Das Konzept der Salutogenese Wie Gesundheit entsteht Aspekte

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Das Konzept der Salutogenese Wie Gesundheit entsteht – Aspekte zur Kommunikation, zur Einstellung und

Das Konzept der Salutogenese Wie Gesundheit entsteht – Aspekte zur Kommunikation, zur Einstellung und Haltung Christa Santner Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege Schwerpunkt Gesundheitsförderung

Salutogenese – die Person und womit es begann… lateinisch „salus“ = Gesundheit, Heil, Glück

Salutogenese – die Person und womit es begann… lateinisch „salus“ = Gesundheit, Heil, Glück griechisch „genesis“ = Entstehung, Entwicklung Aaron Antonovsky (1923 -1994) amerikanisch-israelischer Medizinsoziologe „Vater“ der Salutogenese Er hat eine radikal andere Sichtweise von Gesundheit und Krankheit in die Forschung, bzw. Wissenschaft eingebracht „Wie entwickelt sich Gesundheit? “ anstatt: „Was macht uns krank? “ Erste Antworten auf diese Fragen: im Jahre 1970 im Rahmen von Forschungen zur emotionalen Gesundheit von jüdischen Frauen mit KZ- Erfahrung

Es braucht beides: Die klassische Medizin UND die Salutogenese Pathogenese risikoorientiert Vermeidungssystem wird angeregt,

Es braucht beides: Die klassische Medizin UND die Salutogenese Pathogenese risikoorientiert Vermeidungssystem wird angeregt, schürt eher Ängste Salutogenese Annäherungssystem wird angeregt, bringt uns in die Motivation

Gesundheits- Krankheitskontinuum als auch gesund krank Welche Faktoren sind daran beteiligt, dass ich meine

Gesundheits- Krankheitskontinuum als auch gesund krank Welche Faktoren sind daran beteiligt, dass ich meine Position auf dem Kontinuum zumindest beibehalten, oder auf den gesunden Pol hinbewegen kann?

Salutogenese – wie entsteht Gesundheit? Es sind die generalisierten Widerstandsressourcen, die uns helfen gesund

Salutogenese – wie entsteht Gesundheit? Es sind die generalisierten Widerstandsressourcen, die uns helfen gesund zu bleiben, zu werden psychische Ressourcen spirituelle Ressourcen materielle Ressourcen ökologische Ressourcen Übung soziale Ressourcen sozial physisch materiell ökologisch kulturelle Ressourcen gesellschaft-liche Ressourcen physische Ressourcen aus diesen Ressourcen entwickelt sich das Gefühl der Kohärenz = ich kann eine Anforderung schaffen

Drei wesentliche Bausteine des Kohärenzgefühls (sense of coherence = So. C) Verstehbarkeit – ich

Drei wesentliche Bausteine des Kohärenzgefühls (sense of coherence = So. C) Verstehbarkeit – ich kann Informationen verstehen, ordnen, strukturieren, die Welt in der ich lebe vorhersehbar, verstehbar erleben Handhabbarkeit – ich Bedeutsamkeit, Sinn kann die Aufgaben, die mir das Leben stellt lösen, ich habe Ressourcen zur Verfügung – eigene, oder durch Hilfe von außen – ich habe das Gefühl, dass es sich lohnt mich für meine Ziele und Aufgaben zu engagieren, ich erlebe Sinn Diese Bausteine entwickeln sich im Laufe meines Lebens, sie machen meine Lebenserfahrung aus! Diese Bausteine haben eine hohe Beziehung zueinander

Die Hausfrau als Beispiel eines unausgewogenen So. C Lebenserfahrungsaspekte: v Konsistenz v Balance zwischen

Die Hausfrau als Beispiel eines unausgewogenen So. C Lebenserfahrungsaspekte: v Konsistenz v Balance zwischen Überlastung und Unterforderung v Teilhabe an Entscheidungen? ? die Bedeutsamkeit = Sinnhaftigkeit sinkt, wenn eigene Potentiale ignoriert werden

Drei Bausteine des So. C (das Gefühl „ich kann das schaffen“…Kohärenzgefühl oder Sense of

Drei Bausteine des So. C (das Gefühl „ich kann das schaffen“…Kohärenzgefühl oder Sense of Coherence Kognitive Landkarte/das Verstehen Handhabbarkeit, Alternativen z. B. mein gesundheitliches Ressourcen Problem verstehen wissen, was ich jetzt konkret tun kann/soll/muss Bedeutsamkeit, Sinn, Ernte das Gefühl haben, das was ich tue, lohnt sich für mich….

Kohärenzgefühl oder: Wie werde ich ein guter Schwimmer? abhängig davon wie gut ich schwimmen

Kohärenzgefühl oder: Wie werde ich ein guter Schwimmer? abhängig davon wie gut ich schwimmen kann, bewege ich mich zum gesunden Pol hin

Gesundheits- Krankheitskontinuum als auch gesund krank abhängig davon wie gut ich schwimmen kann, bewege

Gesundheits- Krankheitskontinuum als auch gesund krank abhängig davon wie gut ich schwimmen kann, bewege ich mich zum gesunden Pol hin

Tipps von Rotraut Perner Den Begriff salutogen in den Umlauf bringen Denk-Fühlschiene - am

Tipps von Rotraut Perner Den Begriff salutogen in den Umlauf bringen Denk-Fühlschiene - am Abend den Tag revuepassieren lassen* Salutogen sein zu sich und zu den anderen Die Reife einer Gesellschaft hängt vom Umgang mit ihrem Gegenteil ab (mit den anderen, die ev. wesentlich schlechtere Lebensbedingungen haben als die Gesellschaft in der ich gerade lebe) Visualisieren ist hilfreich(z. B. wie Killerzellen meine Krebszellen vernichten) *…die Bohnenübung

Carl Rogers – die personenzentrierte, salutogene Kommunikation 1902 -1987 Kongruent bzw. echt sein als

Carl Rogers – die personenzentrierte, salutogene Kommunikation 1902 -1987 Kongruent bzw. echt sein als Person, authentisch sein empathisches Verstehen – aktiv zuhören können hineinhören, was zwischen den Zeilen steht Beispiel gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg Beobachtung-Gefühl-Bedürfnis-Bitte, siehe Anhang Bedingungslose. Stigmatisierung? Wertschätzung bzw. Akzeptanz der Person, Schuld? also unabhängig von der Person, die sie ist. . Zeigefinger? diese 3 Komponenten fördern gelingende Beziehungen, sie sind sehr wichtig für Heilung

Warum sind gelingende Beziehungen mit Hilfe einer salutogenen Kommunikation hilfreich für Heilung? Erkenntnisse aus

Warum sind gelingende Beziehungen mit Hilfe einer salutogenen Kommunikation hilfreich für Heilung? Erkenntnisse aus der Psycho-Neuro-Immunologie ergeben Folgendes: Stressfreie Beziehungen sind für eine gutes emotionales Befinden wichtig, denn die Körperabwehr, die Immunologie steht mit psychisch-emotionalen und sozialen Faktoren im hohen Zusammenhang, denn an den Nervenzellen hängen die Immunzellen (Entzündungszellen) und werden umschwemmt von Hormonen – z. B. den Glückshormonen Beziehungen ohne Stress, generell die Psyche ist entscheidend für ein intaktes Immunsystem

Weitere Aussagen der Psycho-Neuro. Immunologie Stress (z. B. Beziehungsstress) geht einem so richtig nahe

Weitere Aussagen der Psycho-Neuro. Immunologie Stress (z. B. Beziehungsstress) geht einem so richtig nahe generell können emotional bedeutsame Alltagsereignisse Stress machen oder aber auch nicht Immunzellen bzw. die „Entzündungszellen“ vermehren sich bei Stress Entzündung ist also auch ein psychosoziales Problem (wenn sich eine Situation entzündet) Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol spielen eine große Rolle, eben auch wenn wir psychosozialem Stress ausgesetzt sind

Innovatives Forschungsdesign aus Innsbruck – neue Erkenntnisse über die Stressdynamik Life At It is

Innovatives Forschungsdesign aus Innsbruck – neue Erkenntnisse über die Stressdynamik Life At It is Lived Studie Forschung im direkten Alltag, Auswirkungen von bedeutsamen, emotionalen Alltagsereignissen auf unser Immunsystem auf unseren Körper Studie über 2 Monate- im 12 Stunden Rhythmus Harn sammeln, die Ereignisse während des Tages aufschreiben und 1 x wöchentlich ein Interview an der Uni Soziale, psychologische, immunologische und biochemische Spektren werden in Verbindung gebracht Ergebnisse: Cortisol und andere Immunparameter (Neopterin) sind bei emotionalem Stress erhöht, fallen später als angenommen ab und nach 72 bis 84 Stunden wieder an – dieses zyklische Auftreten war bisher nicht bekannt d. h. die Medizin muss dringend auch bei den sozialen und psychischen Spektren ansetzen, wenn sie immunologische Parameter stärken und Menschen heilen will – den ganzen Menschen in seinem Lebenskontext zu sehen ist wichtig

Literaturempfehlung https: //www 1. wdr. de/mediathek/ video-psychoneuroimmunologie-wie-gefuehledas-immunsystem-beeinflussen-100. html

Literaturempfehlung https: //www 1. wdr. de/mediathek/ video-psychoneuroimmunologie-wie-gefuehledas-immunsystem-beeinflussen-100. html

Stressprävention – nur ein paar Beispiele BEWEGUNG – zu viel sportlicher Ehrgeiz schwächt eher

Stressprävention – nur ein paar Beispiele BEWEGUNG – zu viel sportlicher Ehrgeiz schwächt eher das Immunsystem (erhöhte Cortisolausschüttung etc. ) SCHLAF - Immungedächtnisbildung passiert im Schlaf - antigenpräsentierende Zellen gelangen während der Nacht in die Lymphknoten MEDITATION – ja, aber manchmal muss man tiefer gehen, um unbewusste Prozesse bewusst zu machen MUSTER auflösen – z. B. verbales und nonverbales Kommunikationsverhalten - über mehrere Generationen hinweg ist man in bestimmten Mustern verhangen – man ist geprägt über Modelle BEZIEHUNGEN - je sicherer unsere Beziehungen sind, desto gesünder sind wir KOMMUNIKATION - Beziehungspflege durch eine salutogene Kommunikation Wir wissen: Je empathischer ein Arzt, umso schneller geht eine Infektion zurück

Der 3 -beinige Stuhl nach Herbert Benson Kardiologe der Harvard Medical School der 70

Der 3 -beinige Stuhl nach Herbert Benson Kardiologe der Harvard Medical School der 70 er Jahre er macht den Placeboeffekt als einer der ersten Mediziner nutzbar – macht ihn zum Verbündeten – er ist Begründer Mind Body Medizin Salutogenese

Haltung und Einstellung – Aspekte aus der Glücksforschung Glück oder Glückserwartung ist die wichtigste

Haltung und Einstellung – Aspekte aus der Glücksforschung Glück oder Glückserwartung ist die wichtigste Triebfeder Neuroplastizität Neuroplasitizität ist eine biologische Fähigkeit – das Gehirn passt sich an Vertrauen und Glaube (z. B. der Placeboeffekt) helfen dabei, dass sich das Gehirn seinen Herausforderungen anpasst – es ist nicht zu verwechseln mit „schönreden“ Der Placeboeffekt führt zu einer Erhöhung des Dopaminspiegels und anderer Glückshormone Dopamin macht erwartungsfroh und glücklich und kann dadurch eine Behandlung unterstützen, ist das Hormon der Vorfreude der Placeboeffekt beruht auf einer positiven Erfahrung, und führt damit zu einer positiven Erwartung

Zusammenfassung Damit ich mehr zum Gesundheitspol hinbewegen kann, brauche ich einen ausgewogenes, hohes Kohärenzgefühl

Zusammenfassung Damit ich mehr zum Gesundheitspol hinbewegen kann, brauche ich einen ausgewogenes, hohes Kohärenzgefühl und zwar: das Gefühl zu verstehen, meine Welt zu ordnen, Ressourcen zu haben (innere und äußere), beteiligt zu sein, bzw. Sinn zu erleben – das alles ist maßgeblich für meine Gesundheit bzw. meine Heilung Eine wichtige soziale Ressource sind meine gelingenden Beziehungen – ich kann sie mit einer salutogenen Kommunikation herbeireden - dies hat eine positive Wirkung auf mein Immunsystem indem ich authentisch bin, mein Gegenüber akzeptiere, wertschätze wie sie oder er ist, und versuche diese Person zu verstehen wie sie denkt, wie sie fühlt diese gesundheitsorientierte, salutogene Dynamik MUSS neben der klassischen Medizin einen wesentlichen Platz in der Gesundheitsversorgung einnehmen Selbsthilfe im Sinne von: Salutogen sein zu mir selbst und zu anderen Wir sind, was wir denken: „Ich vertraue auf mich und die anderen, ich kann das schaffen“, diese Einstellungen sind z. B. Zeichen eines hohen Kohärenzgefühls

 Danke für Ihre Aufmerksamkeit und mögen Sie immer und immer wieder im Sinne

Danke für Ihre Aufmerksamkeit und mögen Sie immer und immer wieder im Sinne der Salutogenese Positives erfahren, Positives erwarten und zuversichtlich bleiben gesund

Literatur: Antonovsky A. & Franke, A. (Hg. )(1997): Salutogenese. eine Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen:

Literatur: Antonovsky A. & Franke, A. (Hg. )(1997): Salutogenese. eine Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen: dgvt Verlag Esch, T. (2017): Die Neurobiologie des Glücks. Stuttgart: Thieme Petzold, T (2018): Salutogene Kommunikation. Zentrum für Salutogenese. Gandersheim. Online unter: https: //www. salutogenese-zentrum. de/cms/main/salkom/grundlegendes. html Rogers, C. (2016): Entwicklung der Persönlichkeit. Psychotherapie aus Sicht des Therapeuten. Stuttgart: Klett-Cotta Schubert, C. (2018): Was uns krank macht, was uns heilt. Aufbruch in eine neue Medizin. Munderfing: Fischer & Gann Links: Biologische Krebsabwehr: https: //www. youtube. com/channel/UCPXZp. FLXip. Hiw. Uv. Ht_r. O 4 y. A https: //www. biokrebs. de/

Christian Schubert, Psychoneuroimmunologe/Universität Innsbruck Krebs ist keine ausschließlich biologische Krankheit, sondern ein ganzheitliches Ereignis

Christian Schubert, Psychoneuroimmunologe/Universität Innsbruck Krebs ist keine ausschließlich biologische Krankheit, sondern ein ganzheitliches Ereignis im Körper Chronische Belastungen, vor allem Beziehungsbelastungen steigern das Cortisol, das Adrenalin und das hat negative Auswirkungen auf die Krebszellen Krebs ohne Krankheit – die Zellen sitzen in einem „Tumor-Stroma“, werden von gesundem Gewebe umgeben, ruhen dort und werden durch psychosoziale Belastungen aktiviert zwischen Nervensystem und Immunzelle (Adrenalin und Entzündungszellen) gibt es eine sehr enge Verbindung, Entzündungsproteine werden gebildet (proinflammatorische Proteine) – das alles schützt, wenn plötzlich ein Stressor im Alltag auftaucht der inflammatorische Reflex aktiviert diese Parameter wieder runter (dürfen ja nicht zu extrem und zu lange hoch sein), identifiziert Entzündung, meldet dies dem ZNS zurück – dieser Vorgang schützt uns

Anhang: Gewaltfreie Kommunikation

Anhang: Gewaltfreie Kommunikation