit“ • Art 2 Nr 4: „Öffentlichkeit“

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, Begriff „betroffene Öffentlichkeit“ • Art 2 Nr 4: „Öffentlichkeit“ – eine oder mehrere natürliche oder juristische Personen und – in Übereinstimmung mit den innerstaatlichen Rechtsvorschriften und der innerstaatlichen Praxis – deren Vereinigungen, Organisationen oder Gruppen; • Art 2 Nr 5: „betroffene Öffentlichkeit“ – „(. . . ) die von umweltbezogenen Entscheidungsverfahren betroffene oder wahrscheinlich betroffene Öffentlichkeit oder die Öffentlichkeit mit einem Interesse daran (. . . )“ Nichtstaatliche Organisationen die sich für den Umweltschutz einsetzen und alle nach innerstaatlichem Recht geltenden Voraussetzungen erfüllen, haben ein „Interesse“ i. Sd Art 2 Nr 5

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Art

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Art 9 Abs 2: Was als ausreichendes Interesse und als Rechtsverletzung gilt, bestimmt sich – nach den Erfordernissen innerstaatlichen Rechts und – im Einklang mit dem Ziel, der betroffenen Öffentlichkeit im Rahmen dieses Übereinkommens einen weiten Zugang zu Gerichten zu gewähren. – Interesse jeder nichtstaatlichen Organisation , welche die in Art 2 Nr 5 genannten Voraussetzungen erfüllt, gilt als ausreichend – Derartige Organisationen gelten auch als Träger von Rechten i. S von lit b.

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Art

Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998, in Kraft getreten am 30. 10. 2001 • Art 9 Abs 3: „Zusätzlich und unbeschadet der in den Absätzen 1 und 2 genannten Überprüfungsverfahren – stellt jede Vertragspartei sicher, daß Mitglieder Öffentlichkeit, sofern sie etwaige in ihrem – innerstaatlichen Recht festgelegte Kriterien erfüllen, – Zugang zu verwaltungsbehördlichen oder gerichtlichen Verfahren haben, – um die von Privatpersonen und Behörden vorgenommenen Handlungen und begangenen Unterlassungen anzufechten, – die gegen umweltbezogene Bestimmungen ihres innerstaatlichen Rechts verstoßen. “

UVP-Richtlinie (2011/92/EU) • Öffentlichkeitsbeteiligung – Information über Projekt, Verfahren und Entscheidung (Art 6 und

UVP-Richtlinie (2011/92/EU) • Öffentlichkeitsbeteiligung – Information über Projekt, Verfahren und Entscheidung (Art 6 und 9) • Betroffene Öffentlichkeit (Art 1 Abs 2 lit d und e UVP-RL = nahezu wortgleich mit Art 2 Nr 4 -5 Aarhus-Konvention) • • Stellungnahme im Verfahren (Art 6) Zugang zu Überprüfungsverfahren vor Gericht oder anderem Tribunal (Art 11 UVP-RL, Umsetzung Aarhus-Konvention) für Betroffene und für Umweltorganisationen • •

UVP-Richtlinie (2011/92/EU) • Entscheidung > Beteiligung – Öffentlichkeitsbeteiligung • A. (Art 9 Abs 1):

UVP-Richtlinie (2011/92/EU) • Entscheidung > Beteiligung – Öffentlichkeitsbeteiligung • A. (Art 9 Abs 1): Veröffentlichung des Genehmigungsentscheids, der Entscheidungsgründe und der wichtigsten Umweltmaßnahmen • B. Zugang zu Überprüfungsverfahren vor Gericht oder anderem Tribunal (Art 11) Mitglieder betroffenen Öffentlichkeit, die a) ein ausreichendes Interesse haben (inkl. NGOs) b) eine Rechtsverletzung geltend machen • Überprüfung der materiellrechtlichen und verfahrensrechtlichen Rechtmäßigkeit • Ziel, der betroffenen Öffentlichkeit einen „weiten Zugang zu Gerichten zu gewähren“ • Verfahren: fair, gerecht, zügig, „nicht übermäßig teuer“

UVP-Richtlinie (2011/92/EU) – verlangt ein Genehmigungsverfahren – Behörde prüft anhand sachgerechter Angaben des Projektträgers

UVP-Richtlinie (2011/92/EU) – verlangt ein Genehmigungsverfahren – Behörde prüft anhand sachgerechter Angaben des Projektträgers (die gegebenenfalls durch Behörde und betroffene Öffentlichkeit zu ergänzen sind) – RL gibt keine materiellen Genehmigungskriterien vor – hat nur verfahrensrechtliche Bedeutung („im Wesentlichen prozessualer Charakter“, vgl Vw. GH 2002/03/0213) – ist ergebnisneutral • verlangt Partizipation der (betroffenen) Öffentlichkeit an umweltbezogenen Entscheidungsverfahren im Genehmigungsverfahren • im Rechtsmittelverfahren

UVP: sonstige europarechtliche Bezüge • EU Grundrechte Charta (2000/C 364/01) – Art 47 (1)

UVP: sonstige europarechtliche Bezüge • EU Grundrechte Charta (2000/C 364/01) – Art 47 (1) Wirksamer Rechtsbehelf vor Gericht • Strategische Umweltprüfung 2001/42/EG (SUP-RL) – Prüfung bestimmter Pläne und Programme vor einer Entscheidung über konkrete Einzelprojekte • • Naturverträglichkeitsprüfung (Art 6 FFH-Richtlinie) Auswirkungen von Vorhaben auf Natura 2000 -Gebiete • • • Seveso I, II und III Richtlinien Sicherheitsvorschriften für Betriebe mit gefährlichen Stoffen Notfallplan für Unfälle Öffentlichkeitsbeteiligung „access to justice“

UVP-G 2000 Verfahrensablauf

UVP-G 2000 Verfahrensablauf

UVP-G 2000 Verfahrensablauf: „ordentliches Verfahren“ (2. Abschnitt, Spalte 1 -Projekte) – u. U Feststellungsverfahren

UVP-G 2000 Verfahrensablauf: „ordentliches Verfahren“ (2. Abschnitt, Spalte 1 -Projekte) – u. U Feststellungsverfahren (§ 3 Abs 7) (keine Einzelfallprüfung, weil unbedingte UVPPflicht!) – Vorverfahren (§ 4) • fakultativ („Scoping“) • Verfahrenseinleitung (§ 5): –Genehmigungsantrag mit • Projektunterlagen (laut Materiengesetzen) und • Umweltverträglichkeitserklärung (UVE, § 6) • Stellungnahmerecht (§ 5 Abs 3 und 4): • mitwirkende Behörden, Umweltanwalt • Standortgemeinde, BMLFUW (Umweltbundesamt) • • Information sonstiger Formalparteien (§ 5 Abs 5) Erstellung und Veröffentlichung eines Zeitplanes (§ 7) Verfahrensdauer: ordentliches Verfahren 9 Monate; vereinfachtes Verfahren 6 Monate

UVP-G 2000 Verfahrensablauf „ordentliches Verfahren (2. Abschnitt, Spalte 1 -Projekte) • Öffentlichkeitsbeteiligung I (§

UVP-G 2000 Verfahrensablauf „ordentliches Verfahren (2. Abschnitt, Spalte 1 -Projekte) • Öffentlichkeitsbeteiligung I (§ 9): –Information (öffentliche Auflage [6 Wochen] und Kundmachung) • • • Stellungnahmerecht für jedermann Entstehung einer Bürgerinitiative (§ 19 Abs 4): 200 Unterschriften „Stellungnahmepflicht“ für Umweltorganisationen gemäß § 19 Abs 10 • Umweltverträglichkeitsgutachten (§ 12)

UVP-G 2000 Verfahrensablauf „ordentliches Verfahren“ ( Abschnitt, Spalte 1 -Projekte) – Information über UV-GA

UVP-G 2000 Verfahrensablauf „ordentliches Verfahren“ ( Abschnitt, Spalte 1 -Projekte) – Information über UV-GA (§ 13 Abs 1) mitwirkende Behörden, Umweltanwalt – Standortgemeinde, BMLFUW, WPO – Öffentlichkeitsbeteiligung II (§ 13 Abs 2): Auflage des UV-GA – Kundmachung – Allenfalls „öffentliche Erörterung“ – – – Mündliche Genehmigungsverhdlg. (§ 16) Kundmachung Nur parteiöffentlich; außer „Großverfahren“ gemäß § 44 e AVG u. U Unterbrechung zwecks Mediation (§ 16 Abs 2); u. U Schluss des Ermittlungsverfahrens (§ 16 Abs 3) Parteistellung (§ 19)

Entscheidung > Rechtsmittel – Entscheidungskonzentration (§ 17 Abs 1) – ersetzt sämtliche sonst erforderlichen

Entscheidung > Rechtsmittel – Entscheidungskonzentration (§ 17 Abs 1) – ersetzt sämtliche sonst erforderlichen Anzeige- und Bewilligungserfordernisse – zusätzliche spezifische Genehmigungskriterien – Nebenbestimmungen, Abweisung des Antrags (vgl. § 17 Abs 2 -6) – Öffentlichkeitsbeteiligung III (§ 17 Abs 7 und 8) Auflage und Kundmachung des Bescheids (u. E des BVw. G) – Vorschriften über Bescheidinhalt – Beschwerde an Bundesverwaltungsgericht (Art 131 Abs 4 Z 2 lit a BVG; § 40 UVP-G, bisher: Umweltsenat) – Revision / Beschwerde an Verwaltungsgerichtshof (§ 19 Abs 3, 4 und 10) – Verfassungsgerichtshof (nicht alle Parteien, vgl § 19 Abs 3, 4 und 10)

Feststellungsverfahren gem UVP-G I Parteistellung (§ 3 Abs 7, § 24 Abs 5 UVP-G)

Feststellungsverfahren gem UVP-G I Parteistellung (§ 3 Abs 7, § 24 Abs 5 UVP-G) • Parteistellung und BVw. G-Beschwerderecht: – – – – – • Projektwerber, Umweltanwalt Standortgemeinde Nur Anhörungsrecht: mitwirkende Behörde (falls nicht Antragsteller), wasserwirtschaftl. Planungsorgan Vw. GH-Revisionsbefugnis: Projektwerber, Standortgemeinde, andere nur bei Verkürzung ihres Teilnahmerechtes anerkannte Umweltorganisationen (Antragsrecht – Rsp des BVw. G; Beschwerdelegitimation) Feststellungsverfahren 3. Abschnitt – – Parteistellung und BVw. G-Beschwerderecht: wie 2. Abschnitt Vw. GH-Revisionsbefugnis: wie 2. Abschnitt

Feststellungsverfahren gem UVP-G (II) Parteistellung der Gemeinde – Feststellungsverfahren 2. Abschnitt • keine Antragsbefugnis

Feststellungsverfahren gem UVP-G (II) Parteistellung der Gemeinde – Feststellungsverfahren 2. Abschnitt • keine Antragsbefugnis (aber: Bürgermeister als mitwirkende Behörde > Antragsbefugnis) • Parteistellung, BVw. G-Beschwerderecht • Vw. GH-Revisionsbefugnis – Feststellungsverfahren 3. Abschnitt • Antragsbefugnis • Parteistellung, BVw. G-Beschwerderecht • Vw. GH-Revisionsbefugnis

Feststellungsverfahren gem UVP-G (III) Keine Parteistellung von BI und UO • • Bürgerinitiativen (§

Feststellungsverfahren gem UVP-G (III) Keine Parteistellung von BI und UO • • Bürgerinitiativen (§ 19 Abs 4) und Umweltorganisationen (§ 19 Abs 6) haben im Feststellungsverfahren (2. und 3. Abschnitt) nach Gesetzeswortlaut (!) – keine Antragsbefugnis (für UI aufgrund der Rsp des BVw. G überholt) – keine Parteistellung, – keine Mitwirkung • Dagegen im ord. UVP-Verfahren 2. und 3. Abschnitt (Spalte 1) – Parteistellung / Vw. G-Beschwerderecht – Vw. GH-Revisionsbefugnis (BI auch Vf. GH) • • • Vereinfachtes Verfahren 2. und 3. Abschnitt (Spalten 2, 3; § 3 a) UO: wie ord. UVP-Verfahren BI: Beteiligten-, aber keine Parteistellung und Rechtsmittel

Ord. UVP - Genehmigungsverfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalte 1), 3. Abschn. – Parteistellung und

Ord. UVP - Genehmigungsverfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalte 1), 3. Abschn. – Parteistellung und Vw. G-Beschwerderecht – – – – Projektwerber Nachbarn (§ 19 Abs 1 Z 1) Parteien nach den Verwaltungsvorschriften (Z 2) Umweltanwalt (§ 19 Abs 3) Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden (§ 19 Abs 3) Wasserwirtschaftliches Planungsorgan (§ 19 Abs 1 Z 4) Bürgerinitiativen gem § 19 Abs 4 (Stellungnahme!) Umweltorganisationen gem § 19 Abs 7 (Erhebung von Einwendungen!) • - BM gem. Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2. Abschnitt)

Ord. UVP - Genehmigungsverfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalte 1), 3. Abschn. • • •

Ord. UVP - Genehmigungsverfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalte 1), 3. Abschn. • • • Vw. GH-Revisionsbefugnis – Projektwerber – Nachbarn und – Parteien nach den Verwaltungsvorschriften (subj. Recht oder Amtsrevision) – Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden – Umweltanwalt – Wasserwirtschaftliches Planungsorgan (§ 55 Abs 4 WRG) – Bürgerinitiativen (auch Beschwerde an Vf. GH) – Umweltorganisationen - Landesregierung (BMVIT) als belangte Behörde gemäß Art 133 Abs 6 Z 2 B-VG - BM gemäß Art 133 Abs 6 Z 2 i. Vm Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2. Abschnitt)

Vereinfachtes UVP-Verfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalten 2 und 3, § 3 Abs 2 und

Vereinfachtes UVP-Verfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalten 2 und 3, § 3 Abs 2 und § 3 a), 3. Abschnitt • • • Parteistellung und Vw. G-Beschwerderecht – Projektwerber – Nachbarn (§ 19 Abs 1 Z 1) – Parteien nach den Verwaltungsvorschriften – Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden – Umweltanwalt – Wasserwirtschaftliches Planungsorgan – Umweltorganisationen (Erhebung von Einwendungen) – BM gem. Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2. Abschnitt) Bürgerinitiativen i. Sd § 19 Abs 4 haben nach dem Gesetzeswortlaut keine Parteistellung (§ 19 Abs 1 Z 6)

Vereinfachtes UVP-Verfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalten 2 und 3, § 3 Abs 2 und

Vereinfachtes UVP-Verfahren Parteistellung 2. Abschnitt (Spalten 2 und 3, § 3 Abs 2 und § 3 a), 3. Abschnitt – Vw. GH-Revisionsbefugnis – Projektwerber – Nachbarn – Parteien nach den Verwaltungsvorschriften (subj. Recht oder Amtsrevision) – Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden – Umweltanwalt – Wasserwirtschaftliches Planungsorgan – Umweltorganisationen – Landesregierung (BMVIT) als belangte Behörde gemäß Art 133 Abs 6 Z 2 B-VG • – BM gemäß Art 133 Abs 6 Z 2 i. Vm Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2. Abschnitt)

Ausgewählte Probleme • Feststellungs-/Einzelfallprüfungs- verfahren nach dem 2. Abschn. (insb § 3 Abs 7)

Ausgewählte Probleme • Feststellungs-/Einzelfallprüfungs- verfahren nach dem 2. Abschn. (insb § 3 Abs 7) – Bindungswirkung (u. dingliche Wirkung) von Feststellungsbescheiden? Bisherige Rsp: ja; auch gegenüber nicht am Verfahren Beteiligten (Nachbarn, UO) – z. B 2003/05/0091 Shopping Center Wels; gilt auch nach Erlassung der Öffentlichkeitsbeteiligungs-RL? (Vw. GH 2004/05/0032 Ebreichsd. ) – Änderung durch Eu. GH „Mellor“? (30. 4. 2009, C-75/08, Rd. U 2009/104; dazu Berger, UVP-Feststellungsverfahren und Rechtsmittelbefugnis: Revolution durch "Mellor"? , Rd. U-U&T 2009/25, 66) – Nunmehr Vw. GH-Vorabentscheidungsverf. „K. Gruber“ Vw. GH 16. 10. 2013, EU 2013/0006 – Eu. GH 16. 4. 2015, C-570/13: keine Bindungswirkung gegenüber nicht Beteiligten

Materienverfahren - UVP-Verfahren • Einwand der UVP-Pflicht nur für Parteien des Genehmigungsverfahrens – auch

Materienverfahren - UVP-Verfahren • Einwand der UVP-Pflicht nur für Parteien des Genehmigungsverfahrens – auch für „potenzielle Parteien“? (die Parteistellung im UVPVerfahren hätten) Nein: Vw. GH 2000/10/0178 - Fußballstadion Salzburg (uva) – Ja [? ]: Vw. GH 2000/03/0004 - Flughafenschnellbahn S 7 • Parteistellung aufgrund der RL? • Eu. GH 16. 4. 2015, C-570/13 „Karoline Gruber“: Einwand der UVP-Pflicht in Materienverfahren für Alternative: Anfechtung von Feststellungsbescheiden durch Nachbarn

Rechtsmittel gegen Entscheidung im Feststellungsverfahren – aufschiebende Wirkung? Beschwerde an BVw. G • Grundsätzlich

Rechtsmittel gegen Entscheidung im Feststellungsverfahren – aufschiebende Wirkung? Beschwerde an BVw. G • Grundsätzlich haben Beschwerden an Verwaltungsgerichte ex lege aufschiebende Wirkung (§ 13 Abs 1 Vw. GVG) Revision an den Vw. GH: • Zuerkennung aufschiebender Wirkung (§ 30 Abs 2 Vw. GG) – „Vollzugstauglichkeit“; „Konkretisierungsgebot“? • –bei Feststellung der UVP-Pflicht: ja (z. B. AW 2004/04/0031 SCSParkplatz) • –bei Verneinung der UVP-Pflicht: nein (AW 2007/04/0026) • –bei Zurückweisung eines Feststellungsantrages: nein (AW 2004/03/0003)

Vorhabensbegriff – Kumulation I • § 2 Abs 2: Vorhaben = sämtliche in räumlichem

Vorhabensbegriff – Kumulation I • § 2 Abs 2: Vorhaben = sämtliche in räumlichem und sachlichem Zusammenhang stehende Maßnahmen => Gegenstand der UVP • § 3 Abs 2: nur räumlicher Zusammenhang => Zusammenrechnung – Schwellenwertüberschreitung => Kumulierung der Auswirkungen in Einzelfallprüfungsverfahren zu prüfen • „räumlicher Zusammenhang“ im Einzelfall zu beurteilen (Sachverständigenfrage; z. B BVw. G 26. 2. 2015 Oberschwarza) • „Überlagerung der Wirkungsebenen“, „kumulative und additive Efekte“, Kumulationstatbestand „restriktiv auszulegen“ (Vw. GH 24. 7. 2014, 2001/07/0214)