Soziologie Block 1 Sozialisation Soziologie ist eine im
Soziologie Block 1 Sozialisation
Soziologie ist eine im 19. Jahrhundert entwickelte Wissenschaftsdisziplin, deren Ziel die Erklärung gesellschaftlicher Prozesse ist. In seiner berühmten Definition sagt Max Weber: „Soziologie … soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will. … ‚Soziales‘ Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist. “ https: //soziologie. uni-halle. de/studium/fach/
Soziologie - Sozialisation: - Sozialisationstheorien: a. Symbolischer Interaktionismus b. Strukturfunktionalismus - Familiensoziologie - Jugendsoziologie
Sozialisation Entwicklung der Persönlichkeit
Sozialisation Was hat mich bloß sozialisiert? Gespräch in Gruppen: - Welche Personen waren in Deiner Sozialisation am wichtigsten. - Welche Entwicklungsschritte prägten Dein Leben am deutlichsten? Wer war daran beteiligt? - Welche Entwicklungsbedingungen hattest Du? Wie haben sich diese Bedingungen auf Dein bisheriges Leben ausgewirkt?
Sozialisation Was meinen wir, wenn wir von » Sozialisation « sprechen? - Wissenschaft Sozialisation ist ein in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen verwendeter Fachbegriff: Er tauchte zuerst in Soziologie und Psychologie auf, sehr früh auch in Pädagogik und Erziehungswissenschaften, danach in der Sozialen Arbeit und in der Sozialpädagogik. In den letzten zwanzig Jahren findet der Begriff auch in den Gesundheitswissenschaften und Public Health, in Teilbereichen der Kinder-, Jugend- und Sozialmedizin, in der Pflegewissenschaft und verwandten Disziplinen Resonanz. Darüber hinaus wird er gelegentlich in der Management- und Beratungsforschung verwendet.
Sozialisation Was meinen wir, wenn wir von » Sozialisation « sprechen? - Alltag Sozialisation ist einer der wissenschaftlichen Begriffe, die uns nicht nur in verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen, sondern auch im Sprachgebrauch des Alltags begegnen. Redewendungen wie » Dieses Kind ist gut sozialisiert « oder » Da merkt man deine Sozialisation als Diplomat « weisen darauf hin, worauf der Begriff in erster Linie abzielt: auf die Übernahme gesellschaftlicher Werte und Normen, auf die Anpassung an die soziale Umwelt, auf das » So-werden-wie-mein. Umfeld-es-von-mir-erwartet « oder sogar auf die Vorstellung der Prägung des Individuums durch den sozialen Kontext, also den Prozess des Gesellschaftlichwerdens.
Sozialisation Alltagsbeispiel Ein 17 -jähriger Jugendlicher wartet um 22. 30 Uhr im U-Bahnhof im Zentrum einer Großstadt auf seinen Anschluss. Jemand tippt ihm von hinten auf die Schulter. Wie reagiert er darauf? Seine Reaktion wird von seiner biografischen Erfahrung und von seiner Wahrnehmung der Situation abhängen.
Sozialisation Seine Reaktion wird von seiner biografischen Erfahrung und von seiner Wahrnehmung der Situation abhängen. Situativ: Er kann schlechte Laune (nach langer Arbeit und einer missratenden Prüfung am Vormittag) oder gute Laune (nach einem gemeinsamen Shopping mit Freunden) haben und entsprechend offen oder nicht-offen sein für die Frage, die das Tippen auf der Schulter signalisiert. Biografisch: Er kann aus einem Umfeld stammen, in dem er viel Aggression erlebt, das ihn deshalb disponiert, auf eine Bewegung von hinten, die direkt seinen Körper adressiert, sofort zu reagieren, herum zu schnellen und eine Abwehr- oder Angriffsgeste einzusetzen. Er kann aber auch schlechte Erfahrungen mit dieser Reaktion gemacht haben und sich deshalb entscheiden, keine Gewalt einzusetzen. Er kann die Erwartung haben, eine aggressive Handlung könne folgen, er hat sich aber vorher selbst entschlossen, dieser Dynamik zu widerstehen. Im Gedankenexperiment können wir uns den 17 -jährigen Jugendlichen auch als jungen Violinisten vorstellen, der gerade von Ensemble-Proben kommt und die manifeste Idee der Gewalt oder Gegengewalt gar nicht in seinem Handlungsvorrat hat und völlig defensiv reagiert. Oder ein überzeugter Gläubiger ist, der aufgrund einer intensiven religiösen Bindungen jegliche Gewalt von sich weist.
Sozialisation
natürliche Umwelt Soziabilisierung soziale Umwelt „Sozialisationsträger“ (Familie, peer-group, Religion, Beruf, Medien, Schule, Wohngegend etc. ) Der Sozialisationsprozess Fertigkeiten Denken u. Fühlen Enkulturation Personalisation Person passive Aufnahme und aktive Umgestaltung Sozialisati ons -wirkung Normen u. Werte Erziehung Wissen Prägung
Natur / Natürliche Umwelt / WELT Kulturkreis Gesellschaft (im umfassenderen Sinne) Sozialisationsträger Schule Familie Medien Freizeit Beruf Perso n (oder –instanzen) Erziehungsstil peer-grous p SOZIALE EINFLÜSSE AUF DIE PERSON Religion (Kirche, Gemeinde) Wohngegend soziale Schicht „Milieu“ Fertigkeiten Normen und Werte Wissen Denk- und Gefühlsschemata
Sozialisation Im Kern bezeichnet Sozialisation also die Persönlichkeitsentwicklung als eine ständige Interaktion zwischen individueller Entwicklung und den umgebenden sozialen Strukturen, wobei diese Interaktionserfahrungen aktiv und produktiv verarbeitet und sowohl mit den inneren körperlichen und psychischen als auch mit den äußeren sozialen und physischen Gegebenheiten permanent austariert werden müssen.
Sozialisation Wer macht uns zu dem was wir sind? Sozialisationsfaktoren Sozialisationsphasen Sozialisationsträger Sozialisationsprozess: Soziabilisierung, Enkulturation, Personalisation/Individuation
Sozialisationsträger Gruppen, Personen und Institutionen, welche die sozialen Lernprozesse des Individuums steuern und beeinflussen, bezeichnet man als Sozialisationsinstanzen. Sie sind Teil der sozialen und kulturellen Umwelt
Sozialisationsfaktoren: Prägung, Enkulturation, Sozialisation und Erziehung sind Faktoren, die Menschen ein Leben lang beeinflussen. Prägung: Einfluss der natürlichen Umwelt Sozialisation: Einfluss der sozialen Umwelt Enkulturation: Einfluss sozialer und Kultureller Errungenschaften Erziehung: Bewusster, von Mitmenschen geplanter Einfluss oder Kontakt
Sozialisationsphasen Primäre Sozialisation: Der Begriff der Primärsozialisation stammt aus der Soziologie sowie der Entwicklungspsychologie und wird als die erste Phase der Sozialisation bezeichnet. Der Prozess der Primärsozialisation erfolgt in der frühkindlichen Entwicklungsphase und ist überwiegend in den familiären Kontext und das nähere soziale Umfeld eingebettet. Grundlegend werden dabei Eltern und Geschwister genannt, darüber hinaus Verwandte und erste gleichaltrige Kontakte. Elementare Normen, Werte und Erwartungen an gesellschaftliche Verhaltensweisen werden in der Primärsozialisation erlernt und dabei die Persönlichkeit des Individuums herausgebildet. Darüber hinaus werden in den Bereichen Sprache, Denken und Empfinden basale Grundstrukturen vermittelt. In diesem Zusammenhang findet die Soziabilisierung, das Herstellen von „Weltvertrauen“ statt, auf dessen Grundlage die weitere Sozialisation steht.
Sozialisation • Sekundäre Sozialisation Bezeichnung für die Sozialisationsphase, in der neben den Eltern andere Sozialisationsträger wirksam werden. Gleichaltrige (peer) oder Medien wirken auf die Einflüsse des Elternhauses ein, indem sie die kognitiven, affektiven und konativen Subsysteme ihrer Mitglieder beeinflussen. Eine bedeutsame Instanz innerhalb der sekundären Sozialisation ist die Schule, die mit ihrem Bildungsauftrag und in der Schulwirklichkeit den Zielkonflikt zwischen Vergesellschaftung und Individuierung dokumentiert, der alle Sozialisationsprozesse begleitet. Enkulturation (Erlernen von Kulturzusammenhängen)
Sozialisation Tertiäre Sozialisation ist die Bezeichnung für jene Phase der Sozialisation, in der vor allem berufliche und organisationale Einflüsse wirksam werden. Dabei wirken sowohl der Prozess der Selektion des Berufes als auch der Sozialisationsprozess durch die Arbeitstätigkeit selbst auf die Persönlichkeit. (Stangl, 2021). Verwendete Literatur Stangl, W. (2021). Stichwort: 'tertiäre Sozialisation – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. WWW: https: //lexikon. stangl. eu/3785/tertiare-sozialisation (2021 -03 -01)
Sozialisation Der Prozess der Ich-Werdung (Individuation) umfasst vor allem die Entfaltung der eigenen Fähigkeiten, Anlagen und Möglichkeiten, wobei das Ziel der Individuation eine schrittweise Bewusstwerdung darstellt, um sich als etwas Eigenes und Einmaliges zu erkennen und zu verwirklichen. (Stangl, 2021). Verwendete Literatur Stangl, W. (2021). Stichwort: 'Individuation – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. WWW: https: //lexikon. stangl. eu/9117/individuation (2021 -03 -01)
Sozialisation Umwelt - Gene - Fähigkeiten was nimmt Einfluss auf unsere Sozialisation? Sozialisation festgelegter Prozess oder Gestaltungsraum?
Sozialisation als wechselseitige Person-Umwelt-Beziehung Wissenschaftlichen Debatte: Sozialisation als wechselseitige Beziehung zwischen der Person und ihrer Umweltabhängigkeit der Persönlichkeitsentwicklung Studien aus der Psychologie und Neurobiologie zeigten, dass sich die Vorstellung einer reinen Umweltabhängigkeit der Persönlichkeitsentwicklung nicht halten lässt. Wissenschaftlicher Konsens: Sozialisation kann auf keinen Fall nur als Prägung des Individuums durch sein gesellschaftliches Umfeld verstanden werden, sondern die Variation der menschlichen Verhaltensweisen, die Fähigkeit, auch anders als traditionell genormt auf gesellschaftliche Erwartungen und Zwänge zu reagieren, ist ein Grundmerkmal der Persönlichkeitsentwicklung ist.
Sozialisationstheorien
Sozialisationstheorien Im Zentrum der Sozialisationstheorie steht die Frage, wie ein Mensch mit seiner genetischen Ausstattung an Trieben und Bedürfnissen, seinen angeborenen Temperaments- und erworbenen Persönlichkeitsmerkmalen sowie in Interaktion mit den ihn umgebenden Umweltfaktoren zu einem Subjekt mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion wird und es dabei schafft, die Anforderungen an die individuelle Integration in ein soziales Gefüge zu bewältigen. Um diese Frage zu beantworten, bedarf es sowohl psychologischer als auch soziologischer Zugänge.
Soziologische Theorien entwerfen Konzepte innerhalb derer sich soziale Vorgänge und Phänomene verstehen, deuten und erklären lassen. Anwendung in der Praxis:
Soziologische Theorien Handlungstheorie: symbolischer Interaktionismus untersucht individuelle Gestaltungsspielräume mikrosoziologische Fragestellungen Strukturtheorie: struktur-funktionale Theorie Untersuchung des gesellschaftlichen Systems und dessen Rahmenbedingungen makrosoziologische Fragestellungen
Soziologische Theorien Gesellschaftstheorie: historischer Materialismus Unterschiedliche soziale Klassen resultieren aus ungleicher Verteilung der Produktionsmittel historisch-politische Fragestellungen Neuere Theorien: ökologische Theorie Wechselseitiges Verhältnis zwischen Lebewesen und Umwelt Wissenschaftliche Erforschung von Entwicklung durch veränderte Umweltbedingungen
Symbolischer Interaktionismus Der symbolische Interaktionismus beschäftigt sich mit Individuen und deren Handlungen in konkreten Interaktionen. Es geht darum zu verstehen, wie soziales Handeln abläuft und strukturiert ist. Im Mittelpunkt steht das Individuum. (Mikrosoziologische Betrachtungsweise)
Symbolischer Interaktionismus
George Herbert Mead 1. Biographisches • Geb. 1863, Sohn eines protestantischen Pfarrers • Philosophiestudium • Ab 1888 verbrachte er einige Jahre in Deutschland, Leipzig und Berlin • 1891 Lehrstuhl für Psychologie in Michigan, später dann in Chicago • Hauptwerk „Mind, Self and Society“ ( Geist, Identität und Gesellschaft) • 1931 stirbt er in Chicago
Symbolischer Interaktionismus George Herbert Mead gilt als Begründer und Hauptvertreter des symbolischen Interaktionismus, der davon ausgeht, dass der Mensch nicht nur in einer natürlichen Umwelt lebt, sondern auch in einer Welt, die symbolischen Charakter aufweist. Zentraler Untersuchungsgegenstand des Symbolischen Interaktionismus sind symbolisch vermittelte Interaktionsprozesse, d. h. , Wechselbeziehungen von mindestens zwei Menschen, die sich durch ihr Verhalten aufeinander beziehen. In jeder Interaktion tauschen die Interaktionspartner über unterschiedliche Kanäle, z. B. verbal-sprachlich und körpersprachlich mittels Sprache, Tonfall, Mimik oder Gestik direkt oder indirekt, bewusst oder unbewusst eine gewisse Anzahl an Mitteilungen aus, die analysiert und gedeutet werden können. Wesentliche Untersuchungsfelder sind dabei auch recht unspektakuläre soziale Alltagssituationen (Stangl, 2020). Verwendete Literatur Stangl, W. (2020). Stichwort: 'symbolischer Interaktionismus'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. WWW: https: //lexikon. stangl. eu/14682/symbolischer-interaktionismus/ (2020 -10 -14)
Symbolischer Interaktionismus 2. Grundsätzliches Für die Entwicklung der Sprach- und Handlungsfähigkeit des Menschen ist die Teilnahme am Kommunikationsprozess unverzichtbar. Soziale Kommunikation findet in Form von Zeichen, Gesten und Symbolen statt. Zeichen: Sinnesreize , die eine instinktive Reaktion auslösen Symbole: Bündeln Erfahrungen in Form von Zeichen oder Begriffen Gesten: Ausdruck des Sinns einer bestimmten Interaktion Der symbolische Interaktionismus beschäftigt sich mit den wechselseitigen Beziehungen und Austauschprozessen zwischen Menschen, die mit Hilfe verbaler und nicht-verbaler Kommunikation geschieht.
Symbolischer Interaktionismus Von symbolischem Interaktionismus spricht man, wenn Menschen auf der Grundlage allgemein anerkannter Symbole handeln, welche für beide Interaktionspartner den gleichen Bedeutungsgehalt haben. Die Bedeutung wird bestimmt durch die wechselseitige Interpretation der ausgeführten Handlungen und des jeweils erwarteten Antwortverhaltens der Partner.
Symbolischer Interaktionismus 3. Perspektivenübernahme Um den Bedeutungsgehalt eines vom Interaktionspartner verwendeten Symbols zu erfassen, muss die Person sich in den Gegenüber hineinversetzen können. Die Perspektivenübernahme ist ein beidseitiger Vorgang, in dem nicht nur Erwartungen gedanklich vorweggenommen werden, sondern Erwartungserwartungen, also Vermutungen darüber, dass jeder Beteiligten mit bestimmten Erwartungen in eine bestimmte Situation hineingeht. Perspektivenübernahme ist die Fähigkeit, von Handlungsperspektiven des anderen aus zu denken, um sich Klarheit über dessen Erwartungen zu verschaffen und diese wechselseitig zu verschränken. Indem der Interaktionspartner mögliche Erwartungen und Reaktionen seines Gegenübers vorwegnimmt, übernimmt er dessen Perspektive. Während der Mensch handelt versetzt er sich fortlaufend in die Rolle des Anderen, er denkt von seiner Perspektive aus und reflektiert sich dabei selbst. In dieser Art von Denkprozessen kommt der Geist des Menschen (mind) zum Ausdruck.
Symbolischer Interaktionismus 4. Identitätsbildung Das gesellschaftliche Leben konkretisiert sich im Großen und Ganzen in der Übernahme sozialer Rollen. Durch die Fähigkeit Rollen zu übernehmen entwickelt sich die Identität des Einzelnen. Diese sich ständig verläuft in der Kindheit in zwei Stufen: 1. Stufe: play Nachahmendes Spiel in der Kindheit, Rollenspiele, Einüben der Verhaltensweisen des Anderen, Interaktion mit verschiedenen Bezugspersonen ermöglicht das Einüben von Perspektivenübernahme.
Symbolischer Interaktionismus 2. Stufe: game Übernahme der Einstellung unterschiedlicher Personen, spielerische Übernahme bestimmter Rollen in einer Gruppe und Wahrnehmung der Verknüpfungen der Rollen im Gruppenzusammenhang, Wettkampfspiele. Handlungsbeitrag kann auf die Handlungsperspektiven mehrerer anderer Rollenträger abgestimmt werden. Bezugspersonen werden von Mead in den Bedeutsamen Anderen (significant others) und den Verallgemeinerten Anderen (generalized others) unterschieden.
Symbolischer Interaktionismus 5. Identität und soziale Interaktion Perspektivenübernahme findet mit fortschreitender Entwicklung auch im Denken des Heranwachsenden statt, innerer Dialog. Mead entwickelte die Vorstellung, dass das Handeln des Menschen als Interaktion von zwei Aspekten stattfindet; I und Me. I (Ich): individuelle Bereiche eines Menschen, seien spontane Energie, sie setzt sich zusammen aus Bedürfnissen, Empfindungen, Erfahrungen. Persönliche Ich-Identität. Me : Gesamtheit aller sozialen Bilder, in welchem der Mensch in der Interaktion mit anderen konfrontiert wird. Die Vorstellung, wie andere Menschen das Individuum sehen, welche Erwartungen sie an es haben. Bewertungsinstanz für spontane Impulse des I, soziale Ich. Identität
Symbolischer Interaktionismus Self (Selbst): Zentrum, das die Erfahrungen, Gedanken, Gefühle und Vorhaben organisiert und gestaltet. Selbstverständnis und Selbstbild einer Person. Aus der Verschmelzung von Erfahrungen aus Me und I entsteht das Selbstbewusstsein und Selbstbild. Alles zusammen macht die Identität eines Menschen aus.
Symbolischer Interaktionismus Aufgabe: Welche Rahmenbedingungen müsste eine Jugendhilfeeinrichtung schaffen, um für die Bewohnerinnen und Bewohner möglichst gute Voraussetzungen zur Identitätsbildung zu haben?
Strukturfunktionalistische Systemtheorie Talcot Parsons
Strukturfunktionalistische Systemtheorie Talcot Parson - Geboren 1902, Sohn einer Frauenrechtlerin und eines protestantischen Geistlichen - 1920 -27 Studium der Biologie, im Anschluss Nationalökonomie, Promotion in Wirtschaftswissenschaften - 1927 -1979 Professur in Cambridge, in diesem Zusammenhang Berater der amerikanischen Regierung bezüglich des Wiederaufbaus der Demokratie in Deutschland - Ab 1954 Entwicklung des Stukturfunktionalismus - 1979 stirbt er auf einer Deutschlandreise
Strukturfunktionalistische Systemtheorie Grundgedanke: Struktur- funktionale Ansätze erheben den Anspruch, das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Individuum zu erhellen. Der soziologische Funktionalismus analysiert dabei gesellschaftliche Strukturen und sucht Antworten auf die Frage, welche Beiträge ein soziales Element, Beispiel Familie, oder ein gesellschaftlicher Teilbereich, Beispiel Wirtschaft, Kultur, für das gesamtgesellschaftliche System leistet. In der struktur-funktionalen Theorie geht es daher um die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft zu klären. Übergeordnet um die Fragestellung wie der Einzelne die Normen und Werte einer Gesellschaft übernimmt und dadurch den Erhalt der Gesellschaft sichert. Warum handeln Menschen systemkonform?
Strukturfunktionalistische Systemtheorie Handlungssysteme Um den Systembegriff zu verdeutlichen benutzt Parons das Bild des menschlichen Körpers als System. Die Organe sind Teilsysteme, welche alle eine bestimmte Funktion erfüllen und in ständigem Austausch mit den anderen Organen stehen. Sie sind darauf ausgerichtet, den Gesamtorganismus am Leben zu erhalten. Dazu leistet jedes Teil unterschiedliche funktionale Beiträge.
Strukturfunktionalistische Systemtheorie Struktur Übertragen auf das Gesellschaftssystem bedeutet dies, dass Parsons Struktur eines Gesellschaftssystems folgendermaßen versteht: Gesamtsystem (Gesamtgesellschaft) Subsysteme des Gesamtsystems (Institutionen, Einrichtungen) In Rollen handelnde psychische Individuen (Rollenträger) Physische Individuen (Einzelner in einem Gesellschaftssystem) Statischer Aspekt der Theorie
Strukturfunktionalistische Systemtheorie Funktion Unter Funktion versteht Parsons ein Problem-bzw. Aufgabenstellung, die eine Gruppe oder einzelne Elemente lösen müssen, um als soziales System in der Umwelt überleben zu können. Elemente bzw. Teile des Systems erfüllen zu diesem Zweck bestimmte Aufgaben. Schulen erfüllen in unserer Gesellschaft die Funktion das Bildungsniveau zu erhöhen und eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dynamischer Aspekt der Theorie
AGIL-Schema Eine Bedingungen für das Überleben von Systemen- und damit für die Gesellschaft – ist, dass sie vier Grundfunktionen bzw. Aufgaben erfüllen müssen: A wie Anpassung (Adaption) Anpassung von Systemen an veränderte Umweltbedingungen oder – Einflüsse. Erforderliche Ressourcen müssen bereit gestellt werden. Beziehung zur Umwelt G wie Goal-Attainment (Zielerreichung) Situationsabhängige Ziele werden von Systemen gesetzt. Sie tragen dafür Sorge, dass diese erreicht werden. Abstimmung der Individuellen Ziele mit denen des Gesamtsystems. In Entscheidungssituationen sind unterschiedliche Ziele auf ihre Realisierbarkeit zu prüfen.
Strukturfunktionalistische Systemtheorie AGIL-Schema I wie Integration (Integration) Systeme müssen dafür sorgen, dass in gewisses Maß an Zusammenhalt und Einheitlichkeit besteht. Teilbereiche werden so miteinander koordiniert, dass das Überleben des Gesamtsystems gewährleitet ist. Bedrohliche Abweichungen müssen verhindert werden. L wie Lattent pattern maintenance (Norm-bzw. Strukturerhaltung) Grundstrukturen und Ordnung zur Erhaltung des Systems müssen gewährleistet sein, trotz veränderbarer Bedingungen muss Kontinuität gewährleistet sein, bewahren erprobter Verhaltens- und Wertemuster.
Strukturfunktionalistische Systemtheorie Pattern Variables Nach Parsons besitzt der Mensch grundsätzlich fünf Handlungsalternativen bzw. Möglichkeiten der Wertorientierung (Pattern variables) - Affektiv oder affektiv neutral - Spezifisch oder diffus - Universell oder partikular - Zugeschrieben oder erworben - Selbst orientiert oder kollektiv orientiert
AGIL- Schema
Handlungssysteme • Organsystem (erfüllt A-Funktion, Anpassung): leistet die Anpassung an die Umwelt. Körperliche Bedürfnisse drängen zu entsprechenden Handlungen • Persönlichkeitssystem (erfüllt G-Funktion, Zielerreichung): Ist der Bereich der individuellen Identität. Bedürfnisse, Fähigkeiten körperliche Antriebe werden zu Motiven des Handelns und drängen zu Zielerreichung. • Soziales System (erfüllt I-Funktion: Integration): Gesellschaften müssen Probleme bewältigen, die aus den Interaktionen von Trägern unterschiedlicher Rollen entstehen. Diese gilt es miteinander in Einklang zu bringen, in die Gesellschaft zu integrieren.
Handlungssysteme • Kulturelles System (erfüllt l-Funktion, Norm und Strukturerhaltung): Damit eine Gesellschaft funktioniert, braucht si Normen und Werte, di von allen geteilt werden.
Handlungssysteme • Kulturelles System (erfüllt l-Funktion, Norm und Strukturerhaltung): Damit eine Gesellschaft funktioniert, braucht si Normen und Werte, di von allen geteilt werden.
Warum handeln Menschen systemkonform? • https: //www. youtube. com/watch? v=g. NPT_Mw. ED 3 E Nach Talcott Parsons ist es das Ziel der Sozialisation, dass Menschen in einer Gesellschaft systemkonformes Verhalten lernen. Was denkst Du darüber? „Action is system“ (Handlungen sind Systeme)!
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