Workshop 3 Integration und Freizeit Ablauf 1 Vorstellung
Workshop 3: Integration und Freizeit Ablauf: 1. Vorstellung der Teilnehmer 2. Input (Josefine Paul) 3. Input (Daniel Huhn) 4. Arbeitsphase Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
Deutschland ist Vereinsland! • Die ausgeprägten Sportvereinsstrukturen in Deutschland sind nahezu einzigartig in der Welt • Vielen Menschen mit Migrationsgeschichte ist diese Tradition fremd (geblieben) • Gleichzeitig sind den Vereinen Menschen mit Migrationsgeschichte oft fremd • Wichtige Funktionen werden meist nicht nur von Männern ausgeübt, sondern sind zumeist auch kaum zugänglich für „ethnisch fremde“
Was kann der Sport leisten? • Vereine sind wichtige soziale Akteure: Sie leisten Jugendarbeit, Gesundheitsförderung und Sozialisationsaufgaben – Teil eines Netzwerks in Stadt(teil) • Sport kann Menschen in die Vereinsstruktur und „Wahlgemeinschaft“ integrieren und darüber einen Beitrag zur generellen Integration in die Gesellschaft leisten • Sportvereine können einen Einstieg in bürgerschaftliches Engagement bieten, zunächst im Verein, aber auch darüber hinaus im Stadtteil usw. • Speziell bei Mädchen und Frauen kann Verbesserung motorischer Fähigkeiten zu einem verbesserten Selbstkonzept (Körpergefühl, Selbstbewusstsein) und zu einer Art Empowerment führen
Was muss der Sport tun? • Echte Teilhabe bedeutet Öffnung der Vereinsstrukturen für Menschen mit Migrationsgeschichte (auch dort, wo Verantwortung getragen wird) • Abbau von interkulturellen Barrieren: auch Vereine und Verbände müssen sich auf Vielfalt einlassen (interkulturelle Kompetenzen nutzen) – auch aus Eigennutz (demographischer Wandel, steigende Zahl Menschen mit Migrationsgeschichte) • Verbände müssen Strukturen prüfen: Hindert beispielsweise die Kleiderordnung vor allem Mädchen und Frauen am Mitmachen? • Sind die Angebote bekannt und niedrigschwellig genug?
Und jetzt alle zusammen! • Sport bietet Chancen, die weit über den Verein hinaus wirken können: Soziale Netzwerke, soziale Kompetenzen, gesellschaftliche Teilhabe und Anerkennung • Übungsleiter. Innen, Betreuer. Innen oder Vorstände mit Migrationshintergrund können als Multiplikator. Innen und Bindeglied zwischen Sportverein, „Migrant. Innen-Community“ und darüber hinaus wirken • Öffnung der Vereine trägt zu gegenseitigem Verständnis bei – Integration ist auch im Sport keine Einbahnstraße!
Integration und Sport Türkisch geprägte Fußballvereine im Fokus Berichte aus einem Forschungsprojekt an der WWU Münster Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
Relevanz • Circa 500 ethnische Sportvereine existieren in Deutschland, die allermeisten haben türkische Wurzeln. • Immer stärker wird in der Öffentlichkeit auf die Brisanz hingewiesen, die mutmaßlich von den türkischen Fußballmannschaften ausgeht, zumal die eigenethnischen Vereine in den letzten 20 Jahren enorme Mitgliederzuwächse zu verzeichnen haben. • Forschungsfrage: Welche Ursachen und Motive führen zur Vereinsgründung? Welche Strukturen, Angebote und Ziele prägen die Vereinsarbeit? Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
Vereinsgründung – Ursachen und Motive > Ursachen • Diskriminierungserfahrungen • Autonomie- und Pluralismuserfahrung • Nachahmungseffekt > Motive • Sportliches Motiv (Chance zum Fußballspielen) • Soziales Motiv (Jugendarbeit) • Mobilisierungsmotiv (Bindung an politische und religiöse Überzeugungen) • Kulturerhaltendes Motiv (religiöse Praxis konfliktfrei leben können) • Vertrautheitsmotiv (Fußballspielen im Kreise der Vertrauten) Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
Vereinsarbeit Herausforderung: > Diskriminierungserfahrung (strukturell: Platzvergabe und Trainingszeiten) > Stadt/Kommune > Professionalität (bürokratische „Überforderung“, Missmanagement) > Verband > Engagementdefizit (kaum „Kultur“ des Ehrenamts) > Eltern, Ehemalige > ausgeprägte Rivalitäten > Konkurrenzvereine Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
Vereinsstruktur > Schritt zum ganzheitlichen (Sport)Verein > Jugendabteilung zunehmend ausgeprägt (inkl. Mädchenfußball) > Professionalisierung oder Auflösung > Angebote gehen zunehmend über den sportlichen Bereich hinaus (Nachhilfe etc. ) > Rekrutierung/Mobilisierung > Stadtteilbezogene Mobilisierung vs. identitätsbezogene Mobilisierung > multi-ethnische Vereine (Migranten, muslimische Kultur) > Mobilisierung deutscher Spieler meist über den Trainer Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
Weitere Infos Buchpublikation: Ab Mitte April 2011 erhältlich Forschungsblog: www. imabseits. org Kontakt: info@imabseits. org Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
Diskussionsanregung > Chancen und Grenzen des Fußballs bei der Integration > Kooperationspotentiale > Welche Akteure? > Welche Kooperationsinteressen? > Welche Kooperationshindernisse? > Ideen zur Einbindung des Sports in ein lokales Integrationskonzept Fachtagung: Alle in einem Boot : Integration gemeinsam gestalten – 9. April 2009
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