Maciej Ptaszyski Pfaffenhass oder Autonomie der Gemeinden Der
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Maciej Ptaszyński „Pfaffenhass“ oder Autonomie der Gemeinden? Der Antiklerikalismus nach der Reformation in Pommern Kirche vor Ort. Pfarreikulturen im vormodernen Europa Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, 2. bis 4. Juli 2015
Fragen Barth, 4. 10. 1614 1. Dominierten die Landesherren und andere Patrone das Vokationsverfahren und schlossen die Gemeinden aus? 2. Waren die Gemeinden an der Pfarrerwahl beteiligt? 3. Waren die Gemeinden mit den Pastoren zufrieden?
Kirchenordnung Bugenhagens (1535) Bischof Superintendenten Gemeinden: Pfarrherrn
Kirchenordnung Runges (1563) Herzog Superintendent, Konsistorium Synoden Gemeinde: Stadtrat, Patron, Pastor
Patronat Herzog/ Stadt 6% Adel 4% Uni 1% Stadt 6% Adel/ Stadt 1% Stadt/Uni 1% Stadt/ Uni 15% Herzog 36% Adel 44% Adel und Adel/ Herzog 49%
Jakob Kruse (Crusius, um 1524? -1597) • Studien: Rostock (1544), Greifswald (1557) • 1556 -1560 Hofprediger in Wolgast • 1563 -1570 Pastor, Professor und Mitglied des Konsistoriums in Greifswald • 1570 -1586 Stadtsuperintendent in Stralsund
Urteile über Pastoren sehr gut; 21, 3 sehr schlecht; 38, 0 gut; 2, 0 befriedigend; 3, 3 schlecht; 35, 3 12 10 8 6 4 2 0 1543 1548 1553 1558 1563 1568 1573 1578 1583 1588 1593 1598 1603 1608 1613 1618 1623 1628 1633
Schluss 1. Die Kirchenordnung und die lutherische Ekklesiologie reflektieren und beeinflussen die gesellschaftliche Realität nur in geringem Masse. 2. Das landesherrliche Kirchenregiment schloss die adligen und andere Patrone nicht aus den Entscheidungsprozessen aus. 3. Die Gemeinden behielten Wege und Möglichkeiten, über die Pfarrbesetzung zu entscheiden. 4. Entgegen dem negativen Bild der lutherschen Pastoren soll hier betont werden, dass die Klagen und Beschwerden aus den Konsistorialakten keine sehr repräsentative Stichprobe darstellen.