Ziele der Wassergewhnung Agenda Physikalische Eigenschaften des Wassers

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Ziele der Wassergewöhnung

Ziele der Wassergewöhnung

Agenda • Physikalische Eigenschaften des Wassers • Kindliche Reflexe im Wasser • Ziele der

Agenda • Physikalische Eigenschaften des Wassers • Kindliche Reflexe im Wasser • Ziele der Wassergewöhnung 2 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Physikalische Eigenschaften 3 Auftrieb Hydrostatischer Druck Wasserwiderstand Wärmeregulation © Schwimmverband NRW : : Ziele

Physikalische Eigenschaften 3 Auftrieb Hydrostatischer Druck Wasserwiderstand Wärmeregulation © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Statischer Auftrieb • Auftriebskraft wirkt von unten auf den Volumenmittelpunkt (VMP) • Schwerkraft wirkt

Statischer Auftrieb • Auftriebskraft wirkt von unten auf den Volumenmittelpunkt (VMP) • Schwerkraft wirkt entgegengesetzt am Körperschwerpunkt (KSP) → Männer: KSP liegt fusswärts vom VMP → Beine sinken ab → Frauen: KSP liegt kopfwärts vom VMPs → Wasserlage kann einfacher stabilisieren • Die Auftriebskraft entspricht der Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit. Ein Körper schwimmt, wenn seine Masse geringer ist, als die des von ihm verdrängten Wassers. (Archimedisches Prinzip) 4 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Dynamischer Auftrieb • Wirkt auf den sich vorwärts bewegenden Körper • Bedingt durch den

Dynamischer Auftrieb • Wirkt auf den sich vorwärts bewegenden Körper • Bedingt durch den Aufschlag des Wassers an der Berührungsfläche mit dem Körper ⇒ Je höher die Schwimmgeschwindigkeit, desto größer dynamische Auftrieb ⇒ Körper wird durch die Kraftwirkung des dynamischen Auftriebs angehoben 5 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Auswirkungen - Auftrieb • Fast vollständige Entlastung des Bewegungsapparates • Gefühl der Schwerelosigkeit •

Auswirkungen - Auftrieb • Fast vollständige Entlastung des Bewegungsapparates • Gefühl der Schwerelosigkeit • Lockerung & Entspannung der Muskulatur • Reduzierung der Verletzungsgefahr • Dämpfung der Abwärtsbewegung • Schneller Gleichgewichtsverlust bei Unerfahrenen 6 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Hydrostatischer Druck • Wasserdruck ist deutlich höher als der Luftdruck und nimmt in der

Hydrostatischer Druck • Wasserdruck ist deutlich höher als der Luftdruck und nimmt in der Tiefe zu • Wasserdruck wirkt von allen Seiten auf die mit Luft gefüllten Hohlräume des Körpers (Lunge, Innenohr und Nasen-Rachen-Raum) und den Blutkreislauf • Druck in Hohlräumen passt sich dem Wasserdruck an (außer Mittelohr) 7 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Auswirkungen - Hydrostatischer Druck • Wirkt auf das Lymphsystem, der Venenrückfluss wird unterstützt •

Auswirkungen - Hydrostatischer Druck • Wirkt auf das Lymphsystem, der Venenrückfluss wird unterstützt • Druck im Brustbereich verstärkt die Einatmung und erleichtert die Ausatmung • Tauchreflex → Senkung der Herzfrequenz um 10 -20 Schläge pro Minute • Beklemmungsgefühl / Angst • Atemprobleme • Gauer-Henry-Reflex 8 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Wasserwiderstand • Wasser hat eine sehr viel höhere Dichte als Luft • Je schneller

Wasserwiderstand • Wasser hat eine sehr viel höhere Dichte als Luft • Je schneller die Bewegung, desto größer der Reibungswiderstand • Ab einer bestimmten Geschwindigkeit entstehen Verwirbelungen, die einen Sog entgegen der Bewegungsrichtung produzieren • Bremst die Fortbewegung, aber ist die Voraussetzung für die Erzeugung von Antriebskräfte (dyn. Auftrieb) 9 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Auswirkungen - Wasserwiderstand • Lässt sich leicht und stufenlos dosieren • Schult die Wahrnehmung

Auswirkungen - Wasserwiderstand • Lässt sich leicht und stufenlos dosieren • Schult die Wahrnehmung • Geringes Verletzungsrisiko durch die Bremswirkung • Straffung des Bindegewebes • Kräftigung der gesamten Muskulatur • Steigerung der Herz-Kreislauf-Aktivität • Verbesserung der Ausdauer 10 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Wärmeregulation • Jeder Stoff ist bestrebt mit seiner Umgebung in ein Temperaturgleichgewicht zu gelangen

Wärmeregulation • Jeder Stoff ist bestrebt mit seiner Umgebung in ein Temperaturgleichgewicht zu gelangen und gibt Wärme ab bzw. nimmt diese auf • Da die Wärmeleitfähigkeit von Wasser ca. 30 mal höher ist als von Luft, erfolgt die Wärmeabgabe 3 -4 mal schneller • Wärmeabgabe ist abhängig von: • Wassertemperatur • Dauer des Wasseraufenthaltes • Dicke des Unterhautfettgewebes • Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpermasse • Bewegungsintensität bzw. Pausenlänge • Kreislauffunktion 11 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Auswirkungen - Wärmeregulation • Im warmen Wasser: • Verbesserte Elastizität der Muskeln • Anregung

Auswirkungen - Wärmeregulation • Im warmen Wasser: • Verbesserte Elastizität der Muskeln • Anregung der Enzymaktivität und Immunreaktion • Steigerung der Pulsfrequenz • Im kalten Wasser: • Kältezittern, Gänsehaut • Bedürfnis nach Bewegung steigt • Durch vermehrte Muskelaktivität verschiebt sich das Blutvolumen in die Muskulatur • Steigerung des Stoffwechsels im Fettgewebe 12 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Kindliche Reflexe im Wasser 13 Gauer. Henry. Reflex Atemschutz -reflex & Atemreiz Lidschlussreflex Kopfstellreflex

Kindliche Reflexe im Wasser 13 Gauer. Henry. Reflex Atemschutz -reflex & Atemreiz Lidschlussreflex Kopfstellreflex © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Gauer-Henry-Reflex Ich muss mal! • Durch den erhöhten Druck wird vermehrt Blut in den

Gauer-Henry-Reflex Ich muss mal! • Durch den erhöhten Druck wird vermehrt Blut in den größten Hohlraum (Brustkorb) verschoben • Dehnungsrezeptoren im rechten Vorhof registrieren dies • „Sagen“ dem Körper, dass zu viel Flüssigkeit im Organismus existiert • Die Hirnanhangdrüse drosselt die Produktion des Anti. Diuretischen-Hormons ⇒ Die Nieren werden zu einer vermehrten Harnbildung angeregt ⇒ Vermehrte Harnausschüttung zur Volumenregulierung 14 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Atemschutzreflex • Jeden Säugling schützt bis zum etwa sechsten Lebensmonat der Atemschutzreflex beim Untertauchen.

Atemschutzreflex • Jeden Säugling schützt bis zum etwa sechsten Lebensmonat der Atemschutzreflex beim Untertauchen. • Rezeptoren auf der Haut (Gesicht) geben dem Gehirn die Information, dass sich die Atemwege unter Wasser befinden. Quelle: Thomas Röher / http: //view. stern. de • Die Stimmbänder verschließen sich und das Einatmen von Wasser und damit die Beschädigung der Lunge wird verhindert. • Nach dem sechsten Lebensmonat verschwindet dieser Reflex langsam. 15 © Schwimmverband NRW : Ziele der Wassergewöhnung

Atemreiz • An Land atmet jeder automatisch, ohne sich besonders darauf zu konzentrieren •

Atemreiz • An Land atmet jeder automatisch, ohne sich besonders darauf zu konzentrieren • Beim Tauchen im Wasser ist es nötig, einzuatmen und danach die Luft anzuhalten • Atemreiz • Verlangen des Körpers nach Sauerstoff • Ausgelöst durch KohlenstoffdioxidÜberkonzentration und Sauerstoffmangel ⇒ Der Mensch kann beim Untertauchen willentlich die Luft (bis zu einem gewissen Grad → Atemreiz) anhalten ⇒ Das willentliche Luftanhalten muss antrainiert werden 16 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Lidschlussreflex • Schutzreflex des Auges • Reaktion auf • Fremdkörper • Nähe • Geschwindigkeit

Lidschlussreflex • Schutzreflex des Auges • Reaktion auf • Fremdkörper • Nähe • Geschwindigkeit • Schutz vor • Fremdkörper • Austrocknung • Schädigung des Augapfels Quelle: http: //www. ampuria. de/wordpress/? p=3147 ⇒ Muss langsam durch gezieltes Öffnen der Augen unter Wasser abgebaut werden, damit die Orientierung unter Wasser möglich wird 17 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Kopfstellreflex • Im Gegensatz zum Tier, welches beim Schwimmen die an Land übliche Kopfstellung

Kopfstellreflex • Im Gegensatz zum Tier, welches beim Schwimmen die an Land übliche Kopfstellung (horizontal) beibehält, muss der Mensch die gewohnte Vertikalachse verlassen und zusätzlich den Kopf aufs Wasser legen • Umstellung löst beim Anfänger den Kopfstellreflex aus (Kopf wird in den Nacken genommen) • Reflex soll beim Hinfallen den Kopf durch Heben vor Verletzungen schützen ⇒ Sehr hinderlich für eine optimale Wasserlage ⇒ Hohe Bedeutung der Kopfsteuerung bei Bewegungen im Wasser 18 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung 19 Wasserbewältigung © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung Antrieb mit

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung 19 Wasserbewältigung © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung Antrieb mit Armen & Beinen

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung Wasserbewältigung Antrieb mit Armen & Beinen • Die Vielzahl der Reize die

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung Wasserbewältigung Antrieb mit Armen & Beinen • Die Vielzahl der Reize die im Wasser wirken, erschweren das Lernen, d. h. „Der Mensch muss sich erst an die Reize gewöhnen. “ ⇒ Wassergewöhnung nimmt eine Schlüsselrolle in der Schwimmausbildung ein!!! 20 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung Wasserbewältigung Antrieb mit Armen & Beinen • Erst wenn er an die

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung Wasserbewältigung Antrieb mit Armen & Beinen • Erst wenn er an die besonderen Umweltbedingungen gewöhnt ist, kann er die Besonderheiten bewältigen. 21 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung Wasserbewältigung Antrieb mit Armen & Beinen • Hat der Mensch sich an

Gesamtzielsetzung Wassergewöhnung Wasserbewältigung Antrieb mit Armen & Beinen • Hat der Mensch sich an die Besonderheiten gewöhnt und ist in der Lage diese zu bewältigen, so ist er fähig, eine zweckmäßige Technik zu erlernen. 22 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Wassergewöhnung • Spritz- und Ausatmungsspiele zur Überwindung von Schluck- und Lidschutzreflex • Eintauchen des

Wassergewöhnung • Spritz- und Ausatmungsspiele zur Überwindung von Schluck- und Lidschutzreflex • Eintauchen des Gesichts • Erste Wassererfahrungen beim Waschen und Duschen sammeln zur Überwindung des Lidschutzreflexes Wassergewöhnung • Variieren des Standgleichgewichts • Kopfstellreflex • Kopfsteuerung 23 • Gewöhnung an Nässe und Kälte • Erfühlen von Wasserdruck • Erkennen und Überwinden des Wasserwiderstandes © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung • Anpassung der Bewegungen Gehen, Laufen, Hüpfen ins Wasser • Bewegen am Ort / frei im Wasser • Fortbewegen am Beckenrand • Fortbewegen frei im Wasser • Koordination der Bewegungen • Spielen mit verschiedenen Materialien zum Bekanntmachen und Erproben • Angstabbau

Soziale Lernziele • Miteinander spielen • Kooperation fördern • Verbesserung der Kommunikation • Integration

Soziale Lernziele • Miteinander spielen • Kooperation fördern • Verbesserung der Kommunikation • Integration von Außenseitern und Randgruppen Quelle: Stephanie Hofschlaeger / Pixelio • Rücksichtnahme auf andere Gruppenmitglieder • Friedliche, konstruktive Konfliktbewältigung • Erfahren positiver Gruppenerlebnisse am und im Wasser 24 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung

Emotional-affektive Lernziele • Spaß und Freude • Reduzierung von Angst • Selbstständigkeit • Selbstvertrauen

Emotional-affektive Lernziele • Spaß und Freude • Reduzierung von Angst • Selbstständigkeit • Selbstvertrauen • Erfolgserlebnisse • Entspannung und Wohlbefinden • Körperbewusstsein und Körpergefühl • Leistungsfähigkeit und Belastungsgrenze 25 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung Quelle: Klaus Steves / Pixelio

Kognitive Lernziele • Wasser und seine Eigenschaften kennen lernen • Schwimmbad und Badevorschriften kennen

Kognitive Lernziele • Wasser und seine Eigenschaften kennen lernen • Schwimmbad und Badevorschriften kennen lernen • Erfassen und Einhalten von Spielregeln • Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit • Wahrnehmung und Reaktion • Kreativität und Spielfähigkeit Quelle: Stephanie Hofschlaeger / Pixelio 26 © Schwimmverband NRW : : Ziele der Wassergewöhnung