VO4 Lexikalischsemantische Beziehungen zwischen den Wrtern Semantik I
VO#4: Lexikalischsemantische Beziehungen zwischen den Wörtern Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska
Strukturalistische Auffassung n Sprache ein System von Elementen n Stellenwert n n n Relationen syntagmatische Relationen paradigmatische Relationen
A. Syntagmatische Relationen lineare Abfolge der Elemente = horizontal n Umgebung der Elemente n n Beispiele: fällen – Holz, Baum; spielen – Geige; singen – Lieder; Blumen – blühen; Blätter – fallen (nach Schippan, 1992, 69) Parole n Akzeptabilität n semantische Kompatibilität n semantische Valenz n
Semantischen Kompatibilität n n Verträglichkeit Bedingung der Akzeptabilität n n n *Der Baum fliegt davon. *Er hat mich aufrichtig belogen. *Er hat ihr ein Kleid für Geld gekauft. *Er hat einen blonden Hund. *Er speist in der Kneipe.
Semantische Valenz „…meint die semantisch begründete Fähigkeit eines Lexems durch Argumentstellen (Leerstellen)bestimmte semantische Partner zu fordern. “(Schippan 1992, 199) n n n z. B. : verkaufen – j-d – j-m – etw. semantische Valenz und (In)Kompatibilität indirekte Wortverwendung: n z. B. : Die Steine reden. Die Steine schweigen.
B. Paradigmatische (assoziative) Relationen vertikale Abfolge der Elemente Austauschbarkeit, Ersetzbarkeit n n n Beispiele: Schwester – Bruder (komplementär), süß – sauer, gut – böse (antonymisch), Baum – Birke (hierarchisch) Langue Abbild der Wirklichkeit + Bedürfnisse der Menschen
Bedeutungsrelationen 1 (nach Römer, Matzke 2005) 1. Relation der Bedeutungsgleichheit a. Synonymie z. B. Apfelsine, Orange/Samstag, Sonnabend b. Referenzidentität z. B. Die Vorleserin – Mareike Fütterer, 23, Geschichtsstudentin, hat einen besonderen Nebenjob: Als Studienhelferin vertont sie ihrem blinden Kommilitonen. . . )
Bedeutungsrelationen 2 (nach Römer, Matzke 2005) 2. Relation der Bedeutungsähnlichkeit a. partielle Synonymie n Varietäten (Löwenzahn, Pustelblume) n Semantische Differenz (j-m schlecht machen, j-m etw. anhängen) n Selektionsbeschränkungen (j-d irrt sich, j-d missversteht etw. /jn. )
Bedeutungsrelationen 3 (nach Römer, Matzke 2005) 3. Relation des Andersseins a. Kontradiktion (z. B. tot – lebendig; einprägen – vergessen) b. Antonymie (z. B. heiß – warm – lauwarm – kalt – eiskalt) c. Konversion (z. B. Herr – Knecht; kaufen – verkaufen) d. Inkompatibilität: (z. B. Januar, Februar, . . . Dezember)
Bedeutungsrelationen 4 (nach Römer, Matzke 2005) 4. Relation der Bedeutungshierarchie a. Hyperonymie und Hyponymie n z. B. Baum vs. Linde, Buche, Eiche Kohyponyme b. Meronymie z. B. Gesicht vs. Augen, Nase, Mund, Kiefer
Gruppierungen im Wortschatz • Wortfelder • Wortfamilien
Wortfeld 1 Charakteristik von Wortfeldern (Lutzeier) n n n eine Form- und eine Inhaltsseite Felderelemente: gleiche Wortart Die Felder: inhaltlich strukturiert
Wortfeld 2 n n n gleicher oder ähnlicher Ausschnitt der Wirklichkeit synonymische, antonymische, hierarchische, hyperonymische, hyponymische und kohypohymische Bedeutungsbeziehungen Beispiel: Wortfeld „sich fortbewegen“ gehen, laufen, trippeln, schreiten, hineingehen, hinausgehen, laufen, rennen, schlendern, spazierengehen, galoppieren, traben, sich beeilen, hasten, um die Wette rennen, die Beine unter die Arme nehmen
Wortfeld 3 Arten von Wortfeldern a) onomasiologische Felder n unabhängig von den Einzelsprachen ist b) semasiologische Felder n Bedeutungszusammenhänge
Wortfamilien n ein gemeinsames Element (Stamm) Strukturwandels eines Wortschatze „Lexeme, die genetisch zusammengehören, bilden eine Wortfamilie. “ (Schippan, 1992, 196) z. B. fahren: aus-, weg-, hin-; Einfahrt, Erfahrung, Fahrer, erfahren. . .
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