Unwgbarkeiten in der therapeutischen Arbeit von Jugendlichen mit
Unwägbarkeiten in der therapeutischen Arbeit von Jugendlichen mit Geschlechtsinkongruenz Annette Streeck-Fischer
Die Geschichte einer Verwandlung von Frau zu Mann
Die Geschichte einer Verwandlung
Als diagnostische Kriterien für die GD bei Jugendlichen und Erwachsenen gelten im DSM 5 A. Eine seit mindesten sechs Monaten bestehende ausgeprägte Diskrepanz zwischen Gender und Zuweisungsgeschlecht, wobei sechs Einzelkriterien angeführt werden, von denen zumindest zwei erfüllt sein müssen, sowie 1. Ausgeprägte Diskrepanz zwischen Gender und den primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmalen ( oder bei Jugendlichen den zu erwartenden sekundären Geschlechtsmerkmalen) 2. Ausgeprägtes Verlangen die eigenen primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmale loszuwerden ( Und/oder bei Jugendlichen das Verlangen die Entwicklung der erwarteten sekundären Geschlechtsmerkmale zu verhindern 3. Ausgeprägtes Verlangen nach den primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmalen des anderen Geschlechts
Weitere Kriterien für die GD bei Jugendlichen und Erwachsenen 4. Ausgeprägtes Verlangen dem anderen Geschlecht anzugehören ( oder ein alternatives Gender, das sich vom Zuweisungsgeschlecht unterscheidet) 5. Ausgeprägtes Verlangen danach wie das andere Geschlecht behandelt zu werden ( oder wie ein alternatives Gender, das sich von Zuweisungsgeschlecht unterscheidet. ) 6. Ausgeprägte Überzeugung, die typischen Gefühle und Reaktionsweisen des anderen Geschlechtes aufzuweisen ( oder eines alternativen Gender, dass sich vom Zuweisungsgeschlecht unterscheidet) B. Klinisch relevantes Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen schulischen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
Freud spricht von der bisexuellen Anlage Quindeau (2018) Jede Schicht besteht aus männlichen und weiblischen Elementen Stoller (1968) gender role identiy Gender core identity Sex Reiche (1990) Auch der Kern besteht aus einzelnen Elementen
Coaching oder Therapie? ( z. B. Rauchfleisch)
Behandlungsansätze ( aus Möller et al 2018) • Feel confortable in your Skin (developmental informed therapy ( Zucker, Bradley 1995, , 1997, 2005, 2007)) • Der begleitende abwartende Ansatz (z. B Kertemis & Pfäfflin 2003) • Der gender-affirmative Ansatz (Ehrensaft 2016) Geschlechtsvariationen sind keine Störungen Geschlechtspräsentationen sind vielfältig Geschlecht beinhaltet eine zeitübergreifende Verflechtung von Biologie, Entwicklung und Sozialisation Geschlecht kann fluide sein Nicht das Geschlecht ist krank sondern der Umgang damit
Psychotherapie soll Trans-Personen im Bedarfsfall angeboten werden. Ziele der Therapie können sein: • Förderung von Selbstakzeptanz, Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit • Bewa ltigung von Scham- und Schuldgefu hlen sowie von internalisierter Trans-Negativita t • Unterstu tzung der Identita tsentwicklung • Reflexion und Bearbeitung mo glicher Erfahrungen und Konflikte in einer anderen Geschlechtsrolle • Unterstu tzung des Coming-Out-Prozesses, insbesondere bei familia ren oder partnerschaftlichen Problemen
Psychotherapie • Unterstu tzung bei anderen familia ren oder partnerschaftlichen Problemen • Unterstu tzung bei Problemen im Zusammenhang mit der eigenen Elternrolle • Bearbeitung der Auswirkungen der Reaktionen anderer (Trans-Negativita t und Trans Feindlichkeit) • Unterstu tzung bei einer Entscheidung u ber ko rpermodifizierende Behandlungen • Unterstu tzung nach ko rpermodifizierenden Behandlungen • Unterstu tzung bei andauernder Geschlechtsdysphorie Konsensbasierte Empfehlung
Beginn der Genderdysphorie Persister, Desister Kindesalter Pubertät Eigentliches Jugendalter Wann outing Wann Hormonblocker Wann Hormone
Unterschiedliche Meinungen (1) gegen zu früh – erst einmal die Pubertät erleben (2) Frühe Behandlung, - das hilft zu vergessen ein Transkind zu sein (3) Widerspruch – es gibt sehr reflektierte Transkinder
Erfahrungen im Umgang mit Jugendlichen • B. 16 Jahre: von Mutter abgelehnt, diese mochte keinen Körperkontakt, schon als Kind ein Unwohlgefühl im eigenen Körper. Drängender Wunsch zum Transmann
• C 14 Jahre jungenhaftes Aussehen, abgebunden Brüste, weite Kleidung >Kurzzeittherapie mit dem Fokus möchte ich männlich werden (Internet-foren, intensive Beschäftigung mit w/m
• A. 15 Jahre panikartige Reaktion auf die körperlichen Veränderungen, kein reflexiver Zugang
• S. 17 Jahre, seit Pubertät Probleme mit sich, Rückzug, Schulvermeidung, selbst- und fremddestruktive Durchbrüche (Diagnose BPS, Autismusspektrumstörung) outing mit 17 Jahren
• M russischer Herkunft, 18 Jahre wegen gravierender Auffälligkeit in der Kinderpsychiatrie, outing, Hintergrund, sex. Missbrauch durch Jogalehrer, Freundin verunglückt tödlich bei Verkehrsunfall,
Fragen ( aus Preuss) 20% ASS 60% Traumatisierung Bewältigung früher Trennungen Blissful symbiosis = frühe wonnevolle Symbiose • 20% Zunahme der Identitätsdiffusion • •
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