Traurige Weihnachten Autorin Brigitte von Schreibwerkstatt de Power
Traurige Weihnachten Autorin: Brigitte von Schreibwerkstatt. de Power. Point Gestaltung: bei Renatchen Musik: Stille Nacht Weiter mit KLICK
„Mein geliebter Chris“ Nun ist er da, der Heilige Abend, auf den wir uns so freuten. Zum ersten Mal wollten wir zusammen feiern. Der Baum, den wir zusammen ausgesucht hatten. Uns waren fast die Finger abgefroren, als wir ihn auf dem Autodach festzurrten.
Er steht hier mitten im Zimmer. So wie Du ihn hast stehen lassen, weil wir uns nicht Entschließen konnten, wo er seinen endgültigen Platz bekommen sollte. Daneben die Schachteln mit dem neuen Baumschmuck vom Weihnachtsmarkt. Erinnerst Du Dich? Wo immer Du jetzt auch sein magst?
Bitte Chris, Du kannst doch nicht einfach hier zur Tür raus gehen und sagen…. „Ich dreh noch´ne kurze Runde. Es ist zwar kalt, aber trocken. Nach den Feiertagen motte ich die Maschine dann ein. Versprochen! Ein halbes Stündchen, dann bin ich wieder zurück und dann suchen wir den richtigen Platz für den Weihnachtsbaum aus…. Um dann nie wieder zu kommen! Chris, ich schaffe das nicht…. Ich schaffe es einfach nicht……. .
Als Du – obwohl es inzwischen zu nieseln begonnen hatte – nicht nach Hause kamst, da wurde mir eiskalt. Mir war noch nie so unheimlich zumute. Ich stand am Fenster und presste mein Gesicht an die Scheibe um die Garageneinfahrt einsehen zu können. Von außen liefen die Regentropfen die Scheibe herunter und von innen meine Tränen. Ich konnte kaum etwas sehen, aber das war auch nicht nötig. Ich wusste, dass etwas passiert war…. Ich kann nicht sagen, woher… Ich wusste es einfach…
Als dann die beiden Polizeibeamten vor der Tür standen sagte ich: „Ich weiß… Sie werden mir sagen, dass Chris tot ist…“ Dann muss ich zusammengebrochen sein, denn als ich wieder zu mir kam, hatten sie bereits den Notarzt alamiert.
Chris… wie soll ich damit fertig werden? Gestern war Deine Beerdigung und heute ist Heilig Abend. Ich fühle mich so ohnmächtig, so tief traurig, so verzweifelt und grausam einsam. Ja, und ich bin wütend…. Wie konntest Du mir das antun? Wie konntest du mir zeigen was Glück und erfüllende Zweisamkeit ist? Wie konntest du mir Deine wunderbare Liebe, Deine Zärtlichkeiten, Deine beschützende Männlichkeit schenken und in mir die große Liebe zu Dir wecken, um dann einfach zu gehen? Mich so alleine zu lassen. Von einer Minute zur anderen? Wo kann ich mich jetzt anlehnen und mich geborgen fühlen? Jetzt, da es Deine starke Schulter nicht mehr gibt?
Ich gehe jetzt zum Friedhof und lege diesen Brief unter die Erde Deines Grabes. Diese letzten Worte von mir, wohin soll ich sie sonst schicken?
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