Tagung fr Betriebsrtinnen und Betriebsrte Neues aus der
Tagung für Betriebsrätinnen und Betriebsräte Neues aus der Bezirksdirektion Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017
Arbeits- und Wegeunfälle BD Heidelberg Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 2
Meldepflichtige Arbeitsunfälle BD Heidelberg Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 3
Arbeits- und Wegeunfälle BG RCI Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 4
Meldepflichtige Arbeitsunfälle BG RCI Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 5
Angezeigte Berufskrankheiten BG RCI Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 6
Anzeigen des Verdachts auf eine Berufskrankheit nach Branchen Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 7
Anerkannte Berufskrankheiten gesamt - 30, 5 % - 12, 6 % Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 8
Neue Berufskrankheitenrenten gesamt Anzahl - 28, 7 % - 14, 3 % Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 9
Die 10 häufigsten Berufskrankheiten 2015; hier Verdachtsanzeigen Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 10
Häufigste Berufskrankheiten 2015; hier Neurenten Anzahl * Anmerkung zu CB-E (Chronische Bronchitis/Emphysem): Die Anzahl von 176 Fällen ist die Summe aus 172 Fällen BK 4111 und 4 Fällen § 9 Abs. 2 SGB VII. Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 11
Ergebnisse der Feststellungsverfahren bei Berufskrankheiten 2015 Anzahl BK-Verdacht bestätigt davon anerkannte Berufskrankheiten darunter: neue BK-Renten davon: berufliche Verursachung festgestellt, besondere versicherungs-rechtliche Voraussetzungen nicht erfüllt 2. 875 % - 8, 8 % 2. 166 1. 078 709 BK-Verdacht nicht bestätigt 4. 697 - 12, 7 % Entschiedene Fälle insgesamt 7. 572 - 11, 3 % Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 12
Rechtsmittel Widerspruchsverfahren 2015 Neue Verfahren 2014 2. 939 Im Jahr 2015 wurden eingelegt 2. 458 Erledigt wurden durch: Bestätigung der berufsgenossenschaftlichen Entscheidung durch Abweisung, Rücknahme oder sonstiger Art Abänderung zugunsten der Versicherten durch Abhilfe, teilweisen oder vollen Erfolg Am 31. Dezember 2015 waren erledigt Sozialgerichtsverfahren 2015 2. 367 Bestätigung 93% 177 2. 544 Klagen Berufungen Revisionen 1. 111 181 3 922 189 3 Erledigt wurden durch: Bestätigung der berufsgenossenschaftlichen Entscheidung durch Urteil, Rücknahmen oder sonstige Weise 869 152 1 Abänderung zugunsten der Versicherten durch Urteil, vergleich, oder sonstige Weise 114 34 - Am 31. Dezember 2015 waren erledigt 983 186 1 88% 81% Neue Verfahren 2014 Im Jahr 2015 wurden eingelegt Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 100% Seite 13
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Mo Mar – Stand der Rekrutierung Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 16
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Neue Berufskrankheiten (2018? ) Ø Harnblasenkrebs durch PAK (80 BAP- Jahre) Ø Kehlkopfkrebs durch PAK (80 BAP – Jahre) Ø Leukämie durch die Einwirkung von > 180 Butadienjahren Ø Fokale Dystonie bei Blech – und Zupfinstrumentenspielern Ø Ovarial – CA durch Asbest (in Diskussion) Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 24
Weiterentwicklung des Berufskrankheitenrechts Ø Vorschlag im Weißbuch der DGUV von Vertretern der Arbeitgeber u. Versicherte 5 Punkte für die Politik: 1. Ursachenermittlung verbessern • • • Schaffung einheitlicher Qualitätsstandards Gesetzlicher Rahmen zur Datenerhebung und Nutzung für Expositionskataster Prüfung der Datenlage durch Versicherten vor Entscheidung 2. Unterlassungszwang abschaffen • 9 von 77 Berufskrankheiten enthalten den Unterlassungszwang als Anerkennungsvoraussetzung z. B. BK 5101 (Haut) Schutzmaßnahmen werden zur Mitwirkungspflicht Schweregrad ist gesetzlich zu definieren. Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 25
Weiterentwicklung des Berufskrankheitenrechts 3. Rückwirkung regeln • Bei Aufnahme neuer BK en in die BK-Listen galten bisher Stichtage als Rückwirkungsfrist - Frist abschaffen, und Bken anerkennen, sobald ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse Vorliegen. (Unabhängig vom Zeitpunkt Ihres Auftretens) 4. Ärztlicher Sachverständigenbeirat (ÄSVB) Beratung der Bundesregierung - Transparenz der Entscheidungsfindung und der Mitglieder - Gesetzregelung zur rechtswirksamen Tätigkeit 5. Ausbau der Forschung zum Thema Berufskrankheiten; Transparenz der Forschungsförderung Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 26
Aktuelle Rechtssprechung Fußballturnier als betriebliche Gemeinschaftsveranstaltung (BSG v. 15. 11. 16 BZU 12/15 R) Einladung des Unternehmers im Intranet „Liebe Fußballfans und Kicker, wir laden Sie ein zum S- Bank- Fußballturnier in Bremen……. . . “ Auch für Externe, Familien und Geschäftspartner mit Anmeldetool - Fußballturnier, Begrüßung durch CEO, Abendveranstaltung mit Siegerehrung Achillissehnenruptur BSG: kein Versicherungsschutz, weil - Arbeitgeber muss die Veranstaltung als Gemeinschaftsveranstaltung durchführen - Einladung aller Betriebsanhänger oder Organisationsangehöriger - Wunsch des AG, dass möglichst alle Beschäftigte teilnehmen - Teilnahme muss vorab erkennbar allen Beschäftigten offen stehen - keine Freizeit, Unterhaltung, Erholung oder sportliches Interesse - Keine wesentliche Teilnahme Externer - Förderung des Gemeinschaftsgedanken und Stärkung des „Wir-Gefühls“ innerhalb der Belegschaft Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 27
Aktuelle Rechtssprechung Weihnachtsfeier (BSG v. 05. 07. 16 BZU 19/14 R) • Im Blick auf die geänderte Arbeitswelt ist die Teilnahme der Betriebsleitung oder des Unternehmers persönlich nicht (mehr) erforderlich. • Einvernehmen mit der dezentralen und im dienstlichen Interessen stattfinden Gemeinschaftsveranstaltung, genügt. (Schriftlich!) • Unternehmensleitung muss nicht selbst Veranstalter sein. Billigung ausreichend • Veranstalter kann auch Betriebsrat sein (im Auftrag der Unternehmensleitung) • Bei mehreren Dienststellen oder Betriebsstätten ist Teilnahme der jeweiligen Leitung ausreichend Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 28
Aktuelle Rechtssprechung Prothesen Ø Die Versorgung mit einer mikroprozessorgesteuerten Prothese bewirkt keine niedrigere Md. E und führt zu keiner geringeren Verletztenrente (BSG v. 05. 07. 16 BZU 19/14 R) • • Amputationen im Oberschenkel bei Schulunfall 1998 70% Md. E Versorgung mit sog. C-Leg 2005 Absenkung der Md. E auf 60% wg. deutlicher Funktionsverbesserun des linken Beines ( § 48 SGB X) Ø Es gibt keinen einheitlichen med. wissenschaftlichen Erkenntnisstand (Md. E- Erfahrungswerte), welche Md. E-Werte bei Prothesen anzuwenden sind. Ø Der Gesetzgeber oder Verordnungsgeber ist gefordert entsprechende Richtlinien zu normieren Ø Derzeit ist (noch) der funktionelle Körperschaden unabhängig vom Erfolg der Prothese zu beurteilen Ø Weiterhin 70% Md. E Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 29
Aktuelle Rechtssprechung Homeoffice und Trinken (BSG v. 05. 07. 16 BZU 5/15 R) Ø Telearbeiterin befand sich im Home- Office in Ihrer Wohnung im Dachgeschoss. Sie ist auf dem Weg in die Küche zum Trinken auf der Treppe gestürzt. • Nicht versichert ! • Ein geschützter Betriebsweg scheidet aus, wenn ein Weg innerhalb des häuslichen Bereichs zurückgelegt wird (zur eigenwirtschaftlichen Tätigkeit - Trinken) • Anders als im Unternehmen gibt es im häuslichen Bereich keine betrieblichen Zwänge oder Vorgaben zur Nahrungsaufnahme • Wege zum Ort der Nahrungsaufnahme ist, im Gegensatz zum Betrieb, bei Telearbeit nicht versichert Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 30
Aktuelle Rechtssprechung Regress gegen Unternehmer, gesetzlichen Vertreter und Verantwortliche durch BG (OLG Celle v. 16. 07. 2016 – 5 U 89/16)) • • • Rangieren mit Rangierlok mit bekanntem Defekt der Bremskompressors Daher keine Befüllung der Bremsleitungen der angehängten Waggons mit Druckluft Bremsung der 7 angehängten Waggon nur mit der Lokbremse Keine Bremsprobe zuvor durchgeführt Bremse versagt beim Rangieren – Gespann durchschlug das Werkstor und schlug in Nachbarhalle auf - Amputationsverletzung Ø Regress: - Kompressor-Defekt war der Werksleitung und dem VV des Unternehmens seit Wochen bekannt - Anweisung die Arbeiten trotzdem durchzuführen Ø Systematische Verletzungen von Vorschriften aus wirtschaftlichen internen Interessen. Grobe Fahrlässigkeit !! Regress zulässig! Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 31
Appell ! Denken Sie bitte an traumatisierte Zeugen! Ø Das Handeln und die Sorge im Unternehmen gelten erfahrungsgemäß dem Verletzten oder Verstorbenen Ø Zeugen des dramatischen Unfalls werden oft übersehen Ø Auch deren Seele leidet Ø Psychische Reaktionen (Leere, Hilflosigkeit, Schlafstörungen……) drohen Ø Sofortige psychologische Betreuung ist zu prüfen um Chronifizierungen zu vermeiden Ø Meldung dieser Person an die BG Ø Professionelles Therapeutennetzwerk stellt die Betreuung sicher! Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 32
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Christian Fornoff Stv. Bezirksdirektor Bezirksdirektion Heidelberg Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Kurfürstenanlage 62 69115 Heidelberg Tel: +49 (0) 6221 5108 35001 Fax: +49(0) 6221 5108 35999 Mob: +49 (0) 162 4239116 Mail: christian. fornoff@bgrci. de Internet: www. bgrci. de Christian Fornoff, BG RCI, Heidelberg 28. Juni 2017 Seite 33
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