Wiener Walzer 26 11 2020 Unheimliche Orte Wo

Wiener. Walzer 26. 11. 2020

Unheimliche Orte: Wo niemand mehr sein will

Muynak, Usbekistan • Einst ein geschäftiger Hafen am Aralsee - heute buchstäblich verwüstet: Nachdem die Sowjets in den 1960 er Jahren begonnen hatten, die Flüsse, die den See speisten, umzuleiten, trocknet der See immer mehr aus und wird zu einer unwirtlichen Salzwüste.

Centralia, USA • Als man die Mine unter Centralia noch aktiv nutzte, war der 2. 000 Einwohner-Ort (Stand 1962) ein belebtes Stückchen Land. Heute wirkt die Umgebung eher trostlos. Mit bloßem Auge würde man nicht denken, dass sich unter der Erdoberfläche seit 50 Jahren ein qualmendes Inferno abspielt, das sich durch Risse im Boden und giftige Gase immer wieder seinen Weg nach oben bahnt. Experten zufolge ist in der Mine noch genügend Kohle, um das Feuer weitere 250 Jahre am Brennen zu halten.

Puppeninsel, Mexiko • Diese mexikanische Insel ist voller Puppen, die wie tot an Bäumen hängen. Der Sage nach verkörpern die Puppen das Böse. Andere Stimmen halten sie für die Beschützer der Insel. Tatsächlich soll vor ungefähr 50 Jahren ein totes Mädchen in einem Kanal gefunden worden sein. Sie hatte eine Puppe bei sich. Der Finder hängte die Puppe an einen Baum - und mit ihr tausende weitere, bis er 2001 schließlich im gleichen Kanal ertrank.

Katakomben, Paris • Unter der französischen Hauptstadt Paris befinden sich die Überreste von sechs Millionen Menschen, deren Knochen man in den Katakomben der Stadt aufschichtete. Das unterirdische Tunnelsystem ist 321 Kilometer lang und birgt alles, was das Spooky. Herz begehrt.

Wonderland, China • Chinas Wonderland sollte der größte Freizeitpark Asiens werden. Doch Auseinandersetzungen über den Preis von Grund Boden ließen das Projekt 1998 scheitern. Heute stehen Betonruinen - irgendwo nirgendwo. Kein besonders anheimelnder Ort.

Voodoo Market, Togo • Togo = Voodoo! In örtlichen Apotheken gibt es alles, das man für einen gepflegten Schauer so braucht, der einem dann gern einmal den Rücken herunterlaufen darf: von geschrumpften Affenköpfen über Elefantenschwanzarmbän der oder Liebestränken aus gemahlenem Chamäleon.

Hoia-Baciu, Rumänien • In den Wäldern Transsilvaniens, in denen auch so manche Vampirgeschichte spielt, spukt es - laut Angaben der Bewohner nahegelegener Ortschaften. Immer wieder werden Menschen vermisst, die in die Wälder aufgebrochen waren. Wer nicht verloren geht, fühlt sich zumindest bedrückt oder schwindelig, solange er die Region durchreist. Bäume, die einmal hochgewachsen waren, sind zu knorrigen Gebilden geworden, deren Äste weit nach unten wachsen.

Maunsell Army Forts, England • Diese Army Forts vor der Küste von Kent dienten England im Zweiten Weltkrieg als Verteidigungsposten gegen Feinde. Sie sind größtenteils unbewohnt und sind an klaren Tagen vom Land aus zu sehen.

Kabayan-Mumien, Philippinen • Die Kabayan-Mumien sind ein heiliger Ort auf den Philippinen. Sie gehen auf die Ibaloi. Kultur zurück. Bis heute sind dort Mumien aus dem 10. bis 15. Jahrhundert zu bestauen.

Leap Castle, Irland • Sie gilt als eine der unheimlichsten Burgen der Welt. Ihre ehemaligen Bewohner sollen hier zu nachtschlafender Zeit unterwegs sein und nach dem Rechten sehen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihnen ein Pfarrer, ein Kindermädchen oder kichernde Schwestern begegnen.

Jatinga, Indien • Jatinga tut Vögeln nicht gut: Jeden Herbst werden dort Massen. Suizide verzeichnet. Auf ihrem langen Weg aus allen Erdteilen sammeln sich die Vögel an einem Abhang, um sich kurz darauf 700 Meter in die Tiefe zu stürzen.

Sanzhi Resort, Taiwan • In diesen fliegenden Untertassen (erbaut 1978) sollten amerikanische Offiziere und ihre Familien Ferien der etwas anderen Art machen. Doch es erwies sich nicht als wohltuend, dass das Gebiet ursprünglich als Friedhof niederländischer Soldaten diente. Nach kurzer Zeit wurden zahlreiche Selbstmorde verzeichnet. Auch während der Bauarbeiten war es bereits zu mysteriösen Unfällen gekommen. Die Anlage wurde schließlich zurückgelassen. . .

Belchite, Zaragoza, Spanien • Ruine eines Dorfes, das 1937 den Kämpfen zwischen den Truppen des spanischen Diktators Franco und der republikanischen Armee zum Opfer gefallen ist.

Humberstone, Tarapaca, Chile • Geisterstadt in der Wüste Atacama: Hier befindet sich eine Salpetermine, die 1960 aufgegeben wurde.

Kayakoy, Lycia, Türkei • Nach dem Krieg zwischen der Türkei und Griechenland wurde dieses Bergdorf im Taurusgebirge in Trümmern zurückgelassen.

Arltunga, Northern Territory, Australien • Hier wurde früher einmal nach Gold geschürft, doch der Ort war den Bewohnern irgendwann zu heiß und zu trocken, sodass sie sich von der Mine zurückzogen.

Hallsands, Devon, UK • Dieses Fischerdorf fiel den Naturgewalten zum Opfer. Um 1900 wurde ein Teil der Mauer, die da Dorf zum Meer hin hielt, von der Erosion zerstört. Bis 1917 versuchten die Menschen, den Ort zu retten. Dann mussten sie ihn schließlich aufgeben.

Bodie, Kalifornien, USA • Zu Goldgräberzeiten gab es hier um die 7. 000 Bewohner in rund 2. 000 Behausungen. Seit 1940 verfällt die Stadt langsam.

Gunkanjima Island, Japan • Auf Gunkanjima wurde Kohle abgebaut. 1959 lebten dort noch über 5. 000 Menschen. Nachdem in den 1960 er Jahren schließlich Kohle langsam von Öl abgelöst worden war, wurde diese Abbaustätte aufgegeben.

Oradour-sur-Glane, Frankreich • Der kleine Ort Oradour hat durch das "Massaker von Oradour" traurige Bekanntheit erreicht, bei dem die Waffen-SS des Nazi -Regimes am 10. Juni 1944 eines der schlimmsten Kriegsverbrechen verübt hat. 642 Menschen, darunter 247 Kinder, wurden erschossen oder bei lebendigem Leibe verbrannt. Jedes Jahr besuchen um die 300. 000 Menschen diesen Ort.

Craco, Provinz Matera, Italien • Diese Stadt liegt in der bergigen Region von Basilicata. Hier trugen sich verschiedene Naturkatastrophen zu, die dazu führten, dass der Ort schließlich unbewohnt zurückgelassen wurde: 1963 gab es einen verheerenden Erdrutsch, 1972 Überschwemmungen und 1980 gab ein Erdbeben der Stadt und seinen Bewohnern den letzten Rest.

Silverton, New South Wales, Australien • In dieser Minenstadt wohnten einmal 52 Menschen. Doch nach 1900 war kaum mehr Silber vorhanden, und so wurde die Mine geschlossen.

Kangbashi, Innere Mongolei, China • Hier sollten Millionen Menschen ein Zuhause finden. Doch in den Bauruinen wohnen nur eine Handvoll Menschen - ganz allein, in trister Umgebung.

Tyneham, Dorset, UK • Nach einer Zwangsräumung 1943 hat die Regierung das Dorf für Militärtrainings benutzt. Auch wenn die Menschen nach dem Krieg in ihre Häuser zurückkehren konnten, haben sie das nicht getan.

Varosha, Famagusta, Zypern • Während der türkischen Invasion in den 1970 er Jahren wurden auf Zypern Dutzende Grand Hotels zurückgelassen, die nun an - eigentlich - schönen Stränden stehen.

Pripyat, Ukraine • In der heutigen Geisterstadt Pripyat, nahe des Atomkraftwerks Tschernobyl, haben die Arbeiter des Nuklearstandorts gewohnt. Nach dem Unfall am 26. April 1986 wurde hier alles stehen und liegen gelassen

Chaiten, Provinz Palena, Chile • Die Küstenstadt Chaiten wurde nach dem Vulkanausbruch des gleichnamigen Kraters 2008 evakuiert. Früher lebten dort um die 4. 000 Menschen.

Rhyolite, Nevada, USA • Während des Goldrauschs war in Rhyolite noch etwas los. Doch so schnell, wie der Ort 1905 gegründet worden war, wurde er 1911 auch wieder verlassen.

Epecuén, Argentinien • In Epecuén lebten einmal 1. 500 Menschen. Als 1985 jedoch ein nahegelegener See nach heftigen Regenfällen über die Ufer getreten war, mussten sie ihre Häuser verlassen. Das Wasser stand neun Meter hoch - und lief nicht mehr ab. So mussten sie sich schließlich eine neue Heimat suchen.

Roodepoort, Südafrika • Die einst bekannten Unterkünfte der Mine Durban Deep befindet sich nun in einem Staat, der von Kriminalität durchzogen ist. Die Häuser wurden völlig entkernt und alles verkauft, was irgendwie zu Geld gemacht werden konnte.

Teufelsberg, Berlin • Die Ruinen auf dem Teufelsberg in Berlin sind heute ein Paradies für Sprayer. Einst hatte dort die NSA eine große Abhöranlage gebaut, die bis in die 1990 er Jahre für verschiedene Zwecke genutzt wurde.

Haludovo, Krk, Kroatien • Die Ruinen im Bild waren einmal ein Hotel in der Touristenregion Haludovo, nahe Malinska auf der Insel Krk. Das Ferienresort wurde vor vielen Jahrzehnten als Joint Venture von der kommunistischen Regierung des damaligen Jugoslawiens und Bob Guccione, dem Gründer des Penthouse. Magazins, gebaut. Es sollte ein Hafen extremer Dekadenz für besser betuchte Urlauber der Insel sein.

Lynch, Kentucky, USA • So sieht es im stillgelegten Kohlekraftwerk von Lynch, Kentucky, aus. Lynch war ursprünglich eine Siedlung, die 1917 von U. S. Coal and Coke, einer Zweigstelle von U. S. Steel, gegründet wurde. Es war das größte "Coal Camp" der Welt, viele der Arbeiter im Kohleabbau wohnten dort.

Simacem, Indonesien • Das leere Klassenzimmer einer Grundschule im verlassenen Ort Simacem, Nord. Sumatra, zeugt von der Räumung des Ortes beim Ausbruch des Mount Sinabung.

Loftus Tram Shed, Sydney, Australien • Wo die alten Trams schlafen. . . Ausrangierte Straßenbahnen haben im Loftus Tram Shed ein Zuhause gefunden. Ein wenig traurig ist das ganze allerdings, fallen sie dort auch den Graffitikünstlern zum Opfer. Das öffentliche Straßenbahnnetz der Stadt Sydney wurde 1879 eröffnet. In Spitzenzeiten waren 1. 600 Wägen gleichzeitig im Einsatz. 1961 wurde der Trambetrieb jedoch eingestellt.

Kolmanskop, Namibia • Kolmanskop, Namibia, war ein Zentrum des Diamantenabbaus. 1908 begann die Besiedlung. 1956 wurden die Gebäude zurückgelassen. Seither holt sich die Wüste das Territorium langsam zurück - Sand dringt durch alle Ritzen. In den 1920 er Jahren wohnten hier 350 Deutsche Kolonisten und 800 Arbeiter.

Mare Island Naval Shipyard, Kalifornien, USA • Eingeschlagene Fensterscheiben und heruntergekommene Gebäudewände sind alles, was noch vom alten Mare Island Naval Shipyard in Vallejo übrig ist. Der Hafen stammt aus 1850 er Jahren und war der erste Navy. Stützpunkt am Pazifik. In den Hochzeiten des Zweiten Weltkriegs arbeiteten ca. 50. 000 Menschen dort. Heute sind es nur noch um die 4. 000, die dort arbeiten oder zur Schule gehen. Die baufälligen Häuser werden bald abgerissen werden.

Central State Farm Prison, Texas, USA • Wer hier die Knöpfe drückte, hatte große Macht - doch wer immer es auch war, er ist schon lange nicht mehr da. Das verlassene Gefängnis in Texas verfällt heute immer mehr.

Subic Bay Freeport Zone, Zambales, Philippinen • Die Betonkonstruktionen (namens "Quonset huts") der Subic Bay Freeport Zone auf den nördlichen Philippinen bröckeln langsam etwas. Es handelt sich hierbei um eine der größten US-Militärbasis. Stationen außerhalb USamerikanischen Bodens. Beim Ausbruch des Mount Pinatubo wurden große Teile der Bauten zerstört.

Eastern State Penitentiary, Philadelphia, USA • Zellenblock 12 des Eastern State Penitentiary in Philadelphia - kein besonders heimelig anmutender Ort. Das Gefängnis wurde 1829 eröffnet, 1971 geschlossen. Seit 1994 sind die Räumlichkeiten als Museum geöffnet.