Schreiadler 042017 oldchurch Der Schreiadler ist eine Vogelart

  • Slides: 11
Download presentation
Schreiadler 04/2017 old-church

Schreiadler 04/2017 old-church

Der Schreiadler ist eine Vogelart aus der Familie der Habichtartigen, und ist bei uns

Der Schreiadler ist eine Vogelart aus der Familie der Habichtartigen, und ist bei uns der kleinste Vertreter aus der Familie der Adler. Sein wichtigstes Merkmal sind seine charakteristischen Lautäußerungen, aber auch seine Jagdweise überrascht. Sie erreichen eine Körperlänge von 55 bis 67 cm und eine Flügelspannweite von 1, 46 bis 1, 68 m. Männchen wiegen 1, 0 bis 1, 4 kg und haben eine Flügellänge von 446 bis 478 mm, Weibchen erreichen ein Gewicht von 1, 3 bis 2, 2 kg und eine Flügellänge von 493 bis 508 mm. Sie können ein Alter bis zu 25 Jahren erreichen. Der Schutz von Wildtieren ist immer auch mit dem Schutz ihrer Lebensräume verbunden. Dies gilt in besonderer Weise für den Schreiadler. Der Brutbestand des „Pommernadlers“ ist in den letzten 15 Jahren in Deutschland von 130 auf etwa 100 Brutpaare zurückgegangen. Als Hauptursache gelten der Verlust geeigneter Lebensräume in seinen Brutgebieten und die Wilderei auf den Zugwegen. Seit Mitte der 1990 er Jahre ist die Zahl der Schreiadler in Deutschland um ca. 25 % zurückgegangen. Neben dem Verlust geeigneter Lebensräume durch intensive Land- und Forstwirtschaft und dem Bau von Windenergieanlagen liegt der Hauptgrund dafür in der illegalen Verfolgung von Greifvögeln auf den Zugwegen. Schreiadler haben die für Adler typischen geraden, brettartigen Flügel und sind überwiegend schokoladenfarbig. Ihr Kopf, der Nacken und ihre Oberflügeldecken sind etwas heller. Auf den Schwanzfedern haben sie eine charakteristische V-förmige, weiße Binde. Beim Schreiadler ist der Name Programm: „Tjück!“ – diesen klangvollen Ruf stoßen die Eltern vor allem im Frühjahr aus. Bei der Balz ähnelt der Ruf des Männchens einem langgezogenen Quietschen: „Wiiiik!“

Ab etwa Mitte September machen sich Alt- und Jungvögel unabhängig voneinander auf ihren 10.

Ab etwa Mitte September machen sich Alt- und Jungvögel unabhängig voneinander auf ihren 10. 000 km langen Herbstzug und folgen dem Sommer auf die Südhalbkugel. Als sogenannter Thermiksegler nutzen Schreiadler die Aufwinde über Land, um weite Strecken ihres Zuges gleiten zu können. Die Überquerung von Meeren ist dadurch ausgeschlossen. Erfahrene Altvögel ziehen aus Deutschland in Richtung Süd-Osteuropa und überqueren mit dem Bosporus die Meerenge zwischen Europa und Kleinasien. Danach passieren sie die Sinai-Halbinsel und erreichen mit der Überquerung des Suezkanals den Afrikanischen Kontinent. Schreiadler, Brutgebiet (orange) und Überwinterungsgebiet (blau) Ab Mitte November hält sich der größte Teil der Schreiadler in Simbabwe, Sambia, Mosambik, dem Norden Namibias sowie dem Nord-Osten Südafrikas auf. Die Greifvögel folgen hier den Regenfronten, die für ein gutes Nahrungsangebot sorgen. Eine wichtige Nahrungsquelle der Schreiadler sind in Afrika die Jungen des Blutschnabelwebers, des wahrscheinlich häufigsten Vogels der Welt. Eine andere Nahrungsquelle sind eiweißreiche Termiten. Spätestens im Februar beginnt dann der Frühjahrszug der Schreiadler zurück in ihre Brutgebiete nach Europa.

Flugdaten des Schreiadlers Startgebiet Winterzug: Baltikum, Polen, Weißrussland, Balkan, Deutschland Zielgebiet: Simbabwe, Sambia, Mosambik,

Flugdaten des Schreiadlers Startgebiet Winterzug: Baltikum, Polen, Weißrussland, Balkan, Deutschland Zielgebiet: Simbabwe, Sambia, Mosambik, Namibia, Südafrika Länge der Zugroute: ca. 10. 000 km Zughöhe: max. 2. 000 m Zuggeschwindigkeit: 40 -60 km/h max. Zugstrecke/ Tag: > 500 km (Ø 150 km /Tag) Zugdauer: ca. 65 Tage

Schreiadlerpaarung - Foto: NABU/Thomas Krumenacker

Schreiadlerpaarung - Foto: NABU/Thomas Krumenacker

Nach der Rückkehr beider Schreiadler-Partner in ihre angestammten Brutgebiete im April, vollführen die Männchen

Nach der Rückkehr beider Schreiadler-Partner in ihre angestammten Brutgebiete im April, vollführen die Männchen einen Girlandenflug, um die Weibchen zu beeindrucken. Anfang Mai liegen dann zwei Eier im mit grünen Zweigen ausgepolsterten Horst, aus denen Anfang Juni die Jungvögel schlüpfen. Doch sobald das Zweitgeborene geschlüpft ist, wird es durch den früher Geschlüpften mit Schnabelhieben attackiert. Der Zweitgeborene, der in Analogie zu der biblischen Darstellung als „Abel“ bezeichnet wird, geht fast immer durch die Attacken des „Kain“ zugrunde. Der „obligatorische Kainismus“ ist genetisch bedingt und könnte von der Natur als eine Art Reproduktionsreserve für besonders nahrungsreiche Jahre vorgesehen sein. Ende Juli verlässt der überlebende Jungvogel erstmals das Nest, bleibt aber noch einige Tage dicht am Horst und wird von seinen Eltern weiter gefüttert. Im August unternimmt er bereits größere Flüge, um für den bevorstehenden Zug ins Winterquartier zu üben.

Während der Aufzuchtzeit des Jungvogels im Sommer ist das Männchen der Hauptversorger von Küken

Während der Aufzuchtzeit des Jungvogels im Sommer ist das Männchen der Hauptversorger von Küken und Schreiadlerweibchen. Je größer das Küken wird, desto mehr muss das Weibchen mit zur Jagd gehen, um den Jungvogel satt zu bekommen.

Geschwistermord oder „obligatorischer Kainismus“

Geschwistermord oder „obligatorischer Kainismus“

Bis zu 80 % der Beute des Schreiadlers besteht aus Fröschen und Mäusen. Durch

Bis zu 80 % der Beute des Schreiadlers besteht aus Fröschen und Mäusen. Durch ihre Größe sind aber auch Maulwürfe eine beliebte Schreiadlerkost. Daneben ernähren sich die Greife von Reptilien wie Blindschleichen oder Eidechsen. Ihre Nahrung suchen Schreiadler meistens in einem Radius bis zu drei Kilometer um ihren Horst. Da sie weniger aus der Luft, sondern vor allem zu Fuß jagen, sind besonders Grünland und Brachflächen ein geeignetes Jagdrevier. Daneben eignen sich Waldränder und Feuchtlebensräume wie anmoorige Senken oder die Ränder von Söllen oder Kleingewässern zur Nahrungssuche. Selbst in feuchten Bruchwäldern oder auf Waldwiesen finden Schreiadler Beutetiere für sich und ihre Jungen.

Adler-TV, der live-stream in den Schreiadlerhorst, ist unter www. Schreiadler. org wieder auf Sendung.

Adler-TV, der live-stream in den Schreiadlerhorst, ist unter www. Schreiadler. org wieder auf Sendung. Die beiden webcams sind Teil eines Projektes der Staatlichen Forstverwaltung in Lettland und der „Deutsche Wildtier Stiftung“ und sind mit einer deutlich besseren Technik ausgestattet als in den vergangenen Jahren. Um den Stream störungsfrei beobachten zu können, benötigt man eine schnelle Internetverbindung. Die Uhren sind gegenüber der MESZ eine Stunde vorgestellt. Zur Zeit (linke webcam Stand 22. 04. 17) ist ein Pärchen dabei das Nest stundenweise einzurichten. Mit der unteren (weißen) Zeitschiene kann man eine Stunde rückwärts schauen, was passiert ist und dadurch Wiederholungen herbeiführen. Hinweis: es wird nicht immer etwas zu sehen geben, aber in den nächsten 4 Monaten reichlich!

Zusammengestellt in Bild und Text: old-church Quelle: hauptsächlich Deutsche Wildtier Stiftung NABU und Wikipedia

Zusammengestellt in Bild und Text: old-church Quelle: hauptsächlich Deutsche Wildtier Stiftung NABU und Wikipedia 04/2017 old-church