Theorien Internationaler Politik 2 Regimetheorie und kritische Anstze

  • Slides: 18
Download presentation
Theorien Internationaler Politik (2): Regimetheorie und kritische Ansätze VO Internationale Politik (Prof. Brand), 17.

Theorien Internationaler Politik (2): Regimetheorie und kritische Ansätze VO Internationale Politik (Prof. Brand), 17. 12. 2007 • • • Regimetheorie Feministische Internationale Beziehungen Imperialismustheorie Café-Haus relevante Texte für Klausur am Ende: Abgabemöglichkeit für Exzerpte Basistexte: Bernhard Zangl, Uta Ruppert, Michael Heinrich

Regimetheorie (1) • Histor. Kontext: hegemonic decline USA in 1970 ern – warum stabilisiert

Regimetheorie (1) • Histor. Kontext: hegemonic decline USA in 1970 ern – warum stabilisiert sich Weltwirtschaft? wegen internationaler Kooperation • internationale Regime sind normen- und regelgeleitete Formen der Kooperation zur politischen Bearbeitung von Konflikten in verschiedenen Bereichen der politischen Beziehungen • internationale Kooperation: institutionalisierte Kooperation zwischen Staaten und transnationalen Akteuren in spezifischen Problembereichen Welthandelsregime: WTO/GATT, UNCTAD, G 8, regionale und bilaterale Abkommen u. a.

Regimetheorie (2) • Regime als informelle und formelle Kooperationsformen • über die Stabilisierung von

Regimetheorie (2) • Regime als informelle und formelle Kooperationsformen • über die Stabilisierung von Erwartungshaltungen, der Verringerung von Transaktionskosten und der Verbesserung von Informationen • sollen Institutionalisierung der politischen Bearbeitung von Problemlagen fördern • mögliche Lernprozesse: Erhöhung der Kooperationsbereitschaft in anderen Bereichen

vier Dimensionen von Regimen Prinzipien allgemeine Vrhaltensstandards, Gebote und Verbote nat SOUV, Menschenrechte, Umweltschutz

vier Dimensionen von Regimen Prinzipien allgemeine Vrhaltensstandards, Gebote und Verbote nat SOUV, Menschenrechte, Umweltschutz Normen konkretere Verhaltensvorschriften, Klimaschutz wegen Treibhauseffekt Regeln Spezifische und überprüfbare Verhaltensvorschriften Messung und Kontrolle der Normerfüllung, compliance Reduktion CO 2, Kyoto-Protokoll Verfahren Regeln für den Umgang mit den Regeln eines Regimes Streitschlichtung, Veränderung, Erweiterung des Regimes Konkrete Umsetzung, Überprüfung

relevant für konkrete Untersuchung • • Gründe für und Prozess der Regimebildung Regimewirkung Regimeveränderung

relevant für konkrete Untersuchung • • Gründe für und Prozess der Regimebildung Regimewirkung Regimeveränderung neuere Forschungen: Verhältnis zu anderen Regimen (Handel zu Umwelt) „Regime haben keine Akteursqualität“ (Differenz zu IO), sie bestehen aus verschiedenen Organisationen, Netzwerken, Abkommen Kritik am rationalistischen Ansatz der Regimetheorie; Interessen von Staaten vorgegeben

Fragen?

Fragen?

feministische Internationale Beziehungen • allgemein: Kritik an Trennung öffentlich (rational, männlich, „große Politik“) und

feministische Internationale Beziehungen • allgemein: Kritik an Trennung öffentlich (rational, männlich, „große Politik“) und privat (emotional, weiblich, Haushalt) • Kritik an geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung: Männer eher in Lohnarbeit, Frauen unbezahlte „care work“ • im Kontext der 2. Frauenbewegung der 1970 er Jahre: auch internat. Politik als geschlechtsspezifisch analysiert – Kriege, westlich-weiße Politiker/Diplomaten, Strukturanpassungsprogramme • Cynthia Enloe (1989): „Bananas, Beaches and Bases“ – Rolle von Prostitution für Mi. Iitärbasen; das Private ist politisch & international • verschiedene Feminismen: liberal (Gleichberechtigung, Staat wichtig) – radikal/standpoint (Bewegungen wichtig, weibliche Moral überlegen, essentialistisch) – postmodern (gender; Konstruktion „männlich“ und „weiblich“ problematisieren, denn sie sind „Teil einer Verknüpfung von Sprache, Wissen und Macht“, kleine biologische Differenz wird zu Hauptkriterium)

Grundlinien feministischer IB • Überprüfung klassischer Ansätze der Theoriebildung soll Orte erschließen, die bislang

Grundlinien feministischer IB • Überprüfung klassischer Ansätze der Theoriebildung soll Orte erschließen, die bislang wenig beachtet wurden in IB: Fabriken, Bauernhöfe, Bordelle, häusliche Gemeinschaft, - „kurzum Orte, an denen so genannte Frauen oft zu Hause sind“ (Ruppert) • offen legen, dass und wie Frauen als politische Subjekte internationale Beziehungen verändern können --- neue Formen, um geschlechtsspezifische Konflikte zu bearbeiten • emanzipatorisch-herrschaftskritisch • schreibt nicht an einer alternativen Großtheorie Internationaler Beziehungen • starke Orientierung an den frauenpolitischen Praxen in der internationalen Arena • entwirft internationale Politik als globale Politik, also nicht nur zwischenstaatlich: andere Akteure und Ebenen • Chance von Global Governance: bricht mir altem Staatszentrismus; Anerkennung von Frauenbewegung • Chance ist „Auf- und Neubewertung gesellschaftlicher Prozesse“

Fragen?

Fragen?

Imperialismustheorie • zwei Bedeutungen von Imperialismus: (a) Machtausdehnung eines Staates, direkt-territorial oder indirekt •

Imperialismustheorie • zwei Bedeutungen von Imperialismus: (a) Machtausdehnung eines Staates, direkt-territorial oder indirekt • (b) historische Phase 1880 -1960 er (manche: bis 1918), intensive ökon. Ausbeutung, Höhepunkt des Kolonialismus, Aufrüstung • I-theorien: Erklärung für Entstehung und Ausbreitung – politische und ökonomische Faktoren • Weltmarkt, Arbeitsteilung und Wettbewerbsfähigkeit sind wichtige Faktoren, die bei Analyse berücksichtigt werden müssen

sozialreformerisch: J. A. Hobson (1902) • kritisiert Politik, die über großen Kolonialbesitz zu florierender

sozialreformerisch: J. A. Hobson (1902) • kritisiert Politik, die über großen Kolonialbesitz zu florierender Nationalökonomie führen soll • politisch und theoretisch falsch (hohe Ausgaben des Kolonialbesitzes) • warum dennoch? – Profiteure: Transportunternehmen, Armee, Rüstungsindustrie • Gewinne aus Auslandsinvestitionen: Profiteure Unternehmen und Banken • Interesse der Banken an hoher Staatsverschuldung • insgesamt - hängt mit Dynamik des Kapitalismus zusammen: Kapitalüberschuss und Unterkonsumtion • er selbst ist sozialreformerisch; statt Militarismus und imperialist. Expansion sollten Regierungen Konsum der Arbeiterklasse fördern • Demokratie notwendig, da wirksam gegen Kriegsgefahr (Kant!)

eine marxistische Version: W. I. Lenin • Imp als höchstes Stadium des Kapitalismus (1917)

eine marxistische Version: W. I. Lenin • Imp als höchstes Stadium des Kapitalismus (1917) • Kapitalismus führt zur Verschmelzung von Bank- und Industriekapital; Kapitalexport wird wichtiger, international entstehen riesige Finanzoligopole • Arbeiterklasse in reichen Ländern wird „bestochen“ mit besserem Lebensstandard • Regierungen teilen Welt territorial auf, Konkurrenz zwischen Ländern nimmt zu führt zu Krieg (Gegenteil: Kautsky „Ultraimperialismus“) • nicht Sozialreformen, sondern proletar. Revolution

Sozialdemokratisch-marxistisch: Rosa Luxemburg • „Die Akkumulation des Kapitals“ (1913) • Imperialismus als Teil der

Sozialdemokratisch-marxistisch: Rosa Luxemburg • „Die Akkumulation des Kapitals“ (1913) • Imperialismus als Teil der Gesetze kapitalistischer Akkumulation • zentral: Kapitalismus benötig Expansion in „nichtkapitalistische Milieus“: billige Rohstoffe und Arbeitskräfte; Realisierung von Mehrwert; erst im Land, dann nach außen Imperialismus • aber: das führt zu kapitalistischer Durchdringung, dann Suche nach neuen nicht-kap Milieus Krise • Imp benötigt Militarismus

Aktualität der Imperialismustheorie • Diskussion wiederbelebt während Dekolonisierung 60 er: postkoloniale Gesellschaften blieben abhängig;

Aktualität der Imperialismustheorie • Diskussion wiederbelebt während Dekolonisierung 60 er: postkoloniale Gesellschaften blieben abhängig; große Bedeutung der Dependenztheorie • neuerliches Interesse im Globalisierungsprozess: weniger Staaten als multinationale Unternehmen wichtig • Kritik an früheren Ansätzen: Staat dort funktionalistisch im Sinne der Exekution der Interessen des Großkapitals • Monopole agieren nicht politisch, sondern sind weiterhin kapitalistischer Konkurrenz und Wertgesetz unterworfen • These des „American Empire“, politisch und militärisch überragende Macht

Fragen?

Fragen?

Café-Haus Fragen untereinander klären • was gerät mit den drei theoretischen Ansätzen jeweils besonders

Café-Haus Fragen untereinander klären • was gerät mit den drei theoretischen Ansätzen jeweils besonders in den Blick? • was sind zentrale Aspekte des Welthandelsregimes? • Beispiele suchen, inwieweit das Private international ist • leben wir heute in einer Phase des Imperialismus? wird die Arbeiterklasse bestochen? • wie plausibel ist R. Luxemburgs Betonung der „nichtkapitalistischen Milieus“?

relevante Texte für Klausur • feed-back-Runde im Nov: etwas zu viel Literatur • daher

relevante Texte für Klausur • feed-back-Runde im Nov: etwas zu viel Literatur • daher nur ca. 50 % der Texte • Klausur dauert 45 Minuten: Wissen und Argumentieren TEXTE • Gestaltung der Globalisierung: Messner und Brand • Probleme: feministisch/Wichterich, ökologisch/Scholz, Kritik der Globalisierung/Leggewie (zwei der drei Texte) • österreichische Außenpolitik – H. Kramer vom 19. Nov. • alle Texte zu Theorien vom 10. /17. Dezember und 7. Jänner

für erste Jänner-Sitzung Theorien Internationaler Politischer Ökonomie lesen • Basistext: Bieling, Hans-Jürgen (2007): Was

für erste Jänner-Sitzung Theorien Internationaler Politischer Ökonomie lesen • Basistext: Bieling, Hans-Jürgen (2007): Was heißt IPÖ? Lesen Sie mindestens einen der beiden Texte • Bieler, Andreas/ Morton, David Adam (2003): Neo. Gramscianische Perspektiven • Bieling, Hans-Jürgen (2003): Internationale Politische Ökonomie SCHÖNE FEIERTAGE !!!!!!