Wieso ist die vollstndige Konkurrenz die ideale Marktform

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Wieso ist die vollständige Konkurrenz die ideale Marktform? è Paretooptimalität Maximierung der Produzenten- und

Wieso ist die vollständige Konkurrenz die ideale Marktform? è Paretooptimalität Maximierung der Produzenten- und Konsumentenrenten è Im Marktgleichgewicht gilt: Preis = Grenznutzen = Grenzkosten è Das freie und eigennützige Verhalten der Konsumenten und Unternehmen steuert die Wirtschaft. è Dank dieser dezentralen Organisation passt sich die Wirtschaft flexibel an neue Ereignisse, Produkte und Technologien an. 2

Marktversagen = sozial unerwünschtes oder ökonomisch ineffizientes Marktergebnis l l Nicht-ökonomische Sicht è „ungerechte“

Marktversagen = sozial unerwünschtes oder ökonomisch ineffizientes Marktergebnis l l Nicht-ökonomische Sicht è „ungerechte“ Verteilung è illegaler Handel mit verbotenen Gütern è ethische Bedenken è. . . Ökonomische Sicht è Monopole & Oligopole è externe Effekte è öffentliche Güter è Informationsprobleme è. . . 3

Monopol l Ein Monopol ist einziger Anbieter eines Gutes. è l l Es verfügt

Monopol l Ein Monopol ist einziger Anbieter eines Gutes. è l l Es verfügt also über Marktmacht und kann den Preis festlegen. Beispiele: è SBB (Zugfahrten Schweiz) è Microsoft (Office Software) è Ferrero (Nutella) è Pfizer (Viagra) Kartell = Gruppe von Anbietern, die versucht wie ein Monopol zu handeln. 4

Wie Monopole entstehen l l l Kostenstruktur è hohe Fixkosten è Skalenerträge und andere

Wie Monopole entstehen l l l Kostenstruktur è hohe Fixkosten è Skalenerträge und andere Grössenvorteile Netzwerkeffekte è Je mehr Leute das Gut haben oder kennen, umso nützlicher ist es. (Office Software, e. Bay) Alleinige Kontrolle über Produktionsfaktoren è Ressourcen (Mineralwasserquelle, Diamantenminen) è persönliche Fähigkeiten (Schauspieler, Musiker, Sportler) Patente è geistiges Eigentum (Medikamente, Musik) Staatliche und private Lizenzen è Telecom, TV, Taxis è Berufsverbände (Ärzte, Juristen) 5

Beispiel: Zu welchem Preis soll Microsoft die Office Software verkaufen? Wenn Microsoft den Preis

Beispiel: Zu welchem Preis soll Microsoft die Office Software verkaufen? Wenn Microsoft den Preis festlegt, legt es gleichzeitig den Umsatz fest. Preis Bei einer Preissenkung è steigt der Ertrag, weil die Menge steigt è sinkt der Ertrag, weil die gesamte Produktion zum niedrigeren Preis verkauft werden muss. Marktnachfrage = Nachfrage des Monopols Office Software (pro Monat) 6

Grenzertrag = Steigerung des Gesamtertrags durch eine zusätzlich verkaufte Einheit Menge Preis 0 1

Grenzertrag = Steigerung des Gesamtertrags durch eine zusätzlich verkaufte Einheit Menge Preis 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 50 47 43 40 37 34 30 27 24 20 17 14 10 7 4 1 Ertrag 0 47 86 120 147 168 181 188 189 183 170 151 125 92 53 8 Grenzertrag 47 39 34 27 20 14 7 1 -6 -13 -19 -26 -33 -39 -46 Grenzertrag = Preis D Ertrag D Menge 50 40 30 20 Nachfrage Grenzertrag 10 0 0 5 10 15 Office Software (pro Monat, in 1000) 20 7

Gewinnmaximierung Gewinn ist maximal, wenn Grenzertrag = Grenzkosten Ertragsseite: Bei vollkommener Konkurrenz gilt Marktpreis

Gewinnmaximierung Gewinn ist maximal, wenn Grenzertrag = Grenzkosten Ertragsseite: Bei vollkommener Konkurrenz gilt Marktpreis = Grenzertrag Kostenseite: wie bei vollkommener Konkurrenz Wie bei vollkommener Konkurrenz gilt: Solange die letzte Einheit den Gesamtertrag um mehr als ihre Kosten erhöht, lohnt es sich, sie zu produzieren. 8

Grenzertrag im vollkommenen Wettbewerb Durchschnittskosten Preis Kosten Grenzkosten 800 Grenzertag = Ertrag einer zusätzlichen

Grenzertrag im vollkommenen Wettbewerb Durchschnittskosten Preis Kosten Grenzkosten 800 Grenzertag = Ertrag einer zusätzlichen t Weizen = Preis 600 500 Marktpreis = 500 400 200 0 0 5 10 13 15 20 Weizen (t) 9

Gewinnmaximierung eines Monopolisten Grenzertrag = Grenzkosten Preis 50 . . . und zu diesem

Gewinnmaximierung eines Monopolisten Grenzertrag = Grenzkosten Preis 50 . . . und zu diesem Preis wird verkauft. Grenzkosten 40 35 30 Hier sind die Grenzkosten gleich dem Grenzertrag. 20 Nachfrage Grenzertrag 10 Deshalb wird diese Menge angeboten. . . 0 0 4. 75 10 15 Office Software (pro Monat, in 1000) 20 10

Gewinnmaximierung des Monopols: Formelle Herleitung Gewinn = Preis mal Menge - Gesamtkosten max. G(x)

Gewinnmaximierung des Monopols: Formelle Herleitung Gewinn = Preis mal Menge - Gesamtkosten max. G(x) = Pxx - K(x) x d. G(x) d. Pxx d. K(x) ____ = ____ - ____ = 0 dx dx dx Px = a + bx d. Pxx d. K(x) ____ = ____ dx dx Grenzertrag = Grenzkosten Pxx = (a+bx) x = ax + bx 2 d. Pxx ____ = a + 2 bx dx Bei linearen Nachfragekurven hat die Grenzertragskurve die doppelte Steigung der Nachfragekurve. 11

Wohlfahrtsanalyse des Monopols Preis Konsumentenrente 50 Grenzkosten 40 35 30 Monopolgewinn „normaler“ Gewinn 20

Wohlfahrtsanalyse des Monopols Preis Konsumentenrente 50 Grenzkosten 40 35 30 Monopolgewinn „normaler“ Gewinn 20 Nachfrage Grenzertrag 10 0 0 4. 75 10 15 Office Software (pro Monat, in 1000) 20 12

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ? Wohlfahrtsverlust gegenüber vollkommener Konkurrenz Preis Konsumentenrente Preis bei

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ? Wohlfahrtsverlust gegenüber vollkommener Konkurrenz Preis Konsumentenrente Preis bei vollkommener Konkurrenz Monopolgewinn „normaler“ Gewinn Menge bei vollkommener Konkurrenz 50 Grenzkosten 40 35 30 20 Nachfrage Grenzertrag 10 0 0 4. 75 10 15 Office Software (pro Monat, in 1000) 20 13

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ? Preis 50 Grenzkosten 40 Preis für Konsumenten steigt

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ? Preis 50 Grenzkosten 40 Preis für Konsumenten steigt 35 30 Produktion und Konsum sinken 20 Nachfrage Grenzertrag 10 0 0 4. 75 10 15 Office Software (pro Monat, in 1000) 20 14

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ? . . . und wird umverteilt. Der Kuchen

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ? . . . und wird umverteilt. Der Kuchen wird kleiner. . . 15

Natürliche Monopole Wenn die Grenzkosten die Nachfragekurve unter der Durchschnittskostenkurve schneiden, kann ein Monopol

Natürliche Monopole Wenn die Grenzkosten die Nachfragekurve unter der Durchschnittskostenkurve schneiden, kann ein Monopol gerechtfertigt sein. Preis è Bei hohen Fixkosten und niedrigen Grenzkosten (Telefon-, Wasser- und Stromnetze). Verlust Hier würde kein Unternehmen anbieten. Grenzkosten Durchschnittskosten Nachfrage Menge 16

Natürliche Monopole Preis Das Monopol würde diese Menge anbieten Grenzkosten Gewinn Durchschnittskosten Nachfrage Grenzertrag

Natürliche Monopole Preis Das Monopol würde diese Menge anbieten Grenzkosten Gewinn Durchschnittskosten Nachfrage Grenzertrag Menge 17

Natürliche Monopole Preis Hier werden die Kosten durch den Ertrag gerade gedeckt. Grenzkosten Eine

Natürliche Monopole Preis Hier werden die Kosten durch den Ertrag gerade gedeckt. Grenzkosten Eine Regulierungsbehörde würde dem Monopol diesen Preis aufzwingen. Durchschnittskosten Nachfrage Grenzertrag Menge 18

Natürliche Monopole Preis 50 Gewinn Monopol 40 Monopol-Preis 30 Preis der Regulierungsbehörde 20 Verlust

Natürliche Monopole Preis 50 Gewinn Monopol 40 Monopol-Preis 30 Preis der Regulierungsbehörde 20 Verlust bei P = GRK sinkende Durchschnittskosten 10 Grenzertrag konstante Grenzkosten Nachfrage 0 0 5 10 15 Mio. Telefongespräche / Monat 20 19

Marktformen oft zwischen den Extremen “vollständige Konkurrenz” und “Monopol”. l l Die Unternehmen konkurrieren

Marktformen oft zwischen den Extremen “vollständige Konkurrenz” und “Monopol”. l l Die Unternehmen konkurrieren über: è Entwicklung neuer Produkte und Differenzierung der bestehenden (z. B. Automodelle) è Anwendung und Entwicklung verschiedener Produktionstechnologien Viele Märke sind über Zulassungsbewilligungen (z. B. Ärzte), Subventionen (z. B. Landwirte), Zölle usw. reguliert

Klassifikation von Preisdiskriminierung l l l Preisdiskriminierung ersten Grades (=perfekte Preisdifferenzierung) è Jeder Konsument

Klassifikation von Preisdiskriminierung l l l Preisdiskriminierung ersten Grades (=perfekte Preisdifferenzierung) è Jeder Konsument bezahlt entsprechend seiner Zahlungsbereitschaft. Preisdiskriminierung zweiten Grades è Für unterschiedliche Mengen werden unterschiedliche Preise verlangt (z. B. Mengenrabatte, Mengenzuschläge). Preisdiskriminierung dritten Grades è Die Konsumenten werden gruppiert (Studenten, Rentner). Für jede Gruppe gelten unterschiedliche Preise. 21

Wohlfahrtsanalyse bei perfekter Preisdiskriminierung Jeder Nachfrager zahlt seinen Reservationspreis. ènicht ein Preis sondern viele

Wohlfahrtsanalyse bei perfekter Preisdiskriminierung Jeder Nachfrager zahlt seinen Reservationspreis. ènicht ein Preis sondern viele Preis èz. B. Versteigerung Konsumentenrente bei einfachem Monopol 50 40 Preis einfaches Monopol Die ganze Konsumentenrente wird abgeschöpft. 30 20 Grenzkosten = Durchschnittskosten 10 Grenzertrag Nachfrage 0 0 5 10 Angebot wie im vollständigen Wettbewerb 15 20 Plasma-TVs 22

Preisdifferenzierung dritten Grades Jede Gruppe von Nachfragern zahlt einen andern Preis èz. B. Menus

Preisdifferenzierung dritten Grades Jede Gruppe von Nachfragern zahlt einen andern Preis èz. B. Menus für Angestellte und Studierende in Mensa Preis Wie gross ist der Gewinn? Preis Angestellte 8. 40 einfacher Monopolpreis 8. 00 Preis Studierende 5. 80 Grenzkosten = Durchschnittskosten Grenzertrag Nachfrage Menus Mensa Angebot grösser als im einfachen Monopol 23

Internationale Preisdifferenzierung liegt vor, wenn ein Verkäufer zwei Varianten eines Gutes in zwei Ländern

Internationale Preisdifferenzierung liegt vor, wenn ein Verkäufer zwei Varianten eines Gutes in zwei Ländern zu unterschiedlichen Nettopreisen verkauft. Der Nettopreis entspricht dem Verkaufspreis abzüglich des Kostenunterschieds zwischen den zwei Varianten. l l l Preisunterschiede, die auf Kostenunterschiede zurückzuführen sind, sind keine Preisdifferenzierung. Auch wenn P 1 = P 2 kann Preisdifferenzierung bestehen. Preisdifferenzierung heisst: unterschiedlicher „mark-up“. 24

ohne Preisdifferenzierung Deutschland USA Management Produktion Handel P + Transportkosten P D D Q

ohne Preisdifferenzierung Deutschland USA Management Produktion Handel P + Transportkosten P D D Q Nachfrage 25

ohne Preisdifferenzierung Deutschland 20 15 Nachfrage 10 Grenzkosten 5 Grenzertrag 0 0 5 10

ohne Preisdifferenzierung Deutschland 20 15 Nachfrage 10 Grenzkosten 5 Grenzertrag 0 0 5 10 15 20 20 USA 15 Nachfrage 10 Nachfrage bei Transportkosten 5 Grenzertrag bei Transportkosten 0 0 5 10 15 20 26

ohne Preisdifferenzierung Deutschland 20 Deutschland + USA 20 15 15 11. 8 10 10

ohne Preisdifferenzierung Deutschland 20 Deutschland + USA 20 15 15 11. 8 10 10 5 5 0 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 20 USA netto-PD = 11, 8 14. 8 netto-PU = 11, 8 11. 8 10 DP = 0, 0 5 0 0 5 10 15 20 27

mit Preisdifferenzierung Deutschland Management USA + Transportkosten Produktion Handel P P D D Q

mit Preisdifferenzierung Deutschland Management USA + Transportkosten Produktion Handel P P D D Q Nachfrage 28

mit Preisdifferenzierung 20 Deutschland 15 12. 5 10 netto-PD = 12, 5 5 0

mit Preisdifferenzierung 20 Deutschland 15 12. 5 10 netto-PD = 12, 5 5 0 20 5 10 15 netto-PU = 11, 0 20 P = 1, 5 USA 14. 0 10 Transportkosten 5 Produktions-Grenzkosten 0 0 5 10 15 20 29

mit lokalen Kosten Deutschland Management USA + Transportkosten Produktion Handel + lokale Kosten P

mit lokalen Kosten Deutschland Management USA + Transportkosten Produktion Handel + lokale Kosten P P D D Q Nachfrage 30

mit lokalen Kosten 20 Deutschland 14. 5 10 Kosten lokale Inputs 5 netto-PD =

mit lokalen Kosten 20 Deutschland 14. 5 10 Kosten lokale Inputs 5 netto-PD = 10, 5 netto-PU = 10, 0 0 20 5 10 15 20 USA 15. 0 10 DP = 0, 5 Kosten lokale Inputs Transportkosten 5 Produktions-Grenzkosten 0 0 5 10 15 20 31

Unterschiede in Nachfrage- und Wettbewerbsstruktur Deutschland Management USA + Transportkosten Produktion Handel + lokale

Unterschiede in Nachfrage- und Wettbewerbsstruktur Deutschland Management USA + Transportkosten Produktion Handel + lokale Kosten Unterschiede bei: P • Präferenzen P • Einkommensniveaus D Nachfrage D • Preis- und Qualitätswettbewerb Q Q Nachfrage 32

Unterschiede in Nachfrage- und Wettbewerbsstruktur Deutschland 20 17. 4 15 10 5 netto-PD =

Unterschiede in Nachfrage- und Wettbewerbsstruktur Deutschland 20 17. 4 15 10 5 netto-PD = 13, 4 0 netto-PU = 6, 4 0 5 10 15 20 20 DP = 6, 0 USA 15 11. 4 10 5 0 0 5 10 15 20 33

Arbitrage Deutschland USA Management Produktion Niederlassung Grosshandel Detailhandel Arbitrage wenn P P D D

Arbitrage Deutschland USA Management Produktion Niederlassung Grosshandel Detailhandel Arbitrage wenn P P D D Q Nachfrage 34

Hindernisse für Arbitrage Deutschland Management Produktion Grosshandel Länderunterschiede • Transportkosten • Sprache • Gesetze

Hindernisse für Arbitrage Deutschland Management Produktion Grosshandel Länderunterschiede • Transportkosten • Sprache • Gesetze • Steuern • Kontingente USA Niederlassung Grosshandel Detailhandel Arbitrage erschweren P P • Preisdifferenzierung reduziert DP D • Kontrolle über Q Distributionsstruktur • Produkte Nachfrage differenzieren D Q Nachfrage 35

mit Wechselkurs Abwertung in USA 20 Deutschland Abwertung Dollar um 30% führt nicht zu

mit Wechselkurs Abwertung in USA 20 Deutschland Abwertung Dollar um 30% führt nicht zu proportionalen Anstieg des Preises in USA, 15 12. 5 10 èweil 5 mark-up gesenkt wird, èweil Abwertung lokale Kosten (und Transportkosten) nicht erhöht. 0 20 5 10 15 20 USA 14. 8 14. 0 10 5 0 0 5 10 15 20 36