Psychische Erkrankung im Beratungskontext Fachgesprch Studieren mit nichtsichtbaren
Psychische Erkrankung im Beratungskontext Fachgespräch Studieren mit nicht-sichtbaren Behinderungen Konstanz 2017 Reinhard Mack PBS
Herausforderungen in der Spätadoleszenz/ Emerging Adulthood Leistungsdruck und Konkurrenz Zeit für Orientierung Hohe Studienanforderungen Lebenserfahrung Berufswahl Unterstützung durch andere Partner / Partnerin Wissen / Kompetenzen / Lerntechniken etc. Neue Freundschaften Vertrauen in eigene Fähigkeiten Örtliche und finanzielle Unabhängigkeit finanzielle Unterstützung Anforderungen Ressourcen Seite 2 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Emerging Adulthood (Arnett) § Studierende als Prototyp der neuen Entwicklungsphase § Späteres Erwachsen-Sein § Weniger konflikthafte Eltern-Kind-Beziehungen § Verlängerte Ausbildungszeiten § Partnerschaften sind weniger festgelegt § Wichtigster Stressor: Zukunftsangst § Verunsicherte Eltern, lange Beelterung der Kinder § Zentrale Entwicklungsziele: Auszug / Partnerschaft / Karriere Von der pathologisch prolongierten Spätadoleszenz zur normativen Phase des Emerging Adulthood Seite 3 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
d ck un u r d s ng Leistu kurrenz Kon Überforderung und Krise, wenn das Gleichgewicht kippt Hohe ungen order f n a n ie Stud l fswah Beru tnerin / Par artner P ften Neue ung ientier rung serfah Leben dere rch an u d g n tützu n/ Unters etenze p m o n/K c. Wisse echniken et t n Ler eiten Fähigk e n e g ei uen in Vertra ützung nterst U e l l e i finanz r Or Zeit fü scha reund F e nziell a n i f d it he un Örtlic bhängigke Una rcen u Resso en ung r e d r Anfo Seite 4 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Ein paar wichtige Unterscheidungen Psychische Erkrankung - - Psychose - Essstörung - Sucht Persönlichkeitsstörung Psychische Störung - - Psychische Belastung Ängste - Depression Psychosomatische Erkrankungen - Identitätsstörungen - Soziale Probleme - Entwicklungskrisen - Krisen in der Partnerschaft - Krankheit / Tod der Eltern - Studienprobleme Seite 5 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit 5
Ein paar wichtige Unterscheidungen: Psychische Erkrankung 5% Psychische Störung 20% Psychische Belastung 40% 0% 10% 20% 30% 40% 60% 50% 60% 70% Quellen: 21. Sozialerhebung, HISBUS-Studie, 12. Studierendensurvey, AOK-Studie Seite 6 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit 6
Studienprobleme Hatten Sie Beratungsbedarf zu folgenden Fragen? Zweifel am Studium 10% Arbeitsorganisation / Zeitmanagement 19% Konzentrationsprobleme 16% Prüfungsangst 12% Lern- und Leistungsprobleme 11% Studienabschlussprobleme 6% 0% 5% Quelle: 21. Sozialerhebung 7 10% 15% 20% Seite 7 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Probleme im persönlichen Umfeld Hatten Sie Beratungsbedarf zu folgenden Fragen? Depressive Verstimmungen 13% Mangelndes Selbstwertgefühl 14% Partnerschaftsprobleme 12% Familiäres Umfeld 11% Kontaktschwierigkeiten 5% Alkohol / Drogen 2% 0% 5% Quelle: 21. Sozialerhebung 8 10% 15% 20% Seite 8 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Psychische Erkrankung § 4%-6% § Dauer: länger als 6 Monate § Psychosen § Schwere Depressionen § Persönlichkeitsstörungen § Essstörungen § Schwere Ängste und Zwänge Seite 9 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Psychische Erkrankung – Folgen für die Betroffenen § Schwere Erschütterung im Leben des Betroffenen § Häufiger Krankheitsausfall, Krankheitssemester, Studienverlängerung § Intelligenz ist nicht grundsätzlich beeinträchtigt, ein Studium grundsätzlich möglich § Studienabbruch aufgrund der Erkrankung bedeutet meist eine starke zusätzliche Kränkung - kann andererseits ein sinnvoller Schritt sein § Nebenwirkungen der Medikamente beeinträchtigen oft das Studium § Scham über bizarre Auftritte nach Psychosen, Manien bei der Rückkehr an die Hochschulen – Scham über Suizidversuch § Das Klinikpersonal hat meist keine Erfahrung mit dem Hochschulwesen Seite 10 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Psychische Erkrankung – Was brauchen sie? § Studierende müssen lernen, eigene Leistungsansprüche kritisch zu hinterfragen, eine realistische Semesterplanung in Angriff zu nehmen, genug Auszeiten zu setzen, den Lernalltag zu strukturieren § Es bedarf der Unterstützung durch Psychiater und Psychotherapeuten § Ein spezieller Dienst an den Hochschulen soll bei der Integration nach Klinikaufenthalt, Entscheidungsfindung und Lernstrukturierung helfen § Spezielle Gruppen für diese Studierenden § Wohin können Studierende nach einem Abbruch? Welche Zukunft haben sie? Wer kann nun helfen? Seite 11 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Forderungen bei psychischer Erkrankung § Teilzeitstudium § Aktuelle Scheine im Krankheitssemester § Mehr Wiederholungs- und Härteanträge § Keine Pflichtanmeldungen und einhergehende Atteste § Modifikation von Anwesenheitspflichten § Möglichkeit von Ersatzleistungen: Hausarbeit statt Referat § Möglichkeit der Exmatrikulation, so kann Hartz IV vorübergehend beantragt werden mit garantiertem Wiedereinstieg Seite 12 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Umgang mit Krisen bei Studierenden § Nehmen Sie sich Zeit für Zuhören und Verstehen § Sprechen Sie direkt an, das und aufgrund welcher Verhaltensweisen Sie sich Sorgen machen § Benennen Sie konkret, was Ihnen aufgefallen ist § Reden Sie in Ich-Form: „Ich mache mir Sorgen um Sie“ § Zeigen Sie Ihr Interesse und Ihre Bereitschaft, bei der Verbesserung der Lebenssituation zu unterstützen, ohne jedoch zur zentralen Vertrauensperson zu werden § Bieten Sie konkrete Möglichkeiten der Unterstützung an, z. B. Sprechstundentermine in kürzeren Abständen Seite 13 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Umgang mit Krisen bei Studierenden § Informieren Sie über professionelle Unterstützung wie die PBS, Sozialberatung, Fachärzte § Vermitteln Sie im Notfall selbst weiter § Lassen Sie sich bei der PBS in konkreten Fällen beraten, wie Sie mit der Situation umgehen können Seite 14 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Seite 15 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit
Seite 16 / Titel_V 01 © 2014 Seezeit 16 Studierende in Krisensituationen
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