Deutsch als plurizentrische Sprache Magdalna Miejkov SjNj Mria

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Deutsch als plurizentrische Sprache Magdaléna Mišejková, Sj-Nj Mária Svitková, Sj-Nj

Deutsch als plurizentrische Sprache Magdaléna Mišejková, Sj-Nj Mária Svitková, Sj-Nj

Das Konzept Deutsch als plurizentrische Sprache Zwei Grundvoraussetzungen: a) Das Vorkommen in mehreren Staaten

Das Konzept Deutsch als plurizentrische Sprache Zwei Grundvoraussetzungen: a) Das Vorkommen in mehreren Staaten b) Der Status der Sprache in diesen Ländern

Für eine plurizentrische Sprache müssen folgende Kriterien erfüllt werden: 1. 2. 3. 4. 5.

Für eine plurizentrische Sprache müssen folgende Kriterien erfüllt werden: 1. 2. 3. 4. 5. 6. In mehreren souveränen Ländern/Staaten vorkommen Eine offizielle Funktion der Sprache muss ein Teil einer Gesamtsprache sein Verfügung über mehrere Standardvarietäten Die jeweilige staatliche Varietät ist die geltende Norm Sprachunterschiede in verschiedenen Lebensverhältnissen 7. Nationale Varietät muss in den Schulen unterrichtet werden

Allgemeine Merkmale plurizentrischer Sprachen und deren Varietäten 1. Verfügung über divergierende standardsprachliche Normen 2.

Allgemeine Merkmale plurizentrischer Sprachen und deren Varietäten 1. Verfügung über divergierende standardsprachliche Normen 2. Größere Gemeinsamkeiten als Unterschiede 3. Unterschiede mehr in der gesprochenen als in der geschriebenen Sprache 4. Linguistische Unterschiede in allen Ebenen der Sprache

Allgemeine Merkmale plurizentrischer Sprachen und deren Varietäten 5. Zwei Ebenen einer Plurizentrizität 6. Asymmetrie

Allgemeine Merkmale plurizentrischer Sprachen und deren Varietäten 5. Zwei Ebenen einer Plurizentrizität 6. Asymmetrie 7. Gute passive Kompetenz 8. Unsicherheit der Sprecher

Deutsch als plurizentrische Sprache • Standarddeutsch ist ein Konstrukt • Es gibt drei deutsche

Deutsch als plurizentrische Sprache • Standarddeutsch ist ein Konstrukt • Es gibt drei deutsche Standardvarietäten: deutschländisches, österreichisches und Schweizer Standarddeutsch (bedeutet nicht Schwyzerdütsch) • Die Varietäten unterscheiden sich durch nationale Varianten (Austriazismen, Helvetismen und Teutonismen)

Deutsch als plurizentrische Sprache • Alle drei Varietäten sind gleichwertig und per definitionem standardsprachlich

Deutsch als plurizentrische Sprache • Alle drei Varietäten sind gleichwertig und per definitionem standardsprachlich (Deutschländisches Deutsch dominant) • Nationale Varietäten finden sich auf allen sprachlichen Ebenen (Aussprache, Lexik, Grammatik…) • Es überwiegen natürlich gemeindeutsche Konstanten

Kriterium der Regionalität und des Vorkommens von Sprachformen in Ländern - drei Vollzentren (Deutschland,

Kriterium der Regionalität und des Vorkommens von Sprachformen in Ländern - drei Vollzentren (Deutschland, Österreich, deutschsprachige Schweiz - vier Halbzentren (Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien, Südtirol)

Merkmale des österreichischen Deutsch • Relativ starker Einfluss der Dialekte • Zahlreiche Entlehnungen aus

Merkmale des österreichischen Deutsch • Relativ starker Einfluss der Dialekte • Zahlreiche Entlehnungen aus den Nachbarländern • Stärkere Verwendung von Fremdwörtern (weniger „Eindeutschungen“) • Zahlreiche Verkleinerungsformen • Einfluss des Amtsdeutsch der Habsburgermonarchie (grammatikalische Besonderheiten)

Merkmale des österreichischen Deutsch • Aussprache auf Basis der bairischen Mundarten • Unterschiede in

Merkmale des österreichischen Deutsch • Aussprache auf Basis der bairischen Mundarten • Unterschiede in der Betonung • Unterschiede bei der Verwendung von Präpositionen und Adverbien • Modalpartikel werden viel weniger verwendet • Plusquamperfekt und Präteritum werden in der mündlichen Sprache praktisch nicht benutzt • Stärkere Verwendung konjunktivischer Formen in manchen Bereichen

Unterschiede zwischen Ödt. und Ddt. • Lexikalische Unterschiede: Stärkere Verwendung von Lehnwörtern (Nachbarsprachen) Häufige

Unterschiede zwischen Ödt. und Ddt. • Lexikalische Unterschiede: Stärkere Verwendung von Lehnwörtern (Nachbarsprachen) Häufige Verwendung der Verkleinerungsform auf – el/-erl Viele Verben auf –ieren (sekkieren, pragmatisieren, eruieren, delogieren…) Unterschiedliche Adverbien (heuer, quasi, ehestens, öfters, untertags, jüngst…)

Unterschiede zwischen Ödt. und Ddt. • Lexikalische Unterschiede/2 Unterschiedliche Adjektive (renitent, konziliant, desolat, eminent…)

Unterschiede zwischen Ödt. und Ddt. • Lexikalische Unterschiede/2 Unterschiedliche Adjektive (renitent, konziliant, desolat, eminent…) Unterschiedliche Kombinationen von Präfixen und Verben (Geld beheben, etwas einbekennen) Unterschiedliche Kombinationen von Präpositionen und Verb (Licht aufdrehen, aufscheinen, Dokument ausfolgen, ausschnaufen, auskommen, auslassen, …)

Unterschiede Ödt. Und Ddt. • Grammatikalische Unterschiede Genusunterschiede bei manchen Substantiven z. B. der

Unterschiede Ödt. Und Ddt. • Grammatikalische Unterschiede Genusunterschiede bei manchen Substantiven z. B. der Gehalt vs. das Gehalt Artikelgebrauch bei Eigennamen (Der Klaus…, der Herr Müller…) Unterschiede bei der Wortverbindung (Fugen-S) z. B. Schweinsbraten vs. Schweinebraten Perfektbildung mit sein bei sitzen, liegen, stehen Das Perfekt als dominante Vergangenheitsform (dafür aber doppeltes Perfekt)

Unterschiede Ödt. und Ddt. • Zahlreiche Unterschiede in der Verwendung von Präpositionen am Land,

Unterschiede Ödt. und Ddt. • Zahlreiche Unterschiede in der Verwendung von Präpositionen am Land, am Tisch statt auf dem Land/Tisch Die Frist beginnt mit 10. Jänner auf der Uni studieren Er geht in die Schule Der Tisch steht beim Fenster etw. um 5 Euro kaufen

Unterschiede Ödt. Und Ddt. • Orthographische Unterschiede Kücken vs. Küken Spaß vs. Spass etw.

Unterschiede Ödt. Und Ddt. • Orthographische Unterschiede Kücken vs. Küken Spaß vs. Spass etw. (be-)nützen vs. etw. (be-)nutzen zweifärbig vs. zweifarbig Plural wird häufiger mit Umlauten gebildet (die Bögen, die Krägen, die Generäle…)

Unterschiede Ödt. und Ddt. Phonetik: • Sprechmelodie: starker Wechsel zw. betont und unbetont; •

Unterschiede Ödt. und Ddt. Phonetik: • Sprechmelodie: starker Wechsel zw. betont und unbetont; • Kaum Unterschied hörbar zw. „b“ & „p“, „d“& „t“ und „g“ & „k“; • „-ig“ wird „ik“ ausgesprochen (richtig, König); • „Ch“ am Satzanfang wird „K“ ausgesprochen (Chirurg, China usw. )

DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!

DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!