Wasserschutzpolizei Wrzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Boote-Magazin 1/2005 Boote-magazin. de/news Tank-Stopp für Trailerboote Brisant: Bleiben Straßentankstellen für Boote auf Anhängern tabu? Der Tankwart um die Ecke, bis dahin immer hilfsbereit und freundlich, hatte BOOTE-Leser Arnulf Thiemel die „Rote Karte gezeigt“, als er mit seinem Boot auf dem Anhänger zum Tanken kam. „Es gab ein Schreiben mit dem Hinweis, dass das Betanken von Kunststoffbooten verboten ist“ … Darin teilt der Mineralölkonzern seinen Partnern in dem „Verbot des Betankens von Sportbooten auf Anhängern an Tankstellen“mit: „Da in den zu Grunde liegenden Vorschriften/technischen Regeln eine eindeutige Regelung fehlt, haben sich die im MWV organisierten Tankstellenbetreiber darauf geeinigt, das Betanken von Sportbooten an den Tankstellen aus Sicherheitsgründen generell zu verbieten. “ Was ist passiert? Schon im Januar dieses Jahres war an einer Kieler Straßentankstelle ein Boot beim Betanken in Brand geraten. Ob elektrostatische Aufladung die Brandursache gewesen ist, konnten wir nicht herausfinden. … und was jetzt? Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 1
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth … was soll der geplagte Trailerkapitän tun? Bootstankstellen an den Gewässern sind dünn gesät … Kanister schleppen? … oder mit dem Pkw fahren? ? ? Deshalb – gut zu wissen was erlaubt ist … www. adac. de/Recht_und_Rat 08. 09. 2005 Bayern heute 18. 06. 04 Zwar gibt es keine ausdrückliche gesetzliche Regelung zu diesem Thema. Die mitgeführte Menge muss jedoch eine Reservemenge sein. Bei Pkw sind dies etwa 20 Liter; bei Lkw wird dies bei etwa 60 Litern angenommen. Der Kanister muss der DIN-Norm 7274 oder 16904 entsprechen und somit geeignet sein. Um eine Gefährdung die Insassen möglichst gering zu halten , sollte der Kanister so weit wie möglich von diesen entfernt, also am besten im Kofferraum, gesichert verstaut werden. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, nicht mehr als 10 Liter mitzunehmen !. . . Ein Kofferraum voller befüllter Reservekanister ist in Deutschland nicht erlaubt. Hier muss die außerhalb des Kraftstofftanks mitgeführte Menge eindeutig als "Reservemenge" zu erkennen sein – und das sind maximal 20 Liter. . …Dabei ist aus Sicht der Versicherungen auch der Kaskoschutz des eigenen Autos in Gefahr. Zwar bleibt der Schutz eines möglichen Unfallgegners durch die Haftpflichtversicherung gewährleistet. Doch es könnte bei einem Unfall, bei dem mehrere Kanister ein Auto zur Explosion bringen, herauskommen, dass der Kraftstoff "grob fahrlässig" gelagert wurde. Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 2
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Maximal 60 – 20 – 10 Liter im Auto? Was ist richtig? ? ? … und dann noch den Kaskoschutz riskieren? … doch Kanister schleppen? Die Lösung: Wenn es nicht einfacher geht …! Fahren sie den Kraftstoff mit ihrem Auto an den Liegeplatz des Bootes und halten Sie dabei die einschlägigen Vorschriften ein! Sie müssen nur wissen - mit was Sie umgehen und - welche Vorschriften zu beachten sind. Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 3
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Was ist Benzin? Das Sicherheitsdatenblatt gemäß 93/155/EWG gibt Auskunft: Sicherheitsrelevante Daten: Siedebereich: ca. 30 - 215 °C Flammpunkt: <-20 °C Hochentzündlich Angaben zur Toxikologie Akute orale Toxizität: LD 50 -Werte: (Ratte) über 5. 000 mg/kg (Oral) Akute dermale Toxizität: LD 50 dermal, Kaninchen über 2000 mg/kg Akute inhalative Toxizität: LC 50, Ratte über 5 mg/l Krebserzeugend Kategorie 2 Umweltgefahren: Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkung haben. Angaben zum Transport Landtransport ADR Klasse: 3 Gefahr-Nr. : 33 Verpackungsgruppe: II Stoff-Nr. : UN 1203 Klassifizierungscode: F 1 Bezeichnung des Gutes UN 1203 Benzin Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. Kennzeichnung nach EU-Richtlinien/Gef. Stoff. V: F+ Hochentzündlich T Giftig N Umweltgefährlich 4
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Was ist Diesel? Das Sicherheitsdatenblatt gemäß 93/155/EWG gibt Auskunft: Sicherheitsrelevante Daten: Siedebereich: 150 - 390 °C Flammpunkt: >55 °C Angaben zur Toxikologie Akute orale Toxizität: Einstufungsrelevante LD 50/LC 50 -Werte: (Ratte) >2. 000 mg/kg (Oral) Akute dermale Toxizität: Für das Produkt sind keine Werte bekannt Nach Gef. Stoff. V Kategorie 3 (Stoff, der wegen möglicher krebserregender Wirkung beim Menschen Anlass zur Besorgnis gibt) eingestuft. Umweltgefahren: Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkung haben. Angaben zum Transport Landtransport ADR Klasse: 3 Gefahr-Nr. : 30 Verpackungsgruppe: III Stoff-Nr. : UN 1202 Kennzeichnung nach EU-Richtlinien/Gef. Stoff. V: Xn Gesundheitsschädlich N Umweltgefährlich Bezeichnung des Gutes: UN 1203 Dieselkraftstoff Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 5
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Benzin bzw. Diesel sind nicht nur Kraftstoff, sondern auch Gefahrgut im Sinn der Gefahrgut-Transportvorschriften, „Gefährliche Güter im Sinne dieses Gesetzes sind Stoffe und Gegenstände, von denen auf Grund ihrer Natur, ihrer Eigenschaften oder ihres Zustandes im Zusammenhang mit der Beförderung Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, insbesondere für die Allgemeinheit, für wichtige Gemeingüter, für Leben und Gesundheit von Menschen sowie für Tiere und Sachen ausgehen können. “ (§ 2 GGBef. G) d. h. beim Transport von Kraftstoff sind die Gefahrgut-Transportvorschriften (ADR/GGVSE) zu beachten; . Gefährliche Güter dürfen nur dann befördert werden dürfen, wenn deren Beförderung nach Teil 2, Kapitel 3. 2 Tabelle A und Kapitel 3. 3 oder Anlage 2 Nr. 1. 1 und 1. 2 nicht ausgeschlossen und nach Teil 2, Kapitel 3. 2 Tabelle A zulässig ist. (§ 3 GGVSE) Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 6
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Benzin bzw. Diesel sind nicht nur Kraftstoff, sondern auch gefährliche Stoffe im Sinn der Gefahrstoff-Verordnung. Gefahrstoffe (im Sinne des Chem. G) sind Stoffe und Zubereitungen mit mindestens einer gefährlichen Eigenschaft wie z. B. giftig, gesundheitsschädlich, ätzend, reizend, hochentzündlich, leichtentzündlich, entzündlich. d. h. beim Umgang mit Kraftstoff sind die Gefahrstoff-Vorschriften (Chem. G/Gef. Stoff. V) zu beachten; . Umgang (im Sinne der Gef. Stoff. V) bedeutet u. a. das Verwenden meint das Gebrauchen, Verbrauchen, Lagern, Aufbewahren, Be- und Verarbeiten, Abfüllen, Umfüllen, Mischen, Entfernen, Vernichten und das innerbetriebliche Befördern. Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 7
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Denken Sie beim Umgang immer daran: Benzin und Dieselkraftstoff sind gefährliche Stoffe giftig bzw. gesundheitsschädlich hochentzündlich bzw. brennbar umweltgefährlich Gefahrgut als Transportgut gefährlich für Sie und andere hochwertige „Verpackung“ erforderlich Transport nur unter bestimmten Umständen erlaubt Bewusster Umgang schützt Sie, andere und die Umwelt vor gesundheitlichen, sachlichen und finanziellen Schäden Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 8
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth Welche Vorgänge laufen im Zusammenhang mit dem Tanken von Sportbooten ab, wenn keine „Bootstankstelle“ vorhanden ist? 1. Befüllen von Transportgefäßen an der Tankstelle Für Tankstellen geltende Sicherheitsvorschriften müssen vom Tankwart und vom Kunden beachtet werden. (Lesen Sie einmal die Aufschriften an den Zapfsäulen!) 2. (Kfz-) Transport von der Tankstelle zum Bootsliegeplatz Die eigene und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer muss gewährleistet sein (Lesen Sie einmal die Haftungsausschlussklauseln ihrer Kfz-Versicherung!) 3. Transport vom Kfz zum Boot Die die Sicherheit im Bootshafen und der Schutz der Umwelt muss beachtet werden sein (Lesen Sie einmal die Hafenordnung!) 4. Befüllen des Bootstanks am Liegeplatz Die die Sicherheit ihres Bootes und der Gewässerschutz sollte Ihr Anliegen sein. (Lesen Sie einmal die den Abschnitt „Tanken“ ihres Boots-Handbuches!) Nur wenn Sie alles „richtig“ machen laufen Sie nicht in Gefahr, haftpflichtig zu werden! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 9
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth 1. Befüllen von Transportgefäßen an der Tankstelle TRb. F 40 - Tankstellen 1. 2 Abgabe von Kraftstoffen (1) An Tankstellen dürfen Kraftstoffe außer in Kraftstoffbehälter von Fahrzeugen nur in geeignete Gefäße abgegeben werden. (3) Geeignete Gefäße sind solche aus Stahl oder Polyethylen (PE). Sie können dann als geeignet im Sinne dieser TRb. F angesehen werden, wenn sie z. B. die Anforderungen nach DIN 7274 (für Stahlkanister) bzw. die der Richtlinie für Reservekraftstoff-Kanister aus Polyethylen (PE) oder gleichwertige Anforderungen erfüllen. TRb. F 60 – Ortbewegliche Behälter 2. 1 Allgemeines Ortsbewegliche Behälter sind Transportbehälter, die dazu bestimmt sind, dass in ihnen brennbaren Flüssigkeiten befördert werden. … Zu den ortsbeweglichen Behältern gehören: ortsbewegliche Gefäße (Verpackungen), Anhang 2: Vorschriften für den Bau und die Ausrüstung von. . . ortsbeweglichen Gefäßen (Verpackungen). . . für die Beförderung brennbarer Flüssigkeiten auf öffentlichen Straßen. . . (1) Es gelten die gefahrgutrechtlichen Vorschriften über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (GGVSE/ADR). Schon an der Tankstelle ist die GGVSE/ADR zu beachten! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 10
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Welche Transportbehälter (Kanister) entsprechen der GGVSE/ADR? Reservekraftstoff-Kanister Entsprechend der Richtlinie für Reservekraftstoff-Kanister aus Polyethylen (PE) – Richtlinie RKK, 1983 -12 Ausgabe: Veröffentlicht in: Amts. Mitt. Bl BAM Achtung! Entsprechend den Anforderungen nach DIN 7274 (für Stahlkanister) Im Zusammenhang mit dem Betanken von Sportbooten soll kein Reservekraftstoff für das benutzte Kfz, sondern Gefahrgut der Klasse 3 (Benzin/Diesel) befördert werden! Als Reservekraftstoff für das benutzte Kfz dürfen in Deutschland nur 20 l (für Pkw) bzw. 60 l (für Lkw) während der Fahrt mitgeführt werden! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 11
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Welche Transportbehälter (Kanister) entsprechen der GGVSE/ADR? Auch andere Transportbehältnisse können benutzt werden, wenn sie Kapitel 4. 1 des ADR entsprechen. Zugelassene Transportbehälter (Verpackungen) sind nach Kapitel 6. 1. ADR gekennzeichnet. Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 12
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Zulässige Transportbehälter (Kanister) nach GGVSE/ADR müssen entsprechend Kapitel 6. 1 ADR gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnung muss dauerhaft, lesbar, verhältnismäßig groß, gut sichtbar, oben oder auf der Seite sein. UN im Kreis (Buchstaben übereinander, auf Metall geprägt „UN“) oder RID/ADR Verpackungscode, der Art, Material und Beschaffenheit bezeichnet gültige Verpackungsgruppe (X = I, III, Y = II, III, Z = III) bei Flüssigkeitsverpackung zulässige Dichte (wenn höher als 1, 2) bei Flüssigkeitsverpackung Prüfdruck in k. Pa (für feste Stoffe „S“) letzte beide Ziffer des Herstellungsjahres (bei Kunststoff zusätzlich Monatsangabe) Nat-Kennzeichnung des „Genehmigungsstaates“ Name des Herstellers, auch codiert u n 3 A 1/X/1, 6/150/90/D/AB 123 u n 3 H 1/Y/1, 4/130/01/NL/AB 123 (Kunststoffkanister) (Stahlkanister) übliche Monatsangabe bei Kunststoffgebinden Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 13
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth 2. (Kfz-) Transport von der Tankstelle zum Bootsliegeplatz Der Transport gefährlicher Güter auf öffentlichen Straßen ist durch die Gefahrgutverordnung-Straße (GGVSE) und die Internationale Vorschrift ADR geregelt. Demnach dürfen gefährliche Güter befördert werden, wenn die Beförderung nach ADR nicht ausgeschlossen und unter bestimmten Bedingungen zulässig ist. 1. 1. 3. 1 ADR Freistellungen in Zusammenhang mit der Art der Beförderungsdurchführung Die Vorschriften des ADR gelten nicht für: a) Beförderungen gefährlicher Güter, die von Privatpersonen durchgeführt werden, sofern diese Güter einzelhandelsgerecht abgepackt sind und für den persönlichen oder häuslichen Gebrauch oder für Freizeit und Sport bestimmt sind, vorausgesetzt, es werden Maßnahmen getroffen, die unter normalen Beförderungsbedingungen ein Freiwerden des Inhalts verhindern. Gefährliche Güter in Großpackmitteln (IBC), Großverpackungen oder Tanks gelten nicht als einzelhandelsgerecht verpackt; Aufgrund dieser Vorschrift dürfen Sie mehr als 20 l Benzin/Diesel in ihrem Kfz befördern, wenn Sie damit zusammenhängenden Bedingungen beachten! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 14
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth Die Bedingungen: als Privatperson, einzelhandelsgerecht verpackt, d. h. in nach Kap. 6. 1 ADR gekennzeichneten für Freizeit und Sport bestimmt, Maßnahmen für sicheren Transport, d. h. nicht gewerblich (z. B. als Vercharterer), nicht als Funktionsträger eines Vereins (z. B. Vorstand, Hafenmeister, Sportwart o. ä. ) Kanistern mit max. 60 l Volumen. Kunststoffkanister dürfen nicht älter als 5 Jahre sein. d. h. das gefährliche Gut, nämlich das Benzin bzw der Diesel, muss für die Verwendung mit einem Freizeit-/Sportboot bestimmt sein. d. h. die Kanister müssen dicht verschlossen, außen sauber und gegen Umfallen, Verrutschten sicher verstaut sein. Der Fahrzeuginnenraum soll gut belüftet sein. Rauchen und offenes Licht ist verboten! Maximale Beförderungsmenge wenn nur Benzin, 333 l - nur Diesel, 1000 l. Wenn Benzin und Diesel zusammen befördert wird: Die Anzahl der Liter von Benzin mit 3 multiplizieren, der auf 1000 l verbleibende Rest darf Diesel sein. Bsp. : 100 l Benzin x 3 = 300; es dürfen noch 700 l Diesel befördert werden. Nur unter diesem Bedingungen ist der Transport von Benzin/Diesel zum Betanken eines Sportbootes nach 1. 1. 3. 1 ADR freigestellt, d. h. nach GGVSE erlaubt! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 15
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Dringende Empfehlungen: Reizen Sie die erlaubten Höchstmengen nicht aus! Verwenden Sie nur 20 l-Stahlkanister! Meiden Sie beim Transport die Hauptverkehrszeit! Benutzen Sie sichere Straßen! Rechnen Sie immer damit, dass andere nicht so gut fahren wie Sie! Bedenken Sie die möglichen Folgen eines Auffahrunfalles! 3. Transport vom Kfz zum Boot Beachten Sie die Hafenordnung! Tragen Sie nicht zuviel auf einmal! „Richtiges“ Schuhwerk? ! Stolperfallen? Sichere Wege und Stege? Es ist immer gut, keinen Ärger mit dem Hafenmeister zu haben bzw. zu bekomen. ADR-geprüfte 20 l-Kanister gewährleisten eine gute und sichere Handhabung „Flip-Flops“ sind möglicherweise bequem, aber untauglich, wenn ein sicherer „Auftritt“ nötig ist. Benutzen Sie Wege, die frei von Hindernissen sind. In den Häfen liegen oft Leinen, Schläuche und Kabel. Meiden Sie die Nähe von offenem Feuer und anderen Zündquellen. Schwimmstege bewegen sich! Nur wenn Sie alles „richtig“ machen laufen Sie nicht in Gefahr, haftpflichtig zu werden! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 16
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth 4. Befüllen des Bootstanks am Liegeplatz Kennen Sie die Hinweise ihres Boots-Handbuches im Abschnitt „Tanken“? Die Nichtbeachtung dieser Hinweise kann im Schadensfall zur Haftpflicht führen und gefährdet ihren Versicherungsschutz! Ist das Boot gut vertäut? Entscheiden Sie sich im Zweifel für einen Standort auf dem Boot. Sie schließen damit Bewegungen relativ zum Boot aus. Sicherer Stand für „Tanker“ und Kanister? Suchen Sie sich einen sicheren (rutschfesten) Standort für sich und zum Absetzen des Kanisters aus. Ein offener Kanister kann schnell um- oder ins Wasser fallen. Wie viel passt in den Tank? Vergewissern Sie sich vor dem Betanken, dass auch die Menge in den Tank passt, die Sie einfüllen wollen. . Trichter – Einfüllstutzen – Einfüllschlauch? Verwenden Sie eine geeignete und passende Einfüllhilfe. Beim Schütten „im freien Fall“ besteht die Gefahr der elektrostatischen Aufladung! Sorgen Sie für einen dauernden Kontakt zwischen Kanister und Tankeinfüllstutzen. Vorkehrungen gegen Spritzer/Überläufer? Legen Sie geeignetes Material zum Aufnehmen von Spritzern oder übergelaufenem Kraftstoff bereit. Nur wenn Sie alles „richtig“ machen laufen Sie nicht in Gefahr, haftpflichtig zu werden! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 17
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth Auch Kapitel 28 der Bin. Sch. Str. O schreibt im Zusammenhang mit dem Betanken von (Wasser-) Fahrzeugen Verhaltensmaßregen vor. Diese Regeln gelten in allen an Bundeswasserstraßen anliegenden Häfen. Allgemeine Sorgfaltspflicht - § 28. 02 Bin. Sch. Str. O Der Schiffsführer (Bootsführer), die übrige Besatzung und sonstige Personen an Bord müssen die nach den Umständen gebotene Sorgfalt anwenden, um eine Verschmutzung der Wasserstraße zu vermeiden. Sorgfaltspflicht beim Bunkern (Betanken) - § 28. 02 Bin. Sch. Str. O) Der Schiffsführer (Bootsführer) hat beim Bunkern von Brennstoffen dafür zu sorgen, dass - die zu bunkernde Menge nicht zu einer Überfüllung des Tanks führen kann, - bei separater Befüllung von Tanks die Absperrventile innerhalb der Tankverbindungsrohrleitungen geschlossen sind, - der Bunkervorgang überwacht wird, - die Einfüllleistung, insbesondere im Hinblick auf mögliche Tankentlüftungsprobleme nicht zu hoch ist. Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 18
Tanken von Sportbooten Wasserschutzpolizei Würzburg PHK Bernhard Huth Denkanstöße … Die Hafenordnung eines Bootsclubs könnte das Betanken per Kanister nur zulassen, wenn keine geeignete Tankstelle in zumutbarer Entfernung mit Booten erreicht werden kann. Wird in der Hafenordnung festgelegt, dass ggf. notwendiges Betanken nur mit nach den Gefahrgutvorschriften zugelassenen 20 l-Stahlkanistern erfolgen darf, wird ein erheblicher Beitrag zur Abwehr von Gefahren für Menschen, Umwelt, Hafenanlage und Boote geleistet. Verfügt ein Bootsclub über Stahlkanister in entsprechender Zahl und können die Mitglieder (und ggf. Gäste) in eigener Verantwortung die Kanister benutzen, wird vermieden, dass untaugliche oder zu alte Kunststoffkanister verwendet werden. Es muss ja nicht gleich Edelstahl sein, der bewährte Stahlkanister tut´s auch. Er ist preiswert, alterungsbeständig und fast unkaputtbar. Denken Sie einmal darüber nach! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 19
Wasserschutzpolizei Würzburg Tanken von Sportbooten PHK Bernhard Huth Ein heißer Tipp … und frommer Wunsch: Tun Sie nie etwas, nur weil es nicht verboten ist! Allzeit gute Fahrt … ! Bayerischer Motor-Yacht-Verband e. V. 20
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