Die SapirWhorf Hypothese und ihre Implikationen fr die

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Die Sapir-Whorf. Hypothese und ihre Implikationen für die Sprachtodforschung.

Die Sapir-Whorf. Hypothese und ihre Implikationen für die Sprachtodforschung.

Edward Sapir. n Amerikanischer Ethnologe & Linguist n Führender Vertreter der strukturellen Linguistik n

Edward Sapir. n Amerikanischer Ethnologe & Linguist n Führender Vertreter der strukturellen Linguistik n Durch den Ethnologen Franz Boas in Kontakt mit den indigenen Stämmen Nordamerikas n Stellte eine Beziehung zwischen Sprache und Anthropologie her

Benjamin Lee Whorf. n Studien zu amerikanischen Eingeborenensprachen, wie z. B. Hopi n Beschäftigte

Benjamin Lee Whorf. n Studien zu amerikanischen Eingeborenensprachen, wie z. B. Hopi n Beschäftigte sich mit Maya Sprachen und aztekischer Grammatik n Studierte Sapirs Werk und entwickelte dessen Hypothese weiter n Posthum veröffentlicht, in den 50 er Jahren Berühmtheit erlangt

Die Anfänge der Sapir-Whorf. Hypothese. n Wilhelm von Humboldts These der „sprachlichen Weltansicht“ n

Die Anfänge der Sapir-Whorf. Hypothese. n Wilhelm von Humboldts These der „sprachlichen Weltansicht“ n Jede Sprache fängt die Welt auf ihre spezifische Weise ein und gibt sie in ihren eigenen Kategorien wieder n Humboldts Nachfolger, der Keltologe Leo Weisgerber, vertrat das Konzept des sprachlichen Weltbildes

Grundgedanken. n Sprache formt das Denken n die Art und Weise, wie ein Mitglied

Grundgedanken. n Sprache formt das Denken n die Art und Weise, wie ein Mitglied einer Sprachgemeinschaft denkt und die Welt wahrnimmt, wird durch Grammatik und Wortschatz der Muttersprache beeinflusst oder gar determiniert n es ist nicht möglich, die Realität objektiv zu beschreiben, da jede Sprechergemeinschaft ihre eigene Vorstellung von der Welt und der Wirklichkeit hat n Impliziert die Unübersetzbarkeit fremdsprachiger Texte!

Vertreter. Franz Boas Untersuchungen der Relation zwischen Grammatik und geographischer Lage. Zieht die Schlussfolgerung,

Vertreter. Franz Boas Untersuchungen der Relation zwischen Grammatik und geographischer Lage. Zieht die Schlussfolgerung, dass Sprache als Reflexion der Kultur zu sehen sei. Jede Sprache sei komplex genug, dem menschlichen Denken gerecht zu werden. Primitive und moderne Kulturen verfügen laut Boas über dasselbe kognitive Potential.

Vertreter. Edward Sapir vertrat die Meinung, dass die menschlichen Denkprozesse durch die Eigenheiten der

Vertreter. Edward Sapir vertrat die Meinung, dass die menschlichen Denkprozesse durch die Eigenheiten der Sprache gesteuert werden. Die jeweilige Muttersprache reflektiere die Realität, wobei keine zwei Sprachen genug Ähnlichkeit besäßen, um dieselbe Realität wiederzuspiegeln. Sapir gilt als Vertreter des linguistischen Determinismus – die Sprache bestimmt das Denken.

Vertreter. Benjamin Whorf sogar die grundlegenden Konzepte der Menschheit wie Raum und Zeit seien

Vertreter. Benjamin Whorf sogar die grundlegenden Konzepte der Menschheit wie Raum und Zeit seien von der Sprache abgeleitet Diese Begriffe sind allerdings als relativ zu verstehen, da sie für jede Sprachgemeinschaft unterschiedliche Implikationen haben. Die Wirklichkeit, wie sie uns erscheint, ist nichts als das Produkt unserer linguistischen Kategorien. Somit wird ein objektives und nicht wahrheitsgetreues Bild der Realität repliziert – was die Kernaussage des linguistischen Relativismus darstellt.

Die Hopi Indianer. ~ 6000 Individuen, die in Pueblo Dörfern im nordöstlichen Arizona leben

Die Hopi Indianer. ~ 6000 Individuen, die in Pueblo Dörfern im nordöstlichen Arizona leben Die Sprache der Hopi ist als Dialekt der utoaztekischen Sprachfamilie definiert; hierbei handelt es sich um eine schriftlose Sprache, deren Strukturen erheblich von denen indoeuropäischer Sprachen abweichen. Whorfs Thesen bezüglich der Zeitauffassung und linguistischer Kategorien der Hopi konnten nicht verifiziert werden.

Implikationen für die Sprachtodforschung. Der Verlust einer Sprache kann für den Sprecher die unterschiedlichsten

Implikationen für die Sprachtodforschung. Der Verlust einer Sprache kann für den Sprecher die unterschiedlichsten Auswirkungen haben; unter anderem verliert er einen Teil seiner kulturellen und geschichtlichen Identität. Auch die der Sprache inhärenten Konzepte und Weltanschauungen gehen verloren, ebenso wie das kulturelle Erbe, das nicht mehr an die nächste Generation weitergegeben werden kann. -> Nicht kodifizierte Sprachen: Erfahrungen, Erkenntnisse, Traditionen, hierarchische Systeme von Wissen, Mythen und sogar Religionen gehen für immer verloren

Implikationen für die Sprachtodforschung. n Bsp. Mathematik: Verschwinden bedrohte Sprachen, verschwinden nicht nur kulturelle

Implikationen für die Sprachtodforschung. n Bsp. Mathematik: Verschwinden bedrohte Sprachen, verschwinden nicht nur kulturelle Konzepte, sondern ebenso Einsichten in die Zählweise der Menschen und die Erkenntnis, wie der angeborene Sinn für Zahlen kulturelle Praktiken definiert. Der Verlust von mathematischen Philosophien und numerischer Kreativität hat wiederum eine kulturelle Verarmung der Völker, die andere Zahlensysteme aufgezwungen bekommen, zur Folge. Denn Nummernsysteme geben auch Auskunft über den menschlichen Verstand und die Art, wie andere Völker mit Problemen umgehen.

Fazit. Sprache ist als Mittel zu verstehen, das Ideen und Gedanken enthält, die auf

Fazit. Sprache ist als Mittel zu verstehen, das Ideen und Gedanken enthält, die auf kein anderes Medium übertragbar sind. Stirbt eine Sprache aus, geht somit auch eine spezifische soziokulturelle Identität und Realität für immer verloren.