VWLOnline ch Tutorial Arbeitsmarkt Preisbildung auf dem Arbeitsmarkt
VWL-Online. ch Tutorial Arbeitsmarkt Preisbildung auf dem Arbeitsmarkt Start Anleitung 1
VWL-Online. ch Besonderheiten des Faktors Arbeit Im Vergleich zu den Gütermärkten wird das Arbeitsangebot durch einige Besonderheiten beeinflusst: Arbeitsmarkt • Erwerbs- und Nichterwerbsarbeit • Existenzsicherung durch Erwerbs- oder Arbeitseinkommen • Arbeit ist nicht lagerfähig • Arbeitsverträge sind immer unvollständige Verträge • Heterogenität durch unterschiedliche Qualifikationen • Nutzen durch Nichtgebrauch Über dem Existenzminimum hat der Arbeitnehmer die Wahl zwischen zusätzlichem Realeinkommen und Freizeit 2
VWL-Online. ch weiter Arbeitsangebotskurve (Arbeitnehmer) Arbeitsmarkt Reallöhne pro Stunde Kurvenabschnitt oberhalb von C Bei steigenden Löhnen kann die Arbeitszeit ohne Einkommenseinbussen Punkt C reduziert werden Die Arbeitszeit beträgt 10 h/Tag und der Lohn 32 CHF/h. Freizeit Kurvenabschnitt B-C Monatlich werden bei einer Sechstagewoche 200 h gearbeitet und ein Um die neuen Wünsche zu befriedigen, ist der Arbeitnehmer bereit, sein Monatslohn von 7‘ 600 CHF erzielt. Arbeitsangebot zu vergrössern, wenn auch die Lohnsätze ansteigen Bedürfnis nach Freizeit steigt, damit genügend Zeit vorhanden ist um Punkt B Weniger Freizeit zugunsten neuer Güter (Auto, Haus, Reisen) den neuen Wohlstand zu geniessen Hier beträgt die Arbeitszeit 8 h/Tag und der Lohn 22 CHF/h. Angebot C) 32 B) 22 3 A) 0 8 10 16 Monatlich werden bei einer Sechstagewoche 200 h gearbeitet und ein Monatslohn von 4‘ 400 CHF erzielt Kurvenabschnitt A-B Bisher unerschwingliche Güter können erworben werden (Auto, Haus, Reisen) Reallohnerhöhung ermöglicht einerseits die Erhöhung des Einkommens und Punkt A andererseits die Reduktion der extrem langen Arbeitszeiten (Freizeit ) Hier beträgt die Arbeitszeit 16 h/Tag und der Lohn 3 CHF/h. Bedürfnis nach Freizeit sinkt mit zunehmender Freizeit Monatlich werden bei einer Sechstagewoche 400 h gearbeitet und ein Monatslohn von 1‘ 200 CHF erzielt Existenzminimum wird nur knapp erreicht Arbeitsstunden pro Tag 3
VWL-Online. ch weiter Arbeitsnachfragekurve (Arbeitgeber) = Kurve des Wertgrenzproduktes je Arbeitsstunde (Wertgrenzprodukt = Stundenlohn) Arbeitsmarkt Reallöhne pro Stunde Definition Wertgrenzprodukt (WGP) Zusätzlicher Erlös aus einer zusätzlichen Arbeitsstunde Wertgrenzprodukt je Arbeitsstunde Grundsätzlich bezahlt die Unternehmung niemals mehr für eine Arbeitsstunde als der Verkauf der in dieser Arbeitsstunde produzierten Güter einbringt Nachfrage 28 Ertragsgesetz - Mit zusätzlichem Arbeitseinsatz sinkt der zusätzliche Erlös je Arbeitsstunde (Wertgrenzprodukt). - Zusätzliche Arbeitsstunden werden nachgefragt, bis der Stundenlohn dem Wertgrenzprodukt entspricht Gewinnmaximum 20 0 Interpretation Diagramm Steigt der Lohnsatz Weniger Arbeitsstunden einsetzbar Sinkt der Lohnsatz mehr Arbeitsstunden einsetzbar 300 420 Arbeitsstunden pro Tag 4
VWL-Online. ch weiter Lohnbildung Arbeitsmarkt Reallöhne pro Stunde AN AA Arbeitsangebotskurve (AA) Hier entspricht die Kurve lediglich dem Abschnitt B-C der gesamten Arbeitsangebotskurve (siehe Folie 3) Marktdiagramm Der Arbeitsmarkt ist im Gleichgewicht, wenn beim bestehenden Lohnniveau gleich viel Arbeit nachgefragt, wie angeboten wird Arbeitsstunden pro Tag 5
VWL-Online. ch weiter Verschiebungen von AA & AN Reallöhne pro Stunde Arbeitsmarkt AN 1 AN AA Gründe Verschiebung Arbeitsangebotskurve (AA) - mehr / weniger Arbeitskräfte z. B. auf Grund Ein-/ Auswanderung - Trend zu mehr / weniger Arbeit Beispiel: Verschiebung Gründe Verschiebung. Arbeitsnachfragekurve(AN) - Wertgrenzprodukt verändert sich - Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage in Folge guter Arbeitsproduktivität verändert sich auf Grund von vermehrtem Konjunktur verschiebt AN nach rechts Reallöhne und Arbeitsstunden erhöhen sich Kapitaleinsatz, technischem Fortschritt oder erhöhter Qualifikationen Bessere / schlechtere Konjunkturlage p 1 p 0 x 1 Arbeitsstunden pro Tag 6
VWL-Online. ch weiter Zunahme Arbeitsproduktivität WGP Reallöhne pro Stunde Arbeitsmarkt AN p 2. p 0 x Preis ? AN 1. AN 2. AA p 1. = Zusätzliche Produktion Beispieleiner steigenden Arbeitsproduktivität Folgen 1. Zusätzliche Produktion (Güterangebot ) 1. Zusätzliche Produktion erhöht AN und WGP Erhöhung Wertgrenzprodukt Verschiebung nach rechts 2. Senkung der Absatzpreise auf Grund des erhöhten Güterangebotes 2. Zusätzliches Güterangebot reduziert Güterpreise, AN und WGP Minderung Wertgrenzprodukt Verschiebung nach links = Durchschnittliche Veränderung der AN Zwei gegensätzliche Effekte WGP kann schlussendlich ansteigen oder sinken Bei Hochkonjunktur steigt gesamtwirtschaftliche Güternachfrage und Erhöhung der Arbeitsproduktivität sollte nicht zu Arbeitslosigkeit führen Bei konstanter oder rückläufiger gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage führt eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität zu einem Rückgang der Arbeitsnachfrage (für gleiche Produktion sind weniger Arbeitnehmer notwendig) Arbeitsstunden pro Tag 7
VWL-Online. ch Voraussetzungen für dieses Nachfrageverhalten • Vollständige Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und Absatzmarkt • Ertragsgesetz gilt auch für die Arbeitsmarkt • Alle weiteren Kosten der Unternehmung sind fix Der Arbeitsmarkt ist allerdings häufig unvollkommen Arbeitskräfte weisen eine mangelnde berufliche und örtliche Mobilität auf, dies führt zu einem lokalen Nachfragemonopol für Unternehmen Gewerkschaften haben evtl. die Möglichkeit einer kartellistischen Machtausübung 8
VWL-Online. ch Impressum Arbeitsmarkt Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft VWL-Online Stahlrain 2 5200 Brugg AG vwl-online@fhnw. ch www. vwl-online. ch 9
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