Regionalkonomie Hochschule Neubrandenburg WS 20162017 Dr Rainer Land
Regionalökonomie Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land Thünen-Institut Bollewick Folien, Unterlagen, Materialien auf www. rla-texte. de/Lehre Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar Nr. 2, Folie 1
Cluster • Räumliche Struktur von Wirtschaft • Sich reproduzierende regionale Einheiten: Zusammenhang von Unternehmen, Haushalte, Kommunen (Staats, Verwaltung) • Regionale Cluster: durch Tagespendeln bestimmbarer • In Ballungsgebieten gehen Cluster ineinander über • Wirtschaftscluster: Zusammenwirken von Wirtschaftseinheiten. Beispiel: integrierte Agrarcluster, Autohersteller und Zulieferindustrie. Aber heute: Räumliche Trennung möglich. • Entbettete Wirtschaftseinheiten ohne oder mit eingeengtem regionalen Bezug. Beispiel: Medizintechnik Teterow, Windpark Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 2
Prinzip regionaler Cluster 200 900 1200 Verflechtung Unternehmen und Haushalte 950 Unternehmen überregional 1000 AK 50 100 Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Haushalte 2000 + X 500 Unternehmen lokal 1000 AK 450 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie - Cluster Grenze - lokale, - überregionale Unternehmen - Haushalte - Import PM - Arbeit-Lohn - Export: Waren-Geld - Kauf überreg. Konsumg. - Kauf lokale Konsumgüter - PK Import für lokal - lokale DL an überreg. Untern. - lokale Waren und DLeistung. - Arbeit-Geld für lokale Untern. Seminar 2, Folie 3
Ausgeglichener Cluster • Input/Output ausgeglichen: • Waren Output nur überregional: 1200, Geld Input 1200 • Waren Input: 1200, Geld Output: 1200 – 900 Konsum Haushalte, 200 PM überreg. , 100 PM lokal • überregionale Wirtschaft – 200 PM überregional, 900 KM Haushalte • lokale Wirtschaft: Waren Output 500 + 50, – Einnahmen: 550 (500 + 50) – Ausgaben: 550 (450 Lohn, 100 PM) • Haushalte: – Einnahmen: 1400 (950 + 450) – Ausgaben: 1400 (900 + 500) Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 4
Bedingungen wenn ausgeglichen: • Es werden wertmäßig so viele Waren und DL exportiert wie importiert • Die Größe der lokalen Wirtschaft entspricht dem Konsumanteil lokaler Güter • Der Transferinput entspricht dem Transferoutput • Tourismus wie Export Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 5
autarker Cluster alle Produkte werden innerhalb des Clusters erzeugt und verbraucht. Unternehmen lokal 1000 AK Austausch zwischen den Unternehmen Produktionsmittel- Geld Unternehmen lokal 1000 AK Haushalte 2000 + X Unternehmen lokal 1000 AK Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Austausch zwischen Unternehmen und Haushalten: Arbeit-Geld-Konsumgüter Summe aller Transaktionen = Null Seminar 2, Folie 6
Autarke Cluster Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 • kein Input, kein Output, alles wird selbst produziert. • fast autark: nur Überschüsse werden ausgetauscht • Nur wenige Produkte werden ex- und importiert • Austausch ist nicht existenziell notwendig • existierte in frühen Produktionsweisen • heute irrelevant. • Autarkie gibt es bezogen auf bestimmte Produktarten (z. B. Energie) Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 7
nicht autarke Cluster • Waren Input, Geldabfluss • Warenoutput, Geldeinnahmen • ausgeglichen oder nicht? , Differenz? • Arbeitskräftezufluss, Abfluss (Pendeln, nah, weit) Saldo • Transferzuflüsse • Transferabflüsse, Saldo Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 8
Metropolregion • Agglomeration: Ballungsraum, Stadtregion: Konzentration von Siedlungen und Unternehmen • Metropolregion: der mit einer Metropole verwobene Umlandraum (einschl. ländlicher Räume und Siedlungen) Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 • sehr große Einheit • viele Verkehrsverbindungen, Pendeln möglich • viele Unternehmen, viele Produkte und Dienstleistungen • Verwaltung, Kultur konzentriert • besondere Merkmale jeder Metropole. Hamburg, Berlin, München, Stuttgart, Ruhrgebiet • in der Regel wirtschaftlich eher ausgeglichen (Input = Output) • Problem: Speckgürtel und Zentrum: Verteilung der Steuern, Einkommen, Verzerrung Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 9
Rohstoffcluster • Export eines (weniger) Rohstoffe • Import fast aller PM und KM • kurze Wertschöpfungsketten • lokale Ökonomie von lokalen Konsum abhängig • Tourismuscluster • ähnlich, aber: lokale Ökonomie größer, ist Teil des Exports Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 10
Verarbeitungscluster Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 lange Wertschöpfungskette mit oder ohne Rohstoffe diversifizierte Produktpalette lange Wertschöpfungsketten trotzdem Import fast aller PM und KM • lokale Ökonomie von lokalen Konsum abhängig • • • Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 11
Tourismuscluster Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 • Export von Leistungen, aber Käufer kommen in die Region • lokale Wirtschaft wird teilweise zur regionalen oder nationalen Exportwirtschaft • spezielle Branchen: • Natur, Kultur • Saisonale Probleme Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 12
Cluster mit Import -defizit 500 50 900 430 Unternehmen überregional 400 AK 20 Transfer: 520 z. B. 150 Rentensaldo 70 Pendler 150 ALG I+II 150 Gehälter d. Staats und Zuwendungen an Kommune 500 450 sfe an Tr Unternehmen lokal 1000 AK 0 52 70 Haushalte 2000 + X davon 800 nur Transfer Export: 500 Import: 1020 Defizit: 520 r Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 13
Transfercluster Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Renten Sozialeinkommen Haushaltstransfers 40% Arbeitslos 20% Rentner 10% lokale Verwaltung das sind verschiedene Transfereinkommen • 30% lokale Wirtschaft (wird bezahlt aus Einkommen der anderen drei Gruppen) • • Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 14
Merkmale zur Charakterisierung von Clustern • • Bevölkerung, Alterszusammensetzung – SV-Beschäftigte, Einkommensniveau, Differenzierung. Beschäftigte im Staatsdienst – Rentner, Erwerbsunfähige, Sozialhilfe – Arbeitslose ALG I, II, – Pender, Einpendler, Auspendler, Saldo Ressourcen – Rohstoffe, Boden, Energie, etc. – Landschaft, Tourismus Unternehmen – Industrie, Landwirtschaft. Dienstleistungen? Wertschöpfungsniveau. – Wertschöpfungsketten bzw. -netze? Zusammenhang Unternehmen Region? Entbettete Wirtschaftsstruktur? – Lokale Ökonomie Verwaltung – Verwaltungssitz? Überregionale Leistungen? Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 15
Charakterisierung von Clustern: Ergebnis • • • Rolle der Transfers, Saldo schätzen – Renten – Sozialleistungen – ALG I und II – Verwaltung Produziert der Cluster mehr oder weniger als er verbraucht? Wirkung von Pendlern per Saldo? Werden Ressourcen ausgeschöpft? • Vorbereiten: gibt es Dynamik? (Veränderung, Innovationen, Wachstum) • Hochschule Neubrandenburg WS 2016/2017 Dr. Rainer Land: Regionalökonomie Seminar 2, Folie 16
Unternehmen lokal 1000 AK Haushalte 2000 + X Unternehmen lokal 1000 AK
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