Stromkennzeichnung MMag Ursula Lackner Wien 3 Februar 2005
Stromkennzeichnung MMag. Ursula Lackner Wien, 3. Februar 2005
Ziel der Stromkennzeichnung • Information des Kunden über die Zusammensetzung der gelieferten Energie • Möglichkeit für den Konsumenten den Lieferanten nicht nur aufgrund des Preises, sondern aufgrund der gelieferten „Qualität der Elektrizität“ auszuwählen • Einführung des europaweiten Stromkennzeichnungssystems ist im Konnex mit dem Ziel der CO 2 -Reduktion zu sehen Quelle: Öko-Institut 2004 e. V. 2 3. Februar 2005
Rechtliche Grundlagen 3 3. Februar 2005
Binnenmarktrichtlinie RL 2003/54/EG Artikel 3 Abs 6 Die Mitgliedsstaaten stellen sicher, dass Elektrizitätsversorgungsunternehmen auf oder als Anlage zu ihren Rechnungen und in an Endkunden gerichtetem Werbematerial Folgendes anzugeben: a) Den Anteil der einzelnen Energiequellen am Gesamtenergieträgermix, den der Lieferant im vorangegangenen Jahr verwendet hat; b) Zumindest Verweise auf bestehende Informationsquellen, wie Internetseiten, bei denen Informationen über die Umweltauswirkungen – zumindest in Bezug auf CO 2 -Emissionen und radioaktiven Abfall aus der durch den Gesamtenergieträgermix des Lieferanten im vorangegangenen Jahr erzeugten Elektrizität – öffentlich zur Verfügung stehen. Ergänzend: Erläuterungen/Empfehlungen von DG TREN 4 3. Februar 2005
Österreichische Rechtsgrundlagen I § 45 El. WOG (2) Stromhändler und sonstige Lieferanten (. . . ) sind verpflichtet, auf ihrer Stromrechnung (Jahresabrechnung) (. . . ) den Anteil an verschiedenen Primärenergieträgern (. . . ) auszuweisen. Dies hat auf Basis der gesamten vom Stromhändler an Endverbraucher verkauften elektrischen Energie (Händlermix) zu erfolgen. (3) Die Überwachung der Richtigkeit der Angaben der Unternehmen hat durch die Energie-Control Gmb. H zu erfolgen. Bei unrichtigen Angaben ist der betroffene Stromhändler mit Bescheid aufzufordern, die Angaben richtig zu stellen. 5 3. Februar 2005
Österreichische Rechtsgrundlagen II § 45 a El. WOG (1) Die Kennzeichnung (. . . ) prozentmäßigen Aufschlüsselung, auf Basis der an Endverbraucher gelieferten elektrischen Energie (k. Wh) (. . . ) zu erfolgen. (2) (. . . ) vorangegangenen Kalender- oder Wirtschaftsjahr abgegebenen Mengen an Endverbraucher (. . . ) (3) (. . . ) einheitlicher Händlermix auszuweisen, der die gesamte Stromaufbringung des Stromhändlers an Endverbraucher berücksichtigt. Sind die Primärenergieträger nicht eindeutig ermittelbar, etwa bei Einkauf über Strombörsen, hat eine rechnerische Zuordnung dieser Mengen auf der Grundlage der aktuellen Gesamtaufbringung nach UCTE (Union für die Koordinierung des Transportes elektrischer Energie) zu erfolgen. (4) 6 (. . . ) deutlich lesbar zu erfolgen. Andere Vermerke und Hinweise auf der Stromrechnung dürfen nicht geeignet sein, zur Verwechslung mit der Kennzeichnung zu führen. 3. Februar 2005
Österreichische Rechtsgrundlagen III § 45 a El. WOG (5) Stromhändler haben die Grundlagen zur Kennzeichnung zu dokumentieren. (. . . ) (6) Die Dokumentation ist, sofern der Stromhändler eine Gesamtabgabe an Endverbraucher von 100 GWh nicht unterschreitet, von einem Wirtschaftsprüfer oder einem gerichtlich zertifizierten Sachverständigen aus dem Gebiet der Elektrotechnik geprüft sein. (. . . ) vom Prüforgan bestätigt in einem Anhang zum Geschäftsbericht des Stromhändlers zu veröffentlichen. (7) Die Nachweise gemäß Abs 6 müssen Angaben zu den Primärenergieträgern, mit denen die elektrische Energie erzeugt worden ist, zu Ort und Zeitraum der Erzeugung sowie über Namen und Anschrift des Erzeugers enthalten. Sie sind von einer nach dem Akkreditierungsgesetz, BGBl Nr. 468/1992, in der Fassung BGBl Nr. 430/1996 zugelassenen Prüf-, Überwachungs- oder Zertifizierungsstelle zu bestätigen. § 3 Akkreditierungsgesetz gilt sinngemäß. Die Nachweise können für den Teil der Strombezüge entfallen, die im Herkunftsnachweissystem gemäß § 7 Ökostromgesetz, BGBl I Nr. 149/2002, belegt sind. (8) (. . . ) spätestens vier Monate nach Ablauf des Kalender- oder Wirtschaftsjahres oder des tatsächlichen Lieferzeitraumes erstellt sein muss, ist auf die Dauer von drei Jahren zur Einsicht durch Endverbraucher am Sitz (Hauptwohnsitz) des Stromhändlers oder - liegt dieser im Ausland - am Sitz des inländischen Zustellungsbevollmächtigten bereitzuhalten. 7 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie 8 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie I Ø Erläuterungen und Empfehlungen, die Energie-Control Gmb. H gemeinsam mit Marktteilnehmern entwickelt hat Ø Energie-Control Gmb. H ist seit 1. Juli 2004 Aufsichtsbehörde – mit der Stromkennzeichnungsrichtlinie wurde versucht gemeinsam einen gangbare Weg sowohl für Unternehmen als auch Konsumenten und Behörde zu finden Ø Ohne rechtliche Verbindlichkeit Ø Download unter www. e-control. at 9 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie II Wer? Stromhändler und sonstige Lieferanten, die Endverbraucher beliefern Über 100 GWh Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer Wann? Inkrafttreten der Regelung: 1. Juli 2004 Anwendung beim Ablaufen des nächsten Wirtschaftsoder Kalenderjahres 10 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie III Wie? üGesetzlich keine Formatvorgaben üAuf der (Jahres) Stromrechnung üDeutlich lesbar üKeine Verwechslungsgefahr üStromkennzeichnungsrichtlinie schlägt einheitliche Auszeichnung vor feste oder flüssige Biomasse. . . %, Biogas. . . %, Deponie- und Klärgas. . . %, geothermische Energie. . . %, Windenergie. . . %, Sonnenenergie. . . %, Wasserkraft. . . %, Erdgas. . . %, Erdöl und dessen Produkte. . . %, Kohle. . . %, Nuklearenergie. . . %, Sonstige. . . %, UCTE-Mix. . . % (Zusammensetzung: xx % Wasserkraft, xx % konvetionelle Wärmekraft, xx % nukleare Energie) 11 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie IV Welche Strommengen? Berechnungsbasis: Die gesamten im vorangegangenen Kalender- oder Wirtschaftsjahr abgegebenen Mengen an Endverbraucher Nicht: das gesamte Handelsvolumen! 1. 000 GWh 200 GWh: Abgabe an Endverbraucher (Bezugsgröße für die Stromkennzeichnung) 12 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie V Händlermix vs. Produktmix ü Obligatorischer Händlermix ü Händlermix bildet nicht alle Interaktionen ab ü Möglich: Zusatzinformation über das Produkt 200 GWh: Gesamtabgabe an Endverbraucher 10 GWh: Produkt Ökostrom 90 GWh: Produkt Grünstrom 13 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie VI Händlermix vs. Produktmix 14 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie VII Dokumentation: Welche Nachweise? üHerkunftsnachweise gem § 8 Ökostrom. G üNachweise gem § 45 a Abs 7 El. WOG üSonst: UCTE-Mix 15 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie VIII UCTE-Mix ü Anzuwenden, wenn der Primärenergieträger nicht eindeutig ermittelbar ü z. B. Einkauf über Börsen ü Hilfslösung ü UCTE-Mix ist aufzuschlüsseln 16 3. Februar 2005
Die Stromkennzeichnungsrichtlinie IX Lieferant Max Muster 200 GWh Abgabe an Endverbraucher Herkunfts. Nachweise (Wasser) 100 GWh Nachweis TÜV (Gas) 50 GWh Keine Nachweise 50 GWh Stromkennzeichnung für den Zeitraum 1. 1. 2004 – 31. 12. 2004 (vereinfachte Darstellung) Wasser 50 % Gas 25 % UCTE-Mix 25 % 12, 76 % Wasserkraft 32, 93 % nukleare Energie 54, 31 % fossile Brennstoffe 17 3. Februar 2005
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Ursula Lackner Energie-Control Gmb. H Rudolfsplatz 13 a, 1010 Wien ursula. lackner@e-control. at Tel: +43 -1 -24724 -711 Fax: +43 -1 -24724 -99711 18 3. Februar 2005
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