Subjektives Krankheitserleben Hospitationsprogramm Allgemeinmedizin Thema 7 Fallbeispiele aus
Subjektives Krankheitserleben Hospitationsprogramm Allgemeinmedizin, Thema 7
Fallbeispiele aus der Praxis • Mann, 48 Jahre, Übergewicht (BMI 29, 7), kommt mit Rückenschmerzen. War bereits beim Wochenend. Bereitschaftsdienst und hat Spritze erhalten. • Frau, 24 Jahr, seit 1 Tag heftige Schmerzen beim Wasserlassen. • Kind, 10 Jahr, Ohrenschmerzen, Diagnose: Mittelohrentzündung. • Frau, 43 Jahr, seit Jahren Übergewicht, Infektanfälligkeit, Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden, vermutet Pilze im Darm, kommt mit mehreren Seiten Ausdrucken aus dem Internet. • Frau, 28 Jahre, Bauchschmerzen, Vater vor 4 Wochen an Pankreaskrebs verstorben.
Fallbeispiele aus der Praxis • Frau, 36 Jahre, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Freundin liegt nach Hirnoperation im Krankenhaus • Lehrer, 59 Jahr, sportlicher Typ, bemerkte sei 9 Monaten Blut im Stuhl, fühlt sich gesund
Aufgaben n Welche Fragen stellen sich für das weitere Vorgehen? Wie gehen Sie auf die Informationen und die Sichtweise des Patienten ein? Welche Ziele verfolgen Sie?
Subjektive und objektive Krankheitstheorien n Subjektives Erleben des Patienten und objektive Sicht des Arztes stimmen häufig nicht überein. Das ärztliche Handeln orientiert sich an bestimmten Leitsymptomen. Die Krankheitstheorie des Patienten muss mit einbezogen werden.
Umgang mit der Sicht des Patienten n n Aktive Konfrontation des Patienten mit der ärztlichen Krankheitstheorie Relativierung der ärztlichen Krankheitstheorie bis zum Gutheißen des Standpunktes des Patienten
Nutzen und Gefahren medizinischer Leitlinien § § § Orientierung im Informationsdschungel bestmögliche Versorgung Handlungssicherheit für den Arzt Empfehlungen ohne ausreichende wissenschaftliche Fundierung einseitige Orientierung an klinischen Indikatoren Verringerung (ärztlicher) Autonomie
Begriff EBM - Definition "EBM ist der gewissenhafte und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der Versorgung individueller Patienten. EBM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung. Expertise spiegelt sich auch in der Berücksichtigung der besonderen Situation, der Rechte und Präferenzen von Patienten wider. " David L. Sackett Evidence (engl. ) Nachweisbarkeit, Belegbarkeit Evidenz (dt. ) Offensichtlichkeit, Augenscheinlichkeit
Literatur: Alexander Mitscherlich: Krankheit als Konflikt, Frankfurt 1966 David L Sacket et al. : Evidence-Based Medicine: What it is and what it isn't. BMJ 1996; 312: 71 -2 http: //www. leitlinien. de
Take-home-message n n Reden Sie auf jeden Fall mit Ihren Patienten über die Probleme. Bieten Sie Ihren Patienten Informationen an. Beschreiben Sie Optionen für die Zukunft. Beziehen Sie in die Strategie auch die subjektive Krankheitstheorie mit ein.
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