WOLF BLEIBT WOLF VERANTWORTUNG FR MENSCH TIER UND
WOLF BLEIBT WOLF VERANTWORTUNG FÜR MENSCH, TIER UND NATUR Veranstaltung Referent Ort, Datum
Gliederung • Situation in den Ländern (Wolf und Schäden) • Managementpläne und ihre Defizite • Möglichkeiten – Heute und in Zukunft
Bestandssituation in Deutschland 30 Quelle: www. dbb-wolf. de
Einstufung der Bundesländer Kategorie 1: In diese Bundesländer wandern Einzeltiere ein, es erfolgt noch keine Reproduktion und keine dauerhafte Etablierung. Kategorie 2: In diese Bundesländer ist der Wolf eingewandert, eine Reproduktion ist nachgewiesen. Der sich langsam aufbauende Bestand beginnt einen Beitrag zum günstigen Erhaltungszustand der baltisch-osteuropäischen Wolfspopulation zu leisten. Der Nachwuchs erschließt sich durch Abwanderung neue Lebensräume in benachbarten Bundesländern. Kategorie 3: In diesen Bundesländern hat sich der Wolfsbestand etabliert und es kommt annähernd flächendeckend zur Reproduktion. Der ermittelbare Wolfsbestand trägt zweifelsfrei zum günstigen Erhaltungszustand der baltisch-osteuropäischen Wolfspopulation bei. Durch Wanderbewegungen von Tieren findet ein regelmäßiger genetischer Austausch zwischen benachbarten Bundesländern statt.
Einstufung der Bundesländer
Wolfspopulationen in Europa
Bestandssituation in Europa Der „günstige Erhaltungszustand“ ist gegeben Es muss zweifelsfrei festgehalten werden, dass der günstige Erhaltungszustand der baltisch-osteuropäischen Wolfspopulation, zu der nationale Wolfsbestand in Deutschland gehört, mit deutlich über 8. 000 Individuen bereits heute erreicht ist. Erste Verpaarungen mit der abruzzo-alpinen Population sind in Süddeutschland belegt, so dass auch hier ein genetischer Austausch zu erwarten ist. Der Wolf ist in Europa laut IUCN nicht als gefährdet gelistet (Boitani et al. 2018). Auf Grund seiner weiträumigen Verdrängung und Ausrottung wurde er 1992 in der FFH-Richtlinie als streng geschützte und prioritäre Art eingestuft. Dies geschah, als sich der Bestand auf einem Tiefpunkt befand und die Vorkommen über lange Zeit isoliert waren. (Herzog 2017)
Wölfe und die Folgen
Wolfsmanagement in Deutschland Fast alle Bundesländer haben Managementpläne. Sie konzentrieren sich derzeit nur auf das Monitoring (Ausbreitung und Zunahme der Wolfsbestände). Es fehlen Handlungsoptionen zur Begrenzung der Population bei Erreichen des günstigen Erhaltungszustands (z. B. Schutzjagd).
Was ist Wildtiermanagement? „Unter Wildtiermanagement versteht man die Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung vordefinierter Zielvorstellungen für eine Wildtierart, die sich auf die Populationsgröße, -dichte oder Verbreitung beziehen können. “ (Caughley & Sinclair 1998)
Was ist Management? Ablauf eines Managementprozesses (nach Strauß, 2017)
Möglichkeiten des Eingriffs
Entnahme vs. Schutzjagd
Schutzjagd – auf Deutschland übertragen!
Wildökologische Raumplanung etablieren! A) Wolfsschutzareale: große zusammenhängende Landschaftskomplexe (z. B. Waldgebiete, TÜPs, Bergbaufolgelandschaften oder Schutzgebiete mit einer geringeren menschlichen Besiedlung und keiner intensiven Weidetierhaltung). B) Wolfsmanagementareale: künftig der deutlich größte Anteil möglicher Wolfslebensräume. Hier können Wolfsbestände grundsätzlich toleriert werden. Sie müssen jedoch mit dem Instrument der Schutzjagd - unter Festlegung der im jeweiligen Bundesland geltenden Akzeptanzgrenze - in ihrem Bestand gemanagt werden. C) Wolfsausschlussareale: Landschaftsbestandteile, in denen Wölfe, insbes. aus Gründen der Gefahrenabwehr, nicht toleriert werden können (z. B. alle urbanen Bereiche und Siedlungsbereiche im ländlichen Raum). Auch Gebiete intensiver Weidetierhaltung oder Landschaftsbestandteile, in denen eine Koexistenz zwischen Wölfen und extensiver Weidewirtschaft nicht möglich ist (z. B. Deiche, Almen).
Aufklärung statt Verklärung
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Praxisorientiertes Wolfsmanagement in Deutschland! www. wolfbleibtwolf. de
- Slides: 17