SilbenPhonologie des Deutschen Silbenstruktur Grundbegriffe Silbe Kern Nukleus
Silben-Phonologie des Deutschen
Silbenstruktur: Grundbegriffe Silbe Kern Nukleus nucleus, peak Anfangsrand Kopf onset Anlaut /p Reim Gipfel l Ʊ Koda m Auslaut Endrand coda p/
Silben-Anlaut Ei Aal alt Tau Saat Wind grau Schlaf Schwung Reim Ɂ Anlaut X X /ɑ : l/ spie Strahl Sprung Silbe Anlaut Pfriem Pflug Zwang /t Silbe Reim Anlaut X a ʊ/ /g Reim X r a ʊ/
Silben-Anlaut Ei Aal alt Tau Saat Wind grau Schlaf Schwung X X /pf r spie Strahl Sprung Silbe Anlaut Pfriem Pflug Zwang Reim Anlaut X X i: m//ts w Silbe Reim Anlaut X Reim X l a ŋ //pf u: k/
Silben-Auslaut (Koda) Vieh frei Floh Saat fiel voll plump Film Knast Silbe Kunst Herbst Jagd Silbe Reim Anlaut Gipfel *Filmp *Firlm *kremsp Anlaut Gipfel Reim Koda Anlaut Gipfel X /f i: / /f i: l/ /f Koda X ɪ X l m/
Silben-Gipfel Silbe Reim Anlaut Koda Gipfel X X X /p l ʊ m p/
Silben-Gipfel Silbe Reim Anlaut X /t Gipfel X X Reim Anlaut Gipfel Koda X a ʊ / /f Tau Silbe Anlaut Gipfel Koda X X X ɔ l/ /f voll X X i: viel X l/
Silben-Reim Ei frei viel kein Silbe Reim Anlaut X Ɂ *kla Imp *s. A: lm Silbe plump Alm Reim fühlt Herbst Silbe Reim Gipfel Anlaut Gipfel Koda X X X /a. I/ /f X ɔ Silben haben nicht mehr als 3 X-Positionen im Reim X X l//f X X i: X X X l/ /Ɂ a l m/
Silben-Reim Ei frei viel kein *Silbe Anlaut Gipfel Koda /s X X X ɑ: X Anlaut Gipfel Koda X X X l m//f y: Silben haben nicht mehr als 3 X-Positionen im Reim fühlt Herbst Reim X *klaɪ mp *sɑ : lm Silbe plump Alm X Anlaut Gipfel Koda X /h l t/ X X X ɛ r p s t/
Silben-Reim Silbe Anlaut X /f Silbe Reim Gipfel Anlaut Gipfel Koda X X X Reim X i: //k u: //b Betonte Silben haben mindestens 2 X-Positionen im Reim Anlaut Gipfel X X ʊ t/ /tƒ s U/ Unbetonte Silben haben eine X-Position im Reim
Schwere und leichte Silben Silbe (Anlaut) Reim X X Eine Silbe, deren Reim wenigstens zwei X-Positionen aufweist eine schwere Silbe X Eine Silbe, deren Reim nur eine X-Position hat, ist eine leichte Silbe
Die Kernsilbe ¨ Jede Silbe hat einen Sonoritätsgipfel, den Silbengipfel (Nukleus, Kern). ¨ Dieses Segment hat einen höheren Sonoritätsgrad als die Silbenschale (d. h. die linken und rechten Nachbarn). ¨ Die dem Silbengipfel vorausgehenden Segmente bilden eine phonologische Einheit, den Silbenanlaut, im Dt. obligatorisch. ¨ Die Sonorität des Anlauts nimmt zum Gipfel hin zu. ¨ Die maximale Zahl von X-Positionen im Anlaut ist 2. ¨ Die auf den Gipfel folgenden Segmente bilden eine phonologische Einheit, die Koda (Auslaut, Endrand). ¨ Die Sonorität der Koda nimmt vom Gipfel zum Rand hin ab. ¨ Gipfel und Koda bilden zusammen eine phonologische Einheit, den Reim. ¨ Die Minimalzahl der X-Positionen im Reim einer unbetonten Silbe ist eins, die einer betonten Silbe ist zwei. Die Maximalzahl beträgt drei.
Appendizes R A X K G X R X /f a I Feind X X n t/ A G K X X X /f I fix X k s/ Verletzt Sonoritätsprinzip
Appendizes R A X K G X R A G K X X X X X /S a I n s t/ /t E k s t s/
Appendix im Silbenanlaut Silbe Ein Kernsilbenanlaut kann von einem Appendix /s/ oder /S/ eingeleitet werden Reim Anlaut X X Koda Gipfel X X X Spiel, Sprache, Splitter X Stuhl, Strahl Skelett, Sklave, Skrupel r I ç t/ Spezies, Spirans /s k r I p t/ Stil, Stoiker /S p
Silbenstruktur deutscher Einsilber Silbe Reim Anlaut Xa Xb Koda Gipfel Xc X 1 X 2 X 3 Bedingungen: (1) X 1 -2 sind obligatorisch (2) Xb-X 3 sind mit nur einem /ʃ/ Gipfel verbunden; Maximum: X 1 (3) X 2 ist entweder mit dem /s/ Gipfel oder mit der Koda verbunden (4) Anlaut ist obligatorisch X 4 X 5 X 6
Silbenstruktur deutscher Einsilber Für unbetonte Silben gilt: Bedingungen: (a) X 1 kann jedes [+sonorant]-Segment (1) X 1 -2 + 1 X>1 sowie ein X im Anlaut sind sein obligatorisch (b) Nur X 1 ist obligatorsich (2) X 2 ist mit dem Gipfel verbunden, falls [-cons] sonst mit der Koda Silbe (3) X 1 -3 haben abnehmende Sonorität entsprechend der Sonoritätsskala Reim Anlaut Xa Xb /ʃ/[-son] /s/ Koda Gipfel Xc X 1 X 2 [+son] [-kons] [+son] X 3 [+kons] X 4 X 5 X 6
Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern ¨ ¨ ¨ Ma. ri. na Mo. fa pho. ne. misch ko. di. fi. zie. ren (C)V. CV(C) ¨ ¨ ¨ kom. bi. nie. ren fer. tig A. gen. da Stan. dard. . . VC. CV. . . ¨ ¨ ¨ Ma. tri. ze Al. ge. bra Hum. phrey Ma. trose. . . V. CCV. . . Hypothese: Die Silbengrenzen werden so gelegt, dass jeder Anlaut soviele Konsonanten wie möglich enthält (Anlautmaximierung) und jede Koda so wenige Konsonanten wie möglich (Kodaminimierung)
Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern ¨ ¨ Eg. bert Ed. win Ed. na ak. tiv ¨ ¨ Ad. la. tus A. dla. tus Han. dlung hand. lich Silbengrenz-Regel: Die Silbengrenzen werden so gelegt, dass die Anlaute unter Beachtung der phonotaktischen Restriktionen maximiert werden.
Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern R A X R G X A R R G K A G K X X X /ɛ t w ɪ n/ X X /m e: t r ʊ m/
Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern ¨ ¨ 'Apfel 'Paprika 'Teppich 'Hattrick ¨ ¨ 'Petticoat 'Kamera 'Labrador 'Afrika ¨ Ma'donna ¨ Ru'bella ¨ Kon'fetti ¨ [ˈɁ a. pfl] ¨ [ˈpɛ. tɪ. k ¨ [ma. ˈd o: t] ɔ na] ¨ [ˈpa. prɪ. k a] ¨ [ˈka. mə. ¨ [rʊ. ˈbɛ ra]. la] ¨ [ˈtɛ. pɪç ] ¨ [ˈla. bra ¨ [kɔ n. ˈ ¨ [ˈhɛ. trɪk]. do: ɐ] fɛ. t Problem: Die Silbengrenzregel steht im Konflikt mit der Restriktion für ɪ] wohlgeformte Silben, nach der betonte Silben nicht leicht sein ¨ [ ˈa. fri. dürfen. ka] Lösung: Der erste Konsonant des Anlauts gehört auch zur Koda der Vorgängersilbe, er ist ambisyllabisch.
Silbengelenk - ambisyllabisch ¨ Ein Konsonant, der unmittelbar auf einen betonten ungespannten (kurzen) Vokal folgt, ist ambisyllabisch, wenn er ein zulässiger Anlaut oder Teil eines zulässigen Anlauts ist. ¨ Ambisyllabische Konsonanten werden auch Silbengelenke genannt.
Silbengelenk R R K A R R A G G A G X X X X X [ ˈp a p r I k a] [ˈka R R K G A G X X m ə r a] A
Silbengelenk R A G G A X X X R R R K A G X X [ ˈl a b r a d o: ɐ R K A G X X [m a ˈd ɔ n a]
Silbenbildung in mehrsilbigen Wörtern ¨ ¨ ¨ Adlatus Egbert Edwin Edna Enigma Handlung Handlanger Händler handlich Fragment stagnieren Edle ¨ ¨ ¨ at. la: . tus ɛ k. bɛ rt ɛ t. wɪn ɛ t. na e: . nɪ. gma han. dlʊŋ hant. laŋɐ hɛ n. dlɐ hant. lɪç fra. gmɛ nt sta. gni: . rə n eù. dl «
- Slides: 25