Streichholz Tag des Streichholzes am 27 November 2017
Streichholz Tag des Streichholzes am 27. November 2017 und erstes Streichholz-Patent am 22. November 1832 in London 11/2017 old-church
Wer hat wann das Streichholz erfunden? Eine eindeutige Antwort auf diese Frage existiert leider nicht. Ein entscheidendes Jahr in der Entwicklung des Streichholzes war 1832. Ausgehend von der Entdeckung des Phosphors durch den Alchimisten Henning Brand im Jahre 1669, experimentierten viele Wissenschaftler mit dem brennbaren Stoff. Die Zeit drängte in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts nach einem handlichen Zündmittel zur Feuererzeugung. Nahezu gleichzeitig wurden an verschiedenen Orten die » chemischen Stäbchen « als Zündstäbchen auf den Markt gebracht. Oft entstammten sie obskuren chemischen Werkstätten, die in Hinterzimmern von Privathäusern eingerichtet waren. Am 27. November 1826 erfand der englische Apotheker John Walker das erste moderne Streichholz. Er entdeckte, dass sich eine Mischung aus Antimon(III)-sulfid, Kaliumchlorat, Gummi und Stärke durch Reibung an einer rauen Oberfläche entzündet. Das weltweit erste Streichholz-Patent wurde vor über 185 Jahre am 22. November 1832 in London von John Walker aus Stockton-on-Tees, angemeldet. Der Name der Erfindung: » Friction Lights «.
Sicher ist, dass die Chinesen schon im 6. Jahrhundert Zündhölzer besaßen, dank der chinesischen Hausfrauen. Die suchten damals händeringend nach einer Methode, ihre Herdfeuer schnell und gefahrlos anzuzünden und kamen so auf die Streichhölzer. Bis zu den handlichen Streichholz-Päckchen, die es heute überall zu kaufen gibt, war es aber ein langer Weg voller Versuche - und verbrannter Finger. Die ersten bestanden aus Holzspänen, die mit flüssigem Schwefel getränkt waren. Als Reibfläche wurde ein so genannter Feuerschwamm benutzt - das ist ein leicht gewölbter, sehr fester Pilz. Diese Streichhölzer waren aber nicht besonders gut, denn der Schwefel brannte viel zu schnell ab. Später experimentierten die Menschen an vielen verschiedenen Orten der Erde mit Zündholz-Köpfen aus weißem Phosphor. Diese Streichhölzer waren aber ganz schön gefährlich: Erstens, weil sie giftig waren und zweitens, weil sie sich fast an jeder Oberfläche anzünden ließen.
Die Streichhölzer, die es heute bei uns zu kaufen gibt, werden aus rotem Phosphor hergestellt. Weil eine schwedische Fabrik das Patent für diese Streichhölzer 1848 gekauft hat, werden sie manchmal auch "Schwedenhölzer" genannt. Diese Streichhölzer sind ungiftig und brauchen eine spezielle Reibfläche, um Feuer zu fangen. Deshalb heißen sie offiziell Sicherheits-Zündhölzer. Das Zündwarenmonopol war ein staatliches Monopol an der Produktion, dem Verkauf und der Preisbildung von Zündwaren (Zündhölzern). Das Monopol an Zündwaren entstand auf Betreiben des schwedischen Industriellen Ivar Kreuger, der an Deutschland, wie auch an 16 andere Länder, im Austausch dafür hohe Kredite zu günstigen Bedingungen vergab. Die Abschaffung dieses Monopols erfolgte in der Bundesrepublik Deutschland 1983, nachdem es im Saarland Sonderwege gab. Die DDR erkannte das Zündwarenmonopol der Weimarer Republik nicht an und verfolgte ab 1950 ihren eigenen Weg.
Einige historische Zündholzschachteln Haushaltsware 3 Pfennig Unverkäufliche Zündholzschachtel Deutsche Bundesbahn Haushaltsware 5 Pfennig Welthölzer Haushaltsware 7 Pfennig Nachkriegs-Welthölzer, Deutsche Zündwaren-Monopolgesellschaft
Auch gab und gibt es immer noch Streichholzbriefchen. Sie werden meistens zu Werbeflächen und sind oft Werbegeschenke. Auch kann man sich zu besonderen Anlässen (Jubiläen, Hochzeiten, Taufen, Geburtstagen usw. ) diese Briefchen bedrucken lassen. Da gibt es heutzutage ein weites Spektrum an Möglichkeiten.
Auch dieses gibt es. . .
Übrigens: Heutzutage werden täglich in Europa 120 Millionen Streichholzschachteln hergestellt. Europas Pro-Kopf-Verbrauch beträgt 1600 Zündstäbe jährlich. Zusammengestellt in Bild und Text: old-church 11/2017 old-church
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