Weich landen zur Gestaltung des bergangs vom Englischunterricht
Weich landen - zur Gestaltung des Übergangs vom Englischunterricht der Grundschule in die Sekundarstufe I Fuldatal; 14. 12. 06 Frank Haß; Universität Leipzig
Dort gibt es doch nur langweiligen Unterricht; Vokabelpauken, Grammatikregeln lernen und Texte übersetzen! Jeder macht da, was er will. Denen ist es doch völlig Da kann ja nichts bei raus kommen. Meine Erfahrung ist, egal, was wir in der dass die Schüler nichts Grundschule machen. Das Vorwissen der Kinder können, was sie bei mir nicht wird überhaupt nicht zur in den ersten fünf Wochen gelernt hätten! Kenntnis genommen. Bis Weihnachten haben die es geschafft, dass kein Kind sich mehr traut überhaupt etwas zu sagen, aus Angst einen Fehler zu machen! Von Methodik haben die doch überhaupt keine Ahnung! Die unterrichten doch Viele von denen sind ja noch wie im Mittelalter! auch nicht ausgebildet und deren Englisch ist auch nicht gerade was Besonderes! Mit denen zu reden, macht keinen Sinn! Die sind doch alle viel zu überheblich und nehmen uns nicht ernst. Die Kinder können nach zwei Jahren zwar einige Lieder singen, spielen und „englisch basteln“, aber mehr kommt doch dabei nicht raus. Vokabeln muss man pauken; da hilft nichts! Jeder Schüler hatte eine andere Art von Englischunterricht in der Grundschule. Wo soll ich bloß anfangen und wie bekomme ich die Schüler auf eine Linie? Der Anfangs. Unterricht war immer so schön. Jetzt bleibt uns nur noch das Schreiben und die Grammatik! Die Lehrer sind ja alle gar nicht ausgebildet. Die Schüler bringen so viel Falsches mit; da habe ich bis Weihnachten zu kämpfen, um das wieder gerade zu biegen. Die Schüler sind überhaupt nicht gewöhnt, sich einmal anzustrengen. Die nehmen den Englischunterricht einfach nicht ernst. Wie soll ich da ordentliche Noten geben? Frank Haß; Universität Leipzig
Übergänge erleichtern durch • gegenseitige Information Frank Haß; Universität Leipzig
Übergänge erleichtern durch gegenseitige Information ü ü ü ü Gegenseitige Kenntnis der Lehrpläne Austausch von Informationen in schriftlicher Form Wechselseitige Hospitationen Bildung von Tandem-Teams Gemeinsame Fachkonferenzen Gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen Gemeinsame Materialbörsen Abstimmung von Unterrichtskonzepten Frank Haß; Universität Leipzig
Übergänge erleichtern durch • gegenseitige Information • Portfolios Frank Haß; Universität Leipzig
Übergänge erleichtern durch • gegenseitige Information • Portfolios • Diagnoseverfahren Frank Haß; Universität Leipzig
Formen von Lernstandsdiagnosen • mündliche Leistungskontrolle • schriftliche Kurzkontrolle • Klassenarbeit / Klausur • komplexe Leistung • Lerntagebuch / Lernjournal • Einschätzungsbögen • Kompetenzraster • Rückmeldebögen • Zweiphasenarbeiten • Beobachtungsbögen • Lernleistungsbericht • Lerngespräch Frank Haß; Universität Leipzig
Lernstandsdiagnose in der Grundschule • Portfolio • Beobachtungsbögen • mündliche und schriftliche Tests Frank Haß; Universität Leipzig
Tests in der Grundschule Klasse 3/4 Total Physical Response: mündlich / praktisch: schriftlich: • Listen/ • Listen • Listen • Listen and and and point. touch. match. do. make. mime. act. play. sing. read and number. • Listen and put in the right order. • Listen and draw. • Listen/ read and colour. • Listen/ read and draw lines. • Listen/ read and match. • Listen/ read and tick. • Listen and write. Frank Haß; Universität Leipzig
Lernstandsdiagnose in Klasse 5 • gegenseitige Information • Portfolio • Beobachtungsbögen • Diagnosetests Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderungen des Übergangs aus der Grundschule in die Sekundarstufe I 1. Erhalt der Motivation 2. Konsolidierung des Wissens und der Fertigkeiten 3. Differenzierung und Individualisierung 4. Standardorientierung Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderung 2 - Konsolidierung und Erweiterung des Wissens und der Fertigkeiten • • Wortschatz Grammatik Hör- und Hör-/ Sehverstehen Leseverstehen Sprechen Schreiben Sprachmittlung Frank Haß; Universität Leipzig
Wortschatz 3/4 • grundlegendes Repertoire an Redemitteln und Wortschatz • Menge und Auswahl der Wörter hängt von Redeabsichten und thematischem Kontext ab • neue Wörter in vorhandenes Wissen einbetten; verknüpfen, systematisieren und (neu)ordnen • rezeptiver Wortschatz ist umfangreicher als produktiver • Umfang und Zusammensetzung des Wortschatzes sind interindividuell unterschiedlich • Redemittel dienen der Realisation von Sprachfunktionen Frank Haß; Universität Leipzig
Unterrichtsimmanente Diagnose im Bereich Wortschatz / Redemittel • • word searches verfremdete Wörter memory games Kim‘s game Zuordnen von Bild und Schrift board games Definitionen verstehen … Frank Haß; Universität Leipzig
Unterrichtsimmanente Diagnose im Bereich Wortschatz / Redemittel • Überprüfen von Phrasen durch - Zuordnen Frage – Antwort (Where do you live? – In Stuttgart. ) - Situationsbeschreibung – passende Äußerung -… • Überprüfen des Syntaxgefühls durch - Ordnen von Papierstreifen mit Satzteilen - Einordnen fehlender Satzteile - questionaires und class surveys -… Frank Haß; Universität Leipzig
Wortschatz 5 ü Vermitteln und Praktizieren geeigneter Methoden und Lerntechniken ü lernunterstützende Portionierung von Lernpensen ü Anwenden abwechslungsreicher und differenzierter Übungsformen wie Wortfelder, Wortketten, Mind maps und Clusters, Opposites ü Vokabeln im Raum visualisieren ü Einsetzen ganzheitlicher Lernmethoden wie Chants, Raps und Reime ü Einsetzen von Realien ü Inventarisieren des Wortschatzes Frank Haß; Universität Leipzig
Sprachbetrachtung 3/4 • Grammatik hat dienende Funktion • auf der Grundlage des sprachpraktischen Vorlaufs Anbahnung unbewusster Hypothesenbildung über die Gesetzmäßigkeiten von Sprache • Bewusstmachung von Regeln oder grammatischen Erscheinungen erfolgt ausschließlich auf Nachfrage der Schülerinnen und Schüler Frank Haß; Universität Leipzig
Sprachbetrachtung 5 ü sprachfunktionale Auswahl der einzuführenden grammatischen Strukturen ü Vermeiden der Häufung grammatischer Phänomene ü kein deduktives Vorgehen (Regel Beispiel) ü Vorgehen von vielen Beispielen zur Regel ü Einprägen durch Lieder, Reime, einfache Merksätze ü ausreichendes, vielfältiges und differenziertes Angebot an Übungen Frank Haß; Universität Leipzig
Hör- und Hör-/ Sehverstehen 3/4 • • • fremdsprachliche Laute mit bedeutungsunterscheidender Funktion differenzieren fremdsprachliche Laute sicher erkennen und wiedergeben häufig gebrauchte Wörter und Sätze sowie einfache Texte zu vertrauten Themen verstehen längere altersgerechte Hörtexte mit wachsendem Sprechtempo und zunehmenden Hintergrundgeräuschen verstehen überwiegend nichtverbale Handlungen dazu ausführen Frank Haß; Universität Leipzig
Unterrichtsimmanente Diagnose im Bereich Hörverstehen • Verstehen von Anweisungen sowie fiktionalen und nonfiktionalen Texten durch TPR - Classroom language - Ausmalen nach Anweisungen - Zeichnen nach Anweisungen -… Frank Haß; Universität Leipzig
Sinn erfassendes Hören / Hör-Sehen 5 ü Aufgreifen der Hör- / Hör- eherfahrungen unter anderem durch das Einsetzen von bekannten Aufgabenformen zur Entwicklung und Kontrolle des Hör-/ Sehverstehens ü regelmäßiger Einsatz von (quasi)authentischen Texten ü langsame Erhöhung des Schwierigkeitsgrades durch tieferes Verstehen von Detailinformationen ü gezielte Entwicklung des verstehenden Hörens/ Hörsehens ü vom Verstehen von Einzel-(Schlüssel)wörtern zum Sinnverstehen Frank Haß; Universität Leipzig
Leseverstehen 3/4 • • • das Schriftbild bekannter Wörter unterscheiden und den Hauptinhalt kurzer, einfacher Texte verstehen längere Sätze verstehen Hauptinformationen aus unterschiedlichen Textarten mit wenigen unbekannten Sprachmitteln entnehmen das Verstandene überwiegend nichtverbal umsetzen bekannte Texte laut vorlesen Frank Haß; Universität Leipzig
Unterrichtsimmanente Diagnose im Bereich Leseverstehen • Verstehen von Anweisungen sowie fiktionalen und nonfiktionalen Texten durch TPR - Classroom language - Ausmalen nach Anweisungen - Zeichnen nach Anweisungen -… Frank Haß; Universität Leipzig
Sinn erfassendes Lesen 5 ü Übungen zum Lesen und Vorlesen ü bewusste Fehlersuche ü Partnerlesen / dialogisches Lesen (leistungsstarke Schüler sind sprachliches Vorbild und übernehmen Kontrollfunktion) ü selbstständiges (stilles) Sinn erfassendes Lesen von kurzen und längeren Texten ü Bewusstmachen von Lernfortschritten zur Entwicklung von Selbstkompetenz und Lernmotivation ü Entwicklung von Lesefreude durch spannende Texte mit hoher literarischer Qualität Frank Haß; Universität Leipzig
Sprechen 3/4 • • längere Sätze sowie kurze Texte mit- und nachsprechen (Reproduktion) Gedichte aufsagen (Reproduktion) kurze Rollenspiele vortragen (Reproduktion) vorwiegend hörend aufgenommene Sätze, Texte und Rollenspiele, gestützt durch Impulse, inhaltlich und sprachlich modifiziert wiedergeben (Rekonstruktion) Fragen über bekannte Sachverhalte stellen und beantworten (Produktion) einfache Wünsche und Gefühle ausdrücken (Produktion) Frank. Personen, Haß; Universität Leipzig Aussagen zu bekannten Handlungsabläufen und
Unterrichtsimmanente Diagnose im Bereich Sprechen • Überprüfung der Aussprache z. B. durch -Nachsprechen -Odd man out -Deutsch – englische Äquivalente -Wortketten -… • Tandemübungen • Rollenspiele • Bildbeschreibungen • … Frank Haß; Universität Leipzig
Sprechen 5 ü Erhalten der ungehemmten Sprechfreude ü systematische Entwicklung von Aussprache und Intonation ü Entwicklung des dialogischen Sprechens ü Aufbau des monologischen Sprechens Frank Haß; Universität Leipzig
Schreiben 3/4 • • • bekannte Wörter, Wortgruppen und Sätze abschreiben bekannte Wörter, Wortgruppen und Sätze nach Vorlagen schreiben kurze Grüße und Glückwünsche nach Vorlagen in leicht abgewandelter Form schreiben Kurznotizen als Merk- und Erinnerungshilfen anfertigen Nachschlagewerke und Wörterbücher benutzen Aufzeichnungen für das Dossier im Portfolio erstellen Frank Haß; Universität Leipzig
Unterrichtsimmanente Diagnose im Bereich Schreiben • Abschreiben von kurzen Texten • Vervollständigen von Texten • Adaptieren von Mustertexten • … Frank Haß; Universität Leipzig
Schreiben ü ü ü Entwicklung der Schreibfertigkeit, vor allem des Tempos und der orthografischen Korrektheit Nachschreiben von Wörtern, Wortverbindungen und kurzen Sätzen: Lesen Abdecken Reproduzieren Vergleichen Einsetzen in Lückentexte Adaptieren von Mustertexten bewusste Nutzung von Hilfsmitteln bei der Erstellung von eigenen Texten zum Vergleich und zur Selbstkorrektur (mit zunehmender orthografischer Sicherheit kann das Verwenden von Hilfsmitteln reduziert werden) Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderungen des Übergangs aus der Grundschule in die Sekundarstufe I 1. Erhalt der Motivation ü 2. Konsolidierung des Wissens und der Fertigkeiten 3. Differenzierung und Individualisierung 4. Standardorientierung ü Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderung 3 – Differenzierung und Individualisierung Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderung 3 - Differenzierung und Individualisierung • • Differenzierung/ Individualisierung in den Lerngegenständen Differenzierung/ Individualisierung in den Lernwegen Differenzierung/ Individualisierung durch Methodenvielfalt Differenzierung/ Individualisierung durch vielfältige Sozialformen Differenzierung/ Individualisierung durch unterschiedliche Unterrichtsmedien Differenzierung/ Individualisierung durch Öffnung des Unterrichts Differenzierung und Individualisierung durch individuelle Lernziele und differenzierte Lernzielkontrollen Differenzierung und Individualisierung durch Befähigung zu selbständigem Lernen Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderungen des Übergangs aus der Grundschule in die Sekundarstufe I 1. Erhalt der Motivation ü 2. Konsolidierung des Wissens und der Fertigkeiten ü 3. Differenzierung und Individualisierung 4. Standardorientierung ü Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderung 4 – Standardorientierung Wozu Bildungsstandards? Bildungsstandards sollen beitragen • die Gleichwertigkeit der schulischen Ausbildung in den einzelnen Bundesländern zu sichern; • die Vergleichbarkeit von Abschlüssen zu gewährleisten; • die Durchlässigkeit des Bildungssystems zu erhöhen. Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderung 4 – Standardorientierung Was sind Bildungsstandards? Bildungsstandards • stellen eine Komponente der Anstrengungen zur Steigerung der Qualität von Schule dar: • greifen allgemeine Bildungsziele auf und legen fest, welche Kompetenzen Lerner bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen; • konzentrieren sich auf Kernbereiche eines Faches; • beschreiben erwartete Lernergebnisse im Rahmen von Anforderungsbereichen. Frank Haß; Universität Leipzig
Herausforderungen des Übergangs aus der Grundschule in die Sekundarstufe I 1. Erhalt der Motivation ü 2. Konsolidierung des Wissens und der Fertigkeiten ü 3. Differenzierung und Individualisierung ü 4. Standardorientierung ü Frank Haß; Universität Leipzig
Eine konkrete Utopie Frank Haß; Universität Leipzig
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