Vorinformation fr Dozentinnen und Dozenten Arbeits und Schulungsmaterialien
Vorinformation für Dozentinnen und Dozenten Arbeits- und Schulungsmaterialien zur Pflege-Charta Würdevoll pflegen – Impulse für die Praxis Standpunkte finden mit der Pflege-Charta – Sichtweisen und Handeln hinterfragen Anwendung der Präsentation durch ▶ Qualitätsbeauftragte ▶ Dozentinnen und Dozenten im Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung Zielgruppe der Präsentation ▶ Examinierte Pflegekräfte ▶ Wohnbereichsleitungen ▶ Auszubildende ▶ Pflegedienstleitungen ▶ Geschäftsführungen ▶ Heimleitungen ▶ Pflegedienstleitungen ▶ Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ▶ Geschäftsführungen ▶ Qualitätsbeauftragte © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Dauer der Präsentation ▶ Folien sind variabel anwendbar, abhängig von Auswahl der Bilder, Filme, Vertiefung der Diskussion und Anwendung der Arbeitsbögen. Vorinformation
Würdevoll pflegen – Impulse für die Praxis Standpunkte finden mit der Pflege-Charta – Sichtweisen und Handeln hinterfragen © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 1
Gliederung ▶ Anspruch auf würdevolle Pflege ▶ Impulse: Reflexion der Wahrnehmung von Situationen in der Pflege ▶ Konkretisierung des Begriffs „würdevolle Pflege“ ▶ Spannungsfelder bei der Umsetzung von Normen und Werten sowie Handlungsmöglichkeiten ▶ Fazit © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 2
„Jeder Mensch hat Anspruch auf würdevolle Pflege“ … aber was bedeutet „würdevolle Pflege“ ganz konkret? © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 3
Um „würdevolle Pflege“ umzusetzen, ist es hilfreich, einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu bestimmen. Denn: Der Begriff „Würde“ kann unterschiedlich aufgefasst werden. Die Wahrnehmung dessen, was würdevolle Pflege ist, auch! © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 4
„Würde“ – Zwei Sichtweisen ▶ Würde ist ein fest bestehender, innerer Wert, der untrennbar durch das Menschsein gegeben und damit unantastbar ist. Würde kann weder erworben noch verloren und wiedergewonnen werden. ▶ Würde wird im Zusammenhang geschaffen, kann angeeignet, verloren und wieder gewonnen werden. Sie kommt im Verhalten von Menschen zum Ausdruck, kommt einer Person aufgrund ihres Amtes oder ihres sozialen Status zu oder wird der äußeren Erscheinung einer Sache oder einer Person zugeschrieben. Literaturtipps: Rom, Bernhard (2009). Die Würde des Menschen ist unantastbar – und außerdem schwer zu definieren. Do. XMedical Nr. 2/2009, http: //www. rosenfluh. ch/rosenfluh/articles/download/469/Die_Wuerde_des_Menschen_ist_unantastbar. pdf Pieper, A. (2007). Menschenwürde und Menschenrechte aus philosophischer Sicht. VSH-Bulletin Nr. 3/4, November 2007, http: //www. ch-hochschullehrer. ethz. ch/pages_de/publications_de. htm (16. 5. 2011) © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 5
Gemeinsamer Ausgangspunkt Die Würde des Menschen ist unantastbar (Art 1 Grundgesetz) ▶ Menschenwürde ist nicht messbar. ▶ Ein Mensch kann nicht entwürdigt werden! ▶ Ein Mensch kann dem anderen seine Würde nicht nehmen! Aber: ▶ Die Bedingungen für ein der Würde des Menschen angemessenes Leben – für eine würdevolle Pflege – sind messbar. ▶ Wie leben Menschen, die Pflege benötigen? ▶ Wie wird Menschen begegnet? Und welche Verantwortung tragen Pflegende dafür? © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 6
Gemeinsamer Ausgangspunkt Die Würde des Menschen ist unantastbar (Art 1 Grundgesetz) Pflegende tragen Verantwortung Die oder Pflegende ist persönlich verantwortlich und rechenschaftspflichtig für die Ausübung der Pflege sowie für die Wahrung ihrer fachlichen Kompetenz. Die oder Pflegende greift zum Schutz des Einzelnen, der Familie und der sozialen Gemeinschaft ein, wenn deren Wohl durch Pflegende oder eine andere Person gefährdet ist. (ICN Ethikkodex 2000) Vertiefung: Arbeitsbogen 2 Internationaler Ethikkodex für Pflegende (1953/2000). International Council of Nurses: http: //www. dbfk. de/download/ICN-Ethikkodex-DBf. K. pdf (17. 8. 2011). © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 7
Berufliches Selbstverständnis und Verantwortung professionell Pflegender Beispiele ▶ Unantastbarkeit der Würde des Menschen ▶ Respekt vor Verschiedenheit, Personenorientierung ▶ Achtung der Autonomie ▶ Vertraulichkeit ▶ Reflexion des eigenen Handelns und Selbstverantwortlichkeit ▶ Anwalts- und Wächterfunktion für Pflegebedürftige © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 8
Pflege heißt, eigene Sichtweisen und eigenes Handeln zu hinterfragen Die Wahrnehmung von Situationen kann sehr unterschiedlich sein, so auch die Wahrnehmung von würdevollen Situationen in der Pflege. ▶ Reflektieren Sie bitte Ihr Verständnis von einer würdevollen Pflege: Wie nehmen Sie folgende Bilder wahr? Sie können zur Vertiefung entsprechende Arbeitsbögen nutzen. Vertiefung: Arbeitsbögen 3 -15 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 9
Würdevolle Pflege ▶ Was sind individuelle, bedürfnisgerechte Angebote? Foto: Irmgard Rolfes, Bild 1 Vertiefung: Arbeitsbogen 3 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 10
Würdevolle Pflege? ▶ Wie sollten Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe gestaltet sein? Foto: Andreas Treutmann, Bild 2 Vertiefung: Arbeitsbogen 4 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 11
Würdevolle Pflege? ▶ Wie können Fürsorgepflichten des Personals und Selbstbestimmungsrechte der Pflegebedürftigen in Einklang gebracht werden? Cartoon: Christian Born, Bild 3 Vertiefung: Arbeitsbogen 5 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 12
Würdevolle Pflege? ▶ Wie sollten Betätigungsangebote und Wohnumfeld für Menschen mit Demenz gestaltet sein? Foto: "© Superbass / CC-BY-SA-3. 0 (via Wikimedia Commons)", Bild 4 Vertiefung: Arbeitsbogen 6 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 13
Würdevolle Pflege? ▶ Wie kann man gut kommunizieren, wenn die Zeit knapp ist? Cartoon: Christian Born, Bild 5 Vertiefung: Arbeitsbogen 7 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 14
Würdevolle Pflege? ▶ Wie wird mit dem Recht auf Freiheit und Sicherheit umgegangen? Cartoon: Jonas Brühwiler, Bild 6 Vertiefung: Arbeitsbogen 8 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 15
Würdevolle Pflege? ▶ Was gehört zu einer genussvollen Mahlzeit? Foto: Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse, Bild 7 Vertiefung: Arbeitsbogen 9 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 16
Würdevolle Pflege? ▶ Was sind altersgerechte Angebote? Foto: Franziska Richter, Vitanas Senioren Centrum Rosengarten, Bild 8 Vertiefung: Arbeitsbogen 10 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 17
Würdevolle Pflege? ▶ Welche Möglichkeiten gibt es, positive Gefühle auszulösen? Foto: Matthias Ernert, Bild 9 Vertiefung: Arbeitsbogen 11 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 18
Würdevolle Pflege? ▶ Wie können Zuwendung und Distanzgrenzen in Einklang gebracht werden? Foto: Julia Baier im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit Die Ausstellung „Da. Sein - Ein neuer Blick auf die Pflege“ vom BMG zeigt Bilder aus dem Alltag von Pflegebedürftigen und Pflegekräften. Kontakt: kontakt@infobuero-pflege. de, Bild 10 Vertiefung: Arbeitsbogen 12 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 19
Würdevolle Pflege? ▶ Welches Altersbild prägt unser Handeln in der Pflege? Foto: Pixabay, CC 0 Public Domain, Bild 11 Vertiefung: Arbeitsbogen 13 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 20
Würdevolle Pflege? ▶ Wie können individuelle Interessen berücksichtigt werden? Foto: Seniorenpflegeheim „Am Kienhorstpark“ der CASA REHA Berlin für das Bundesministerium für Gesundheit. Die Ausstellung „Da. Sein – Ein neuer Blick auf die Pflege“ vom BMG zeigt Bilder aus dem Alltag von Pflegebedürftigen und Pflegekräften. Kontakt: kontakt@infobuero-pflege. de, Bild 12 Vertiefung: Arbeitsbogen 14 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 21
Würdevolle Pflege? ▶ Wie werden Privatheit und Intimsphäre beachtet? Foto: privat (Creative Commons), Bild 13 a Vertiefung: Arbeitsbogen 15 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 22
Was verstehen Sie unter würdevoller Pflege? ▶ Resümieren Sie bitte vorangegangene Inhalte und reflektieren Sie: ▶ Was bedeutet würdevolle Pflege für Sie ganz persönlich? ▶ Welche Aspekte sind Ihnen besonders wichtig? ▶ Welche Aspekte sind für Sie eher verzichtbar? ▶ Verändern sich Ihre Wünsche und Erwartungen mit dem Älterwerden? Vertiefung: Arbeitsbogen 16 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 23
Wie lässt sich würdevolle Pflege konkretisieren? Die Pflege-Charta schafft eine gemeinsame Basis ▶ Individualität, Selbstbestimmung und Hilfe zur Selbsthilfe ▶ Körperliche und seelische Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit ▶ Privatheit ▶ Professionelle Pflege, Betreuung und Behandlung ▶ Umfassende Information, Beratung und Aufklärung ▶ Kommunikation, Wertschätzung und Teilhabe an der Gesellschaft ▶ Berücksichtigung von Religion, Kultur und Weltanschauung ▶ Palliative Begleitung, respektvoller Umgang mit dem Leichnam Vertiefung zur Pflege-Charta: Modul 1 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 24
Spannungsfelder bei der Umsetzung würdevoller Pflege ▶ Rechte sind begrenzt durch Rechte und Entfaltungsmöglichkeiten Anderer. ▶ Finanzielle und strukturell bedingte Rahmenbedingungen (z. B. erforderliche Eigenmittel oder regional vorhandener Mangel an Hilfeangeboten) können z. B. Wahlmöglichkeiten eingrenzen. ▶ Konflikte zwischen dem Anspruch, das Recht auf Selbstbestimmung des hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu beachten, und bestimmten Fürsorgepflichten der Pflegenden und Behandelnden (beispielhaft sind Situationen wie Nahrungsverweigerung oder Sturzgefährdung). Vertiefung: Arbeitsbogen 17 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 25
Welche Spannungsfelder kann die Umsetzung von Rechten und Werten mit sich bringen? ▶ Welche Spannungsfelder bei der Umsetzung von Rechten und handlungsleitenden Werten kennen Sie? ▶ Welche konkreten Situationen aus ihrer beruflichen Erfahrung sind beispielhaft? ▶ Welche Lösungen wurden gefunden? ▶ (Wenn es zu keiner angemessenen Lösung kam, diskutieren Sie bitte in der Gruppe, welche Wege es hätte geben können. ) Vertiefung: Arbeitsbogen 17, 18 © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 26
Fazit ▶ Die Bedingungen für würdevolle Pflege sind gestaltbar, z. B. wie Selbstbestimmung, Privatheit und Respekt umgesetzt werden. ▶ Bei der Umsetzung von Werten und Rechten können Spannungen zwischen verschiedenen Ansprüchen entstehen – diese müssen immer wieder neu reflektiert werden. ▶ Es gibt gute Lösungen für individuelle Situationen und kein grundsätzlich „richtiges“ oder „falsches“ Handeln. ▶ Die Verantwortung Pflegender liegt darin, das eigene Handeln im Hinblick auf eine würdevolle Pflege selbstkritisch zu reflektieren und mit Kolleginnen und Kollegen nach Handlungsalternativen zu suchen. ▶ Die Auseinandersetzung mit der Pflege-Charta kann dabei unterstützen. © BMFSFJ 2011, www. pflege-charta. de Power. Point-Präsentation Modul 2 Seite 27
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