Workshop Didaktisches Design Stefanie Panke Institut fr Wissensmedien
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Workshop Didaktisches Design Stefanie Panke Institut für Wissensmedien Koordinationsstelle E-Learning Universität Trier 21. 9. 2007
Informationsportal e-teaching. org http: //www. e-teaching. org 2
Portal e-teaching. org • Explorations- und Informationsraum • Inhaltsbereich: Technische, didaktische & organisatorische Informationen • Community-Bereich: Social Bookmarking, Netzwerkinstrumente, Foren • Podcasting, Online-Events, Experteninterviews • Notizblog & RSS-Feed • Newsletter 3
Didaktisches Design Entwicklung von Lernumgebungen von der Konzeption bis zur Evaluation (Ballstaedt, 1997) Medien für verschiedene Lehr-Lernsituationen auswählen, kombinieren, einsetzen und bewerten Fokus des Workshops: Qualitätssicherung und Kommunikation in der Konzeptionsphase Integration niedrigschwelliger Werkzeuge aus dem Kontext von Web 2. 0 4
Didaktisches Modell Individuelle Faktoren Inhalte a 2+b 2= c 2 Materialien & Medien Lehr-/Lerntheorie Institutioneller Rahmen Methoden 5
Ablaufplan Medieninhalte planen: Konzeption und Präsentation 10: 00 – 12: 15 Uhr 10: 00 bis 10: 45 Begrüßung & Einführung 10: 45 bis 11: 45 Übung: Die Personas-Methode 11: 45 bis 12: 15 Präsentation & Diskussion Medieninhalte umsetzen: Niedrigschwellige Werkzeuge 13: 00 – 15: 00 Uhr 13: 00 bis 13: 45 Einführung 13: 45 bis 14: 30 Ausprobieren von Web 2. 0 -Tools 14: 30 bis 15: 00 Abschluss (Persönliches Fazit, nächste Schritte) 6
Medieninhalte planen Konzeption und Präsentation
Spannungsverhältnis Funktionale & thematische Breite Gewährleistung von Usability & Sociability 8
Iteratives Qualitätsengineering Materialanalyse Literatursichtung Vergleichsangebote Storyboards Befragung Personas Nutzerinterview Gaiser et. al. , 2007 Fragebogen Gruppendiskussion Expertenbefragung Beobachtung Usability-Test Lautes Denken Eye Tracking Logfile-Analyse 9
Konzeptionelles Design • Einsatz verschiedener Methoden, Werkzeuge & Artefakte, zum Beispiel: • Mindmaps • Prototypen • Farbfächer • Skizzen • Personas 10
[Storyboard : Titel] [Bild einfügen] Schritt 1 Ausgangslage / Alltagssituation, [Bild einfügen] Schritt 2 Problem, das der Nutzer mit der Anwendung löst. [Bild einfügen] Schritt 3 Kontakt der Anwender zum Produkt
[Storyboard : Titel] [Bild einfügen] Schritt 4 Was ist die erste Aktion in der Umgebung? [Bild einfügen] Schritt 5 Wie sind die Folgeaktionen? [Bild einfügen] Schritt 6 „Happy End“! Wie hat der Anwender sein Problem gelöst?
[Prototyp] Hier kann die Beschreibung des Prototypen stehen. Funktionalität und Design können erläutert werden. [Bild einfügen] Besondere Details werden in Ausschnitten dargestellt.
[Seitenbereiche] 2007 e-teaching. org z. B. Logo, Kopfzeile, Inhaltsbereich, Navigationsbereich, News-Bereich, Fußzeile
[Prototyp Layout] [Bild einfügen] 2007 e-teaching. org Spezifische Merkmale können mit Hilfe von Zahlen markiert werden.
[Benutzerbeschreibung] Die Benutzer sind. . . q Zwischen 30 und 50 Jahre alt q in der Forschung tätig q verheiratet [Porträts der Benutzer einfügen / Gruppenbild]
[Persona 1: Name] Einleitungstext kann hier stehen. q Alter q Beruf q Interessen Besonderheiten / Bezug zum Produkt 2007 e-teaching. org [Bild einfügen]
[Begründung des Designs] Überzeugende Strategien q Grund 1 q Grund 2 q Grund 3 q Grund 4 q Grund 5 q Unterpunkt 1 q Unterpunkt 2 q Unterpunkt 3 q Grund 6
[Schwächen im Design] [Schwachstellen im Design kurz darstellen] q Grund 1 q Grund 2 q Grund 3 q Grund 4 q Grund 5 q Unterpunkt 1 q Unterpunkt 2 q Unterpunkt 3 q Grund 6
[Erweiterungsmöglichkeiten] q Andere Gestaltungsfaktoren q Punkt 1 q Punkt 2 q Punkt 3 q Weiter Eigenschaften und Interaktionen q Punkt 1 q Punkt 2 q Punkt 3
Personas Beispiele 21
Prototyp Beispiel Lehrszenarien Vorlesung Seminar Übung/Tutorium Praktikum Projektarbeit Betreuung Didaktisches Design Mediennutzung/technik Referenzbeispiele Materialien News und Trends Meine Hochschule Text Vorlesung Eine typische Form institutionalisierter Lehre ist die Vorlesung. Im Vordergrund steht die Vermittlung von Grundlagen und Faktenwissen. Der Dozent - als Experte in seinem Gegenstandsbereich stellt den Studierenden „state of the art“ vor, der als Wissenskanon von den Absolventen erwartet wird. Im Verlauf des Vortrags werden meist Tafelbilder entwickelt oder Folien und Overheadprojektoren verwendet. Die Anreicherung der klassischen Vorlesung durch multimediale Elemente kann unterschiedlich motiviert sein. . Inhalte Skript WBT Vom Tafelbild zu Powerpoint Teleteaching/ Aufzeichnung Semesterapparat Kommunikation Sprechstunde Diskussionsforum Organisation Ankündigung Begleitübung Semesterplan Teilnehmerliste 22
Mindmap Beispiel Didaktische Reduktion Inhaltsbereich festlegen Ordnungsmodelle finden 23
Alltägliche Ordnungsmodelle Chronologisch Räumlich Relevanz/ Popularität Thematisch / Hierarchisch Alphabetisch Chaotisch 24
Storyboards – Beispiel 1 a 25
Storyboards– Beispiel 1 b 26
Prototyp – Beispiel 27
Formalisierung: Ablaufdiagramme 28
Personas Ansatz als Design-Instrument • Personas= fiktionale, datenbasierte Nutzerbiografien • Archetypisch: Fassen unterschiedliche Nutzergruppen zusammen • Narrativer Design-Ansatz: Fokus sind Ziele der Nutzer– nicht des Designteams! • Unterstützung der Projektkommunikation in interdisziplinären Teams 29
Personas-Methode Datensammlung: Zielgruppeninterviews Dokumentenanalyse, z. B. von Feedback E-Mails Quantitative Daten, z. B. Logfile. Analysen, Online-Umfragen Design Prozess: Muster erkennen Interessante Details notieren, Personas kreieren & diskutieren 30
Fallbeispiel: Gestaltungsaufgabe Community kooperieren vernetzen positionieren einsteigen 31
Heterogene Zielgruppe Professorinnen & Professoren Wissenschaftlicher Mittelbau Lehrbeauftragte Beraterinnen & Berater Unterschiedliche Interessen, Aufgaben, Fachrichtungen und Kenntnisstände. 32
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Feedback Mail von Philipp 35
Feedback Mail von Tanja 36
Aufgabenstellung • Aufteilung in Arbeitsgruppen • Kreation mehrerer Personas • Ableitung von Designentscheidungen, Funktionalitäten • Präsentation 37
Medieninhalte einsetzen Niedrigschwellige Werkzeuge
Web 2. 0 Historie 2004: Erste Web 2. 0 Konferenz 2005: Ausdruck wird in Artikel von O´Reilly aufgegriffen Bildungsblogger Stephen Downes adaptiert den Begriff zu „E-Learning 2. 0“ Ac HY htu 2006: Zweite Web 2. 0 Konferenz PE ng Web 2. 0. in aller Munde und in allen Medien ! teilweise astronomische Börsengewinne 39
„A tale of two Tims“ „Piece of jargon, nobody even knows what it means!“ „It's much more than just the latest technology buzzword!“ 40
Web 2. 0 • Kein klar definierter Begriff • Neue Nutzungsformen statt technischer Innovation • Web 1. 0 = Dokumenten-Universum, Informationssuche • Web 2. 0 = Kooperationsplattform, Wissensmanagement • Verwandte Begriffe: Semantic Web & Social Software 41
Trend I: Offenheit und Einfachheit Umgebungen werden nicht ins Detail geplant, sondern durch die Nutzer geprägt. Monolithische Infrastrukturen sind handhabbare Bausteine gewichen. 42
Trend II: User Generated Content Von „Ich bin drin!“ zu „Wir sind das Netz!“ Statt Recherchieren und Sammeln Kommentieren und Weitergeben „The Web is evolving to become more like an area for social and idea networking. “ (D’Souza, 2006) 43
Informelles Lernen • Ungeplant, nicht betreut, unsystematisch und unkontrolliert • Ergibt sich aus konkreten Arbeits- und Handlungserfordernissen oder persönlichem Interesse • Kein institutionell organisierter Rahmen und klar definierte Rollenverteilung • Keine Zertifizierung u. ä. Overwien, 2003, 2004 44
Communties of Practice (Co. P) Praxisbezogene Arbeitsgemeinschaft Informelles Netzwerk Ähnliche Aufgaben & Probleme Gemeinsames Interesse an Lösungen Selbstorganisation Austausch & Unterstützung 45
Web 2. 0 Prinzipien • • • Dynamische Entwicklung: „perpetual beta“ „The long tail“: neue Vermarktungsstrategien Dezentralisierung: Mash-Ups, P 2 P, APIs Folksonomie: Tagging statt Taxonomie Daten statt Funktionen, „Rich User Experience“ statt Technikzentrierung • „Radical Trust“: Social Software, Partizipation • Konstanter Remix – „some rights reserved“ • Desktop im Netz 46
Status quo an Hochschulen • Viele Einzelkämpfer und Enthusiasten befassen sich mit Web 2. 0; institutionelle Strategien sind dagegen noch rar. • Überzogene Erwartungen sind fehl am Platz: „Web 2. 0 is just one part of the higher Education ecosystem“ (Franklin & Harmelen, 2007). Franklin & Harmelen (2007). Web 2. 0 for Content for Learning and Teaching in Higher Education. JISC-Studie, Großbritannien 47
Systematisierung (Franklin & Harmelen, 2007) • • • Weblogs Wikis Social Bookmarking Social Networking & Social Presence Collaborative Editing Syndification & Notification (RSS, Mash-Ups) Franklin & Harmelen (2007). Web 2. 0 for Content for Learning and Teaching in Higher Education. JISC-Studie, Großbritannien 48
Mash Ups: Google. Maps API Daten aus verschiedenen Anwendungen werden zusammengeführt. http: //www. maps. google. com 49
Kollaborative Intelligenz: Amazon Social Navigation: Ein Dienst wird umso besser, je mehr Leute ihn nutzen. http: //www. amazon. de 50
User-generated Content: You-Tube Das Netz wird zum privaten Datenspeicher. Grenzen zwischen Privat & Öffentlich verschwinden. http: //www. youtube. com 51
Vernetzung gestalten: last. fm Profile dienen nicht nur zur Adaption, sondern werden selbst zum Inhalt. http: //www. lastfm. com 52
Soziales Kapital: XING Aktivitäten, Beziehungen und Netzwerke werden transparent. http: //www. openbc. com 53
Pull statt Push: Blogs & RSS Nachrichten Informationen werden per RSS sozial vermittelt und abonnieren individuell zusammengestellt. z. B. http: //www. e-teaching. org/news/notizblog/ 54
Weblogs in der Lehre Veranstaltungshomepage Distribution von Materialien Ankündigungen per RSS-Feed Diskussionen (Frage-Antwort, Prüfungsfragen) Feedback zu Übungen Informelle Kommunikation Schreibprojekte E-Portfolio/ Lerntagebuch Dokumentation von Einzel- und Gruppenarbeiten Rechercheaufgaben, z. B. Webquests Vorstellungsrunde, „Eisbrecher“ 55
Podcasting Zunehmende Verbreitung in der Hochschullehre Beispiele – Podcast-Portal der ETH Zürich – Beiträge zu „Podcasting im Bildungskontext“, Medienpädagogik Uni Augsburg – Portal Podcampus, Multimedia Kontor Hamburg http: //www. e-teaching. org/didaktik/gestaltung/ton/podcast/index_html 56
Typische Probleme • • • Betreuungsaufwand Dissamination Motivation Medienkompetenz Weblog Struktur unklar / unübersichtlich Kommentare verschwinden in chronologischer Strukturierung • Sind Kommentare / Postings von Kommilitonen „richtig“? 57
Social Tagging: Del. icio. us Konzentration auf die Kernfunktion, Integration in andere Kontexte http: //www. delicious. com 58
Tagging Definition • Breites Verständnis: Alle Arten von Metadaten • Collaborative Tagging / Social Tagging = Gemeinschaftliches Indexieren aus einem freien Schlagwortkatalog • Öffentliche Tags, Aufbau von Folksonomies • Kritik: “mob indexing” (Morville, 2006) Morville, P. (2006). Ambient Findability: what we find changes who we become. Cambridge: O'Reilly. 59
Entwicklung (nach Steels, 2006) • „Tagging sites began to appear in 2004“ • „Collaborative tagging literally exploded in 2005, and is rapidly becoming a standard feature of websites. “ Social Bookmarking Steels, L. (2006). Collaborative tagging as distributed cognition, Pragmatics & Cognition. (14/ 2), pp. 287 -292 60
Folksonomies • Definition: „A folk taxonomy of important and emerging concepts within the user group“ (Marlow et al. , 2006). • Aufwand der Metadatenerstellung verteilt sich auf mehrere Nutzer • Lösung für das „Vocabulary Problem“ (Furnas, et al. , 1987; Marlow et al. 2006) • Kollektive Intelligenz („Weisheit der Massen“) und explizite soziale Interaktionen Marlow, C. ; Naaman, M. , Boyd, D. & Davis, M. (2006). HT 06, tagging paper, taxonomy, Flickr, academic article, to read, Hypertext 06 Proeedings. 61
Social Tagging & Communities • Online-Communities: Beteiligung als soziales Dilemma, Personen können profitieren, ohne eigenes Wissen bereitzustellen. Notwendigkeit von Anreizstrukturen • Social Tagging als Sonderfall – Grenzen zwischen persönlichem Archiv und Community verwischen: „blurring between single user application and shared public space“(Lee, 2006) • „Rather than operate under a collective goal, these systems seem to appeal at a more personal level of motivation“ (Lee, 2006) Lee, K. J. (2006). What goes around comes around: an analysis of del. icio. us 62 as social space. CSCW '06. ACM Press, New York, NY, 191 -194.
Legen Sie gemeinsam mit anderen Mitgliedern Guided Tours an.
Guided Tours sind kommentierte Linklisten mit Quellen aus e-teaching. org und dem WWW.
Social Learning: Wikiversity „Without trust, a wiki is just another content management system“ (Ward Cunningham, Wiki. Sym 2006) http: //de. wikiversity. org/ 65
Wiki • Vor über 10 Jahren wurde das erste Wiki entwickelt („Portland Pattern Repository“) • Prominentestes Beispiel: Wikipedia • Neue Initiative: Wikiversity • Wiki-Index listet 3000 Themenwikis (dt. knapp 400) • Erfolgsfaktor: „Radical Trust“ • Besonderheit: Verknüpfung von Diskurs und Inhalt http: //wikiindex. org/ 66
The Wiki Way: Eigenschaften • Offenheit, Durchlässigkeit, Dynamik • Inkrementelle Umgebung: Links ins „Leere“ schaffen neue Seiten • Co-Evolution von Strukturen statt redaktioneller Planung • Robustheit statt Präzision: Redakteur, Herausgeber, Organisator = eine Rolle • Kollaborativer, nicht-hierarchischer „Mem-Raum“ • Inhaltsorientierung statt Technikzentrierung • Transparenz: Aktivität & Diskussion sind sichtbar dokumentiert 67
Wozu Wikis? „A wiki works best where you're trying to answer a question that you can't easily pose, where there's not a natural structure that's known in advance to what you need to know. “ (Cunningham, 2003) Einsatzfelder: » Diskursive Inhalte statt Faktenwissen » Dokumentation von Projekten » Kollaboratives Wissensmanagement http: //www. artima. com/intv/wiki. html 68
Fazit • Flache Hierarchien, kooperativer Führungs- bzw. Lehrstil • Social Software als Spiegel der etablierten Kommunikationskultur • Transparenz vs. Monitoring • Peer-to-Peer Betreuung • Spannungsverhältnis formaler Kontext, informelle Praxis: rechtliche Probleme! • Vorrangigkeit selbst definierter Inhalte • Abstimmung auf Prüfungsleistung 69
Arbeitsauftrag • • • Szenario 1: Semesterapparat in bibsonomy Szenario 2: Fachbegriff erklären in kyte. TV Szenario 3: Skript in Wikiversity erstellen Szenario 4: Foliensatz in Slidestar anbieten Szenario 5: Lehrblog in twoday. net Bilden Sie - je nach Interesse – Arbeitsgruppen und realisieren / reflektieren Sie eines der Szenarien! 70
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