Steuerung durch Kennzahlen What you cant measure You

  • Slides: 26
Download presentation
Steuerung durch Kennzahlen What you can‘t measure You can‘t manage (P. Drucker) SOM A

Steuerung durch Kennzahlen What you can‘t measure You can‘t manage (P. Drucker) SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 1

Kennzahlen setzen (in der Regel) zwei Zahlen zueinander in Beziehung damit dieses Ergebnis (z.

Kennzahlen setzen (in der Regel) zwei Zahlen zueinander in Beziehung damit dieses Ergebnis (z. B. Marktanteil) aussagekräftiger ist als eine einzelne Zahl (z. B. Umsatz) SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 2

Kennzahlen - Aufgaben Ø verdichteten Informationen und Zusammenhänge (Entwicklung der Krankenstände als Indikator für

Kennzahlen - Aufgaben Ø verdichteten Informationen und Zusammenhänge (Entwicklung der Krankenstände als Indikator für Mitarbeiterzufriedenheit) Ø Sagen aus über Verhältnisse und Entwicklungen (Anzahl der Erstgespräche / Beraterin / Monat) Ø Bilden Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge ab (sinken der Fehlerquote durch Mitarbeiterschulung) Ø Bilden Systemzustände ab (z. B. durchschnittliche Verweildauer in einem Pflegeheim in Wien) SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 3

Kennzahlen – wozu? Ø Internen Steuerung § Berichtswesen / Kommunikation § Unterjährig / operativ

Kennzahlen – wozu? Ø Internen Steuerung § Berichtswesen / Kommunikation § Unterjährig / operativ Ø Frühwarnung § strategisch Ø Problembewältigung § anlassbezogen SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 4

Wie messen bzw. erheben? Ø Befragen / Bewerten Höflichkeit, Pünktlichkeit Ø Auszählen Strichlisten, Fehlerquoten

Wie messen bzw. erheben? Ø Befragen / Bewerten Höflichkeit, Pünktlichkeit Ø Auszählen Strichlisten, Fehlerquoten Ø Messen Zeit: Durchlaufzeiten, Reaktionszeiten Ø Errechnen Bilanzkennzahlen, Personalschlüssel SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 5

Kennzahlen § Quantitative Kennzahlen Direkt ermittelbar/errechenbar: Personalschlüssel, Auslastung § Qualitative Kennzahlen über Indikatoren ermittelbar:

Kennzahlen § Quantitative Kennzahlen Direkt ermittelbar/errechenbar: Personalschlüssel, Auslastung § Qualitative Kennzahlen über Indikatoren ermittelbar: Kundenzufriedenheit, Weiterbildungsintensität § Vergangenheitsbezogene: informieren über Ist-Situation Lagerbestand, Anzahl Mitarbeiter. Innen Dienstleistungsangebot, Auslastung § Zukunftsbezogene: geben Hinweise auf Entwicklungen Entwicklung Marktanteil, Personalentwicklung (Anzahl, Qualifikation, Schlüssel), Kostenentwicklung. Liste mit Kennzahlen siehe Word-Dokument SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 6

Kennzahlen in der Praxis Ø Finanzkennzahlen 36%: • Eigenkapitalanteil • Eigenkapitalrentabilität • Liquidität •

Kennzahlen in der Praxis Ø Finanzkennzahlen 36%: • Eigenkapitalanteil • Eigenkapitalrentabilität • Liquidität • Umsatzwachstum • Personalkostenanteil Ø Markt- / Kundenkennzahlen 25% • Anteil Stammkunden • Marktanteil • Durchschnittsalter • Verweildauer SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 7

Kennzahlen in der Praxis Prozesskennzahlen 17% • Reaktionszeiten • Durchlaufzeiten • Fehlerquoten • Zielerreichungsgrad

Kennzahlen in der Praxis Prozesskennzahlen 17% • Reaktionszeiten • Durchlaufzeiten • Fehlerquoten • Zielerreichungsgrad Ø Mitarbeiterkennzahlen 11% • Mitarbeiterzufriedenheit • Fluktuation Ø Innovationskennzahlen 11% • Innovationsquote • Vorschlagsquote SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 8

Kennzahlen – Empfehlungen zur Struktur / zum Managementsystem Ø Ziel, dessen Erreichung gemessen wird,

Kennzahlen – Empfehlungen zur Struktur / zum Managementsystem Ø Ziel, dessen Erreichung gemessen wird, muss klar sein Ø Kennzahl auf das Ziel hin festlegen (muss geeignet sein, den Grad der Zielerreichung zu messen) Ø Nicht zu viele Kennzahlen wählen (Abhängigkeiten analysieren, auf Wesentliches konzentrieren) Ø Ausgewogener Vergangenheits- und Zukunftsbezug SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 9

Kennzahlen – Empfehlungen zu Organisation / Kommunikation Ø Kennzahl muss relevant, richtig gerechnet und

Kennzahlen – Empfehlungen zu Organisation / Kommunikation Ø Kennzahl muss relevant, richtig gerechnet und aktuell sein Ø Vergleichbarkeit der Kennzahlen muss gesichert werden (Gleiches mit Gleichem vergleichen) Ø Klare Verantwortung für die Kennzahlen sicherstellen Ø Kennzahlen „verkaufen“, ihnen einen Rahmen geben (Berichtswesen und Controlling) Ø Gewählte Formate und Zahlen beibehalten SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 10

Ausgewogenheit der Kennzahlen v Folgende Dimensionen einer Organisation sollten in der Zielformulierung, Umsetzungsplanung und

Ausgewogenheit der Kennzahlen v Folgende Dimensionen einer Organisation sollten in der Zielformulierung, Umsetzungsplanung und Steuerung berücksichtigt werden: § Finanzen § Markt / Kunden § Mitarbeiter / Innovation § Prozesse v Konzentration auf wenige wesentliche Ziele und Kennzahlen! SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 11

Kennzahlen - Analyse Periodenvergleich: Wie entwickelt sich die Kennzahl im Verlauf mehrerer Jahr welcher

Kennzahlen - Analyse Periodenvergleich: Wie entwickelt sich die Kennzahl im Verlauf mehrerer Jahr welcher Trend leitet sich daraus für die Zukunft ab? Plan-Ist-Vergleich: Wie verhält sich die tatsächliche Entwicklung im Verlauf eines Jahres im Vergleich zu den Plandaten - wo muss ich gegensteuern? Betriebsvergleich: Wie sehen die Kennzahlen meiner Organisation im Vergleich zu einer anderen Organisation aus – wo habe ich Verbesserungsmöglichkeiten und wo habe ich Stärken? SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 12

Kennzahlen in Modellen und Methoden § § Kennzahlensysteme (z. B. ROI) Benchmarking Balanced Scorecard

Kennzahlen in Modellen und Methoden § § Kennzahlensysteme (z. B. ROI) Benchmarking Balanced Scorecard QM-Systeme (EFQM, ISO) SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 13

Kennzahlen - Schwachstellen § Alleinige Konzentration auf Finanzkennzahlen ist zu wenig zukunftsorientiert § Wertschöpfende

Kennzahlen - Schwachstellen § Alleinige Konzentration auf Finanzkennzahlen ist zu wenig zukunftsorientiert § Wertschöpfende strategische Faktoren wie z. B. Kundenzufriedenheit, Innovation oder Prozessverbesserung werden vernachlässigt § Inhaltliche Verknüpfung mit Strategien fehlt – Implementierung von Strategien wird nicht überprüft § Datenflut wird nicht mehr bewältigt § Kennzahlen werden nicht „verpackt“ und unkoordiniert geliefert SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 14

Kennzahlen – unerwünschte Nebenwirkungen § Unerwünschte / kontraproduktive Effekte von Kennzahlen beachten § Achtung

Kennzahlen – unerwünschte Nebenwirkungen § Unerwünschte / kontraproduktive Effekte von Kennzahlen beachten § Achtung vor falscher Interpretation § Vorsicht bei stichtagsbezogenen Daten § Aufwand bei der Erhebung und Informationsgewinn durch die Kennzahl müssen im Verhältnis stehen SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 15

Finanzwirtschaftliche Analyse Ø Investitionsanalyse - Vermögensstrukturanalyse (vertikal) • Aktivseite der Bilanz • Art und

Finanzwirtschaftliche Analyse Ø Investitionsanalyse - Vermögensstrukturanalyse (vertikal) • Aktivseite der Bilanz • Art und Zusammensetzung des Vermögens • Dauer der Vermögensbindung Ø Finanzierungsanalyse (vertikal) • Passivseite der Bilanz • Art und Zusammensetzung des Kapitals • Dauer der Kapitalbindung Ø Liquiditätsanalyse (horizontal) • Aktiv- und Passivseite der Bilanz • Relation Finanzierungsform - Vermögensform SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 16

Kennzahlen zur Vermögensstruktur • Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen • je niedriger, desto flexibler

Kennzahlen zur Vermögensstruktur • Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen • je niedriger, desto flexibler ist das Unternehmen bei Auslastungsänder • Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen • je höher, desto flexibler ist das Unternehmen • höhere Flexibilität bei Auslastungsänderungen ermöglicht Fixkostenreduktion und verbessert Ertragslage SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 17

Kennzahlen zur Finanzierung Je höher der Eigenkapitalanteil, des • leichter wird die Beschaffung von

Kennzahlen zur Finanzierung Je höher der Eigenkapitalanteil, des • leichter wird die Beschaffung von Fremdkapital • geringer wird die Gefahr der Insolvenz durch Illiqudität • unabhängiger ist man von Kreditgebern • weniger Zins- und Tilgunszahlungen hat man. Aber: Ein hoher Eigenkapitalanteil bedeutet auch • hohe Steuerbelastung • hoher Dividenden- bzw. Gewinnanspruch von Anteilseignern (Aktionären) SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 18

Kennzahlen zur Verschuldung • „Goldene Bilanzregel“: Das Anlagevermögen soll mit Eigenkapital finanziert sein. •

Kennzahlen zur Verschuldung • „Goldene Bilanzregel“: Das Anlagevermögen soll mit Eigenkapital finanziert sein. • Bei Ergebnis >1 gilt die Liquidität als gesichtert Langfristiges Fremdkapital setzt sich zusammen: • FK mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr • Abfertigungsrückstellung • Pensionsrückstellung • latente Steuern in unversteuerten Rücklagen • Fehlbetrag zur Pensionsrückstellung, wenn in Bilanz angeführt SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 19

Kennzahlen zur Verschuldung Eine weitere Möglichkeit der Berechnung eines Deckungsgrades unter Einbeziehung langfristiger Bestandteile

Kennzahlen zur Verschuldung Eine weitere Möglichkeit der Berechnung eines Deckungsgrades unter Einbeziehung langfristiger Bestandteile des UV. Die Effektivverschuldung zeigt, inwieweit liquide Mittel oder kurzfristig liquidierbare Vermögensgegenstände zur Verringerung der Schulden herangezogen werden kann. SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 20

Kennzahlen zur Liquidität Liquide Mittel sind: Kassa, Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks Kurzfristiges Fremdkapital ist

Kennzahlen zur Liquidität Liquide Mittel sind: Kassa, Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks Kurzfristiges Fremdkapital ist FK mit einer Restlaufzeit von < 1 Jahr Monetäres Umlaufvermögen: + Forderungen mit einer RLZ < 1 Jahr + Wertpapiere und Anteile + eigene Anteile + Kassa, Bank + ARA - Disagio - Fehlbetrag zur Pensionsrückstellung SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 21

Kennzahlen zur Liquidität Kurzfristige Aktiva sind: + Umlaufvermögen - langfristige Forderungen • Aussage über

Kennzahlen zur Liquidität Kurzfristige Aktiva sind: + Umlaufvermögen - langfristige Forderungen • Aussage über Finanz- und Ertragskraft • entspricht im wesentlichen der Liquidität 3. Grades und zeigt, ob kurzfristige Verbindlichkeiten durch das Umlaufvermögen gedeckt sind SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 22

Cash flow Geld fließt ab G + V - Rechnung Aufwand Ertrag Geld fließt

Cash flow Geld fließt ab G + V - Rechnung Aufwand Ertrag Geld fließt nicht ab Gewinn Geld fließt an die Eigentümer oder wird einbehalten für Investitionen Geld fließt zu Cash flow steht für Zahlungen an die Kapitalgeber oder für Investitionen zur Verfügung SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 23

Kennzahl Erfolg Cash flow am Umsatz = Cash flow Erlöse (Umsatz) � 100 Aussagekraft

Kennzahl Erfolg Cash flow am Umsatz = Cash flow Erlöse (Umsatz) � 100 Aussagekraft der Kennzahl: Die Kennzahl zeigt, wieviel Prozent der Einnahmen nach der Zahlung der laufenden Verbindlichkeiten zur freien Verfügung verbleiben. Sie stehen für Schuldenrückzahlungen und Investitionen zur Verfügung. Kennzahl steigt, wenn: Die Einnahmen stärker steigen als die Ausgaben. Die Ausgaben zurückgehen, die Einnahmen aber konstant bleiben. Auswertung: Cash flow am Umsatz: < 5 kritisch; > 10 SOM A 8, Brunner/Missoni gut Folie 24

Kennzahl Liquidität Schuldentilgungsdauer Fremdkapital flüssige. Mittel Cashflow Aussagekraft der Kennzahl: Die Kennzahl zeigt, wie

Kennzahl Liquidität Schuldentilgungsdauer Fremdkapital flüssige. Mittel Cashflow Aussagekraft der Kennzahl: Die Kennzahl zeigt, wie lange es bei gleichbleibendem Geschäftsgang dauert, die Schulden des Unternehmens zu begleichen. Kennzahl steigt, wenn: Der Cash flow abnimmt, sich der Geschäftsgang also verschlechtert Zusätzliche Schulden aufgenommen werden. Auswertung: Schuldentilgungsdauer: < 3 sehr gut; 5 - 10 SOM A 8, Brunner/Missoni gut; > 30 kritisch Folie 25

Kennzahlen zur Rentabilität EKR. . . Eigenkapitalrentabilität EGT. . . Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Kennzahlen zur Rentabilität EKR. . . Eigenkapitalrentabilität EGT. . . Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Vergleichsmöglichkeit mit Erträgen aus anderen Veranlagungsmöglichkeiten Gesamtkapitalrentabilität wird unabhängig von der Finanzierungsart berechnet und zeigt die Verzinsung des gesamten Kapitals Zeigt Gewinnbetrag pro Umsatz-Schilling, ohne Berücksichtigung der Zinsenund Steueraufwendungen SOM A 8, Brunner/Missoni Folie 26