Theodor Fontane 18191898 Gliederung 1 1 1 2

Theodor Fontane (18191898) Gliederung 1. 1 1. 2 1. 3 Biografie 1819 -1864 Fontane und Schleswig-Holstein Biografie 1866 -1898 2. 1 2. 2 Bibliografie/Hauptthemen Fontanes Vorstellung Effie Briest 3. 4. Resonanz/Bedeutung damals und heute Einordnung in die Literaturgeschichte

Biografie 1819 -1864 30. 12. 1819 Geburt in Neuruppin 1827 -1832 Kindheit in Swinemünde auf Usedom 1832 Gymnasium Neuruppin_______ 1833 1836 Gewerbeschule in Berlin Apothekarslehre 1836 -1849 1848 Tätigkeit in mehreren Apotheken (Burg, Dresden, Leipzig, Berlin) Teilnahme an Barrikadenkämpfen der Deutschen Revolution 1849 Freier Schriftsteller, politische Korrespondenzen und literarische Veröffentlichungen in „Dresdener Zeitung“

1850 Heirat mit Emilie Rouanet-Kummer_____ 1851 Eröffnet Schülerpension Ab 1852 Mehrere Englandreisen, Korrespondenzen für Preussische Zeitungen 1853 Debüt als Literaturkritiker und -historiker 1855 -1859 F. lebt in London, Presseagent der Preussischen Regierung 1854 -1861 Reiseberichte aus England und Schottland 1860 -1870 Redakteur der konservativen Kreuzzeitung 1864, 66, 70 F. reist zu Kriegsschauplätzen Dänemark/ S. -H. , Österreich und Frankreich, französische Kriegsgefangenschaft

Fontane und Schleswig-Holstein 1864 Zwei Reisen durch Schleswig-Holstein während des Krieges „Hamburg ímmer wieder schön und lockend“ Mit Ostseebahn nach Kiel bewundert „Bild fruchtbarer holsteinischer Landschaft“ Kiel, das noch nicht Flottenstützpunkt war, sei: „alles alt, rumpelig, unbedeutend“ , doch in euphorischer Stimmung nach gewonnener Schlacht F. begutachtet Kriegsschauplätze wie Düppel und das Danewerk, Sammelt Material für sein Kriegsbuch des schleswig-holsteinischen Krieges F. trifft große Literaten wie Theodor Storm, Friederich Hebbel, Mommsen und Klaus Groth Landschaftsberichte; Reisen nach Föhr, Sylt und Norderney Theodor

Biografie 1864 -1898 1874 1875 Ausgedehnte Italienreise mit Gattin Emilie Einmonatige Schweizreise 1881 -1898 1894 Literarisch produktivster Lebensabschnitt Ehrendoktor der Universität Berlin 20. 9. 1898 Tod in Berlin

Bibliografie Fontane hatte seinen künstlerischen Höhepunkt zwischen 1880 -1898 Wichtigste Werke der Gattungen: Lyrik: Neben raren Gedichten und Liedern vor allem Balladen, z. B. „Archibald Douglas“ (1842), „John Maynard“(1864) oder „Die Brück`am Tay“(1879) Romane: Begründer des Gesellschaftsromans, 15 Werke, u. a. - „Cécilie“(1886/87) - „Irrungen, Wirrungen“(1888) - „Frau Jenny Treibel“ (1893) - „Effie Briest“ (1895) - „Der Stechlin“ (1897/99) Historische Werke und Reiseberichte: - „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (vier Bände, 1862 -1882) - viele Zeitungsartikel - Reiseberichte England, Schottland, Schleswig-Holstein - Kriegsberichte von 1864, 66, 70 Essays und Rezensionen, Erinnerungen und Briefe: + Kenner des Literaturbetriebs + Aufsätze, Theaterkritiken + Autobiografien „Meine Kinderjahre 1893 Mehr als 10. 000 Briefe „Von Zwanzig bis Dreißig“ 1898

Themen und Schwerpunkte „Bürgerlicher Realismus“ – Verarbeitet Veränderungen des 19. Jhds. Misslingen menschlicher Beziehung aufgrund gesellschaftlicher Zwänge Darstellung preussischer Originale, die Freiheit, Loyalität, Natürlichkeit und Disziplin verkörpern Moralische Kleinkariertheit, Karrierismus und Großmannssucht in Preussen Vorher: + Vormärz: Radikale Kritik Preussens, Konzept eines geeinten, demokratischen Deutschlands ( Herwegh – Verein) + Klassik: Liebesgedichte

Resonanz/Bedeutung Damals: Heute: - zunächst unbedeutend, erst ab 1882 breite Anerkennung und Bekanntheit - Großer Durchbruch mit Effie Briest in 1895, internationaler Erfolg - Endlich finanzielle Unabhängigkeit - International bedeutender deutscher Autor Einordnung in Literaturgeschichte Begründer des deutschen Gesellschaftsromans Dokumentar des bürgerlichen Lebens im 19. Jhd. Wichtiger Vertreter des Bürgerlichen Realismus Klassischer Weltliterat

Effie Briest o o o Typisches Werk Fontanes, Musterbeispiel des „Bürgerlichen Realismus“ Beruht auf wahren Begebenheiten Thematisiert: - Schwächen der adligen preussischen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jhds. - Kritik an Ehrenkult und Duellpraxis - Opferrolle der Frau - Verbiegung des Menschen zur Standeskreatur Drama nur durch Preussisches Korsett entstanden: Ohne Druck der Mutter wäre Eheschließung nicht geschehen, Mutter wollte jedoch gute Partie für Effie und Wiedergutmachung für Jugendfreund Instetten wäre bereit gewesen, Effie zu vergeben; Öffentlichkeit war jedoch informiert Instetten besteht auf Duell und Scheidung Effie hatte als geschiedene Frau keine Chance, sich eigene Existenz aufzubauen

Effie Briest - Form und Sprache Form: - Konzentration auf innere Handlung (Moderner Roman) - Ein Handlungsstrang - Allwissender Erzähler, auch personale Sicht vers. Charaktere Sprache: - Nüchtern und sachlich - Sprache charakterisiert Personen - Humor dient der Verklärung der unerträglichen Realität Kapitel 2, S. 17: - Zeigt Druck der Mutter auf Effie - Verdeutlicht Unreife Effies