Vokale und die Quantaltheorie Jonathan Harrington Vokale und
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Vokale und die Quantaltheorie Jonathan Harrington
Vokale und die Quantaltheorie. 1. die Berechnung von Formanten in einem ein 3 Rohr System. 1(a) Hinterrohr, 1 (b)Helmholzresonator, Vorderrohr. 2. Daraus ergibt sich: Es gibt artikulatorisch-akustische stabile Regionen = Aenderungen in der Vokaltraktgestaltung kaum Formant-Aenderungen zur Folge haben. 3.
Die Stelle der geringsten Verengung Wie Konsonanten haben Vokale eine gewisse 'Artikulationsstelle' oder Stelle der geringsten Verengung, die: • zwischen dem Glottis und hartem Gaumen gebildet wird • einen bedeutenden Einfluss auf das akustische Signal ausübt Stelle der geringsten Verengung [i] [A]
Allgemeines Drei-Rohrmodell für Vokale Wegen dieser Verengungsstelle wird der Mundraum in drei Räume aufgeteilt, die mit drei Röhren entsprecherender Länge modelliert werden können. Verengungsrohr L cm a cm 2 Vorderrohr Hinterrohr Diese Parameter entsprechen der Länge und Querschnittsfläche vom jeweiligen Rohr L cm a cm 2
Beitrag der Röhre zur Akustik der Vokale [i] Alle Röhre tragen zur Akustik/Formanten bei, diese Merkmale jedoch am meisten (in dieser Reihenfolge): 1. Verengungsstelle [u] [y] 2. Rohrlänge [E] 3. Verengungsbreite
Kaum akustische Unterschiede wegen: Der Biegung vom Vokaltrakt » Kleine Variationen in der Breite hinter oder vor der maximalen Verengung »
Drei-Rohr Modell: Festgelegte Parameter L = 16. 5 cm Avg = 0. 1 cm 2 Ah = 4 cm 2 Glottis Lippen Vorderrohr Hinterrohr Lvg = 2 cm Verengungsrohr Vokaltraktlänge, L = 16. 5 cm Verengungsrohr-Länge Lvg = 2 cm Verengungsrohr-Querschnittsfläche Avg = 0. 1 cm 2 Hinterrohr-Querschnittsfläche = 4 cm 2
Drei-Rohr Modell: Veränderliche Parameter Die Länge vom Hinterrohr Lh Die Länge vom Vorderrohr, Lv wird dementsprechend geändert, sodass die Gesamtlänge vom Vokaltrakt, L, bei 16. 5 cm konstant bleibt L = 16. 5 cm 2 cm Lv = 4. 5 cm [i] Lh = 10 cm 2 cm Lv = 10. 5 cm [u] Lh = 4 cm
Formantberechnung in einem Dreirohrmodell Lippen Glottis Die Formantwerte können aus der Zusammensetzung von drei Rohrensystemen modelliert werden, angenommen dass, der Ein- und Ausgang zum Verengungsrohr klein ist 1. Hinterrohr: ein Rohr an beiden Enden geschlossen 2. Hinter- und Verengungsrohr zusammen: Helmholtzresonator (Physiker: Hermann von Helmholtz) 3. Vorderrohr: Rohr hinten geschlossen, vorne offen
1. Hinterrohr Formanten in einem Rohr, an beiden Enden geschlossen n: die Formantnummer c: die Schallgeschwindigkeit Zum Beispiel für F 2 im Hinterrohr für Lh = 13 cm L=16. 5 cm Lv = 1. 5 cm Lvg=2 cm Lh = 13 cm
Nomogramm vom Hinterrohr Nomogramm: Eine Abbildung, in der gleichzeitig mehrere Skalen gezeigt wird Lv: Vorderrohrlänge (cm) 13. 5 10. 5 7. 5 5. 5 3. 5 1. 5 0 3000 Lv = 1. 5 cm 2692 Hz Lh = 13 cm 1000 Lvg=2 cm F 2 h » 2692 Hz 0 Frequenz (Hz) 5000 L=16. 5 cm 1 3 5 7 9 11 13 15 Lh: Hinterrohlänge (cm)
Nomogramm vom Hinterrohr (fortgesetzt) Damit wir den Einfluss der Hinterrohrlänge auf die Formanten feststellen können, wird F 1 -F 3 für das Hinterrohr für alle möglichen Lh-Werte berechnet Lv: Vorderrohrlänge (cm) F 2 h F 1 h 1000 3000 Hinterrohrformanten F 3 h 2692 Hz 0 Frequenz (Hz) 5000 13. 5 10. 5 7. 5 5. 5 3. 5 1. 5 0 1 3 5 7 9 11 13 15 Lh: Hinterrohlänge (cm)
2. Helmholtzresonator Lv = 2 cm Lh (variabl) Ah = 4 cm 2 Av = 0. 1 cm 2 (p =3. 141593. . ) z. B für Lh = 8 cm
1000 2000 3000 4000 5000 13. 5 11. 5 9. 5 7. 5 5. 5 3. 5 1. 5 0 0 Lv (cm) F 3 h F 2 h F 1 h 220 Hz FHELM 0 Frequenz (Hz) Nomogramm vom Hinterrohr und Helmholtzresonator 1 2 3 4 5 6 7 8 9 11 13 15 Lh (cm)
3. Vorderrohr Rohr hinten geschlossen, vorne offen: z. B was ist F 1 v, wenn Lv = 6. 5 cm?
Nomogramm: Alle 3 Röhre zusammen 11. 5 9. 5 7. 5 5. 5 3. 5 1. 5 0 0 Lv (cm) 5000 13. 5 3000 4000 F 3 v F 2 h F 2 v 2000 Frequenz (Hz) F 3 h F 1 h FHELM 0 1000 F 1 v 1 2 3 4 5 6 7 8 9 11 13 15 Lh (cm) Die tatsaechlich vorkommenden Formanten in einem Drei-Rohr. System lassen sich aus den unteren n Formanten von allen Röhren erstellen…
Formanten in einem Dreirohrsystem Was sind F 1 -F 5 für dieses 3 -Rohr-System? 3. 5 cm Lv (cm) 9. 5 7. 5 5. 5 3. 5 1. 5 Lh = 11 cm 0 0 X F 5 (=F 3 h) = 4773 Hz X F 4 (=F 2 h) F 3 (=F 1 v) = 3182 Hz = 2500 Hz F 2 (=F 1 h) = 1591 Hz 3000 4000 5000 13. 5 11. 5 2 cm 2000 X 1000 X F 1 (=FHELM) = 188 Hz 0 X 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Lh (cm) 11 13 15
Nomogramm: Drei-Rohr-System 1000 2000 3000 4000 5000 13. 5 10. 5 8. 5 6. 5 4. 5 2. 5 0 Drei-Rohr-System Lv (cm) 13. 5 10. 5 8. 5 6. 5 4. 5 2. 5 0 F 3 F 2 F 1 0 Frequenz (Hz) Individuelle Röhre 1 3 5 7 9 11 13 15 Lh (cm) 1 3 5 7 9 11 13 15
Quantal-Theorie der gesprochenen. Sprache (K. Stevens, MIT. Siehe Journal of Phonetics, 1989) 1. Die Beziehung zwischen Produktion und Akustik der Sprache ist nicht-linear. 2. Die Nicht-Linearität hat Quantalgebiete zur Folge. (Quantalgebiet: grosse artikulatorische Änderung, kaum eine akustische Änderung). 3. Sprachen bevorzugen Laute aus unterschiedlichen Quantalgebieten.
1. Nicht-Linearität Nicht-linear Linear Die Änderung von x und y sind im linearen Verhältnis zueinander y Akustik x Produktion
2. Nicht-Linearität und Quantalgebiete Nicht-Linearität hat Quantal-Gebiete zur Folge Q: Innerhalb eines Q-Gebiets verursachen große artikulatorische Änderungen kaum eine akustische Q Änderung Q T (Transition): eine kleine artikulatorische Änderung verursacht eine bedeutende akustische Änderung T Frikativ Akustik: Amplitude Approximant Plosiv Artikulation: Verengungsgrad
3. Bevorzugte Laute Sprachen bevorzugen Laute aus unterschiedlichen Q-gebieten Ö Akustik Ö X Frikativ Approximant Ö Plosiv Vorteilhaft für den Sprecher Der Sprecher muss nicht innerhalb eines Q-Gebietes auf eine präzise Weise sprechen, weil hier artikulatorische Änderungen kaum akustische Änderungen zur Folge haben Vorteilhaft für den Hörer Laute aus unterschiedlichen Q-Gebieten sind akustisch recht distinktiv (z. B Approximant vs. Frikativ vs Plosiv).
Inwiefern sind Vokale quantal? Akustische-Artikulatorische Beziehungen in Vokalen Ein Ueberblick vom 3 Rohren-System Vorderrohr, Helmholzresonator, Hinterrohr und deren Beitraege zur Sprachakustik.
1. Vokale und Nicht-Linearität Die Beziehung zwischen Artikulation und Akustik der Vokale ist nicht-lineär, weil: Kontinuierliche Änderung in den Rohrlängen manchmal eine geringe, manchmal eine starke Änderung der Formanten zur Folge haben Lv (cm) 13. 5 10. 5 6. 5 4. 5 2. 5 0 Frequenz F 3 F 2 F 1 gering stark 1 3 5 7 9 11 13 15 Lh (cm)
2. Q-Gebiete in Vokalen Quantalgebiete gibt es an Stellen, wo die Assoziation zwischen Röhren und Formanten wechselt F 2 = F 2 Hinterrohr F 2 = F 2 Vorderrohr 0 1000 2000 3000 13. 5 10. 5 8. 5 6. 5 4. 5 2. 5 0 1 F 1 = F 1 Vorderrohr 3 5 7 9 11 13 15 F 1 = F 1 HELM
Wegen dieser Wechselung zwischen Röhren und Formanten haben in diesen Bereichen unterschiedliche Vokaltraktgestaltungen fast die selben Formantwerte (und sind daher Q-Gebiete) Lv (cm) 13. 5 10. 5 8. 5 6. 5 4. 5 2. 5 0 F 3 F 2 F 1 Lh (cm) 1 3 5 7 9 11 13 15
3. Q-Gebiete und bevorzugte Vokale Die Häufigkeit von [i] und [u] in den Sprachen der Welt kann durch die Q-Theorie erklärt werden: Lv (cm) 13. 5 10. 5 8. 5 6. 5 4. 5 2. 5 0 F 3 F 2 F 1 Lh (cm) 1 3 u 5 7 9 11 13 15 i
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