WS 2015 16 Ulrich Hohenester 9 Vorlesung Drehimpuls

  • Slides: 23
Download presentation
WS 2015 / 16 – Ulrich Hohenester 9. Vorlesung Drehimpuls, Bohrsches Atommodell Wasserstoffatom

WS 2015 / 16 – Ulrich Hohenester 9. Vorlesung Drehimpuls, Bohrsches Atommodell Wasserstoffatom

Noethersches Theorem Ansuchen 1915: Eure Exzellenz bittet die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der philosophischen Fakultät der

Noethersches Theorem Ansuchen 1915: Eure Exzellenz bittet die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der philosophischen Fakultät der Göttinger Universität ehrerbietigst, ihr im Falle des Habilitationsgesuches von Fräulein Dr. Emmy Noether (für Mathematik) Dispens von dem Erlaß des 29. Mai 1908 gewähren zu wollen, nach welchem die Habilitation von Frauen unzulässig ist. Antwort des Ministers 1917: Die Zulassung von Frauen zur Habilitation als Privatdozent begegnet in akademischen Kreisen nach wie vor erheblichen Bedenken. Da die Frage nur grundsätzlich entschieden werden kann, vermag ich auch die Zulassung von Ausnahmen nicht zu genehmigen, selbst wenn im Einzelfall dadurch Emmy Noether (1882 unvermeidbar – 1935) gewisse Härten sind. Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie eines physikalischen Systems gehört eine Erhaltungsgröße und umgekehrt.

Noethersches Theorem Für reibungsfreie Systeme gilt: § Kein Zeitpunkt ausgezeichnet § Kein Ort ausgezeichnet

Noethersches Theorem Für reibungsfreie Systeme gilt: § Kein Zeitpunkt ausgezeichnet § Kein Ort ausgezeichnet § Keine Richtung ausgezeichnet – Energieerhaltung – Impulserhaltung – Drehimpulserhaltung Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie eines physikalischen Systems gehört eine Erhaltungsgröße und umgekehrt.

Keplerproblem Bei der Lösung des Keplerproblems (Planetenbahnen) können die Erhaltungsgrößen ausgenutzt werden § Impulserhaltung,

Keplerproblem Bei der Lösung des Keplerproblems (Planetenbahnen) können die Erhaltungsgrößen ausgenutzt werden § Impulserhaltung, Aufspaltung Schwerpunkts- und Relativbewegung § Drehimpulserhaltung, 2. Keplersches Gesetz (Fahrstrahl überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen)

Schrödingergleichung des Wasserstoffatoms Zeitunabhängige Schrödingergleichung (Relativbewegung) Zusätzlich: Schwerpunktsbwegung entspricht „freiem Teilchen“

Schrödingergleichung des Wasserstoffatoms Zeitunabhängige Schrödingergleichung (Relativbewegung) Zusätzlich: Schwerpunktsbwegung entspricht „freiem Teilchen“

Drehimpulsbewegung Die Behandlung des Drehimpulses in der Quantenmechanik ist komplizierter als in der klassischen

Drehimpulsbewegung Die Behandlung des Drehimpulses in der Quantenmechanik ist komplizierter als in der klassischen Mechanik 2 d – Winkelanteil der Wellenfunktion entspricht freiem Teilchen, das sich entlang eines Kreises bewegt (Quantisierungsbedingung) Drehimpulsoperator Lz in 2 d Eigenzustände von Lz in 2 d

Bohrsches Atommodell Das Bohrsche Atommodell liefert die richtigen Eigenenergien des Wasserstoffatoms (Lösungen der Schrödingergleichung

Bohrsches Atommodell Das Bohrsche Atommodell liefert die richtigen Eigenenergien des Wasserstoffatoms (Lösungen der Schrödingergleichung sind komplizierter, s. u. ) Quantisierungsbedingung für Drehimpuls Stabile Bahn … Anziehungskraft = Zentrifugalkraft Grundzustand : Bohrscher Radius und Rydbergenergie

Bohrsches Atommodell Die Energien für stabile Elektronenbahnen ergeben sich im Bohrschen Atommodell zu (E

Bohrsches Atommodell Die Energien für stabile Elektronenbahnen ergeben sich im Bohrschen Atommodell zu (E 0 ist Rydbergenergie)

Lösung der Schrödingergleichung Im Gegensatz zur klassischen Physik, sind in der Quantenmechanik nicht alle

Lösung der Schrödingergleichung Im Gegensatz zur klassischen Physik, sind in der Quantenmechanik nicht alle drei Komponenten des Drehimpulses erhalten Heuristisches Argument : Wären Lx, Ly und Lz des Drehimpulses bestimmt, so wäre die Bewegungsebene des Elektrons eindeutig bestimmt. Das wäre im Widerspruch zur Heisenbergschen Unschärferelation. In der Quantenmechanik sind nur der Betrag L des Drehimpulses sowie Lz erhalten

Drehimpuls (Quantenmechanik) Betrag des Drehimpulses Projektion des Drehimpulses Es gilt stets |Lz| < L,

Drehimpuls (Quantenmechanik) Betrag des Drehimpulses Projektion des Drehimpulses Es gilt stets |Lz| < L, somit ist die Bewegungsebene des Elektrons nicht genau bestimmt

Drehimpulszustände Die Drehimpulsquantenzahl l bestimmt die Zahl der Knoten der Wellenfunktion in Winkelrichtung, ml

Drehimpulszustände Die Drehimpulsquantenzahl l bestimmt die Zahl der Knoten der Wellenfunktion in Winkelrichtung, ml bestimmt die Zahl der Knoten in Azimuthalrichtung

Drehimpulszustände l=0, keine Knoten („s-Zustand“) l=1, ein Knoten in x-, y- oder z-Richtung („p-Zustände“)

Drehimpulszustände l=0, keine Knoten („s-Zustand“) l=1, ein Knoten in x-, y- oder z-Richtung („p-Zustände“)

Drehimpulszustände l=2, zwei Knoten („d-Zustände“)

Drehimpulszustände l=2, zwei Knoten („d-Zustände“)

Drehimpulszustände

Drehimpulszustände

Wasserstofforbitale Die Lösungen der zeitunabhängigen Schrödingergleichung für das Wasserstoffatom sind durch 3 Quantenzahlen charakterisiert

Wasserstofforbitale Die Lösungen der zeitunabhängigen Schrödingergleichung für das Wasserstoffatom sind durch 3 Quantenzahlen charakterisiert Die Energie der Zustände wird ausschließlich durch die Hauptquantenzahl n bestimmt (E 0 ist Rydbergkonstante) Gleiches Ergebnis wie Bohrsches Atommodell (Glück) Bezeichnung für unterschiedliche Schalen K (n=1), L (n=2), M (n=3), …

Wasserstofforbitale

Wasserstofforbitale

Wasserstoffatom (Spektroskopie) Bei optischen Übergängen muß die Energie erhalten bleiben Spektroskopie erlaubt genaue Bestimmung

Wasserstoffatom (Spektroskopie) Bei optischen Übergängen muß die Energie erhalten bleiben Spektroskopie erlaubt genaue Bestimmung der Übergangsenergien

Übergänge zwischen verschiedenen Schalen

Übergänge zwischen verschiedenen Schalen

Pauliprinzip Zusätzlich zu den Quantenzahlen n, l, m besitzt das Elektron auch einen Spin,

Pauliprinzip Zusätzlich zu den Quantenzahlen n, l, m besitzt das Elektron auch einen Spin, in einem Atom mit mehreren Elektronen kann jeder Zustand nur mit einem Elektron besetzt werden Elektronen müssen sich in einer der Quantenzahlen n, l, m ( + Spin ) unterscheiden. Wolfgang Pauli (1900 – 1958)

Aufbauprinzip der Materie Die atomaren Schalen werden sukzessive mit Elektronen gefüllt (pro Zustand jeweils

Aufbauprinzip der Materie Die atomaren Schalen werden sukzessive mit Elektronen gefüllt (pro Zustand jeweils nur ein Elektron, Pauliprinzip) Innerhalb einer Schale haben alle Elektronen dieselbe Energie. Aufgrund der Elektron-Wechselwirkung erfolgt das Auffüllen der Zustände anhand der sogenannten Hundschen Regeln (siehe Atom-, Molekül- & Festkörperphysik) § Minimierung des Bahndrehimpulses § Maximierung des Spins

Aufbauprinzip der Materie

Aufbauprinzip der Materie